Mitteilungsblatt 4/2022, 10. November 2022
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04 · 2022 10. November 2022
Nach dem Spargesetz, vor der Strukturreform Gesundheitspolitik gefährdet Versorgung vor Ort
ENORME HERAUSFORDERUNGEN Deutscher Apothekertag 2022 Seite 4 WAS IST EIGENTLICH KIM? Maildienst für das Medizinwesen Seite 6 HERAUSRAGENDE BEITRÄGE Journalistenpreis 2022 verliehen Seite 12
INHALT
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Medizinprodukte in der Apotheke: Neues Merkblatt der AKWL Antibiotic Stewardship in Westfalen-Lippe
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IMPRESSUM
AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS Neuerungen bei ATHINA
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ATHINA-Jubiläums-Symposium am 10. Dezember 2022 Pharmazeutische Dienstleistungen — Fachliche Mindest standards Praxisbegleitender Unterricht und Kammerabend für PhiP Erstsemesterfrühstück Kammer überreicht das 3.000. Erst-Fortbildungszertifikat für PTA WEITERBI LDUNG Neue Prüfungstermine Weiterbildung im Gebiet Theoretische und Praktische Ausbildung Erfahrungsaustausch der Fachsprachenprüferinnen und -prüfer Zulassungen und Ermächtigungen
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Deutscher Apothekertag: Nachwuchs und Klima schutz als Herausforderung Deutliche Proteste gegen ungerechtes Spar paket /Apothekenklima-Index auf dem Tiefpunkt Medizinprodukte in der Apotheke: Neues Merkblatt der AKWL Antibiotic Stewardship in Westfalen-Lippe EDITORIAL Nach dem Spargesetz, vor der Strukturreform DEUTSCHER APOTHEKERTAG 2022 Nachwuchs und Klimaschutz als Herausforderung AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS Neuerungen bei ATHINA ATHINA-Jubiläums-Symposium am 10. Dezember 2022 P armazeutische Dienstleistungen — Fachliche Mindest standards Praxisbegleitender Unterricht und Kammerabend für PhiP Ers s mest rfrühstück Kammer überreicht das 3.000. Erst-Fortbildungszertifikat für PTA WEITERBI LDUNG Neue Prüfungstermine Weiterbildung im Gebiet Theoretische und Praktische Ausbildung Erfahrungsausta sch der Fachsprachenprüferinnen und -prüfer Zulassun n und Ermächtigung n DER VORSTAND INFORMI ERT Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner*innen KAMMERVERSAMMLUNG Virtuelle Herbstsitzung des Apothekerparlaments E-REZEPT-START Was ist KIM? Und was hat KIMmit dem E-Rezept zu tun? Mit Vorbehalten und Hürden KAMMER IM GESPRÄCH Münsteraner Gesundheitsgespräche „Nachhaltig gesund“ 10. Auflage der „Senioren-Adademie“ ÖFFENTL ICHKEITSARBEIT GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen Lauterbach-Pläne gefährden Apotheken vor Ort APOTHEKERSTI FTUNG Fünf herausragende Erklärstücke zur Pharmazie und Apotheke vor Ort prämiert Stiftungsvortrag immünsterischen Schloss mit Udo Di Fabio über Krieg, Klima und Finanzen NRW IMPFT Breites Bündnis in NRW „NRW impft —Bleib gesund!“ klärt über den Impfschutz gegen Corona und die Grippe auf RATGEBER APOTHEKENPRAXI S Ein Fall aus CIRS-NRW Notfallvorrat in der Apotheke: Notfallsortiment und Palliativliste MIXTUM PZ im Sammelabo QUAL ITÄTSSICHERUNG Durch die Apothekerkammer zertifizierte und rezertifizierte Apotheken DI ENSTBEREITSCHAFT Notdienst 2023 Umgang mit belästigenden Anrufen im acht- und Notdienst AUSBI LDUNG PKA/PTA AKWL-Messestand stark gefragt Schüler*innen schnuppern Apothekenluft Apotheken investieren in PKA- usbildung IN MEMORIAM AMTL ICHE MITTEI LUNGEN L ITERATURHINWEI SE IMPRESSUM
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MIXTUM PZ im Sammelabo
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QUAL ITÄTSSICHERUNG Durch die Apothekerkammer zertifizierte und rezertifizierte Apotheken DI ENSTBEREITSCHAFT Notdienst 2023 Umgang mit belästigenden Anrufen im Nacht- und Notdienst
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AUSBI LDUNG PKA/PTA AKWL-Messestand stark gefragt
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Schüler*innen schnuppern Apothekenluft Apotheken investieren in PKA-Ausbildung
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IN MEMORIAM AMTL ICHE MITTEI LUNGEN L ITERATURHINWEI SE
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MIT QR-CODES SCHNELL ZUR INFORMATION:
EDITORIAL
Editorial
Nach dem Spargesetz, vor der Strukturreform
Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
allen Protesten, Gesprächen, vor allem aber allen Fakten und Ar gumenten zum Trotze hat die Ampelkoalition am 20. Oktober in zweiter und dritter Lesung das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verabschiedet. Auf 17Milliarden summiert sich das für 2023 pro gnostizierte Finanzloch der Gesetzlichen Krankenversicherung. Daher müssen alle ihren Beitrag leisten; die Versicherten durch erhöhte Zusatzbeiträge, die Leistungserbringer durch Ausga benkürzungen. Und 120 Millionen Einsparungen pro Jahr, für die Apotheke n befristet auf die Jahre 2023 und 2024, seien in diesem Kontext doch ebenfalls maßvoll und verträglich. So oder ähnlich argumentierten in den vergangenen Wochen Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die Vertreter*innen der in der Ampel-Koalition vertretenden Fraktionen von SPD, Grünen und FDP. Um es kurz auf den Punkt zu bewerten: Wenn dieses Gesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlich wird, müsste es um einen Beipackzettel mit den Risiken und Nebenwirkungen ergänzt werden. Darauf stünde dann unter anderem, dass die ses ungerechte und ungerechtfertigte Spargesetz nicht nur die 18.000 Apotheken-Teams in unserem Lande nach zweieinhalb Jahren Pandemie-Einsatz bis an die Grenze und darüber hinaus demotiviert, frustriert und maßlos verärgert, sondern auch, dass es die bisher so vorzüglich wohnortnahe Arzneimittelversor gung in Deutschland gefährdet. Bereits vor Inkrafttreten des Spargesetzes belasten die ho hen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen unsere Apo theken. Wir stehen, wie viele kleine und mittelständische Un ternehmen in anderen Bereichen, vor der Mammut-Aufgabe, die gestiegenen Sach-, Personal- und Energie- sowie Inflations kosten zu bewältigen, die zu einer massiven Bedrohung für den Geschäftsbetrieb werden. Die (in der Sache gerechtfertigten) Tariflohnvereinbarungen für Apothekenangestellte sahen be reits für dieses Jahr eine Lohnanhebung um etwa 7,7 Prozent vor. Die Personalausgaben in einer durchschnittlichen Apothe ke nehmen dadurch um 23.000 Euro zu. Zum 1. Januar 2023 steigen die Vergütungen um weitere drei Prozent. Sowohl die Erhöhung des GKV-Zusatzbeitrages als auch die erwartbare
Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen zur Sozialversiche rung ab 2023 führen zu weiteren Personalnebenkosten für die Apothekeninhaber*innen. Die aktuelle gesetzliche Mindestlohn Anpassung auf 12 Euro wird sich mittelbar auch auf die Kosten struktur entlang der gesamtenWertschöpfungskette auswirken. Die anhaltende Inflation führt ebenfalls zu einer drastischen Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Unsere Vergü tung ist seit zehn Jahren eingefroren, während die Kosten stei gen: Zum 1. Januar 2013 wurde der Fixzuschlag für verschrei bungspflichtige Arzneimittel von 8,10 Euro auf 8,35 Euro erhöht und seitdem nicht mehr angepasst. In diesem Kontext bedeu tet die starke Inflation eine erhebliche Absenkung der realen Vergütung. Die Energiekosten der Apotheken sind bereits in den vergan genen Monaten merklich angestiegen. Die von der Politik disku tierten Energiekostenzuschüsse konzentrieren sich jedoch auf den stationären Bereich – der ambulante Sektor, zu dem die Apotheken gehören, bleibt außen vor. Vor dem Hintergrund dieser Kostenentwicklung brauchen Apotheken kein Spargesetz, sondern Unterstützung. Daher muss das anstehende Strukturgesetz ein echtes Apothekenstär kungsgesetz werden. Wir brauchen Entlastung statt weiterer Einschnitte. Wir brauchen eine faire, an der Kostenentwicklung orientierte Vergütungsanpassung statt Stillstand. Wir brauchen Planungssicherheit statt kurzfristiger Eingriffe ins System. Wir brauchen Entbürokratisierung anstelle immer neuer aufwändi ger Regelwerke, damit wir unsere Zeit dort investieren können, wo sie am nötigsten gebraucht wird: in der Patientinnen- und Patientenversorgung. Davon müssen wir gemeinsam alle poli tischen Entscheider auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene überzeugen!
Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
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DEUTSCHER APOTHEKERTAG 2022
Deutscher Apothekertag: Nachwuchs und Klimaschutz als Herausforderungen Deutliche Proteste gegen ungerechtes Sparkpaket /Apothekenklima-Index auf dem Tiefpunkt
> Die Stimmung unter den selb st ständigen Apothekerinnen und Apothekern ist so schlecht wie noch nie. Über vier Fünftel (82,8 Prozent) erwarten eine negative wirtschaftli che Entwicklung der Branche in den nächsten zwei bis drei Jahren. Im vorigen Jahr lag der Wert noch bei 64,6 Prozent. Zugleich wachsen die Nachwuchssorgen: Für drei von vier (77,8 Prozent) Leiterinnen und Leitern gehören Personal- und Nach wuchsprobleme zu den größten Defiziten im Versorgungsalltag. Angesichts eines Anstellungsstaus suchen sieben von zehn Apotheken (71,2 Prozent) händeringend nach qualifiziertem pharmazeutischem Personal. Gleichzeitig gewinnen Klima schutz und Nachhaltigkeit in den Apothe ken an Bedeutung. Neun von zehn (88,6 Prozent) Apothekerinnen und Apothekern schneiden diese Themen bereits in Patien tengesprächen an. Jede dritte Apotheke (32,6 Prozent) gibt an, dass sie beispiels weise bei Botendiensten vermehrt auf Elektromobilität setzen will. Das sind die wichtigsten Ergebnisse aus dem Apothe kenklima-Index 2022, einer repräsentati ven Meinungsumfrage von MARPINION imAuftrag der ABDA – Bundesvereinigung
ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening eröffnete den Deutschen Apothekerinnen- und Apothekertag 2022 in München mit einem umfassenden gesundheitspolitischen Lagebericht.
Deutscher Apothekerverbände, die zum Auftakt des Deutschen Apothekertages in München vorgestellt wurde. Für den Index werden seit 2016 jedes Jahr 500 Apothe keninhaberinnen und -inhaber bundes weit befragt. Die Umfrage fand im Juli und August statt. „Die Branchenstimmung bei den Apo theken ist schlechter denn je. Die Personal- undNachwuchsprobleme, die zunehmend
auch die Versorgung zu beeinträchtigen drohen, werden leider immer größer. Der Wille, sich in der Apotheke zusammen mit den Patientinnen und Patienten für Nach haltigkeit und Klimaschutz einzusetzen, ist gleichwohl vorhanden“, fasste ABDA Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zusammen. Zugleich vermittelte sie zum Auftakt des Deutschen Apothekertages in ihrem Lagebericht Zuversicht: „Zuversicht
Dr. Olaf Rose
Veronika Nolte
Gunnar Müller
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DEUTSCHER APOTHEKERTAG 2022
Mit insgesamt 23 Delegierten beteiligte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sich am Deutschen Apothekertag 2022, der im September dieses Jahres in München ausgetragen wurde und eine Rekordzahl an Anträgen bearbeitete.
Die Resolution wurde von den Delegierten einstimmig und begleitet von Standing Ovations verabschiedet. An den drei Sit
in der der Bundestag aufgefordert wurde, sich dem Bundesratsvotum gegen die Er höhung des Kassenabschlages anzuschlie
entsteht immer dann, wenn wir selbst das Heft des Handelns in die Hand nehmen, und wenn wir erleben, wie unser eigenes Tun eine erkennbare Wirkung entfaltet.“ Als ein Synonym für intrinsische, heilbe rufliche Motivation beschrieb Overwie ning die acht Buchstaben A-P-O-T-H-E-K-E. Das Wissen um die Sinnhaftigkeit des ei genen Tuns, um die eigene Unverzichtbar keit, „das sage ich ganz selbstbewusst, das nimmt uns keiner – auch nicht durch an gedrohte und nicht gerechtfertigte Honorarkürzungen“. Diese ungerechte Sparmaßnahme stand auch im Zentrum einer Adhoc-Reso lution der NRW-Apothekerorganisationen,
„ Mit der Einführung honorierter pharmazeutischer Dienstleis tungen sichern wir unserem Berufsstand einen festen Platz im Gesundheitssystem. Wir werden, auch wenn man dieses Attri but eigentlich gar nicht steigern kann, noch unverzichtbarer. “ ABDA-PRÄSIDENTIN GABRIELE REGINA OVERWIENING
zungstagen behandelten die Delegierten eine Rekordzahl von Anträgen mit vielen starken Impulsen aus Westfalen-Lippe. <
ßen. Mit Dr. Stephan Barrmeyer und Mi chael Beckmann hatten zwei Delegierte aus Westfalen-Lippe den Impuls für diese Resolution gegeben und diese mit allen vier NRW-Organisationen abgestimmt.
