Mitteilungsblatt 2/2022, 12. Mai 2022
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12. Mai 2022
„Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.“ Das Team AM-Info und Medikationsmanagement
NOTEINSATZ IN DER UKRAINE NRW-Kammern unterstützen Seite 4 WAHLPRÜFSTEINE ZUM 15. MAI Landespolitik auf den Zahn gefühlt Seite 6 AUS APO-AMTS WIRD ATHINA Konzepte zusammengeführt Seite 12
INHALT INHALT
WEITERBI LDUNG Zulassungen und Ermächtigungen Seminarzyklus Infektiologie gestartet Weiterbildung im Gebiet Allgemeinpharmazie Digitaler Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte Erfreuliche Prüfungsbilanz im Jahr 2021 AUSBI LDUNG PKA/PTA Ergebnis der Abschlussprüfung für PKA-Auszubildende Kompetenzen von Zuwander*innen nutzen – Anerkennung von Berufsabschlüssen WEITERBI LDUNG Zulassungen und Ermächtigungen Seminarzyklus Infektiolog e gestartet Weiterbildung im Gebiet All meinpharmazie Dig aler Erfahrungsaus ausch für Weiterzubildende und Ermächtigte Erfreuliche Prüfungsbilanz im Jahr 2021 AUSBI LDUNG PKA/PTA Ergebnis der Abschlussprüfung für PKA-Auszubildende Kompetenzen von Z wander*innen nutzen – Anerkennung v n B rufsabschlüssen
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„Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.“ Das Team AM-Info und Medikationsmanagement 2 „Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.“ Das Team AM-Info und Medikationsmanagement 2
MIXTUM Änderung der Beitragsordnung der AKWL Allgemeinverfügung der AKWL Pharmazeutische Zeitung im Sammelabo MIXTUM Änderung der Beitragsordnung der AKWL Allg meinverfügung de AKWL Phar azeutische Zeitung im Sammelabo
EDITORIAL Die Ampel-Koalition beimWort nehmen EDITORIAL Die Ampel-Koalition beimWort nehmen HI LFE FÜR DI E UKRAINE Beide Apothekerkammern in NRW unterstützen action medeor bei Noteinsatz in der Ukrain Unterstützung für die ukrainischen K iegsopf r HI LFE FÜR DI E UKRAINE Beide Apothekerkammern in NRW unterstützen action medeor beim Noteinsatz in der Ukraine Unterstützung für die ukrainischen Kriegsopfer
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IN MEMORIAM IN MEMORIAM
AMTL ICHE MITTEI LUNGEN Erteilte Erlaubnisse AMTL ICHE MITTEI LUNGEN Erteilte Erlaubnisse
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DER VORSTAND INFORMI ERT Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner*innen Frühjahrssitzung der Kammer- und Vertreterversammlung Wahlprüfsteine zur NRW-Landtagswahl 2022 KAMMER IM GESPRÄCH Den Patient*innen mehr Lebensqualität geben, den Beruf mit Freude und Erfüllung ausüben IT & NEUE MEDI EN Zum aktuellen Stand der Einfühung der elektronischen Verordnung Checklisten: Sind Sie bereit für das E-Rezept? AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS Apo-AMTS wird ab sofort zu AHTINA Das „Zukunftskonzept Arzneimittelversorgung“ Ein Fall aus CIRS-NRW Rückblick auf den Praxisbegleitenden Unterricht für PhiP DER VORSTAND INFORMI ERT Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner*innen Frühj hrssitzung der Kammer- und Vertret versammlung Wa lprüf teine zur NRW-Landtagswahl 2022 KAMMER IM GESPRÄCH Den Patient*innen mehr Lebensqualität geben, den Beruf mit Freude und Erfüllung ausüben IT & NEUE MEDI EN Zum aktuellen Stand der Einfühung der elektronischen Verordn ng Checklisten: Sind Sie bereit für das E-Rezept? AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS po-AMTS wird ab sofort zu AHTINA Das „Zukunftskonzept Arzneimittelversorgung“ Ein Fall a s CIRS-NRW Rückb ick auf den Praxisbegleitenden Unterricht für PhiP RATGEBER APOTHEKENPRAXI S Die Abteilung Arzneimittelinformation und Medikations- manag me t stellt sich vor Neues Tierarzneimittelrecht verabschiedet B ratungsecke – Fundg ube Leitlinien IMPRESSUM IMPRESSUM RATGEBER APOTHEKENPRAXI S Die Abteilung Arzneimittelinformation und Medikations- management stellt sich vor Neues Tierarzneimittelrecht verabschiedet Beratungsecke – Fundgrube Leitlinien
L ITERATURHINWEI SE Geschichte der Apotheken in Alt-Gelsenkirchen Neuerscheinungen Flyer für Ukraine-Geflüchtete APOTHEKERSTI FTUNG Einladung zur 14. Vortragsveranstaltung der Apotheker- stiftung Westfalen-Lippe: Wie stabil sind die westlichen Demokratien in der Krise? L ITERATURHINWEI SE Geschichte der Apotheken in Alt-Gelsenkirchen N uers inungen Flyer für Ukrai e-Geflüchtete APOTHEKERSTI FTUNG Einladung zur 14. Vortragsveranstaltung der Apotheker- stiftung Westfalen-Lippe: Wie stabil sind die westlich n Demokrati n in der Kris ?
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GESCHÄFTSBERICHT 2021 Mit dieser Aussendung erhalten Sie auch den Geschäftsbericht 2021. GESCHÄFTSBERICHT 2021 Mit dieser Aussendung erhalten Sie auch den Geschäftsbericht 2021.
MIT QR-CODES SCHNELL ZUR INFORMATION: Inzwischen finden Sie imMitteilungsblatt zu vielen Artikeln auch die direkte, schnelle Verlinkung über QR-Codes. Die kleinen quad- ratischen „Helfer“ liefern verschlüsselt Infor- mationen oder Verlinkungen auf Internetseiten. Man benötigt ein Smartphone/Tablet-PC und ein QR-Code-Scanner-Programm (kostenlos im App-/ googleplay-Store erhältlich unter „qr code“). Mit dieser App kann man die jeweiligen QR-Codes scannen und man erhält dann die darin enthal- tenen Informationen oder Links direkt auf dem benutzten Endgerät zur weiteren Benutzung angezeigt. MIT QR-CODES SCHNELL ZUR INFORMATION: Inzwischen finden Sie imMitteilungsblatt zu vielen Artikeln auch die direkte, schnelle Verlinkung über QR-Codes. Die kleinen quad- ratischen „Helfer“ liefern verschlüsselt Infor- mationen oder Verlinkungen auf Internetseiten. Man benötigt ein Smartphone/Tablet-PC und ein QR-Code-Scanner-Programm (kostenlos im App-/ googleplay-Store erhältlich unter „qr code“). Mit dieser App kann man die jeweiligen QR-Codes scannen und man erhält dann die darin enthal- tenen Informationen oder Links direkt auf dem benutzten Endgerät zur weiteren Benutzung angezeigt.
