AKWL-Geschäftsbericht 2023

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Geschäftsbericht 2023

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | Inhalt

Inhalt

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Editorial

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Apotheken stärken – jetzt!

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NRW-Studie Fachkräftemangel und Versorgung

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Sitzungen und Tagungen

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Kammer im Gespräch

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IT und Neue Medien

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Apothekenrecht und Berufsrecht

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Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

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Pharmazeutische Praxis

Seite 4 Apotheken stärken – jetzt!

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Qualitätssicherung

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Ehrentafel

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Aus-/Fortbildung und AMTS

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Weiterbildung

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Fachsprachen- und Kenntnisprüfungen

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Ausbildung PKA / PTA

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Dienstbereitschaft und Rezeptsammelstellen

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Einrichtungen der Apothekerkammer

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Informationen und Services

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AKWL-Statistik

Seite 6 NRW-Studie Fachkräftemangel und Versorgung

Seite 16 Verdienstmedaille für Dr. Reinhard Kasper

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Organe und Gremien

Impressum

Fotos S. 3, 8 © Michael Möller, S. 4, 5, 11, 16 Sebastian Sokolowski, S. 4 © Birte Kas senbrock, S. 5 © Alois Mueller info@amfotos.com, S 6, 7 © Ina Fassbender, Portraits ab S. 10 – 23 © Peter Leßmann und © Michael Möller, S. 13 © AdobeStock - Jane, S 14, 15 © ABDA

Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel.: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Friedrich Averbeck, Ute Behle, Klaus Bisping, Sören Cromberg, Wolfgang Erdmann, Stefan Lammers, Dr. Julia Podlogar, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter

Auflage 500 Exemplare

Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.

Editorial | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

das zweiteilige chinesische Zeichen für das Wort Krise beinhaltet die beiden Begriffe Gefahr und Gelegenheit. Aus dieser Symbiose entsteht im bestmöglichen Fall eine Chance zu positiver Verände rung. Man muss allerdings schon ein unverbesserlicher Optimist sein, wenn man aus der berufspolitischen Entwicklung des Jahres 2023 mehr Gelegenheiten als Gefahren herausliest. Zwei Jahre lang hatte das im Koalitionsvertrag der Ampel-Koa lition avisierte Apotheken-Stärkungsgesetz auf sich warten lassen, ehe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Vortag des Deutschen Apothekertages in Düsseldorf, an dem er ja eigentlich digital mit den gewählten Vertreterinnen und Vertretern des Be rufsstandes in den Austausch treten wollte, seine Eckpunkte für eine Reform über die Medien kolportieren ließ. Das Ergebnis hätte enttäuschender nicht sein können: Lauterbach legte keine Eckpunk te vor, sondern Knackpunkte. Die dringend erforderliche wirtschaft liche Stärkung der Apotheken erfolgt allenfalls in homöopathischen Dosen bzw. wird, bezogen auf eine regelhafte, jährliche Dynami sierung, auf einen Sankt-Nimmerleins-Tag irgendwann ab 2027 verschoben. Und die vorgesehenen Maßnahmen, die angeblich das Apothekensterben aufhalten und dem Personalmangel entgegen wirken sollen, sollen letztlich nur Schein- bzw. Lightapotheken den Weg ebnen. Derartige Vorhaben bedeuten in der Konsequenz die Aufhe bung des Mehrbesitzverbotes. Das führt langfristig dazu, dass un ser bewährtes heilberufliches und unabhängiges Apothekensystem den Angriffen von Fremdkapital ausgeliefert wird. Dass das der Ver sorgung der Menschen nicht zuträglich ist, kann man bereits an an derer Stelle genauestens nachvollziehen, auch ohne dafür den Blick über den Großen Teich werfen zu müssen. Wenn der Bundesgesundheitsminister, der in der ersten Hälfte der Legislaturperiode schon vieles angekündigt, aber nur weniges erreicht hat, aber eines geschafft hat, dann dieses: Der Zusammen halt innerhalb der Apothekerschaft und auch innerhalb der Apothe ken-Teams ist enorm gewachsen: Seite an Seite und in großer Zahl wurden an einem bundesweiten Protesttag und im Protestmonat November Apotheker*innen, PTA und PKA mit ihren Anliegen sicht bar – zu Tausenden auf großen Plätzen und ebenso in überregio nalen Medien wie der Tagesschau und der BILD-Zeitung sowie im Lokalradio und der Tageszeitung. Dass gemeinsamer Protest etwas

Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer

Michael Schmitz Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

bewirken kann, zeigte sich unmittelbar nach der ersten Protestwelle am 14. Juni: Der Bundestag rang sich nicht zuletzt aufgrund dieses Druckes zu einem Bündel an Maßnahmen durch, die den Alltag in vielen Apotheken dauerhaft erleichtern wird: Der Abschied von der Präqualifizierung, eine Abkehr von ungerechten und überzogenen Null-Retaxen und die Verstetigung einiger Abgabe-Erleichterungen aus der Corona-Pandemie. Bei allem Frust und Ärger ist es wichtig, auch diese positiven Entwicklungen zur Kenntnis zu nehmen. Sie helfen im Alltag und geben uns gleichzeitig die Zuversicht, dass wir Verbesserungen erreichen können, wenn wir zusammenstehen. Dennoch bleibt die Bedrohungslage enorm: Dieser Geschäfts bericht kündet unter anderem davon, dass unser Notdienst-Team 2023 bei der Diensteinteilung 78 Apothekenschließungen berück sichtigen musste. Mit der Notdienstreform 2012 konnten wir die Nacht- und Notdienstbelastung in Westfalen-Lippe um nahezu ein Drittel von durchschnittlich 18,7 auf 12,6 Dienste reduzieren. In zwischen liegen wir, weil wir allein in diesem Zeitraum weitere 420 Apotheken verloren haben, wieder bei durchschnittlich 15,2 Diens ten. Da ist es nur wenig tröstlich, dass die Notdienstbelastung ohne unsere Reform aktuell bei im Schnitt 23 Diensten läge. Entschei dend ist die Erkenntnis: Unsere Apotheken müssen jetzt gestärkt werden. Denn sonst erreicht das bewährte System zuverlässiger und hochwertiger wohnortnaher Arzneimittelversorgung einen Kipppunkt, von dem es aus für alle Beteiligten nur noch abwärts ginge. Nutzen wir jede Gelegenheit, uns gemeinsam gegen diese Gefahr zu stemmen!

Dr. Andreas Walter

Michael Schmitz

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | Apotheken stärken – jetzt!

„Besonders beeindruckt hat mich, dass wir es als vergleichsweise kleiner Berufsstand geschafft haben, im Rahmen der Protestaktionen eine große Stärke und Ge schlossenheit zu zeigen.“

Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der ABDA und der AKWL

Apothekerlicher Protest kulminiert im Juni und im November Appell an die Ampel-Koalitionäre: Apotheken jetzt wirtschaftlich stärken!

immer mehr in Gefahr, so dass die Apothekenzahl inzwischen auch im Europavergleich immer schneller sinkt. Mit 17.571 Apotheken wurde am Ende des vierten Quartals 2023 ein neuer historischer Tiefstand erreicht. Weniger Apotheken gab es seit 44 Jahren nicht mehr. Zugleich ist der Rückgang um 497 Apotheken (559 Schlie ßungen bei nur 62 Eröffnungen) der größte jährliche Verlust in der

Anhaltende Lieferengpässe, akuter Personalmangel und eine auf dem Niveau von 2004 stagnierende Vergütung gehören zu den größ ten Herausforderungen für die bundesweit zum Jahresbeginn 2023 nur noch 18.068 Apotheken, deren Lage seit Jahren angespannt ist. Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten gerät durch wirtschaftlichen Druck auf die Apotheken

Protestag bei blauem Himmel und mit vollen Plätzen: In Dortmund (Foto links) versammelten sich am 14. Juni über 1.000 Teilnehmer*innen, auf dem Prinzipalmarkt in Münster waren es sogar gut 2.000, weitere 900 Teilnehmer*innen in Herford und über 500 in Paderborn. Auch in Hagen, Recklinghausen, Detmold, Gütersloh und Soest fanden größere Protestaktionen statt.

Apotheken stärken – jetzt! | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Zusammen für die Apotheke vor Ort: In Düsseldorf fand am 14. Juni die bundesweit größte Kundgebung statt, bei der AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff, AKNR-Präsident Dr. Armin Hoffmann und AVNR-Vorsitzender Thomas Preis (v. li.) zu den 7.500 Teilnehmer*innen auf dem Burgplatz sprachen.

Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Einen Rückgang in der Apothekenzahl gab es sowohl bei den Haupt- und Einzelapotheken (minus 405) als auch bei den Filialen (minus 92). Die Zahl der Einzel apotheken ohne Filialstrukturen sank sogar erstmals unter die Mar ke von 10.000 (9.645). Mit 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnern liegt die hiesige Apothekendichte weit unter dem europäischen Durchschnitt (32). Anfang 2023 hatte die ABDA deshalb einen 10-Punkte-Forde rungskatalog an die Politik formuliert. Es folgte ein ganztägiger Pro testtag am 14. Juni 2023 mit bundesweiten Apothekenschließun gen und zentralen Kundgebungen in Städten wie Düsseldorf und

Berlin sowie auch vielen großen Kundgebungen in Westfalen-Lippe, mit vierstelligen Teilnehmerzahlen beispielsweise in Dortmund und Münster. Am Nachmittag des 27. September 2023 schlossen die Apotheken bundesweit für mehrere Stunden, um per Livestream Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf dem Deut schen Apothekertag zuzuhören. Ergebnis: extrem unbefriedigend. Die Bundesregierung ist weiterhin nicht bereit, die Apotheken über eine Anpassung und Dynamisierung des Festzuschlags zu stabilisie ren. Daraufhin folgten weitere Protestaktivitäten im Monat Novem ber mit vier großen Kundgebungen im Norden, Süden, Westen und Osten der Republik und allein 5.000 Teilnehmer*innen in Dortmund.