Frank Dieckerhoff
Dr. Christian Fehske
Dr. Hannes Müller
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DER VORSTAND INFORMIERT · KAMMERVERSAMMLUNG · E-REZEPT-START
Virtuelle Herbstsitzung des Apothekerparlaments Am Donnerstag, 1. Dezember 2022 per Zoom-Meeting
Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner*innen PräsidentinGabriele Regina Overwiening Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: g.overwiening@akwl.de Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Dr. Claudia Brüning c/o Stern-Apotheke, Ludgeristraße 66, 48143 Münster, Tel.: 0251 1345538, E-Mail: clcbruening@arcor.de Eva-Maria Gödde c/o Colosseum Apotheke Brüning, Altstadtstraße 32, 44534 Lünen, E-Mail: evagoedde@gmail.com Dr. Günter Hagenhoff medipharm GmbH Michaelstraße 21, 44329 Dortmund, E-Mail: g.hagenhoff@medipharm.de Dr. Hannes Müller Römer-Apotheke Pharmazie am See OHG, Weseler Straße 20, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke amMarkt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck Bären-Apotheke Pharmazie am See OHG, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Amts-Apotheke, Alte Bahnhofstr. 82, 44892 Bochum, Tel.: 0234 280717, E-Mail: christine.weber@mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Auf dem Brink 3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 9389111, E-Mail: h-p@wittmann.nrw
für alle Kammerangehörigen öffentlich. Der Vorstand Ihrer Kammer würde es be grüßen, wennmöglichst viele Kolleginnen und Kollegen, die nicht Mitglied der Kam merversammlung sind, durch ihre Teil nahme ihr Interesse für unsere Arbeit be kunden und die Informationsmöglichkeit wahrnehmen. Bitte melden Sie sich im Vorfeld der Sit zung in der Kammergeschäftsstelle bei Tanja Rickermann, Tel.: 0251 52005-16 oder per E-Mail: t.rickermann@akwl.de an. <
> Am Donnerstag, 1. Dezember 2022, findet ab 10 Uhr per Zoom Meeting, die sechste Sitzung der Kammerversammlung der Apothe kerkammer Westfalen-Lippe der 17. Wahlperiode statt. Die aktuelle Tagesordnung stellen wir eineWoche vor der Sitzung imMitglieder bereich von www.akwl.de (Service und Aktuelles > Aktuelles) für Sie bereit. Die Sitzung der Kammerversammlung ist auch in der digitalen Austragungsform
Was ist KIM? Und was hat KIM mit dem E-Rezept zu tun? Gesicherter Maildienst für das Medizinwesen
E-Rezept-Code (Token) über KIM übermit telt werden? Nein und ja! Zunächst: Die Nutzung von KIM ist kein zugelassener Übermittlungsweg für den Regelfall der E-Rezept-Übermittlung. Hierfür ist allein die Nutzung der App, der Ausdruck eines Papiertokens und perspektivisch (sofern die Bedenken des Datenschutzes ausge räumt werden) der Abruf des E-Rezeptes über die eGK vorgesehen. Die Zuweisung von E-Rezepten via KIM kann auch das Zu weisungs- undMakelverbot aushebeln, so dass hier große Vorsicht geboten ist. Die Übermittlung des E-Rezept-Tokens von der Arztpraxis an die Apotheke kann und darf nur dann per KIMerfolgen, wenn eine rechtliche oder vertragliche Rege lung die direkte Übermittlung erlaubt. Die gesetzlichen Anwendungsfälle hierbei betreffen allein die Versorgung mit Zytos tatika und die Heimversorgung. KIM kann darüber hinaus auch als Austauschweg für Rückfragen zwischen Apotheke und Arztpraxis genutzt wer den. Der folgenden Aufstellung können Sie die konkreten Vorteile von KIM gegen über dem Versand per „normaler“ E-Mail
> Die Vernetzung aller Akteure und Institutionen im Gesundheitssektor über die Telematikinfrastruktur (kurz: TI) ist voll kreativer Produkt- oder Anwen dungsbezeichnungen und sprechender Abkürzungen. KIM – die Abkürzung steht für Kommuni kation im Medizinwesen – ist auf Ärzte seite bereits seit einiger Zeit eine bekann te und bereits sehr verbreitete Anwen dung, da Arztpraxen diesen Mail-Dienst zum Versand beispielsweise von Arztbrie fen und -befunden nutzen. Noch bedeut samer für die Arztpraxen ist KIM aber, weil hierüber die elektronischen Arbeits unfähigkeitsbescheinigungen (eAU) als Pflichtanwendung seitens der Praxen an die Krankenkassen übermittelt werden. Bei KIMhandelt es sich umeinenDienst, also eine Anwendung innerhalb der TI, die eine vertrauenswürdige und verschlüs selte E-Mail-Kommunikation zwischen berechtigten Personen oder Institutionen ermöglicht. Kann KIM dann nicht auch für die Übermittlung von E-Rezepten genutzt werden? Oder anders gefragt: Kann der
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E-REZEPT-START
entnehmen: KIM ist geeignet für den da tenschutzkonformen Versand von Patien tendaten, denn jede Nachricht über KIM wird automatisch verschlüsselt und sig niert. Patientendaten sind somit sicher. BeimAbrufen werden die Nachrichten für die Empfängerinnen und Empfänger au tomatisch entschlüsselt. Diese können Sie dann direkt weiterverarbeiten KIM wird nur durch zugelassene Anbieter ermög licht, und der Nutzerkreis ist ausschließ lich auf professionelle Akteure des Ge sundheitswesens mit entsprechendem Eintrag im KIM-Adressbuch begrenzt. Natürlich wird auch via KIM nicht das E-Rezept übermittelt, sondern der E Rezept-Code (Token), der Zugriff auf die Rezeptdaten ermöglicht. Für die unkom plizierte Weiterverarbeitung von Rezept codes direkt in Ihrer Apothekensoftware (Warenwirtschaftssystem) ist seitens der gematik der Nachrichtentyp „Zuweisung“ definiert und veröffentlicht worden. Diese Typ-Definition dient dazu, dass die KIM Nachricht nicht als E-Mail bei den Nut zern ankommt, sondern als „besondere“ E-Mail mit Rezeptcode erkannt und damit unmittelbar in Ihrem Warenwirtschafts system erkannt und weiterverarbeitet werden kann. Sprich: Der Rezept-Token wird direkt ins Warenwirtschaftssystem übertragen (analog dem Scannen eines Papier-Token-Ausdrucks) und Sie können direkt prüfen, ob das Medikament vor rätig ist. Ob diese Automatik bereits für Ihre Softwarelösung zur Verfügung steht, müssen Sie mit Ihrem Anbieter klären. Was müssen Sie unternehmen, um nun KIM in Ihrer Apotheke nutzen zu können? Hierzu sind zwei Schritte erforderlich: 1. Sie müssen einen KIM-Anschluss bei ei nem KIM-Anbieter beauftragen. Wen den Sie sich hierzu an Ihren Software Anbieter. Stellen Sie sicher, dass die angebotene Lösung bereits den Nach richtentyp „Zuweisung“ automatisiert an Ihr Warenwirtschaftssystem wei terleiten kann. Nach der Registrierung erhalten Sie eine eigene E-Mail-Adresse für die Nutzung von KIM und sind mit dieser Adresse auch automatisch im Adressverzeichnis, beispielsweise für Arztpraxen, auffindbar. 2. Lassen Sie KIM durch Ihren Software Anbieter in Ihrer Apotheke installieren und einrichten. Danach können Sie KIM über Ihr gewohntes Programm
Schematische Darstellung der Kommunikation via KIM: vertraulich – sicher – geprüft.