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AKWL Mitteilungsblatt 2-2022 V101 RZ.indd 2
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EDITORIAL
Editorial
Die Ampel-Koalition beimWort nehmen
Frank Dieckerhoff Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn Sie diese Ausgabe des Mitteilungsblattes in Ihren Händen halten bzw. digital lesen, dann stehen die Landtagswahlen im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland entweder unmit- telbar bevor oder es sind womöglich schon die Stimmen ausge- zählt. Und spätestens dann werden aus vor der Stimmabgabe so umworbene Wählerinnen und Wähler wieder „ganz profane“ Bürgerinnen und Bürger. Zu den Ritualen unseres politischen Systems gehört es, über den geneigten Wählerinnen und Wählern vor der Stimmabga- be ein Füllhorn an Ankündigungen und Versprechungen auszu- schütten, die dann allenfalls teilweise Einzug in die nach derWahl auszuhandelnden Koalitionsverträge finden, ehe sie umgesetzt werden − oder auch nicht. Sehr beliebt ist es, insbesondere nach Regierungswechseln, die eigenen Versprechungen mit der Be- gründung wieder einzukassieren, dass die vorgefundene Kassen- lage deutlich schlechter sei als noch von der Vorgängerregierung postuliert und daher Spargesetze auf den Weg gebracht werden müssen, bevor es überhaupt erst zu den imWahlkampf verspro- chenen Reform- und Entlastungsgesetzen kommen könne. Einen weiteren politik-strategischen Schachzug haben wir in der vorletzten Koalition erlebt, in der der heutige Bundeskanz- ler noch Finanzminister war. Da hatten CDU und SPD ja das Rx-Versandhandelsverbot im Koalitionsvertrag festgeschrieben (ebenso wie übrigens auch eine bundesweite Schulgeldfreiheit für PTA- und weitere medizinische Hilfsberufe). Doch der zu- ständige Gesundheitsminister Jens Spahn machte keinen Hehl daraus, dass er nicht einen ernsthaften Gedanken an die Um- setzung verschwenden wollte. Bei allzu bohrenden Nachfragen verwies er auf die Ablehnung in der Ressortabstimmung mit dem (SPD-geführten) Justiz- und Finanzministerium sowie dem (CDU-geführten) Wirtschaftsministerium. Erst gar keine Ressortabstimmung hat es in der neuen Koali- tion, die sich gerne selbst als Fortschrittskoalition rühmt, gege- ben, und dennoch war plötzlich der Entwurf eines GKV-Finanz- stabilisierungsgesetzes im politischen Berlin verteilt. Darin heißt es unter anderem: „Zur Stabilisierung der Arzneimittelausgaben
der GKV wird das Preismoratorium über den 31. Dezember 2022 hinaus umweitere vier Jahre verlängert, der Apothekenabschlag für die Dauer von zwei Jahren auf 2 Euro erhöht und die Geltung des Erstattungsbetrags (…) ab dem siebten Monat nach dem erstmaligen Inverkehrbringen eines Arzneimittels und damit im Sachzusammenhang stehender Konstellationen geregelt.“ Ich habe es bereits vor einigen Wochen gesagt: Selbst wenn dies nur der allererste Entwurf eines möglichen Gesetzesvorha- bens ist, müssen wir Apothekerinnen und Apotheker ihn nach all dem, was wir in der Pandemie geleistet haben, als einen Schlag ins Gesicht werten. Das Papier konterkariert jedwede dringend notwendige und zuverlässige Zukunftsperspektive für die lokale Arzneimittelversorgung. Und dabei hat sich die Bundesregierung doch vorgenommen, die lokalen Versorgungsstrukturen im Ge- sundheitswesen zu stärken. So steht es im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP, die wir jetzt beim Wort nehmen müssen. Wer sich Fortschrittskoalition nennt, darf nicht mit Instrumen- ten aus der gesundheitspolitischen Klamottenkiste der Steinzeit regieren. Unsere Apotheken haben seit Beginn der Pandemie be- wiesen, wie systemrelevant sie für die Menschen vor Ort sind. Wer uns künftig sogar mit neuen Aufgaben wie Grippeimpfun- gen in Apotheken als Regelleistung betrauen möchte, was ja gut und richtig ist, muss zwingend auch für die nötige Planungssi- cherheit sorgen. Übrigens: Mit Blick auf die Landtagswahl am 15. Mai 2022 ha- ben die Apothekerkammern und -verbände wesentliche Positio- nen mit dazugehörigen Wahlprüfsteinen entwickelt, die für die Sicherstellung einer auch künftig hochwertigen Arzneimittel- versorgung in NRW für die Menschen in unserem Land essenziell sind. Sie finden Sie auf den Seiten 6 und 7. Daran werden wir die Politik im Lande in den kommenden fünf Jahren zu messen ha- ben. Und auch Herr Lauterbach darf sich gerne daran orientieren.
Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
AKWL Mitteilungs blatt 02-2022 / 3
HI LFE FÜR DIE UKRAINE
Beide Apothekerkammern in NRW unterstützen action medeor beim Noteinsatz in der Ukraine AKNR und AKWL spenden je 5.000 Euro für Medikamente und medizinische Hilfsgüter
> Gemeinsam unterstützen die Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe die Ukraine- Nothilfe des Medikamentenhilfs- werks action medeor. Beide Kam- mern haben imMärz direkt 5.000 Euro zugesagt, um damit die Hilfs- transporte mit Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern zu un- terstützen. Die action medeor bringt im Drei-Tages-Rhythmus Hilfe auf den Weg. „Wir verurteilen den Angriffskrieg gegen die Ukraine, der viele Menschenleben kostet und schwerstes körperliches und seelisches Leid verursacht. In dieser Situ- ation ist jede Form der Solidarität ein Akt von Mitmenschlichkeit“, erklären Gabri- ele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apo- thekerkammer Nordrhein. Die Kammern in Münster und Düssel- dorf gehen davon aus, dass viele der rund 20.000 Apothekerinnen und Apotheker in NRW sowie die Teams in den Apotheken vor Ort ebenfalls spenden werden, um die wertvolle Arbeit von action medeor zu unterstützen. Die Spende der Apothekerkammern wird action medeor dazu verwenden,
Aus Tönisvorst Richtung Grenze: Ein LKW voller Hilfsgüter verließ imMärz das Medikamentenlager von action medeor − die Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein spendeten dafür je 5.000 Euro.
Apothekerkammern wird dazu beitragen, unsere wichtige Hilfe fortzusetzen. Wir sind froh und dankbar, die Apotheken an unserer Seite zu haben“, so Bonsmann, der selbst Apotheker ist. Bislang sind drei Transporte von action medeor in der westukrainischen Stadt Ternopil ange- kommen, ein vierter Transport hat das
„Wir versuchen, so viel Hilfe wie mög- lich so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen, solange die Transportwege noch funktionieren“, schildert Christoph Bonsmann. Außerdem will action medeor gemeinsam mit seinem Partnerkranken- haus in Ternopil einen Umschlagplatz für Medikamente und medizinische Hilfsgü- ter einrichten. „Von dort aus können dann weitere Krankenhäuser in anderen Regi- onen der Ukraine versorgt werden“, sagt Bonsmann. „Wir sind gerade dabei, die ersten Inlandsrouten zu testen.“ Größtes Medikamentenhilfswerk Action medeor setzt sich als größtes Me- dikamentenhilfswerk Europas seit fast 60 Jahren für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsversorgung der Menschen, insbesondere in ärmeren Regionen, ein. Hauptsitz des gemeinnützigen Vereins ist das niederrheinische Tönisvorst. Von hier aus werden jedes Jahr Gesundheits- stationen in circa 100 Ländern in Afrika,
„ Die Unterstützung der Apothekerkammern trägt dazu bei, unsere wichtige Hilfe fortzusetzen. Wir sind froh und dankbar, die Apotheken an unserer Seite zu haben. “ CHRISTOPH BONSMANN, VORSTAND VON ACTION MEDEOR
Lager des Hilfswerks in diesen Tagen ver- lassen. Die LKW sind randvoll gepackt: 30 PalettengehenproTransportaufdenWeg, darauf Schmerzmittel, Antibiotika, Ver- bandstoffe, Nahtmaterial, Gipsverbände, Infusionslösungen und medizinische Ge- räte. Künftig sollen zwei LKW pro Woche das Lager in Tönisvorst voll beladen ver- lassen.
die dringend notwendige medizinische Hilfe für die Ukraine weiter fortzusetzen und sogar auszubauen. „Wir unterstüt- zen damit ein Notfallkrankenhaus in der westukrainischen Stadt Ternopil, in dem viele Geflüchtete, vorwiegend Frauen und Kinder, behandelt werden“, berich- tet Christoph Bonsmann, Vorstand von action medeor. „Die Unterstützung der
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HI LFE FÜR DIE UKRAINE
Lateinamerika und Asien mit medizini- scher Hilfe versorgt. Im Not- und Kata- strophenfall ist action medeor in der Lage, Arzneimittel, medizinisches Materi- al und Instrumente in wenigen Stunden in das Katastrophengebiet zu schicken. Außerdem führt das Hilfswerk action medeor gemeinsam mit lokalen Partnern Gesundheitsprojekte in den Bereichen Prävention, Diagnostik und Therapie durch. Im Rahmen seiner pharmazeuti- schen Fachberatung bildet action medeor Gesundheitspersonal aus, richtet For- schungslabore ein und unterstützt den Aufbau von lokalen Produktionsstätten für Medikamente. Action medeor ist darüber hinaus auch Mitglied bei Aktion Deutschland Hilft, dem Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen. <
Flagge zeigen: Am Apothekerhaus am Aasee ist seit Ende März deutlich sichtbar, dass sich auch die Apotheker*innen in Westfalen-Lippe solidarisch mit den Menschen in der Ukraine zeigen.