Auf dem Platz der Partnerstädte protestieren im November 5.000 Apotheker*innen, PTA, PKA, aber auch zahlreiche Ärzt*innen. Das Foto rechts zeigt den AVWL-Vorsitzenden Thomas Rochell und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Schulterschluss mit Andreas May (Adexa), Lars Rettstadt (Haus ärzteverband Westfalen-Lippe) und Dr. Volker Schrage (KVWL, v. li.).

6 AKWL Geschäftsbericht 2023 | NRW-Studie Fachkräftemangel und Versorgung

„Wir betreiben Politik auf der Basis von Evi denz. Diese Evidenz haben die Kammern mit ihrer Studie geliefert.“

Karl-Josef Laumann NRW-Gesundheitsminister

NRW-Apothekerkammern erarbeiten gemeinsame Zukunftsstudie Mit dem Land: Einsatz gegen Fachkräftemangel und für wohnortnahe Versorgung

Auf die Vorstellung folgte bereits intensive Projektarbeit Die Studie ist in ihrer Art sehr umfassend und beleuchtet die we sentlichen Aspekte aus verschiedenen Blickwinkeln. In einem nächsten Schritt wird das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) gemeinsam mit den Akteuren die Ergebnisse einordnen”, kündigte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im Juli an, und bereits wenige Wochen später folgte die konkrete Um setzung: Nach einem Auftakttermin mit der Arbeitsebene des Mi nisteriums und den hauptamtlichen Spitzen der beiden Kammern folgten jeweils drei Arbeitsgruppensitzungen in den Task Forces zu den Themen „Fachkräftemangel“ (begleitet durch Yvonne Schmees für die AKWL) und „wohnortnahe Versorgung“ (begleitet durch Mi chael Schmitz für die AKWL), an deren Ende im ersten Quartal 2024 ein Bündel an Handlungsfeldern und konkret beschriebenen Maß nahmen stehen wird. Hohes Fachkräftedefizit, kaum Nachfolger*innen in Sicht Die Studie stellt ein hohes Fachkräftedefizit bei Apotheker*innen fest. Außerdem kommt sie zu dem Ergebnis, dass eine hohe Nach folgeproblematik bei der Übernahme bestehender Apotheken be stehe: Viele Inhaber*innen finden keine*n Nachfolger*in und schlie ßen die Apotheke am Ende des Berufslebens. Diese scheidet dann aus der Versorgung aus. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der AKWL, bilanzier te beim Pressegespräch: „Das Apothekennetz in NRW ist derzeit noch tragfähig, mit der Betonung auf die Einschränkung ‚noch‘.” Denn es zeigten sich zunehmend einzelne schwächer versorgte Gebiete, gerade in ländlichen bzw. strukturschwachen Regionen. Ebenso wachse die Anzahl der Kommunen mit nur einer, und dann

Anfang Juli 2023 stellte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Lau mann gemeinsam mit den Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Han delsforschung Köln eine Zukunftsstudie über die flächendeckende Arzneimittelversorgung und den Fachkräftemangel der Apotheken vor. In die Studie floss die Befragung von insgesamt fast 5.000 Kam merangehörigen, Pharmaziestudierenden und Apothekenkunden ein, ebenso wie vielfältige Kammerstatistiken, Bevölkerungs- und Geodaten. Sie stellt die Entwicklung der Apothekenlandschaft in Nord rhein-Westfalen seit 2012 dar und wie diese sich prognostisch entwickeln wird. Zudem eruiert die Studie den Stellenwert der Apo theken in der Bevölkerung. In der Studie wird außerdem der Fach kräftemangel untersucht und wie diesem auch mit eigenen Mitteln der Apothekerschaft entgegengetreten werden kann. „Die öffentliche Apotheke vor Ort ist für die Arzneimittelversor gung der Bevölkerung von großer Bedeutung und auch ein wesent licher Baustein der wohnortnahen niederschwelligen Gesundheits versorgung. Speziell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, aber auch in Hinblick auf die aktuellen Arzneimittellieferengpässe setzt sich das Land Nordrhein-Westfalen seit geraumer Zeit auf al len Ebenen für den Erhalt der öffentlichen Apotheke in der Fläche ein”, betonte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bei der Prä sentation der Ergebnisse vor 45 Journalistinnen und Journalisten. Er betreibe Gesundheitspolitik als wichtigen Baustein der Daseins fürsorge nicht aus dem Bauch heraus, so der Minister, sondern auf der Grundlage von Evidenz. Diese hätten das IfH und die Kammer geliefert: „Durch die Studie werden wichtige Daten und Parameter erhoben, um dieses Thema systematisch anzugehen.“

NRW-Studie Fachkräftemangel und Versorgung | AKWL Geschäftsbericht 2023 7

Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening übergab mit ihrem nordrheinischen Pendant Dr. Armin Hoffmann (re.) NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann die NRW-Studie zum Themenfeld Apotheke und Apotheker*innen. Auf die Bestandsaufnahme sollen jetzt konkrete Maßnahmen zur Stärkung der wohnortnahen Apotheke und zur Sicherung des Fachkräftebedarfs folgen.

