Mitteilungsblatt 4/2022, 10. November 2022

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Medizinprodukte in der Apotheke: Neues Merkblatt der AKWL Jetzt online verfügbar!

> Verschiedene Rechtsvorschriften re geln den Umgang mit Medizinprodukten in der Apotheke. Die daraus resultierenden Vorgaben wie z. B. • das Führen eines Medizinprodukte- buchs • das Führen eines Medizinprodukte bestandsverzeichnisses • die Pflicht zur stichprobenartigen Überprüfung der Medizinprodukte • Dokumentationspflichten • Vorgaben zur Rückverfolgbarkeit • das Benennen der oder des Beauftrag ten für Medizinproduktesicherheit

• die regelmäßige Einweisung der Mitarbeiter*innen • die Reklamationspflicht und die Pflicht zur Meldung von Vorkommnissen müssen in der Apothekenpraxis umge setzt und in die alltäglichen Abläufe in der Apotheke integriert sein. Da es in den vergangenen Jahren immer wieder grundlegende Neuerungen in diesem Be reich gab und um Ihnen den Umgang mit Medizinprodukten in Ihrem Apotheken alltag zu erleichtern, haben wir ein neues FAQ-Dokument erstellt, welches den ak tuellen Stand der Vorgaben enthält und fortlaufend aktualisiert wird. <

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Das FAQ-Dokument mit dem Titel „Medi zinprodukte in der Apotheke“ finden Sie im internen Bereich unserer Homepage unter „Pharmazeutische Praxis: Viel gefragt (A-Z)“ unter dem Buchstaben „M“ wie Medizinprodukte.

Antibiotic Stewardship in Westfalen-Lippe Netzwerkgründung für eine rationale Antibiotikatherapie

Wichtige Rolle: Apotheken und die rationale Antibiotikatherapie Es erscheint plausibel, dass eine Verknüp fung von Maßnahmen bzw. eine Vernet zung von Akteur*innen über Fach- und Sektorgrenzen hinweg zu einer besseren Fundierung des Gesamtkonzeptes und dadurch auch zu nachhaltigeren Resul taten führt. Gemeinsam mit verordnen den Ärzt*innen und mikrobiologischen Laboren kommt auch den öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle bei Sicher stellung einer rationalen Antibiotikathe rapie zu. Antibiotika sind beratungsin tensive Arzneimittel, da sie oft erstmalig bzw. einmalig eingenommen werden, der Patientin oder dem Patienten also nicht bekannt sind. Mögliche Wechselwirkun gen mit Dauermedikation und Lebens mitteln sind ebenso zu vermitteln wie das korrekte Einnahmeintervall und die

zusammengefasst. In vielen Kranken häusern sind ABS-Teams, in der Regel be stehend aus behandelnden Ärzt*innen, Mikrobiolog*innen, Infektiolog*innen und Apotheker*innen, mittlerweile fest etab liert, um infektiologische Diagnostik und Antibiotikatherapie durch interprofes sionelle Beratung zu verbessern. Neben patientenindividuellen Interventionen sind die Surveillance der Antibiotikaver ordnungen und der Resistenzlage weitere wichtige Aufgaben. Mit etwas Verzöge rung entstanden ABS-Initiativen auch im ambulanten Sektor, wo etwa 80 Prozent der Antibiotikaverordnungen stattfinden. Ein Beispiel ist das Projekt „Antibiotische Therapie in Bielefeld“, das sich unter an derem der Erarbeitung lokaler Verord nungsstandards und dem Aufbau von Netzwerkstrukturen widmet (https:// www.antib.de).

> Bakterielle Resistenzen schränken die Wirksamkeit vorhandener Anti biotika zunehmend ein. Das führt zum Ausweichen auf Reserveanti biotika, was erschwerte Anwendbar keit, erhöhtes Nebenwirkungspoten zial, gesteigerte Kosten und vor al lem eine Ausweitung des Resistenz problems zur Folge hat. Ein wesentli cher Ansatz, diesen circulus vitiosus zu unterbrechen, ist daher ein mög lichst rationaler Antibiotikaeinsatz. Dies betrifft sowohl die Häufigkeit der Antibiotikabgaben insgesamt als auch das Vermeiden eines unnötig breiten Spektrums. Intentionen und Maßnahmen zum rati onalen und verantwortungsvollen Ein satz von Antibiotika werden unter dem Begriff „Antibiotic Stewardship“ (ABS)

AKWL Mitteilungs blatt 04-2022 / 21

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