Unterstützung für die ukrainischen Kriegsopfer Hilfsorganisationen rufen weiterhin zu Geldspenden auf
Auch ein Krankenhaus in Lwiw (Lemberg) wird mit Arznei- und Verbandmitteln versorgt. Das Hilfswerk der Baden-Würt- tembergischen Apothekerinnen und Apo- theker e.V. hat mit seinem Partner action medeor e.V. bereits eine Soforthilfe auf den Weg gebracht. Mit einem Spenden- aufruf sollen in der Ukraine nun vor allem Verbandsmaterial, aber auch Arzneimittel und medizinisches Gerät für die dortigen Krankenhäuser beschafft werden.
Deshalb mein Appell an die Menschen in Deutschland: Spenden Sie gerne Geld für die Hilfsorganisationen, aber spenden Sie keine Arzneimittel! Lassen Sie die Exper- tinnen und Experten den Bedarf vor Ort erheben und zielgerichtet bedienen – der Kauf einzelner Packungen oder die Abga- be von Resten aus der Hausapotheke hel- fen da nicht weiter. Mehrere Hilfsorganisationen von Apo- thekern sind derzeit für die Menschen in und aus der Ukraine im Einsatz. Apothe- ker ohne Grenzen Deutschland e.V. orga- nisieren – zusammen mit der polnischen Hilfsorganisation Polish Medical Mission (PMM) – Lieferungen von medizinischem Bedarf für ukrainische Krankenhäuser, die bis an die Grenze gebracht und dort von ukrainischen Partnern übernommen werden. Apotheker helfen e.V. ermitteln in Zusammenarbeit mit ihrem Partner Lands-Aid e.V., wie Geflüchtete mit ge- sundheitlichen Problemen an der pol- nisch-ukrainischen Grenze am besten medizinisch versorgt werden können.
> Die Hilfsorganisationen der Apothekerinnen und Apotheker rufen weiterhin zu Geldspenden auf, um die Menschen in der Ukraine bedarfsgerecht mit drin- gend benötigten Medikamenten, Verbandstoffen und Hilfsmitteln versorgen zu können.
„Der Krieg in der Ukraine sorgt für großes menschliches Leid. Er führt dort auch be- reits zu Arzneimittelengpässen. Wir als deutsche Apothekerinnen und Apotheker wollen und können da helfen“, sagt Tho- mas Benkert, Präsident der Bundesapo- thekerkammer (BAK): „Ich freue mich sehr, dass die Hilfsorganisationen der Apotheker in wenigen Tagen Aktionen umgesetzt haben, die bereits frühzei- tig vielen Menschen vor Ort und auf der Flucht helfen konnten.“ Die Lieferketten für Arzneimittel und Verbrauchsmaterial sind bei vielen Apo- theken und Kliniken in der Ukraine unter- brochen. Da braucht es eine ganz geziel- te und bedarfsgerechte Unterstützung.
Weitere Informationen zu Spendenkon- ten unter:
www.apotheker-ohne-grenzen.de | Apo- theker ohne Grenzen Deutschland e.V.
www.apotheker-helfen.de | APOTHEKER HELFEN e.V.
www.apotheker-hilfswerk.de | Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothe- kerinnen und Apotheker e.V. <
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DER VORSTAND INFORMIERT
Frühjahrssitzung der Kammer- und Vertreterversammlung AmMittwoch, 8. Juni 2022 in der Stadthalle Münster-Hiltrup
Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner*innen PräsidentinGabriele Regina Overwiening Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: g.overwiening@akwl.de Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Dr. Claudia Brüning c/o Stern-Apotheke, Ludgeristraße 66, 48143 Münster, Tel.: 0251 1345538, E-Mail: clcbruening@arcor.de Eva-Maria Gödde c/o Colosseum Apotheke Brüning, Altstadtstraße 32, 44534 Lünen, E-Mail: evagoedde@gmail.com Dr. Günter Hagenhoff medipharm GmbH Michaelstraße 21, 44329 Dortmund, E-Mail: g.hagenhoff@medipharm.de Dr. Hannes Müller Römer-Apotheke Pharmazie am See OHG, Weseler Straße 20, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke amMarkt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck Bären-Apotheke Pharmazie am See OHG, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, E-Mail: schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Amts-Apotheke, Alte Bahnhofstr. 82, 44892 Bochum, Tel.: 0234 280717, E-Mail: christine.weber@mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Auf dem Brink 3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 9389111, E-Mail: h-p@wittmann.nrw
öffentlich. Der Vorstand der Apotheker- kammer Westfalen-Lippe begrüßt es, wenn möglichst viele Kolleginnen und Kollegen, die nicht Mitglied der Kammer- versammlung sind, durch ihre Teilnahme an der Sitzung ihr Interesse für seine Ar- beit bekunden und die Möglichkeit, sich berufspolitisch zu informieren und orien- tieren, wahrnehmen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten Bitte melden Sie sich, falls Sie am 8. Juni dabei sein möchten, im Vorfeld der Sit- zung in der Kammergeschäftsstelle bei Tanja Rickermann an, Tel.: 0251 52005-16 oder E-Mail: t.rickermann@akwl.de. <
> AmMittwoch, 8. Juni 2022 (10 Uhr) findet in der Stadthalle Hiltrup, Westfalenstr. 197, 48165 Münster-Hiltrup, die fünfte Sitzung der Kammerversammlung sowie die zweite Vertreterversammlung (Beginn: 16 Uhr) des Versorgungs- werkes der Apothekerkammer der 17. Wahlperiode statt. Die aktuellen Tagesordnungen stellen wir eineWoche vor der Sitzung imMitglieder- bereich von www.akwl.de (in der Rubrik Service und Aktuelles > Aktuelles) für Sie bereit. Die Sitzung der Kammerversam- mlung ist für die Kammerangehörigen
Wahlprüfsteine zur NRW-Landtagswahl 2022 Gemeinsame Abfrage der NRW-Apothekerorganisationen
Versorgungmit Arzneimitteln zumWohle der Bevölkerung. Unsere Frage: Welche Konzepte hat Ihre Partei, um die Arzneimittel- und Gesund- heitsversorgung inNRWdurch öffentliche Apotheken auf qualitativ hochwertigem Niveau flächendeckend weiter aufrecht zu erhalten und frei von rein gewinnori- entierten Konzerninteressen und -struk- turen sicherzustellen? Pro freier Heilberuf vor Ort Für die Sicherung der wohnortnahen Arz- neimittel- und Gesundheitsversorgung der Menschen bringen Apothekerinnen und Apotheker als freie Heilberufler eine besondere Fürsorgepflicht und ein hohes Maß an Eigenverantwortung mit ein und erfüllen herausragende gemeinwohl- orientierte Aufgaben; das zeigen ganz besonders die zahlreichen bürgerna- hen Leistungen in der Bewältigung der Corona-Pandemie.