Nachrichten) ist nicht notwendig. Der HBA kommt nur zum Einsatz, wenn im Zuge der Rezeptbearbeitung zur Abrechnung die qualifizierte elektroni sche Signatur erforderlich ist. <
(Apothekensoftware und/oder Stan dard-Mail-Programm) in Ihrer Apo theke nutzen. Der Einsatz des Heilbe rufsausweises (HBA) bei der Nutzung von KIM (Empfang und Senden von
Mit Vorbehalten und Hürden E-Rezept am 1. September bundesweit gestartet
Für die Modellregionen sind nun Krite rien festgelegt worden, umdann den Roll out in weiteren Regionen fortzusetzen. Zentrales Kriterium: Mindestens 25 Pro zent aller Verordnungen werden digital zur Abrechnung eingereicht! Diese enor me Zahl kann nur erreicht werden, wenn auch die Zahl der teilnehmenden Arztpra xen sehr hoch ist. Hier verfolgt die KVWL ein Stufenkonzept, um sukzessive die Zahl der Arztpraxen zu skalieren. Gleichzeitig müssen zur Akzeptanz- und damit Nut zungssteigerung die Übertragungswege für den Token ausgeweitet werden, denn Token-Ausdruck und App-Nutzung sto ßen auf Vorbehalte. Hier ist die Übermitt lung über die Gesundheitskarte (egK) der Versicherten projektiert. Eine Umsetzung ist für 2023 vorgese hen, ist jedoch aktuell ausgebremst wor den, da auch hier Datenschutzprobleme gelöst werden müssen. <
> Ungeachtet aller Diskussionen um technische Probleme und zulässige Über tragungswege ist seit dem 1. September 2022 die Belieferung von E-Rezepten in allen Apotheken in Deutschland verpflich tend. Dies immer unter dem Vorbehalt, dass sie den formalen Anforderungen an E-Rezepte entsprechen. Dabei nimmt Westfalen-Lippe als Mo dellregion im Rollout-Konzept der gema tik eine besondere Rolle ein. Neben Schleswig-Holstein war Westfalen-Lippe durch einen Gesellschafterbeschluss der gematik als Modellregion festgelegt wor den. Die Ärzteschaft in Schleswig-Hol stein war jedoch kurz vor dem Start in ih rem Landesteil aus dem E-Rezept-Rollout ausgestiegen. Hintergrund war vor allem, dass die Übermittlung des E-Rezept-To kens via Mail und SMS seitens des Daten schutzes untersagt worden war, eine Übermittlungsvariante, die einerseits in einem Arztsystemmassiv vorangetrieben worden war, andererseits aber nie als Re gelweg für die Übermittlung der E-Rezept Token vorgesehen war.
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KAMMER IM GESPRÄCH
Klimaschutz im Gesundheitswesen: „Wir können alle einen Beitrag leisten“ Münsteraner Gesundheitsgespräche erstmals als Hybrid-Veranstaltung ausgetragen
> (Autor: Benjamin Rohrer, PZ) Der Klimaschutz betrifft alle Gesellschaftsbereiche – auch das Gesundheitswesen. Bei den von der AKWL ausgerichteten 6. Münsteraner Gesundheitsgesprächen diskutierten Ende August unter anderem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), AKWL- und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Noweda Chef Michael P. Kuck, welchen Beitrag das Apothekensystem leisten sollte. Fokusthema der Veranstaltung war der Klimaschutz. Dass sich die Stadt Münster und die AKWL mit diesem Thema schon seit Jahren auseinandersetzen, ist bekannt. Die Stadt Münster rief 2019 als erste Kommune Deutschlands den Klimanotstand aus und strebt an, bis 2030 klimaneutral zu sein. Die AKWL hat be reits seit 2011 ein eigenes Umwelt-Team installiert, das immer wieder neue Maßnahmenpakete zur CO 2 -Reduktion in der Kam mer bündelt. Und erst vor wenigen Tagen wurde die Kammer von der Bezirksregierung zum sechsten Mal für ihr Klima-Enga gement im Rahmen des Projektes Ökoprofit ausgezeichnet. Experte Ranft: sechstes Massensterben der Erdgeschichte Den Auftakt zu den Münsteraner Gesundheitsgesprächen machte der Fernsehmoderator und Wetterexperte Thomas Ranft, der mehrere Wetter-Sendungen moderiert. In seinem Vor trag verdeutlichte Ranft die Dringlichkeit des Klimaschutzes. Er sprach von einem „sechsten Massensterben der Erdgeschichte“, das in seiner Dramatik dem vor 66 Millionen Jahren erfolgten Aussterben der Dinosaurier gleicht. „Es ist dramatisch, was wir mit unserer Erde anstellen“, so Ranft. Laut Ranft sind nur noch
Wetterexperte Thomas Ranft zeigte die ganze Dramatik des menschgemach ten Klimawandels auf und vermittelte zugleich, wie jeder und jede Einzelne Teil der Lösung werden kann.
sieben Prozent aller Lebewesen auf dem Planeten Wildtiere – alle anderen Lebewesen seien entweder Menschen oder vom Menschen gehaltene Tiere. Auch der Umgang der Menschen mit Elektroschrott beunruhige ihn. Laut demWetter-Experten könn te man 75 Prozent des produzierten Elektroschrotts reparieren. Der in Deutschland täglich produzierte Schrott entspreche der Masse von 28 Boeing-737-Flugzeugen. Ranft warnte auch davor, die Erderwärmung zu verharmlosen. Wie sehr Wetter-Extreme Überhand nehmen, zeigte er anhand der Zahl von jährlichen Hitzetagen (über 30 Grad Celsius): Wäh rend in den 1980er-Jahren im Schnitt drei solcher Tage pro Jahr anfielen, hatte alleine der August dieses Jahres schon 16 Hitzeta ge zu bieten. Für die Gesundheit ergäben sich zwangsläufig Fol gen, wie beispielsweise Insektenplagen, die wiederum in der Übertragung von Tropenkrankheiten resultieren könnten. Ranft wies auch auf die Ausweitung des sogenannten „Nierenstein gürtels“ hin. Laut Statistik erkranken in warmen Regionen deut lich mehr Menschen an Nierensteinen als in den kalten Regionen des Planeten. In Europa würden pro Jahr fünf bis neun Prozent mehr Nierenstein-Fälle erwartet, so Ranft. Noweda-Chef: Apotheken müssten ihre Lager ausweiten Im Anschluss an den Klima-Vortrag unterhielten sich NRW-Mi nister Karl-Josef Laumann, AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sowie Noweda-Chef Michael P. Kuck über mögliche Klimaschutz-Maßnahmen im Apothekenbereich. Digital zuge schaltet war die Apothekerin Esther Luhmann, die derzeit als Pharmazeutin im spanischen Valencia arbeitet und ein Buch zum Thema Klimaschutz in der Apotheke herausgegeben hat. Im Zen
Münsters Bürgermeister Klaus Rosenau eröffnete die Gesundheits gespräche, die erstmals als Hybridveranstaltung ausgetragen wurden.
