Mitteilungsblatt 2/2022, 12. Mai 2022

KAMMER IM GESPRÄCH

Das ABDA-Perspektivpapier im Fokus: Moderator Matthias Bongard (r.) diskutierte mit den AKWL-Vorstandsmitgliedern (v.l.) Dr. Hannes Müller, Frank Dieckerhoff und Sandra Potthast darüber, welche konkrete Bedeutung die Handlungsfelder des Strategiepapiers für die apothekerliche Berufsausübung haben. Live aus Berlin zugeschaltet war zudem ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz.

Versorgung mit Arzneimitteln. Um den Markt der Apothekenplattformen und App-Anwendungen und um die Frage, was für die Apotheker*innen zu tun ist, ging es bei einige Tage zuvor bei der ach-

persönlichen Kontakt mit dem Patienten in der Apotheke vor Ort stehen“, verdeut- lichte der ABDA-Hauptgeschäftsführer. Diese Position verstärkte Frank Diecker- hoff mit Blick auf über vier Millionen per-

absetzen, um weiterhin wirtschaftlich agieren zu können, und das womöglich am eigentlichen Bedarf der Patienten vorbei. Oder es müsse an der Beratung gespart werden. „Keine Abgabe ohne Beratungsangebot“ Eine klare „rote Linie“ des Heilberufs be- schrieb AKWL-Vizepräsident Frank Die- ckerhoff: „Es muss selbstverständlich sein, dass keine Arzneimittel-Packung ohne Beratung oder zumindest ohne Be- ratungsangebot die Apotheke verlässt.“ Und er fügte hinzu: „Dieses Angebot müssen wir auch in der digitalen Welt machen.“ Dr. Sebastian Schmitz ergänzte: „2014 haben wir uns noch nicht vorstel- len können, wie verlässlich wir auch digi- tal mit den Patientinnen und Patienten in Kontakt treten können.“ Daher werde auch die Telepharmazie zunehmend für die Versorgung relevant, aber nicht als Ersatz für die Beratung vor Ort, sondern als Ergänzung. „Das Ideal- bild ist, dass wir die telepharmazeutische Beratung und Betreuung unterstützend einsetzen und wir auch weiterhin im

„ Die Gretchen-Frage lautet: Wie schaffen wir es, das Vertrauen, das wir genießen, in die digitale Welt zu übertragen? “ DR . PETER FROESE, APOTHEKER UND DIGITAL ISIERUNGSEXPERTE

ten Ausgabe von „AKWL-TV live“ an einem Donnerstagabend. Moderator Matthias Bongard begrüßte dazu Dr. Hannes Mül- ler (Vorstandsmitglied von Bundesapo- thekerkammer und Apothekerkammer Westfalen-Lippe) im AKWL-Studio in Münster. Digital zugeschaltet waren außerdem der Vizepräsident der ABDA, Mathias Ar- nold, und der Digitalisierungsexperte Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothe- kerverbands Schleswig-Holstein. „Digita- lisierung und Apotheke – das bedeutet letztlich, Technik und Menschlichkeit zusammenzubringen. Anders formuliert

sönliche Kunden- und Patientenkontakte pro Tag in den 18.500 deutschen Apo- theken: „Wir müssten ja verrückt sein, wenn wir versuchen würden, die rein auf ökonomischen Plattformen beruhenden Geschäftsmodelle von Großkonzernen zu kopieren.“ Der Wettbewerb um „die letzte Meile“ Der Wettbewerb um die berühmte „letz- te Meile“ ist auch im Gesundheitswesen entbrannt. Was über Jahre schon The- ma für Lieferplattformen in der Gastro- nomie, für Lebensmittel und Getränke ist, erreicht mehr und mehr auch die

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