> Wie halten Sie es mit der Apo- theke vor Ort? Welchen Zugang hat Ihre Partei zu den Themen, die den apothekerlichen Berufsstand bewegen? Mit gemeinsamen Wahlprüfsteinen haben die vier Apothekerkammern und -verbän- de im bevölkerungsreichsten Bun- desland vor dem Urnengang am 15. Mai die Landtagsfraktionen konfrontiert. Deren Bearbeitung ist aus Sicht der Kammern und Ver- bände für die Sicherstellung einer auch künftig hochwertigen Arznei- mittelversorgung in NRW für die Menschen in unserem Land essentiell. Stärkung der Versorgung Die rund 4.000 öffentlichen Apotheken in NRW sind der Garant für eine sichere, schnelle und kostengünstige sowie von kommerziellen Interessen unabhängige
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DER VORSTAND INFORMIERT
Unsere Frage: Welche Position bezieht Ihre Partei zum freien Heilberuf Apothe- ker*in? Anzahl der Studienplätze zur Fachkräfte- sicherung in Apotheken erhöhen Die nachhaltige Fachkräftesicherung bei der Arzneimittel- und Gesundheitsversor- gung vor Ort ist in Anbetracht des stei- genden Bedarfs an Apothekerinnen und Apothekern unverzichtbar. Unsere Frage: Wird sich Ihre Partei dafür einsetzen, dass sich die Anzahl an Studi- enplätzen an den universitären Stand- orten mit Pharmaziestudium in Nord- rhein-Westfalen (Düsseldorf, Bonn und Münster) erhöht und ein weiterer Stand- ort in Ostwestfalen etabliert wird? Patienten benötigen eine verlässliche Arz- neimittelversorgung und die Apotheken diedafür notwendigenRahmenbedingun- gen, um diese weiterhin sicher und unter- brechungsfrei sicherstellen zu können. Mit dem analogen Rezept ist das gewähr- leistet. Apotheker*innen und Ärzt*innen sehen das bei einer Umstellung auf ein elektronisches Rezept aber sehr gefährdet. Unsere Frage: Wird sich Ihre Partei für eine sichere und unterbrechungsfreie Arzneimittelversorgung engagieren? Der Bedarf an pharmazeutischen Fach- kräften wie PTA zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung über die Apothe- ken vor Ort ist groß und nimmt weiter zu. Eine PTA-Ausbildung bedeutet Jobgaran- tie und Sicherheit. Wer die PTA-Schule er- folgreich beendet, findet ganz besonders in der Apotheke vor Ort einen fachlich an- spruchsvollen Arbeitsplatz in einem fami- lienfreundlichen Umfeld. Unsere Frage: Wird sich Ihre Partei für die zukunftsfähige Sicherstellung der über 2.000 PTA-Ausbildungsplätze in NRW und 14 PTA-Lehranstalten einsetzen und im Falle einer Regierungsbeteiligung auch weiterhin die entsprechenden Fördermit- tel bereitstellen? Zahlen, Daten, Fakten für die Politik Mit den Wahlprüfsteinen haben wir den politischen Entscheider*innen eine Reihe wichtiger Zahlen, Daten und Fakten an Arzneimittelversorgung muss weiterhin sicher und unterbrechungsfrei sein Ausbildung von PTA zukunftsfähig sicher- stellen
Mindestens zwei dieser vier Köpfe dürften nach der Landtagswahl am 15. Mai die Politik in NRWmaß- geblich gestalten. Thomas Kutschaty (SPD) fordert den amtierenden Ministerpräsidenten Hendrik Wüst heraus. Mona Neubaur (Grüne) will mit ihrer Partie wieder Teil der Regierung werden, und Joachim Stamp (FDP) will mit seiner Partei die Regierungsarbeit fortsetzen (Fotos von links oben im Uhrzeigersinn).
schnell umgesetzt, wie u. a. die Schaffung einer Test-Infrastruktur zur Durchführung von Bürgertests, die Aufbereitung (Re- konstitution) von Corona-Impfstoffen in den 53 Impfzentren in NRW, die Impf- stoffversorgungslogistik und somit die Auslieferung an die ca. 11.000 Hausarzt- praxen in NRW sowie der Fach-, Betriebs und Privatärzte, die Digitalisierung von Impf- und Genesenenzertifikaten und die Durchführung von Corona-Impfungen in Apotheken. Darüber hinaus sind die Apotheken als mittelständische Betriebe und wohnort- nahe Arbeitgeber ein zentraler kommu- naler Wirtschaftsfaktor und Jobmotor in unserem Bundesland. <
die Hand gegeben. So garantieren Apo- thekerinnen und Apotheker als freie und unabhängige Heilberufler eine sichere, schnelle und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerungmit Arzneimitteln. In den ca. 4.000 Apotheken in Nordrhein-West- falen erhalten über 800.000 Kunden und Patienten täglich von hochqualifizierten Apothekenteams eine fachkundige per- sönliche Beratung zu Arzneimittel- und Gesundheitsfragen. Bei Patienten, die nicht mehr so mobil sind, wie sie es gerne wären, werden die benötigten Medika- mente bis zu 60.000 Mal am Tag bis ans Krankenbett gebracht. Gerade jetzt in der aktuellen Corona- Pandemie haben Apotheken vor Ort ent- scheidende Leistungen zur Pandemie- bewältigung bürgernah, kompetent und
AKWL Mitteilungs blatt 02-2022 / 7
KAMMER IM GESPRÄCH
Den Patient*innen mehr Lebensqualität geben, den Beruf mit Freude und Erfüllung ausüben „AKWL-TV live“ widmete sich in zwei Sendungen dem Perspektivpapier und Apothekenportalen
können doch im Vorfeld unglaublich viel zu einer gesunden Gesellschaft beitragen – in der Prävention und Gesundheitsbe- ratung, mit Screenings und Medikati- onsanalysen.“ Hier gebe es eine Fülle von Zukunftsaufgaben, die dem Berufsstand gleichsam auf den Leib geschneidert sei- en. Potthasts Credo: „Mein Ziel ist es, den Patientenmehr Lebensqualität zu geben.“ Dass diese nicht unbedingt durch ein Mehr an Arzneimitteln, sondern einen bewussten Umgang mit ihnen zu bewir- ken sei, stellte Dr. Hannes Müller heraus und benannte damit einen Eckpfeiler von „Apotheke 2030“: den Kampf gegen die Trivialisierung des Arzneimittels. „Un- sere Beratungsqualität ist wichtiger als der Preis“, so das Vorstandsmitglied von AKWL und Bundesapothekerkammer. „Wir dürfen das Arzneimittel nicht mit einem simplen Verkaufsgut gleichset- zen.“ Ein Preisdumping führe den Berufs- stand in eine Sackgasse: Wer Arzneimit- tel verramsche, müsse mehr Packungen
Papiertiger sei: „Apotheke 2030“, so der ABDA-Hauptgeschäftsführer, „beinhaltet nicht nur ein Zielbild, sondern auch die Strategie – zusammengefasst in sieben Handlungsfeldern – und die Taktik. Sprich, mit welchen einzelnen Aktionen wir un- sere Ziele erreichen.“ Auf die Tätigkeit jeder einzelnen Apothekerin und jedes einzelnen Apothekers heruntergebrochen bedeute dies: „Das Perspektivpapier soll nicht zuletzt auch Zuversicht verbreiten. Das Arbeiten in der Apotheke soll Freu- de machen und Erfüllung bringen“, so Schmitz. „Demographischer Wandel hautnah“ Daran schloss sich Sandra Potthast, im Vorstand der Kammer u. a. für die The- men Nachwuchs und Europafragen zu- ständig, direkt an: „Wir erleben den de- mografischen Wandel in der Apotheke hautnah, mit weniger Fachpersonal und immer mehr älteren Patienten. Gera- de wir Apothekerinnen und Apotheker
> Schon dreimal in diesem Jahr hieß es 2022: „AKWL-TV live“. Binnen zwei Wochen widmete sich Moderator Matthias Bongard da- bei den langfristigen Zielvorstel- lungen des Berufsstandes und einem Thema, das seit kurzem in aller Munde ist: Der Wettstreit von Apothekenportalen um die „letzte Meile“ zu den Patient*innen. Dem Perspektivpapier „Apotheke 2030“ widmete sich Moderator Matthias Bon- gard mit einem Trio aus dem Vorstand der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Als weiterer Gesprächspartner neben Sandra Potthast, Dr. Hannes Müller und Frank Dieckerhoff wurde ABDA-Hauptge- schäftsführer Dr. Sebastian Schmitz aus Berlin zugeschaltet. Schmitz machte in der lebendigen Dis- kussionsrunde deutlich, dass das 2014 erarbeitete und Anfang 2022 überarbei- tete Perspektivpapier alles andere als ein
Zur Live-Sendung rund um Apothekenplattformen begrüßte Moderator Matthias Bongard (l.) Vorstandsmitglied Dr. Hannes Müller im AKWL-TV-Studio, das ausnahmsweise im Apothekerhaus am Aasee eingerichtet wurde. Interessierte können alle bisher ausgetrahlten 90-minütigen Sendungen, in der auch Fragen aus dem TV-Publikum beantwortet werden, nachträglich unter www.akwl-live.de mit dem Kennwort AKWL2020 anschauen.