„Wir müssen die öffentlichen Apo theken jetzt wirtschaftlich stärken. Das duldet keinen Aufschub mehr.“ besonders versorgungsrelevanten öffentlichen Apotheke. „Aus der Studie lernen wir, wie wichtig ein kontinuierliches Monitoring des Versorgungsnetzes ist, für jede einzelne Kommune.“ Für die Siche rung der flächendeckenden Versorgung sei es fünf vor zwölf: „Wir müssen jetzt die Strukturen der öffentlichen Apotheken vor Ort stärken, bevor Regionen unterversorgt sind. Konkret bedeutet dies: Wir müssen die öffentlichen Apotheken wirtschaftlich stärken“, so Overwiening. „Das duldet keinen Aufschub mehr“, weil man in besorgniserregendem Tempo den „Kipppunkt“ des Versorgungssys tems erreiche. Der Arbeitsplatz öffentliche Apotheke schneidet bei der Attrak tivität im Vergleich zu anderen Berufsfeldern in der Pharmazie ver gleichsweise schlecht ab: Das verstärke das bereits hohe Fachkräf tedefizit, so Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein: „Bereits jetzt kommen auf einen stellensuchenden Apo theker bis zu 20 offene Stellen.“ Um den kontinuierlich wachsenden Bedarf an Pharmazeut*innen decken zu können, bedürfe es ebenso wie bei der Flächendeckung verschiedener Maßnahmen. Hier seien alle Akteure gefragt. „Wir brauchen beispielsweise eine stärkere Förderung der Praxisorientierung bereits im Studium. Wir brauchen zudem Anreize und stabile Rahmenbedingungen für junge Appro bierte, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Das könn Gabriele Regina Overwiening Kammerpräsidentin

ten auch Standortanreize in den Kommunen sein. Ebenso hilfreich wie entlastend wären ein Abbau der überbordenden Bürokratie in den Apotheken sowie eine verstärkte Ansprache der ständig wach senden „stillen Reserve“ an nicht tätigen Kammermitgliedern“, so die Analyse von Dr. Armin Hoffmann.

NRW-STUDIE: Die Ergebnisse auf einen Blick

• Das Apothekennetz in NRW ist tragfähig. Es zeigen sich aber zunehmend einzelne schwächer versorgte (länd liche/strukturschwache) Gebiete und die Anzahl der Kom munen mit nur einer (besonders versorgungsrelevanten) Apotheke wächst. • hohes Fachkräftedefizit – Bedarf an Pharmazeut*innen wächst kontinuierlich • hohe Nachfolgeproblematik • Der Arbeitsplatz Offizin schneidet bei der Attraktivität im Vergleich zu anderen Berufsfeldern in der Pharmazie vergleichsweise schlecht ab. • Der Notdienst der Apotheken in NRW ist weitestgehend kongruent zum ärztlichen Notdienst (dichteres Apothe kennetz). • Die Bürger*innen schätzen Versorgungssituation aktuell positiv ein, wünschen sich noch stärkeres Netz (maxima le Distanz zur nächstgelegenen Apotheke zwischen 2,7 Kilometern (Stadt) bis 3,5 Kilometern (klein-städtischer/ ländlicher Raum) – nahezu deckungsgleich zum Lebens mitteleinzelhandel. • Die Bürger*innen wollen Apotheken noch stärker als Bindeglied im Gesundheitswesen sehen. Ihre Bedeutung ist besonders hoch, wenn regional Ärztemangel besteht.

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | Sitzungen und Tagungen

Sitzungen und Tagungen

Überblick über die wichtigsten Digital- und Präsenztermine des Jahres 2023

APOTHEKERPARLAMENT

LISTENGESPRÄCHE

Im Berichtsjahr fanden erstmals seit drei Jahren wieder beide Sit zungen der Kammerversammlung in Präsenz statt. Am Mittwoch, 31. Mai 2023, kam das Apothekerparlament zu seiner Frühjahrssit zung im Parkhotel Schloss Hohenfeld in Münster-Roxel zusammen. Die Herbstsitzung fand am Mittwoch, 29. November 2023, in der Stadthalle Hiltrup in Münster-Hiltrup statt. Die Ergebnisse beider Kammerversammlungen wurden auch umgehend in den digitalen Sonderausgaben des Mitteilungsblattes der AKWL bekannt gege ben. SITZUNGEN DES VORSTANDES Der Vorstand der AKWL trat im Berichtszeitraum zu acht Sitzungen zusammen: am 31. Januar (digital), 9. März, 2. Mai, 15. Juni, 10. Au gust, 12. September (digital sowie halbtägig mit anschließender DAT-Informationsveranstaltung), 30. Oktober und 12. Dezember. SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE • Fortbildungs- und AMTS-Ausschuss: 15. Februar und 23. August • Weiterbildungsausschuss: 1. März und 20. September • Ausschuss für Finanzen und Soziales: 24. April und 23. Oktober • Ausschuss für Dienstbereitschaftsregelungen und Rezeptsam melstellen: 10. Mai und 22. November • QS-Ausschuss: 18. September • Nachwuchsausschuss: 29. März und 18. Oktober • Berufsbildungsausschuss: 8. November