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KAMMER IM GESPRÄCH
trum der Debatte stand unter anderem, ob die Apotheken selte ner vom Großhandel beliefert werden sollten, um CO 2 -Emissio nen einzusparen. Laut Noweda-Chef Kuck werden Apotheken in Deutschland im Schnitt 2,7 mal pro Tag mit Arzneimitteln belie fert. Kuck selbst kommentierte: „Natürlich könnten wir auf Tou ren verzichten und würden sogar Geld einsparen. Dann müssten die Apotheken aber ihre Lager ausweiten, insbesondere kleinere Apotheken könnten so Probleme bekommen. Das Resultat könn te sein, dass die Patienten weniger schnell beliefert werden und in den Versandhandel abwandern“, warnte Kuck. Der Noweda-Chef sprach auch über die jetzigen Bemühungen seines Unternehmens. Kuck wies darauf hin, dass die Noweda Flotte fast ausschließlich aus Fahrzeugen bestehe, die mit fossi len Brennstoffen betankt werden. Die Umstellung auf eine E Flotte sei derzeit nicht möglich. Denn: „Im Gegensatz zum Ver sandhandel müssen wir die GDP-Richtlinien strengstens beach ten. Im Moment ist es noch nicht möglich, E-Fahrzeuge zu be kommen, die einerseits die nötige Reichweite haben und ande rerseits die Kühlung der Arzneimittel garantieren.“ Hinzu kom me, dass die gleichzeitige Aufladung von E-Lieferfahrzeugen in einer Noweda-Filiale dazu führen würde, dass rund um die Nie derlassung »die Lichter ausgehen«, so Kuck. Der Noweda-Chef wies aber darauf hin, dass man im November erstmals im Stadt verkehr ein E-Fahrzeug in Betrieb nehmen werde und Anfang 2023 erste Versuche mit wasserstoffbetriebenen Autos unter nehmen wolle. Laumann: Änderungen bei Rabattverträgen NRW-Gesundheitsminister Laumann stellte klar, dass man mit Blick auf die extrem steigenden Energiepreise zunächst einmal daran denkenmüsse, wie man die Haushalte in Deutschland ent lasten könne. Für viele Menschen gehe es derzeit nicht darum, neue Solarplatten zu kaufen, sondern vielmehr um die Frage, wie man sich das tägliche Leben leisten könne. Was das Zusammen spiel zwischen Großhandel und Apotheken betrifft, sieht der CDU-Politiker wenig Änderungsbedarf. ImGegensatz zu allen an deren Bereichen im Gesundheitswesen erhalte er zur Arzneimit telversorgung durch Apotheken keine Beschwerdeanrufe – er gehe also davon aus, dass das System gut und zufriedenstellend funktioniere. Allerdings sieht der NRW-Minister Änderungsbe
Im lebhaften Austausch: Moderator Matthias Bongard mit Dr. Michael P. Kuck, Gabriele Regina Overwiening und Karl-Josef Laumann (v. li.).
darf im Rabattvertragssystem. Dadurch dass von einem Wirk stoff die Präparate zahlreicher Hersteller bevorratet werden müssten, müssten die Apotheken zahlreiche Botendienst-Fahr ten übernehmen – „Ist das wirklich nachhaltig?“, fragte Lau mann. Er stellte klar, dass die Krankenkassen finanziell unter Druck stünden und die Einsparungen aus den Verträgen brau chen. Gleichzeitig deutete er aber an, dass man den Apotheken bei der Abgabe mehr Flexibilität einräumen könnte. Overwiening: Mitarbeiter*innen mitnehmen! ABDA- und AKWL-Präsidentin Overwiening wies darauf hin, dass ihre Kammer und auch die ABDA den Apotheken keine Vorschrif ten zum Klimaschutz machen können. „Wir als Kammer müssen aber mit gutem Beispiel vorangehen und den selbstständigen Unternehmern Ideen liefern“, so die Präsidentin. Overwiening er innerte daran, dass das Thema Klimaschutz auch nicht auf der Ebene des Apothekeninhabers aufhören dürfe. Wichtig sei es, dass die Inhaber ihre Mitarbeiter*innen unterstützten, beispiels weise durch Zuschüsse zum ÖPNV-Ticket, durch eine E-Bike-Flot te in der Apotheke oder andere Maßnahmen, die die Wege zur Arbeit vereinfachen könnten. Auf die Frage, welche klimaschüt zenden Maßnahmen sofort umgesetzt werden sollten, antwor tete die Klima-Expertin und Apothekerin Luhmann, dass in erster Linie der Verpackungsmüll reduziert werden sollte. Man müsse darüber nachdenken, bestimmte Arzneimittel als Bulkware ab zugeben oder zumindest die Umverpackungen zu ändern. Auch die Digitalisierung der Packungsbeilagen müsse endlich vorange bracht werden. Aus Luhmanns Sicht sollte sich aber auch das Konsumverhalten in der Gesellschaft ändern. „Auch Patienten müssen sich umstellen. Wenn beispielsweise die Großhan delstouren reduziert werden, muss klar werden, dass man nicht immer alles sofort und schnell verfügbar haben kann.“ Beim Thema Verpackungsmüll schaltete sich auch Noweda Chef Kuck ein und erinnerte an den vom Versandhandel produ zierten Müll. „Durch unsere Wannen sparen wir im Jahr 40 Milli onen Umverpackungen. Doc Morris gibt an, 12 Millionen Kunden zu haben. Wenn davon jeder pro Quartal einmal etwas bestellt, haben wir mindestens 48 Millionen Umverpackungen – nur durch ein Versandhandelsunternehmen. Das ist ein Skandal!“ <
Nachhaltiger Austausch: Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening mit Tom Ackermann (Vorstand AOK NordWest).
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KAMMER IM GESPRÄCH
10. Auflage der „Senioren-Akademie“ widmete sich der Faszination der Gewürze Dr. Rolf Engelshowe begeisterte 107 Ruheständler*innen mit seinem Vortrag imMövenpick-Hotel
> Nach gut zweijähriger Pause, bedingt durch die Pandemie, war es am 26. Oktober endlich wieder so weit: Die Kammer lud zur mittler weile 10. Auflage der „Senioren Akademie“. 107 Ruheständler*innen folgten der Einladung zu der Veran staltung mit bewährter Rezeptur; einer Mischung aus geselligem Bei sammensein und interessantem Fachvortrag. Über die Faszination der Gewürze sprach Dr. Rolf Engelshowe, der vielen Teilneh merinnen und Teilnehmern aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit am Pharma zeutischen Institut der Universität Müns ter, wo er unter anderemden Arzneipflan zengarten hegte und pflegte, bekannt ist sowie von vielen von ihm geleiteten phar makobotanischen Exkursionen. So gab es an dem Nachmittag im Mövenpick-Hotel auch genug Gesprächsstoff und zahlrei che Anekdoten, die die Kammermitglie der austauschten. In seinem 75-minütigen, sehr kurzwei ligen und mit vielen ansprechenden Schaubildern garnierten Vortrag, machte Engelshowe deutlich, dass Gewürzpflan zen und die aus ihnen gewonnenen Ge würze in vielerlei Hinsicht faszinierend sind: „Sie sind faszinierend, weil sie so sorgfältig zubereitet werden und inzwi
Vizepräsident Frank Dieckerhoff eröffnete die Senioren-Akademie mit aktuellen Informationen aus der Berufspolitik und der Kammer, ehe Dr. Rolf Engelshowe (re.) die Gäste auf eine Reise durch die Welt der Gewürzpflanzen mitnahm.