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KAMMER IM GESPRÄCH
Das ABDA-Perspektivpapier im Fokus: Moderator Matthias Bongard (r.) diskutierte mit den AKWL-Vorstandsmitgliedern (v.l.) Dr. Hannes Müller, Frank Dieckerhoff und Sandra Potthast darüber, welche konkrete Bedeutung die Handlungsfelder des Strategiepapiers für die apothekerliche Berufsausübung haben. Live aus Berlin zugeschaltet war zudem ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz.
Versorgung mit Arzneimitteln. Um den Markt der Apothekenplattformen und App-Anwendungen und um die Frage, was für die Apotheker*innen zu tun ist, ging es bei einige Tage zuvor bei der ach-
persönlichen Kontakt mit dem Patienten in der Apotheke vor Ort stehen“, verdeut- lichte der ABDA-Hauptgeschäftsführer. Diese Position verstärkte Frank Diecker- hoff mit Blick auf über vier Millionen per-
absetzen, um weiterhin wirtschaftlich agieren zu können, und das womöglich am eigentlichen Bedarf der Patienten vorbei. Oder es müsse an der Beratung gespart werden. „Keine Abgabe ohne Beratungsangebot“ Eine klare „rote Linie“ des Heilberufs be- schrieb AKWL-Vizepräsident Frank Die- ckerhoff: „Es muss selbstverständlich sein, dass keine Arzneimittel-Packung ohne Beratung oder zumindest ohne Be- ratungsangebot die Apotheke verlässt.“ Und er fügte hinzu: „Dieses Angebot müssen wir auch in der digitalen Welt machen.“ Dr. Sebastian Schmitz ergänzte: „2014 haben wir uns noch nicht vorstel- len können, wie verlässlich wir auch digi- tal mit den Patientinnen und Patienten in Kontakt treten können.“ Daher werde auch die Telepharmazie zunehmend für die Versorgung relevant, aber nicht als Ersatz für die Beratung vor Ort, sondern als Ergänzung. „Das Ideal- bild ist, dass wir die telepharmazeutische Beratung und Betreuung unterstützend einsetzen und wir auch weiterhin im
„ Die Gretchen-Frage lautet: Wie schaffen wir es, das Vertrauen, das wir genießen, in die digitale Welt zu übertragen? “ DR . PETER FROESE, APOTHEKER UND DIGITAL ISIERUNGSEXPERTE
ten Ausgabe von „AKWL-TV live“ an einem Donnerstagabend. Moderator Matthias Bongard begrüßte dazu Dr. Hannes Mül- ler (Vorstandsmitglied von Bundesapo- thekerkammer und Apothekerkammer Westfalen-Lippe) im AKWL-Studio in Münster. Digital zugeschaltet waren außerdem der Vizepräsident der ABDA, Mathias Ar- nold, und der Digitalisierungsexperte Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothe- kerverbands Schleswig-Holstein. „Digita- lisierung und Apotheke – das bedeutet letztlich, Technik und Menschlichkeit zusammenzubringen. Anders formuliert
sönliche Kunden- und Patientenkontakte pro Tag in den 18.500 deutschen Apo- theken: „Wir müssten ja verrückt sein, wenn wir versuchen würden, die rein auf ökonomischen Plattformen beruhenden Geschäftsmodelle von Großkonzernen zu kopieren.“ Der Wettbewerb um „die letzte Meile“ Der Wettbewerb um die berühmte „letz- te Meile“ ist auch im Gesundheitswesen entbrannt. Was über Jahre schon The- ma für Lieferplattformen in der Gastro- nomie, für Lebensmittel und Getränke ist, erreicht mehr und mehr auch die
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KAMMER IM GESPRÄCH · IT & NEUE MEDIEN
perUmfrage-Tool aucheinStimmungsbild abgeben – in der aktuellen Sendung u. a. zu Beteiligung an Plattformen und Apo- thekenportalen. In den Ergebnissen kam zum Ausdruck, dass die Apotheker*innen das Thema mit Augenmaß angehen wol- len: Für mehr als jeden Zweiten sind zwei bis drei Beteiligungen das Maximum, etwa jeder Dritte möchte sich auf eine Plattform konzentrieren. Nur jede zehnte Apothekemöchte sich entweder gar nicht an digitalen Plattformen oder aber (das ist das andere Extrem) an so vielen Platt- formen wie möglich beteiligen. Die Aufzeichnungen der beiden jüngs- ten Sendungen können im Nachhinein unter www.akwl-live.de mit dem Kenn- wort AKWL2020 angeschaut werden. Die nächste Ausgabe steht voraussichtlich im Juni an. <
Konstruktion der eigenen Servicegesell- schaft Gedisa laute demnach, so Dr. Froe- se: „Wir haben den Anspruch, der digitale Maschinenraum der Apothekerschaft zu sein.“ Dr. Hannes Müller appellierte in der Live-Sendung ebenfalls an die Geschlos- senheit des apothekerlichen Berufsstan- des: „Am stärksten sind wir als Apothe- kerschaft immer dann, wenn wir mit
lautet die Gretchenfrage für den Berufs- stand: Wie schaffen wir es, das Vertrauen, das wir genießen, in die digitale Welt zu übertragen?“, so Dr. Peter Froese. ABDA- Vizepräsident Mathias Arnold betonte: „Digitalisierung beinhaltet Risiken und Nebenwirkungen – wie das Arzneimittel.“ Für die Apothekerschaft sei es wichtig, die Herausforderungen gemeinschaftlich anzugehen und sich nicht auseinander di-
„ Am stärksten sind wir als Apothekerschaft im- mer dann, wenn wir mit einer Stimme sprechen. “ DR . HANNES MÜLLER, VORSTANDSMITGL IED VON AKWL UND BUNDESAPOTHEKERKAMMER
einer Stimme sprechen.“ Dabei komme es auf jeden Einzelnen und jede Einzelne an, die millionenfachen Patientenkontakte dafür zu nutzen, um auf die Präsenz der Apotheke in den Portalen aufmerksam zu machen. Bei AKWL-TV live können die Zu- schauer*innen nicht nur mit ihren Fragen und Anregungen mitdiskutieren, sondern
vidieren zu lassen: „19.000 Paar Schultern können die Kosten und das Risiko locker tragen.“ Apotheker*innen seien nicht nur heilberuflich, sondern auch kaufmän- nisch versiert. Daraus ergebe sich der selbstbewusste Anspruch: „Ich gestalte die Zukunft selbst!“ Der Anspruch des Deutschen Apothekerverbandes bei der
Zum aktuellen Stand der Einführung der elektronischen Verordnung Das E-Rezept kommt! Aber wann?
Zunächst haben sich die gematik-Gesell- schafter darauf verständigt, dass min- destens 30.000 E-Rezepte abgerechnet sein sollen. Daneben soll eine Verfügbar- keitsquote der Systeme von 99,9 Prozent gewährleistet sein. Dabei sollen „schwe- re Fehler“ nicht auftreten. Neben diesen messbaren Faktoren soll ein „hoher An- teil“ an Software-Anbietern auf Ärztesei- te (Praxisverwaltungssoftware der Ärzte und Zahnärzte) sowie auf Apothekensei- te (Apothekenverwaltungssysteme) die Verfügbarkeit der E-Rezept-Module ge- meldet haben. Wann wie viele Anbieter bereit sind, lässt sich von außen nicht ver- lässlich prognostizieren. Informationsportale der gematik Als Reaktion auf den gescheiterten Start des E-Rezepts zum 1. Januar 2022 hat die gematik unter anderem einige
In der Folge kam es dann zu einer medi- alen Kakophonie, in dessen Zuge die Kas- senärztliche Bundesvereinigung gar den Stopp des E-Rezeptes verlautbart hatte. Diese (vorsichtig gesagt) Interpretation wurde sodann aber seitens der gematik und des BMG dementiert. Kontrollierter Test- und Pilotbetrieb Vielmehr wird seit Anfang des Jahres „der kontrollierte Test- und Pilotbetrieb schrittweise fortgesetzt und ausgewei- tet“, um die Rahmenbedingungen für die Einführung des E-Rezepts möglichst schnell zu schaffen. „Sobald die verein- barten Qualitätskriterien erfüllt sind, soll die Umstellung auf das E-Rezept nach einem noch festzulegenden Rollout- Verfahren erfolgen.“ Doch was heißt das konkret, und welche Kriterienwerden hier angelegt?