Der regelmäßige Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertre tern der in der Kammerversammlung vorhandenen Gruppierungen (Gemeinschaftsliste der Apothekerinnen und Apotheker, Aktive Apotheker*innen, BasisApotheker) mit Präsidium und Geschäfts führung erfolgte am 17. Mai und am 20. November jeweils per Zoom-Meeting. ARGE DER HEILBERUFSKAMMERN Die Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern im Land NRW (ARGE HBK NW), der die Apothekerkammern, Ärztekammern, Tier- ärztekammern und Zahnärztekammern, die Psychotherapeuten kammer und die Pflegekammer angehören, tagte unter Vorsitz der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe am 13. Februar, 20. März (als Austausch der Präsident*innen mit Landesgesundheitsminis ter Karl-Josef-Laumann), 30. März, 25. April, 23. Mai, 19. Juni, 11. September, 25. September, 7. November, 13. November und 4. De zember. In den Jahren 2023 und 2024 liegt der ARGE-Vorsitz bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. 31. LANDESGESUNDHEITSKONFERENZ Die 31. Landesgesundheitskonferenz Nordrhein-Westfalen trat am 17. November in den Räumen der Ärztekammer Westfalen-Lippe zu ihrer jährlichen Sitzung zusammen. Der vorbereitende Ausschuss tagte vorab am 7. Februar, 23. März (digital), 11. Mai und 1. Septem ber sowie im Nachgang am 12. Dezember. Alle Präsenztermine fan den in Düsseldorf stand.

Am 20. März tagte die Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern in NRW mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (2. v. r.). Die AKWL wurde bei diesem Austausch von Vizepräsident Frank Dieckerhoff (3. v. li.) vertreten.

Kammer im Gespräch | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Kammer im Gespräch Vom WLAT über den AKWL-Clubraum bis zu den Runden Tischen

9. AUFLAGE DES WLAT

AKWL-CLUBRAUM

Keynotes zu aktuellen Themen der Zeit, intensive Workshops, 30 Fachaussteller, informative Fachvorträge und eine politische Eröff nung, die es in sich hatte: Über 600 Apotheker*innen, Pharmazie studierende, PTA und weitere Fachbesucher*innen beteiligten sich am 18. und. 19. März am neunten Westfälisch-lippischen Apothe kertag (WLAT) im Messe und Congresszentrum Halle Münsterland. Sie nahmen nach den zwei Tagen jede Menge wertvolle Erkenntnis se mit nach Hause. Weitere 250 Teilnehmer*innen verfolgten die Keynotes zudem digital am heimischen Bildschirm. „Es war wieder ein grandioser Kongress“, resümierte Frank Dieckerhoff, Vizeprä sident der AKWL. „Wir haben gesehen, dass viele Kolleginnen und Kollegen nach drei Jahren endlich wieder zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam fortbilden wollten. Mit einer so gro ßen Teilnehmerzahl waren wir damit erneut der größte regionale Apothekertag im deutschsprachigen Raum.“

Der Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen erfolgt seit dem Berichtsjahr in einem zusätzlichen Format: Apothekerin und Mas tercoach Anja Keck lädt gemeinsam mit Vorstandsmitglied Chris tine Weber vierteljährlich zum digitalen AKWL-Clubraum. Gut 90 Minuten lang steht abends der Austausch zu vielfältigen Themen des Apothekenalltags an, ergänzt um kurze und ebenso kurzweilige Vorträge. RUNDE TISCHE Zum Austausch mit den Ruheständlern hatte die AKWL am 18. Ok tober in das Freilichtmuseum-Mühlenhof geladen. Über 110 Gäste folgten der Einladung zur 11. Auflage dieses Formates. Bereits zum 26. Mal fand der Runde Tische für jungen Pharmazeut*innen (unter 40 Jahre) statt (am 19. November im Stadthotel Münster).

Der 9. Westfälisch-lippische Apothekertag startete am Samstag mit einer inspirierenden und aufrüttelnden Keynote von Professorin Alena Buyx , Vorsitzende des Deutschen Ethikrats (r.).

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | IT und Neue Medien

„Ein weites Feld“ und eine Baustelle

E-Rezept-Einführung dominiert Arbeit

Stefan Lammers Abteilungsleiter IT und Neue Medien

Die Aufgabenfelder des dreiköpfigen Teams der Abteilung IT und Neue Medien sind – um mit Fontane zu sprechen – ein weites Feld. Im abgelaufenen Jahr haben Carsten Fischer, Olaf Lennemann und Stefan Lammers schwerpunktmäßig die folgenden Themen be ackert: ONLINE-AUFTRITT: NOCH EINE BAUSTELLE Der Online-Auftritt der AKWL ist seit längerem eine Baustelle, de ren Baubeginn aufgrund der Aufgabenverschiebungen während der Corona-Pandemie leider deutlich verzögert worden war. Inzwischen ist hier der Baubeginn längst erfolgt und das Großprojekt wird ge meinsam vorangetrieben. Die Bauzeit – um im Bilde zu bleiben – wird sich aber noch über das Jahr 2024 erstrecken. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