schen in so hoher Qualität mehr oder we niger allgegenwärtig sind, wo sie doch in früheren Zeiten ein Luxusgut waren, das nur Adeligen und sehr betuchten Men schen vorbehalten war. Faszinierend ist es auch zu betrachten, wie sie in den vergan genen Jahrhunderten den Weg zunächst aus dem ostasiatischen Raum nach Euro pa gefunden haben und wie Gewürze Ha fenstädten wie Venedig oder Genua zu einer ungeheuren Blüte verholfen haben.“ Weniger faszinierend, sondern eher ab schreckend sei, welch blutige, kriegeri
sche Auseinandersetzungen mitunter um Gewürze geführt wurden, die imMittelal ter eine ähnliche Bedeutung wie Gold und Edelsteine hatten. Aktuelles aus dem Apothekerhaus Vor dem Vortrag, in dem Engelshowe auch ausführlich auf die Pflanzen einging, aus denen Safran, Zimt, Pfeffer und Co. gewonnen werden, begrüßte Frank Die ckerhoff als Vizepräsident der Apotheker kammer alle Gäste und berichtete zu nächst über die aktuellen berufspoliti schen Herausforderungen und Verände rungen der letzten Jahre, beginnend mit Lauterbachs ungerechtem Spargesetz bis zur Einführung der honorierten pharma zeutischen Dienstleistungen. Außerdem informierte er über die jüngsten Entwick lungen im Apothekerhaus. Mit der Grün dung des Wissenschaftlichen Instituts für Versorgungsforschung in der Apotheke (WIVA) nimmt die Evidenz-basierte Phar mazie eine noch stärkere Rolle ein. Zudem kann die Kammer unter dem Dach des WIVA ab 2023 erstmals Pharmazeuten im Praktikum ausbilden. <
Sage und schreibe 107 Ruheständler*innen folgten der Einladung der Kammer zur 10. Auflage der „Senioren-Akademie“.
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ÖFFENTL ICHKEITSARBEIT
GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen ABDA-Präsidentin Overwiening: „Ein schwarzer Tag für die Apotheken in Deutschland“
net jetzt, wo die Apotheken wegen Infla tion und Energiekrise selbst Hilfe und Ent lastung bräuchten, die Vergütung ge kürzt. Dabei gab es bis zuletzt finanzielle Spielräume bei der Gestaltung des GKV Finanzstabilisierungsgesetzes, die Bun desregierung und Parlament einfach nicht für die Apotheken vor Ort nutzen wollten. Um es noch einmal klipp und klar zu sagen: Die Apotheken sind keine Kost entreiber. Unser Anteil an den jährlichen GKV-Ausgaben liegt bei 1,9 Prozent. Seit 2005 ist die Tendenz sinkend. Das sind Fakten, die neben der Politik auch der GKV-Spitzenverband endlich anerkennen muss.“ Im Hinblick auf die Gesetzgebung in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode sagt die ABDA-Präsidentin: „Die Politik ist in der falschen Richtung unterwegs. Sie
> Der Bundestag hat am 20. Okto ber das GKV-Finanzstabilisierungs gesetz endgültig beschlossen. Das Gesetz sieht vor, die Honorare für die Apotheken in den kommenden zwei Jahren zu kürzen. Der Abschlag, den Apotheken der gesetz lichen Krankenversicherung (GKV) für je des rezeptpflichtige Arzneimittel einräu men müssen, wird von 1,77 auf zwei Euro steigen. Das entspricht einer Belastung der bundesweiten 18.000 Apotheken in Höhe von 120 Millionen Euro Jahr (netto). ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Over wiening: „Dies ist ein schwarzer Tag für die Apotheken in Deutschland. Wir haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren der Politik geholfen, die Pandemie zu meistern. Als Dank dafür wird ausgerech
Scharfe Kritik am ungerechten Spargesetz der Ampel-Koalition übt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
muss umkehren und Apotheken entlas ten. Dafür werden wir kämpfen. Dass wir das können, haben wir eindrucksvoll mit den Schwerpunktstreiks in vier Bundes ländern gezeigt, an denen sich enorm vie le Apotheken beteiligt haben.“ <
Lauterbach-Pläne gefährden Apotheken vor Ort MdB Henrichmann warnt in Online-Diskussion vor gravierenden Auswirkungen
Jahren sei deren Zahl von rund 22.000 auf 18.000 zurückgegangen. „Damit gehen wichtige Anker vor Ort verloren“, befürch tete Henrichmann. Sorge sicherte die Unterstützung von CDU und CSU zu, die Union habe bereits mehrere Änderungs anträge eingebracht. Er empfahl den Apotheker*innen aber auch, weiter Druck auf die Ampel auszuüben. Denn „es ru mort auch in den Regierungsfraktionen“. Diskutiert wurde über weitere Mög lichkeiten, Apotheken zu entlasten. Hen- richmann und Sorge unterstützen die For derung, die Mehrwertsteuer auf Arznei mittel zu senken. Auch der Datenschutz war ein Thema und wurde als ein Grund dafür ausgemacht, dass sich das elektro nische Rezept noch nicht durchsetzt. „Di gitalisierung funktioniert nur, wenn sie anwenderfreundlich für alle Seiten ist“, betonte Henrichmann, der Experte für Datenpolitik in seiner Fraktion ist. <
> Die Apotheker*innen imMüns terland schlagen Alarm und sorgen sich um die flächendeckende Arz neimittel- und Gesundheitsversor gung der Bevölkerung. Grund sind Pläne von Gesundheitsminis ter Lauterbach, den Abschlag zu erhöhen, den Apotheken pro abgegebener Arznei mittelpackung an die Krankenkassen zah lenmüssen: von bisher 1,77 auf zwei Euro. „Für die GKV ist das ein Tropfen auf den heißen Stein, doch die Auswirkungen vor Ort gerade auf dem Land sind gravie rend“, warnt der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann. Der CDU-Parlamentarier hatte sich in einer Videorunde mit Apothekerinnen und Apothekern aus seinem Wahlkreis zusammengeschaltet. Sorgen bereitet die Schieflage der Gesetzlichen Kranken versicherung (GKV). 17 Milliarden Euro