> Kurz vor Weihnachten hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die für den 1. Januar 2022 geplante verpflichtende Einfüh- rung des E-Rezepts abgesagt. In ei- nem Schreiben an die Gesellschaf- ter der gematik (zu denen auch die ABDA gehört) erklärte das Ministe- rium, dass die Voraussetzungen für eine sichere flächendeckende Ein- führung nicht gegeben seien. Die bisher durchgeführten Feldtests zur Erprobung des E-Rezepts reichten nicht aus, so die Erklärung, um einen sicheren Betrieb zu garantieren. Und weiter: Es werde deutlich, dass, „anders als oftmals von den Akteuren kommuniziert, die er- forderlichen technischen Systeme noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehen.“
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IT & NEUE MEDIEN
in ihren Apotheken und testwilligen Arzt- praxen in ihrem Umfeld berichten. Apropos Test: Die Steuerung der Tests soll zentral über die gematik erfolgen. Dazu ist vorgesehen, dass sich die Her- steller von Praxisverwaltungssystemen (die „im Schlepptau“ akquirierte Arztpra- xen mitbringen) an die gematik wenden. Der gematik liegen zugleich Rückmeldun- gen von Anbietern von Apothekenverwal- tungssoftware (nebst testbereiten Apo- theken) vor. Auf dieser Basis können dann die Piloteinrichtungen in regionalen Clus- tern zur Testung koordiniert werden. <
mögliche Startzeitpunkte. Ebenso geben die unterschiedlichen Akteure Meldun- gen heraus, nach denen sie alle Vorbe- reitungen getroffen haben und startklar für das E-Rezept seien. Dies ist sicher teils aus Marketingaspekten und teils politisch getrieben. Klar scheint aber auch: Mit Marktein- tritt der großen Player auf Seiten der Soft- ware-Anbieter wird auch die Zahl der ab- gegebenen E-Rezepte schnell sprunghaft steigen und der Druck auf die Einführung zunehmen. Und: Tatsächlich gibt es auch bereits vereinzelte Rückmeldungen von Kammermitgliedern, die von E-Rezepten
Informationsangebote aufgesetzt, um hier zumindest ein gewisses Maß an Transparenz zu bieten. So kann die tages- aktuelle Zahl der abgegebenen E-Rezepte im sogenannten TI-Dashboard abgerufen werden. Eine weitere Seite informiert über die Verfügbarkeit der TI-Systeme und -Dienste und auch die Bereitschaft der Software-Anbieter in punkto E-Re- zept-Update lässt sich abfragen. Im Weiteren bleiben aber sowohl die genannten Kriterien im Vagen als auch der Roll-out und dessen Verfahren noch unklar. Unterschiedliche Akteure spe- kulieren über ebenso unterschiedliche
Zur Orientierung empfehlen wir Ihnen einen regelmäßigen Besuch der Internetseiten der gematik unter gematik.de mit folgenden Angeboten: • TI-Dashboard mit Anzeige der belieferten E-Rezepte: www.gematik.de/telematikinfrastruktur/ti-dashboard • TI-Status (Verfügbarkeit der Dienste): https://fachportal.gematik.de/ti-status • TI-Score (Aktueller Stand der Softwareanbieter beim E-Rezept): www.ti-score.de/e-rezept/apotheken
Checklisten: Sind Sie bereit für das E-Rezept? Wir empfehlen: Jetzt die technische und organisatorische Bereitschaft überprüfen!
Organisatorische Bereitschaft:
> Ist Ihre Apotheke „E-Rezept-ready“, wie es neudeutsch an vie- len Stellen, u.a. in der zentralen E-Rezept-App der gematik, heißt? Was ist darunter zu verstehen? Die Bereitschaft und Fähigkeit gliedert sich in zwei Bereiche, in den technischen und den orga- nisatorischen. Hier eine Checkliste im Überblick:
Schulung der Mitarbeiter*innen (nähere Informationen erhalten die Apotheken auf den Websites ihres jeweiligen Softwareanbieters). Das jeweilige Apothekensoftwarehaus meldet die Apotheken zur Teilnahme an der Testphase an die gematik und informiert die Apotheken entsprechend (nähere Informationen auf den Websites der Softwareanbieter). Setzen des E-Rezept-ready-Flags unter www.mein- apothekenportal.de (im Supportbereich finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung: www.mein-apothekenportal.de/ downloads/erezept_ready_flag.pdf).
Technische Bereitschaft:
Bestellung der dezentralen Komponenten und Karten (wenn nicht bereits geschehen).
Inbetriebnahme / Freischaltung der Komponenten und Karten (nähere Informationen erhalten die Apotheken auf den Websites ihres jeweiligen Softwareanbieters). Bereitschaft des eingesetzten Softwaresystems zur Installa- tion des Moduls „E-Rezept“ ermitteln (nähere Informationen erhalten die Apotheken auf den Websites ihres jeweiligen Softwareanbieters).
Üben mit einem Testrezept? Hinweise unter www.gematik. de/anwendungen/e-rezept/bundesweitetestphase <
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FORTBI LDUNG AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS
Apo-AMTS wird ab sofort zu ATHINA Zwölf AMTS-aktive Kammern treten zukünftig gemeinsam als ATHINA-Verbund auf Ein Fall aus CIRS-NRW
> Seit beinahe zehn Jahren führen die Landesapothekerkammern mit teils unterschiedlichen Schulungs- konzepten erfolgreich Qualifizie- rungen im Bereich der Arzneimit- teltherapiesicherheit (AMTS) durch. Das Ausbildungsapothekenkon- zept Apo-AMTS und ATHINA sind die federführenden Schulungskon- zepte, die seit 2012 dazu beitragen, die Medikationsanalyse und das Medikationsmanagement in öf- fentlichen Apotheken zu etablie- ren und Apotheker*innen auf ih- remWeg dorthin zu begleiten. ATHINA steht für ArzneimittelTHerapie- sicherheit IN Apotheken. Schon immer bestand eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowohl der ATHINA- Kammern untereinander als auch mit der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL), die das Konzept Apo-AMTS um- setzte. „In gemeinsamen Treffen haben wir immer wieder zielorientiert an der Weiterentwicklung der Konzepte gear- beitet“, sagen Dr. Armin Hoffmann, Prä- sident der Apothekerkammer Nordrhein und Gabriele Regina Overwiening, Präsi- dentin der Apothekerkammer Westfalen- Lippe. Mit der Zeit entstand die Überle- gung, die beiden Schulungskonzepte zu > Die Buchstaben „CIRS“ stehen für Critical Incident Reporting-Sys- tem, zu Deutsch „Datenbank für kritische Ereignisse“. Es handelt sich m in int rnetgestütztes, einrichtu gsübergreifendes Be- ichts- und L nsyst m zur anony- men Meldung von kritischen Ereig- nis en in der Patientenversorgung. CIRS-NRW ist eine gemeinsame Initiati- v d r Ärzt kammern Nordrhein (ÄKNO) und Westfale -Lippe (ÄKWL), der Kas- senärztlichen Vereinigu gen Nordrhein (KVNO) u d Westfalen-Lippe (KVWL) und d r Krankenhausgesellsch ft Nordrhein- Westfalen (KGNW) sowie d r Apotheker- kammer Nordrhein (AKNR) und Westfa- len-Lippe (AKWL) in Zusam enarb it mit dem Ärz lichen Zentrum für Qual tät in d r Me izin (ÄZQ). CIRS-NRW soll dazu beitragen, dass über kritische Ereig isse offen gespro- chen und aus ihnen gelernt wird. Somit sollen Wege zur Verm idung von Risiken diskutiert und Lö ungsstrategien erar- beitet werden. Langfristig soll CIRS-NRW dazu b i ragen, die Sicherheitskultur in Nordrhein-Westfalen zu verbesser und d e Patientensic rheit zu fö dern. CIRS- NRWdient somit auch als Instrument des Risiko- und Qualitätsm nag ment . Dieser Fall erichtet von einer Patientin, bei der eine zu lange Medikamentenein- nahme von Prednisolon erfolgt ist. Grund hierfür war die fehlende Angabe bzw. Kommunikation über die zu erfolgende Einnahmedauer der betreffenden Medi- kation nach der zu behandelnden Erkran- kung. Zudem wurde bei dem Ansetzen on neuer Medikation nicht nach der bis- h rigen Dauermedikation gefragt. Somit kam es zu einer Verordnungskaskade. Pr dnisolon wirkt bei allergischen und en zündlichen, nicht-i fektiösen Erkran- kungen antiallergisch und a tiinflam- matorisch. Wird Prednisolon lang ristig angewendet, können weitere Neb nw r- k ngen uftr ten, die im Rahmen des Cushing Syndroms bekannt sind. So k es vermutlich auch bei der Pati ntin zu ei em er öht n Blutd uck, der mi weit - ren Präparaten g senkt werden so lte. vereinheitlichen, um effizienter auftre- ten zu können. Gute Zusammenarbeit stärken „Mit Blick auf die Planungen rund um das Thema ‚Pharmazeutische Dienstleistun- gen‘ und die zukünftigen Herausforde- rungen im Bereich der AMTS galt es, die gute Zusammenarbeit zu stärken, um ge- meinsam als Verbund AMTS-aktiver Kam- mern auf berufspolitischer Bundesebene und auch gegenüber den Leistungser- bringern auftreten und mitgestalten zu