„Viele kleine Projekte haben im Be richtsjahr unser Online-Angebot ver bessert und zugleich die Arbeitspro zesse im Haus vereinfacht.“

Stefan Lammers

WEITERENTWICKLUNG VON SERVICES

Dennoch stagniert die Weiterentwicklung unserer On line-Services und Angebote nicht, sondern wird sinnvoll weiterbetrieben. Hierzu haben unter anderem Anpas sungen und Veränderungen im Bereich der Fortbildung und des Veranstaltungsmanagements beigetragen. Seit 2023 können freiwillige Fortbildungszertifikate für Approbierte und PTA ausschließlich online beantragt werden. Alle Nutzer*innen profitieren hier von einer maximalen Automatisierung beim Führen des Fortbil dungskontos und dann von einem stark vereinfachten Antrags- und Bewilligungsverfahren. Das Zertifikat wird letztlich unmittelbar nach Erteilung online bereitge stellt. Eine Umstellung und Verschlankung, von der nicht nur die Antragstellenden profitieren, sondern auch die zuständigen Mitarbeiter*innen im Apothekerhaus. WENIGER MAILS, MEHR ÜBERSICHT Deutlich vereinfacht, gestrafft und gebündelt wurde auch die Bereitstellung von Informationen im Zusam menhang mit gebuchten Veranstaltungen – nach dem Motto: Weniger Mails, mehr Übersicht. Erfolgte der Bestätigungsprozess und die Informierung über Veran staltungsort, Online-Zugangsdaten oder bereitgestellte Skripten bisher mehrschrittig, sind diese Informatio nen ab sofort in einer Anmeldebestätigung per E-Mail

Aufgeräumt und neu sortiert: Die nutzerabhängige interne Einstiegsseite „Ihr persönlicher Bereich“ auf akwl.de.

IT und Neue Medien | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Stefan Lammers, Carsten Fischer und Olaf Lennemann (v.l.) bilden das Team der Abteilung IT und Neue Medien.

unmittelbar nach Ihrer Buchung zusammengefasst. Gleichzeitig stellen wir diese Informationen nun auch im internen Bereich zent ral bereit. Die Stornierungsoption ist ebenfalls an dieser Stelle plat ziert. Eine deutliche Optimierung für alle Teilnehmenden und eine Entlastung der Mitarbeiter*innen im Support. PERSONALVERZEICHNIS NUR NOCH ONLINE Ein drittes Beispiel für die Weiterentwicklung: Das Personalverzeich nis, das der AKWL jeweils zu Jahresbeginn seitens der Inhaber*innen aktualisiert bereitgestellt werden muss, steht seit dem Berichtsjahr ebenfalls ausschließlich als Online-Tool zu Verfügung. Dies bedeu tet eine deutliche Vereinfachung und überfällige Entschlackung von Papier-, Fax- und Post-Prozessen. Ebenfalls online sichtbar: Das neue TI-Portal im AKWL-Webauf tritt. Zentral platziert im internen Bereich auf akwl.de (und im Üb rigen auch im PTA-Campus) laufen hier alle wesentlichen Themen rund um die Telematikinfrastruktur zusammen. Ausgelöst durch den verpflichtenden Start des E-Rezepts in den Arztpraxen haben wir unsere bereits bestehenden Informationen zu den TI-Themen – u.a. die umfassenden FAQ zum E-Rezept – erweitert und aktualisiert und in diesem neuen TI-Portal zusammengeführt. Hinzu gekom men sind beispielsweise die weiteren TI-Anwendungen (KIM, TIM, ePA). Außerdem haben wir in das TI-Portal den Störungsmonitor der

gematik eingebunden, um so für Sie als Mitglieder einen Informati onsbereich zu schaffen, an dem alle relevanten Fakten zusammen gefasst sind. Das E-Rezept war für die Abteilung im abgelaufenen Jahr das Top-Support-Thema. Nicht verwunderlich, angesichts dieser für den Apothekensektor historischen Veränderung. Das ganze Fragespek trum wird hierbei in der Regel berührt. Gefragt und berührt ist das Thema auch im Zusammenhang von Apotheken-Übernahmen und (leider seltenen) Neugründungen. Hier berät die Abteilung zu den Voraussetzungen und notwendigen Schritten. Angestoßen wurden nun zudem weitere Schritte zur Imple mentierung eines echten Dokumentenmanagements. Dies wird im Jahr 2024 weiter vorangetrieben. Neben diesen Einzelmaßnahmen und -angeboten ist die akwl-interne IT und der Support der Kolleginnen und Kollegen im täglichen Umgang mit allen Anwendungen – von der Finanzbuch haltung, über die Personalsoftware, dem kammerspezifischen CRM-System bis hin zu den klassische Office-Anwendungen zentra le Aufgabe der Abteilung. Hinzu kommen die „klassischen“ Themen Daten-, System- und Serversicherheit. Hierzu wurde unter anderem die Firewall im letzten Jahr turnusgemäß getauscht. Alle Schritte und Maßnahmen entfalten im Wesentlichen sowohl nach Außen als auch nach Innen ihre Wirkung. Arbeitserleichterung, Schnellig keit, Genauigkeit, Service-Qualität und nicht zuletzt Sicherheit.