beträgt deren Defizit. Das Honorar der Apotheken allerdings beläuft sich auf nur knapp zwei Prozent der Gesamtaus gaben der GKV. „Zu den Kostentreibern zählen die Apotheken wirklich nicht“, er klärte Dr. Stephan Barrmeyer, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Coesfeld. „Arbeitsverweigerung“ warf deshalb Tino Sorge, der zugeschaltete gesundheitspo litische Sprecher der Unionsfraktion, dem Bundesgesundheitsminister vor. Der lege kein Konzept vor, die Kostensituation der Krankenkassen strukturell zu verbessern. Bei den Apotheker*innen, die in der Co rona-Zeit viele Sonderschichten gefahren haben, ist die Enttäuschung groß. „Es wer den mittelständische Betriebe vernichtet, weil Kollegen sagen: Es hat keinen Zweck mehr“, stellte Dr. Barrmeyer fest. Denn auch die Kosten für Personal und Ener gie seien stark gestiegen. Täglich schlie ßen bundesweit 1,5 Betriebe, in wenigen
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APOTHEKERSTIFTUNG
Fünf herausragende Erklärstücke zur Pharmazie und Apotheke vor Ort prämiert Journalistenpreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe zum sechsten Mal verliehen
> 12.000 Euro Preisgeld, fünf aus gezeichnete Beiträge und singende Zucchinis: Vor 150 Gästen aus Me dienbranche und Gesundheitswe sen wurde am 26. August feierlich der 6. Journalistenpreis der Apo thekerstiftung Westfalen-Lippe im Atlantic Hotel Münster verliehen. Die Reportage von Laura Handke und Mi chael Kleinrensing „Im Dauereinsatz ge gen die Pandemie“ in der Hagener Ausga be der Westfalenpost überzeugte die Jury und wurde mit dem ersten Preis, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro, ausgezeichnet. Redakteurin Laura Handke und Foto graf Michael Kleinrensing dokumentier ten mit ihrem Beitrag in Wort und Bil dern, was im Hintergrund des Hagener Impfzentrums passierte. Wolfram Linke, Vorsitzender des Pressevereins Münster Münsterland, betonte in seiner Laudatio: „Die Preisträger haben im Team ein wun derbares Beispiel dafür geliefert, wie man Qualitätsjournalismus mit Mutmacher Journalismus verbinden kann. Sie haben geschildert, wie der Ablauf in einer Impf straße war. Die Geschichte ist flüssig und verständlich geschrieben, verzichtet auf Fachtermini und da, wo es nötig war, hat sie diese einfach erklärt.“ Platz zwei und damit 3.000 Euro Preis geld gingen bei der diesjährigen Verlei hung an Michael Wallkötter und seine Reportage „Apotheken in Sichtweite“, die in der Recklinghäuser Zeitung erschienen ist und eine informative Analyse über den Apothekenmarkt und Recklinghausen und Dorsten darstellt. Professor Dr. Achim Baum, Professor für PR und Journalismus am Institut für Kommunikationsma nagement der Hochschule Osnabrück /
Festliche Preisverleihung mit „gemüsikalischer Unterhaltungskunst“ der Zucchini Sistaz, die im Atlantic Hotel mit Gesang, Humor und dem Einsatz einer Vielzahl von Instrumenten brillierten.
Beitrag „Kaum Rezepte gegen den Ab wärtstrend“ gab es ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Text und Infografik be handeln die Hintergründe, warum immer mehr Apotheken von der Schließung be droht sind. Komplexes verständlich aufbereitet Laudator Marc-Stefan Andres vom On line-Magazin RUMS lobte den Beitrag, „der in der Vogelperspektive startet, um dann am Beispiel eines Apothekers ins Detail zu gehen. Die Geschichte steht bei spielhaft dafür, wie ein komplexes Thema gut verständlich aufbereitet werden kann.“ Dazu gehöre auch, dass anstelle eines Symbolbildes eine aufwändige Infografik erstellt wurde, die, so der Laudator, „eine weitere, wichtige Informations-Ebene mit einbringt“. Deshalb hatte sich die Jury da für entschieden, Text und Grafik gemein sam auszuzeichnen. Nicht ganz auf dem Treppchen aber sehr wohl preiswürdig sah die Fachjury den Text „Es hat sich vieles verändert“ von Ramona Richter. Erschienen war das Le sestück über den Wandel in der Phar mazie, dem die Jury 1.500 Euro Preis geld zuerkannte, in der Wittgensteiner
Campus Lingen, referierte dazu in seiner Laudatio: Was Wallkötter liefert, „ist der über eine ganze Zeitungsseite ausgebrei tete Beweis dafür, wie wichtig ein sau ber recherchierender Lokaljournalismus für die Menschen in der Region ist. Klare und gut sortierte Informationen werden ergänzt durch die Erkenntnisse aus Studi en und Gutachten und eingeordnet von Experten, den Apotheker*innen selbst, denen der Journalist keine gestanzten
„ Ein Beweis dafür, wie wichtig ein sauber recherchierender Lokaljournalismus für die Menschen in der Region ist. “ PROFESSOR ACHIM BAUM IN SEINER LAUDATIO AUF PREISTRÄGER MICHAEL WALLKÖTTER
Statements, sondern abwägende Aussa gen entlockt hat.“ Hörbar bewegt nahmMichael Wallköt ter, der als einziger Preisträger nicht vor Ort war, sondern im Urlaub an der Mosel mit einer telefonischen Live-Schalte über rascht wurde, den Preis und die Laudatio fernmündlich entgegen. Als Drittplatzierte wurden Florian Schüt te (Text) und Jürgen Christ (Grafik) für ihren Beitrag ausgezeichnet. Für das Duo und den in der Lokalausgabe Coesfeld der Westfälischen Nachrichten erschienenen
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APOTHEKERSTIFTUNG
Gruppenbild mit den imwahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Journalistinnen und Journalisten: Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening und Vizepräsident Frank Dieckerhoff (rechts) mit den Preisträger*innen des 6. Journalistenpreises der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe.