Einnahmedauer bei Prednisolon überschritten Folgendes kritisches Ereignis fiel in einer Apotheke auf:
Fall-Nr.: 231472
Professoren für Klinische Pharmazie der Universitäten Münster (Professor Dr. Ge- org Hempel), Düsseldorf (Professorin Dr. Stephanie Läer) und Bonn (Professor Dr. Ulrich Jaehde) entwickelt. Apo-AMTS: Über 1.900 Teilnehmer*innen Seit September 2012 bietet die AKWL an, den Status „Ausbildungsapotheke“ bzw. „AMTS-qualifizierte Apotheke“ und den Titel „AMTS-Managerin/AMTS-Manager“ zu erlangen. An der Universität Münster nimmt eine von der Kammer finanzierte AMTS-Koordinatorin eine zentrale Rolle im Lehr- und Versorgungsforschungskon- zept ein. Bewusst richtet sich Apo-AMTS nicht nur an die Pharmazeuten im Prak- tikum, sondern bezieht die ausbildenden Apotheken mit ein. Mit bisher gut 1.900 erfolgreichen Teilnehmer*innen ist es bis dato das bundesweit am stärksten ge- nutzte AMTS-Qualifizierungsprogramm. ATHINA wurde im Jahr 2012 Zunächst erfolg d e Prüfung, ob das rich- tige Medikament für den richtige Pati- enten verordnet wurd . D e genaue An- gabe und Dokumentation der verordne- en Do is und des Verabreich ngsz itrau- mes ein s Arzn imittels ist fü Pa ienten ntsp chend ssenziell für die richtige Anwendung des Arzneimittels. < Was war das Ergebnis? Das Prednisolon wird ausschleichend abdosiert (10 Tage 2,5mg dann 10 Tage 1,25mg). Der Blutdruck wird weiterge- hend überwacht. Das Baldrian und das Bisoprolol können somit ggf. wieder abgesetzt werden. Wo sehen Sie Gründe für dieses Ereignis und wie hätte es vermieden werden können? Es wurde nicht mit der Kundin bespro- chen, dass das Prednisolon nur kurz- fristig eingenommen wird und dann abdosiert werden soll.
Was ist passiert? Eine Patientin verspürt seit einiger Zeit innere Unruhe. Hierzu hatte sie auch schon ein Baldrian-Präparat gekauft. Nun waren bei der Routine-Kontrolle in der Arztpraxis der Blutdruck und der Puls zu hoch. Es wurde zunächst Bisop- rolol 1,25mg/d angesetzt. Die Patientin kann sich den erhöhten Blutdruck nicht erklären. Ihr Blutdruck sei immer eher zu niedrig gewesen. Sie hat vor meh- reren Wochen einen starken grippalen Infekt gehabt und deswegen Predniso- lon 5mg verschrieben bekommen, was sie auch immer noch gleichbleibend einnimmt.
Nahezu flächendeckend gibt es mittlerweile im Bundesgebiet AMTS-Schulungsangebote und -konzepte für Apotheker*innen. Blau markiert sind die Kammergebiete des ATHINA-Verbundes, dunkelblau markiert die Region des bundesweiten Modellvorhabens ARMIN. ARMIN geht in Sachsen und Thüringen noch einen Schritt weiter und bindet Ärzteschaft und Krankenkassen in das Projekt ein, das perspektivisch bundes- weit ausgerollt werden soll.
können“, erklären die Präsidentinnen und Präsidenten der zwölf beteiligten Kam- mern. Vor diesem Hintergrund haben
„ In gemeinsamen Treffen haben wir immer wieder ziel- orientiert an der Weiterentwicklung der Konzepte gearbeitet. “ GABRIELE REGINA OVERWIENING UND DR . ARMIN HOFFMANN
die AMTS-aktiven Kammern eine Zusam- menführung der beiden AMTS-Konzepte ATHINA und Apo-AMTS beschlossen. In gemeinsamen Gesprächen wurde her- ausgearbeitet, welche Anpassungen in den Curricula der beiden AMTS-Konzepte hierzu erforderlich sind. Diese haben An- klang in allen beteiligten Kammern ge- funden und wurden durch entsprechen- de Vorstandsbeschlüsse bestätigt. Das Apo-AMTS-Konzept wurde ab 2011 von der Apothekerkammer West- falen-Lippe in Kooperation mit den B i j der Anordnung und Ausführung von Medik tionsgaben muss daher di 6-R- R gel konsequ nt angewendet werden. D 6-R-Regel be n altet folgende Pu kte: 1. Richtiger Patient? 2. Richtiges Medikament? 3. Rich ige Dosi ? 4. Richtiger Zeitpunkt? 5. Richtiger Applika ionsweg? 6. Richtig Dokumentation?
D 6-R-Regel sollt bei jeder Anordnu g und Ausführung von Medikationsgaben angewendet werden. In einem Beratungsgespräch können die einzelnen Punkte abgefragt und geklärt werden.
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FORTBI LDUNG AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS · IMPRESSUM
A S-/FORTBI LDUNG UND AMTS · IMPR
Impressum
Impressum
demNamen „ARMIN“ (Arzneimittelinitia- tive Sachsen Thüringen). Kooperations- partner sind neben der AOK PLUS die Kas- senärztlichen Vereinigungen Sachsen und Thüringen, der Sächsische Apothe- kerverband und der Thüringer Apotheker- verband. Beratend unterstützt wird das Projekt von ABDA und KBV. Alle drei Mo- dule werden darin umgesetzt: Bei der Wirkstoffverordnung verordnen Ärzte Wirkstoff, Stärke, Menge und Darrei- chungsform anstelle eines Präparates ei- nes bestimmten Herstellers. Der Apothe- ker wählt das Präparat aus und gibt es nach einer Beratung an den Patienten ab. ARMIN ist einModellvorhaben nach §63 SGB V mit einer Laufzeit bis März 2022. Aktuell erfolgt die gesetzlich vorgeschrie- benewissenschaftliche Evaluation der drei Module. Ziel ist es, diese Dienstleistungen in die Regelversorgung zu übernehmen. < Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Kammerbeitrag enthalten. Auflage 7.100 Exemplare Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung de Herausge- bers. Gedruckt auf 100% Recycling apier. Bildernachweise Titelbild, S. 16 ©Petra Wiedorn S. 4 ©action medeor S. 5 ©Stefan Lammers S. 7 ©SPD/Foto: Maximilian Koenig, ©CDU/Foto: LandNRW, ©Bündnis 90 Die-Grünen / Foto: Felix Banaszak, FDP / Foto: Björn Lülf S. 12 ©AKNR S. 13, 14 ©ABDA S. 8, 15 ©Michael Schmitz S. 5, 8, 9 ©Sebastian Sokolowski K mmerb itrag enthal en. Auflage 7.100 Exemplare S. 4 ©action medeor S. 5 ©Stefan Lammers Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Ausgabe 2/2022 Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Klaus Bisping, Ute Behle, Wolfgang Erdmann, Anne Lahn, Stefan Lammers, Dr. Julia Podlogar, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter
Mitteilungsblatt der Apothekerkamm r Westfalen-Lip Ausgabe 2/2022 Herausgeber Apo hekerkammer Westfalen-Lippe Bismarckall e 25, 48151 Münster, Tel: 0 5 0050, Fax: 0251 521650 E-Mail: i fo@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter Layout Petra Wiedorn, Michael Schm Mitarb iter*innen an dieser Ausgab Klaus Bisping, Ute Behle, Wolfgang Erdman , Anne Lahn, Stefan Lamm Dr. Jul odlogar, Dr. Sylvia Prinz, M c mitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebast Sokolowski, Dr. Andreas Walter Das Mitt ilungsblatt (MB) der Apoth kerkamm Westfalen-Lippe ersche regelmäßig circa alle zwei Monate. D Re aktionsschluss für die Ausgabe N 3/20 2 ist der 08.07.2022. Das Onlin Nr. 1/2022 erscheint nach der Kamm versammlung im Juni. Der B zugspr is ist für die Mitgliede Apo hekerkammer Westfalen-Lippe Nachdruck a ch in Auszügen – nu schriftlicher G nehmigung des Hera bers. Gedruckt auf 100% Recyclingp Bildernachweise Titelbil , S. 16 ©Petra Wiedorn S. 7 ©SPD/Foto: Maximilian Koenig, ©CDU/Foto: LandNRW, ©Bündnis 9 Die-Grü en / Foto: Felix Banaszak, Foto: Björn Lülf S. 12 ©AKNR S. 13, 14 ©ABDA S. 8, 15 ©Michael Schmitz S. 5, 8, 9 ©Sebastian Sokolowski
Dr. Ute Stapel referiert aus dem neuen Webinar-Raum zum Thema erklärungsbedürftige Arzneiformen.