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Sebastian Sokolowski Pressesprecher

„Es bleibt Tag für Tag ein Drahtseil akt, in der Berichterstattung die berechtigten Sorgen und Nöte der Vor-Ort-Apotheken zu adressieren, und zugleich zukünftige Fachkräfte für die Apotheke zu erwärmen.“

Satirische Aufklärungskampagne: Im Herbst 2023 wurde die dritte Staffel von WEWI-TV mit einem Event im Cineplex-Kino in Münster vor 150 Gästen gestartet. Erneut werden die Wechselwirkungen von Arzneimitteln und die Wichtigkeit der apothekerlichen Beratung in den Fokus gerückt, diesmal mit der fiktiven Figur des „Bauer Schmedebrink“.

SOCIAL MEDIA

Weil die Reichweiten von Tageszeitungen ebenso sinken wie die Zahl der Lokalredaktionen, setzt die AKWL weiterhin auf eine eige ne mediale Reichweite. Unsere beiden „Social Media-Flagschiffe“, sind die Präsenzen auf Facebook und Instagram, die durch verstärk te Bewegtbildangebote via YouTube flankiert werden und mittler weile auch durch eine Präsenz auf LinkedIn. PRESSEMITTEILUNGEN 2023 wurden über 100 Kammerpressemitteilungen und Aussen dungen der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) publiziert. Ergänzend erstellten wir Pressetexte auf Anfrage und Wunsch zu Themen vor Ort oder speziell für Fachmedien. Mit unseren regelmä ßigen Aussendungen erreichen wir über 270 Lokalredaktionen. 2023 wurde in einer stetig sinkenden Zahl an Lokalausgaben ein neuer Rekordwert an Veröffentlichungen registriert, insbesondere im Um feld der Protestaktionen. Zudem waren Apothekersprecher*innen in Hörfunk- und Fernsehinterviews und Pressegesprächen gefragt. VORTRAGSSERVICE Kontinuierlich engagieren sich viele Kammermitglieder als Refe rent*innen vor Seniorengruppen, in der VHS oder beim Treffen von Lions- und Rotarier-Clubs. Für nichtpharmazeutische Vorträge steht der Geschäftsbereich Kommunikation mit Rat und Tat zur Seite – ebenso wie bei der Begleitung von Messen und Aktionen – um die Position der Apotheker*innen als freie Heilberufler zu stärken. Verstärkt fanden die Vorträge digital statt, mit wieder steigender Tendenz zu Präsenzformaten. Besonders gefragt: Vorträge zum E Rezept und zur Gesundheitspolitik. KAMPAGNEN UND AKTIONEN Die Medienvertreter*innen aus Westfalen-Lippe wurden regelmä ßig zu Hintergrundgesprächen über politische und pharmazeuti sche Fragestellungen eingeladen. Mit hoher Beteiligung wurden zudem die ABDA-Kampagnenwellen begleitet und zur E-Rezept-Ein führung Hörfunkspots mit einer Millionen-Reichweite ausgestrahlt.

Sebastian Sokolowski

EINE DOSIS ZUKUNFT: ÜBER 540.000 EURO

„Tue Gutes und rede darüber“ lautet die Devise unseres Hilfsprojek tes, das wir seit 2009 gemeinsam mit der Kindernothilfe betreiben. Im 15. Projektjahr wurden erneut über 34.000 Euro an Spenden für den guten Zweck erzielt und damit die Spendengesamtsumme auf mehr als 544.000 Euro hochgeschraubt. Gelder, die den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta (Indien) zugutekommen. www.eine-dosis-zukunft.de APOTHEKE MACHT SCHULE 150 Kammermitglieder beteiligen sich ehrenamtlich als Refe rent*innen am Projekt „Apotheke macht Schule“, das wir aus Baden Württemberg adaptiert haben. 14 Vortragsthemen richten sich an Schüler*innen, Eltern oder Lehrer*innen. Nach der Corona-Zwangs pause, in der keine externen Referent*innen an Schulen zugelassen waren, findet das Projekt wieder viel Interesse. TAG DER APOTHEKE Der „Tag der Apotheke“ fand am 7. Juni statt. Rund um den Tag der Apotheke stand in einer breitangelegten Kampagne mit der Assmann-Stiftung für Herzgesundheit als Partner die Pharmazeuti sche Dienstleistung des Blutdruckmessens im Fokus. Als Schirmherr der Kampagne, an der sich 400 Apotheken-Teams aktiv beteiligten, konnte der Präsident des Deutschen Städtetages, Münsters Ober bürgermeister Markus Lewe, gewonnen worden. Die Kampagne soll 2024 in ganz NRW und in Bayern fortgeführt werden.