beschäftigen.“ Neben Preisgeld und Ur kunde gab es für die Preisträger*innen eine Miniatur eines goldenen Einhorn Kopfes. Das große Original krönt die im Apothekerhaus am Aasee beheimatete historische Einhorn-Apotheke. Moderiert wurde die kurzweilige Preis verleihung im ATLANTIC Hotel Münster vom Fernsehjournalisten Matthias Bongard. Für musikalisch-kabarettistische Auf lockerung sorgten die „Zucchini Sistaz“ mit charmanten Swing-Klassikern – natürlich in Zucchini-Grün. <
Lokalausgabe der Westfalenpost. Lauda tor Dr. Frank Biermann, Vorsitzender der Fachgruppe Medien, Journalismus und Film im Verdi-Bezirk Münsterland, stellte heraus: „Wir danken der Redakteurin da für, dass sie die Geschichte recherchiert und in sehr guter Form aufbereitet hat – und nicht im Dschungel der Pharmazie den roten Faden verloren hat.“ Auf Esspapier gedruckte Arzneimittel Dass die Fachjury frei über die Vergabe des Preisgeldes entscheiden kann – da rüber durfte sich mit Erol Kamisli der Autor von „Medikamente aus dem Dru cker“ (Lippische Landeszeitung Detmold) freuen, der interessant und informativ war, aber nicht so ganz zu den anderen Beiträgen passte, da er als einziger Text eher in die Sparte „Wissenschaftsjourna lismus“ passte. Also haben die Jurorinnen und Juroren kurzerhand einen „Sonder preis Wissenschaft“ aus der Taufe ge hoben und diesen mit 1.500 Euro verse hen. Andrea Benstein, Studioleiterin des
WDR-Landesstudios Münster, sagte in Ihrer Laudatio: „Mich hat der Beitrag über die Möglichkeit, Medikamente auf Ess papier zu drucken, völlig überrascht und überzeugt.“ Neben den genannten Laudator*innen gehören auch Anne Eckrodt, Chefredak teurin der Westfälischen Nachrichten, und Frank Dieckerhoff, Vizepräsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, der Fachjury an, die gemeinsam unter den zahlreichen hochkarätigen Bewerbun gen die „Crème de la Crème“ gesucht und ausgezeichnet haben. Dieckerhoff, der als einziger Apotheker in der Jury für das Pharmazeutische in den Beiträgen der Bewerber verantwortlich ist, beton te, wie hart in der mehrstündigen Jury sitzung um die Platzierungen gerungen wurde und sagte: „Die Auswahl der Sie gerbeiträge zeigt, dass es uns bei dem Preis nicht darum geht, uns selbst zu be weihräuchern. Uns geht es darum, dass Journalisten sich fachlich sauber mit The men rund um Apotheke und Pharmazie
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APOTHEKERSTIFTUNG
„Es lohnt sich, für Demokratie zu kämpfen“ Stiftungsvortrag immünsterischen Schloss mit Udo Di Fabio über Krieg, Klima und Finanzen
> Krieg, Klima, Finanzen - Wie stabil sind die westlichen Demokratien? Dieser Frage widmete sich im Rah men der 14. Vortragsveranstaltung der Apothekerstiftung Westfalen Lippe der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio. Ursprünglich für den historischen Erb drostenhof geplant musste der Vortrag kurzfristig an eine andere historische Stel le verlegt werden – gegen den Sound des münsterischen Stadtfests wäre die Ton anlage im Erbdrostenhof wohl nicht an gekommen. So brachte der Ortswechsel Di Fabio und die rund 140 Zuhörer*innen ins fürstbischöfliche Schloss und damit zum Sitz der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Für den exzellenten Rhetoriker beding te dies eine Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte, wo Kammerpräsidentin und Stiftungsvorsitzende Gabriele Regina Overwiening ihn begrüßte: Der ehema lige Verfassungsrichter folgte nämlich nach seiner Habilitation in Bonn einem Ruf der Universität Münster. Heute lehrt
Die globalen Krisen nahm Professor Udo Di Fabio, hier mit Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening, bei seinem Vortrag in den Blick.
globalen Krisen auseinander: mit dem Krieg in der Ukraine, dem Wirken Wladi mir Putins in Russland und den daraus fol genden Auswirkungen auf die Demokra tien der Welt. Damit einhergehend sprach er auch über Unsicherheit in der Versor gung mit Erdgas. Er analysierte dabei sehr selbstkritisch seine früheren Prognosen. So hätte er niemals damit gerechnet, dass Donald Trump auch nur für die republika nische Partei in den USA kandidiert, ge schweige denn die Präsidentschaftswahl gewinnt. Di Fabios Annahmen beruhten dabei auf einer Theorie früherer Jahre, die in der heutigen Gesellschaft nicht mehr angewandt werden könne. Mit Blick auf die Machtgefüge in Russ land und China, wo wenige Menschen mit großer Machtfülle riesige Staaten re gieren, lohne es sich immer für die Demo kratie zu kämpfen, so Di Fabio. Auch ein Präsident Putin hätte laut Di Fabio nicht mit einem so großen Widerstand in der Ukraine und dem Zusammenhalt und da mit dem Wiedererstarken der NATO ge rechnet. So fordert er die Politik und Ge sellschaft auf, keine Zeit zu verlieren und für die Demokratie zu kämpfen. Noch sei es nicht zu spät. <
er am Institut für öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Uni versität Bonn. Vor den Besucherinnen und Besuchern aus Apothekerschaft und Stadtgesell schaft setzte sich Di Fabiomit den großen
Erstmals im Festsaal des Schlosses: Rund 140 Zuhörer*innen besuchten die 14. Vortragsveranstaltung der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe.
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NRW IMPFT
Breites Bündnis in NRW klärt über den Impfschutz gegen Corona und die Grippe auf Unter Beteiligung der Apothekerkammern und -verbände: „NRW impft – bleib gesund!“
> Als Mitglieder der Landesge sundheitskonferenz haben die Apothekerverbände und Apothe kerkammern in NRW aktiv an der Entwicklung der landesweiten Initiative „NRW impft – bleib gesund!“ zur Corona- und Grippe impfung mitgewirkt.
Ihr
Die Apothekerorganisationen repräsen tieren die rund 4.000 Apotheken in NRW. Diese sichern vor Ort mit ihren über 35.000 Beschäftigten nicht nur Tag für Tag und im Nacht- und Notdienst die ord nungsgemäße Arzneimittelversorgung. Seit Beginn der Coronapandemie haben sie mit zentralen und bürgernahen Leis tungen zur Pandemiebewältigung ent scheidend beigetragen, insbesondere mit der Ausstellung von digitalisierten Impf- und Genesenen-Zertifikaten, Durchfüh rung von Bürgertests, der Aufbereitung von Corona-Impfstoffen in Impfzentren. Gleichzeitig stellen sie bis heute die qualitätsgesicherte Versorgung der ca. 11.000 Hausärzte in NRW sowie der Fach-, Betriebs- und Privatärzte mit Coro na-Impfstoffen sicher. Seit Februar 2022 bieten zahlreiche Apotheken selbst Coro na-Impfungen an. Im Laufe des Oktobers war das auch bei den Grippeimpfungen so. Zuvor waren Grippeimpfungen nur für Versicherte einzelner Krankenkassen, wie der AOK Rheinland/Hamburg und AOK NordWest, möglich. „Die rund 4.000 Apo theken in NRW werden die neue landes weite Initiative zur Corona- und Grippe- impfung mit ihrer hohen Beratungskom petenz bei ihren mehr als 800.000 Kun den- und Patientenkontakten pro Tag maßgeblich unterstützen“, betonen die Apothekerverbände und -kammern in ei ner gemeinsamen Stellungnahme. Beratungsunterlagen online verfügbar Gerade beim Thema Impfen treten häu fig viele Fragen und Bedenken auf. Be ratung und Aufklärung sind deshalb
lässt nach.
Corona bleibt.
Fragen zur Impfung? Sprechen Sie uns an.
WIR BERATEN SIE GERNE
Weitere Informationen: www.jetztimpfen.nrw.de
besonders wichtig. Unter https://www. mags.nrw/nrw-impft finden Sie Mate rialien, die bei der Beratung und Aufklä rung helfen können. Hier gibt es unter anderem Plakate, SharePics und Logos der Aktion „NRW impft" zum Herunterladen
und Ausdrucken. Unser Appell lautet: „Machen Sie mit! Unterstützen Sie uns in NRW dabei, über die Corona-Schutzimp fung und die Grippeschutzimpfung auf zuklären und zu beraten“, wünschen sich die Apothekerorganisationen im Land. <
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