Dr. Ute Stapel r feriert aus dem ne en W binar-Raum zum Thema rklärungsbedürftige Arzneiformen.
Medikationsanalysen sind nicht nur als zukünftig möglicherweise honorierte pharmazeutische Dienstleistungen ein Teil der apothekerlichen Zukunft, sondern sie sind auch in vielen Apotheken bereits jetzt schon gelebte Realität, zumWohle der Patientinnen und Patienten.
Rückblick auf den Praxisbegleitenden Unterricht für PhiP ächst r T rmin im Herbst: 5. bis 16. September 2022
Rückblick auf den Praxisb gleitenden Unterricht für PhiP Nächst Termin im Herbst: 5. bis 16. September 2022
Das „Zukunftskonzept Arzneimittelversorgung“ Umsetzung des ABDA-KBV-Papiers in Sachsen und Thüringen Das Mitteilungsblatt (MB) der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe erscheint regelmäßig circa alle zwei Monate. Der Redaktionsschluss für die Ausgabe Nr. 3/2022 ist der 08.07.2022. Das Online-MB Nr. 1/2022 erscheint nach der Kammer- versammlung im Juni. Beratungsszenarien in Kleingruppen an- gebot n. Beratungsszenarien in Kleingruppen an- g boten.
WWW.AKWL.DE Die Fü le an Informationen, die im Rah- me der Approbationsordnung v rmit- telt wird, ist immens: Neben Themen zur pharmazeutischen Praxiswie „Erklärungs- bedürftige Darreichungsformen“ liegt der Fokus auch auf spezielle Rechtgebie- te wie die „Apothekenbetriebsordnung“ und „Pharmazeutische Organisationen“. Insgesamt kom en i kompletten PBU 40 Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen pharmazeuti- schen Tätigkeitsgebieten zum Einsatz. Erstmalig wurden auch Rollenspiele mit Pharmazie > AMTS > ATHINA. ursprünglich von der Apothekerkammer Nordrhein entwickelt. Über die Jahre ka- men zehn weitere Kammern hinzu: Nie- dersachsen, Baden-Württemberg, Hes- sen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Bayern, Brandenburg, Schleswig- Holstein und das Saarland (hier genannt in der Reihenfolge des Beitritts). Ganz im Sinne des im Jahr 2014 erst- mals beschlossenen und am 13. Januar 2022 in überarbeiteter und aktualisierter Fassung von der ABDA verabschiedeten Perspektivpapiers „Apotheke 2030“ sind die ATHINA-Apothekerinnen und -Apo- theker bestens gerüstet und bereit, im therapeutischen Team ihre Aufgabe und Verantwortung zur Verbesserung der Arz- neimitteltherapiesicherheit von Patien- tinnen und Patienten zu übernehmen. < > Auch in diesem Frühjahr hat der P a- xisbegleitende Unterricht (PBU) für die Pharmaze tinnen und Pharmazeuten im Praktikum digital stattg funden. Die Re- son der tudierenden w r positiv: „Es wurde das Be t aus dem Online-Form t gemacht“ so die Rückmel ung einer Teil- nehmerin in der Gesamt-Evaluation. Auch Apothekerinnen und Apoth ker mit aus- ländischen Abschlüss n ko nten erfolg- reich im Un rricht integriert werd n. Insg samt nahmen mehr als 140 Per- sone teil.
Weitere Informationen rund um ATHINA in Westfalen-Lippe finden Sie im offenen Bereich der Kammerhomepage unter Angebote im Bereich Die Füll an I form tionen, die im Rah- m der Approbationsordnung vermit- t lt wird, ist immens: Neben Themen zur pha mazeutischen Praxiswie „Erklärungs- bedürftige Darreichungsformen“ liegt d r Fokus auch auf sp zielle Rechtgebie- e wie die „Ap thekenbetriebsordnung“ und „Pharmazeutische Organisationen“. Insgesa t kommen im kompletten PBU 40 Refer ntin en und Referenten aus unterschiedlichen pharmazeuti- chen Tätigkeitsgebie en zum Einsatz. Erstmalig wurden auch Rollenspiele mit > Auc in diese Frühjahr hat der Pra- xisbeglei ende Unterr cht (PBU) für die Ph rm zeutinn n u d Pharmazeut im Praktikum digital stattgefund n. Die Re- sonanz der Studierenden war positiv: „Es w rde das Beste aus dem Online-Format gemacht“ so di Rückmeldung einer T il- n hmerin in der G samt-Evalu tion. Auch Apothekerinn n und Apotheker mit aus- ländische Abschlüssen konnten erfolg- r ich im Un erricht integriert werden. Insgesamt nahmen mehr als 140 Per- sonen t il.
> ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und Kassenärztliche Bundesvereini- gung (KBV) sehen in unzureichen- der Therapietreue und uner- wünschten Arzneimittelereignis- sen Probleme, die Ärzt*innen und Apotheker*innen nur gemeinsam lösen können. Dazu haben ABDA und KBV gemeinsam ein Konzept für eine patientengerechte Arzneimittelversorgung entwickelt, das „Zukunftskonzept Arzneimittelversor- gung“ (oder kurz: ABDA-KBV-Modell). Es besteht aus den Modulen Wirkstoffver- ordnung, Medikationskatalog und Medi- kationsmanagement. Die praktische Umsetzung des ABDA- KBV-Modells erfolgt zunächst in Sachsen und Thüringen als Modellvorhaben mit Für den kommenden PBU vom 5. bis 16. September 2022 plant die Apothekerkam- mer Westfalen-Lippe die erste Woche on- line und die zweite Woche in Präsenz. So können die Vorteile beider Formate opti- mal genutzt werden. < WWW.AKWL.DE ANSPRECHPARTNERIN Informationen zur Anmel- dung zum PBU finden Sie auf unserer Website unter Arbeitsplatz Apotheke > Apotheker/in > Praxis- begleitender Unterricht. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Friederike Scholz- Sadebeck , Abt. Aus- und Fortbil- dung, Tel.: 0251 52005-99, E-Mail: f.scholz- sadebeck@akwl.de WWW.AKWL.DE ANSPRECHPARTNERIN
Für den kom enden PBU vom 5. bis 16. September 2022 plant die Apothekerkam- mer W stfal n-Lipp die erste Woche on- line und die zweit Woche in Präsenz. So könn n die Vorteil beider Formate opti- mal genutzt werden. <
Informationen zur Anmel- dung zum PBU finden Sie a f unserer Website unter
Arbeitsplatz Apotheke > Apotheker/in > Praxis- begleitender Unterricht. Bei Fragen we den Sie sich bitte an: Friederike Scholz- Sadebeck , Abt. Aus- und Fortbil- dung, Tel.: 0251 52005-99, E-Mail: f.scholz- sadebeck@akwl.de
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