Apothekenrecht und Berufsrecht | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Tätigkeiten im Schwerpunkt Ein Schwerpunkt der Abteilung lag im Jahr 2023 in der rechtlichen Befassung mit gewerblichen Akteuren, die insbesondere an der Arz neimittelversorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln profitieren wollen. Gegenüber einzelnen Gesundheitsämtern wurden umfas sende rechtliche Bewertungen zu Plattformen abgegeben, die Arz neimittelbestellungen bzw. Rezepte an kooperierende Apotheken vermitteln. Hierbei wurden verschiedene Rechtsverstöße festge stellt – insbesondere gegen das sogenannte „Makelverbot“ aus § 11 Abs. 1a Apothekengesetz. Mit einer externen Rechtsanwaltskanzlei koordinierte die Abteilung ein gemeinsames Klageverfahren mit der Apothekerkammer Nordrhein gegen die Shop-Apotheke, das für die Kammern äußerst erfolgreich verlief. Gegenstand des Verfah rens war insbesondere die Kooperation der Shop-Apotheke mit dem Telemedizinanbieter Zava. In anderen Fällen stand die Abteilung in regelmäßigem Austausch mit der Wettbewerbszentrale. Die Abteilung traf zudem erste vorbereitende Maßnahmen für die 2024 anstehende Kammerwahl. Sie bereitete die Festlegung des Wahltags, die Benennung der Wahlleiter sowie die Berufung der Wahlausschüsse durch den Kammervorstand vor. Da neben der Briefwahl erneut die Onlinewahl angeboten werden soll, war auch dies bereits mit dem externen Wahldienstleister abzustimmen. Ferner wirkte die Abteilung an dem Erlass der Allgemeinver fügung zur Flexibilisierung der Dienstbereitschaft der Apotheken mit und organisierte eine Sitzung mit den westfälisch-lippischen Amtsapotheker*innen in der Kammergeschäftsstelle mit einem wechselseitigen Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen. Tätigkeiten im Übrigen Die Abteilung berät zudem die Organe der Kammer, ihre Ge schäftsführung und Abteilungen sowie die Kammermitglieder in rechtlichen Angelegenheiten. Ferner begleitet sie Projekte, sofern dies aufgrund rechtlicher Zusammenhänge erforderlich ist. Sie ist weiterhin regelmäßig an Austauschen mit den nordrhein-westfä lischen Heilberufskammern sowie den übrigen Landesapotheker kammern beteiligt. Gegenüber den Gesundheitsämtern werden häufig Stellungnahmen zu apothekenrechtlichen Sachverhalten abgegeben. Im Berichtsjahr erfolgten zudem einzelne Stellungnah men zu arzneimittelrechtlichen Fragestellungen gegenüber Staats anwaltschaften. Regelmäßig werden Kammermitgliedern zudem Bescheinigungen über ihre berufsrechtliche Zuverlässigkeit erteilt. Berufsaufsicht Eine der zentralen Aufgaben der Rechtsabteilung ist die Aufsicht über das berufliche Verhalten der Kammermitglieder. Im Jahr 2023 legte die Rechtsabteilung dem Vorstand 18 Sachverhalte zur Ent scheidung über Berufspflichtverletzungen vor. In drei Fällen ent schied der Vorstand auf eine schriftliche Abmahnung durch das Apothekenrecht und Berufsrecht Aktivitäten und Verfahren im Überblick

Sören Cromberg Abteilungsleiter Recht

„2023 haben wir verschiedene Rechts verstöße gegen das sogenannte „Makelverbot“ festgestellt und sind dagegen vorgegangen.“ Präsidium sowie in 15 Fällen auf den Ausspruch einer förmlichen Rüge. Zwölf dieser Rügen wurden zusätzlich mit einem Ordnungs geld verbunden, welches je nach Art und Schwere der Berufspflicht verletzung zwischen 250 Euro und 7.000 Euro betrug. Die Einleitung eines berufsgerichtlichen Verfahrens war erfreulicherweise nicht notwendig. Aktuell sind zudem drei Verfahren bei dem Berufsgericht an hängig, die von der Abteilung betreut werden. Bei zwei Verfahren haben Kammermitglieder zu der ihnen jeweils ausgesprochenen berufsrechtlichen Maßnahme die Überprüfung durch das Berufsge richt beantragt. Das andere Verfahren betreibt die Kammer bereits seit längerer Zeit selbst gegen ein Mitglied wegen einer Vielzahl von schwerwiegenden Verstößen gegen Berufspflichten. Hier hat das Berufsgericht in erster Instanz bereits festgestellt, dass das Mitglied zur Ausübung des apothekerlichen Berufs unwürdig ist. Sören Cromberg

Auch die Vorbereitung der im Jahr 2024 anstehenden Kammerwahlen zählt zum vielfältigen Aufgabenspektrum der Abteilung Apothekenrecht und Berufsrecht.

14 AKWL Geschäftsbericht 2023 | Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

Intensive Beratung zu Pharmazeutischen Dienstleistungen Kostenlose Laienvorträge für alle Mitglieder Sich in der immer größeren Flut wissenschaftlicher Informationen und Erkenntnisse zu orientieren, ist selbst für Fachleute nicht im mer leicht. Die Abteilung Arzneimittelinformation und Medikati onsmanagement steht den Mitgliedern in allen pharmakothera peutischen Fragestellungen wissenschaftlich fundiert zur Seite, um ihnen die kompetente Beratung ihrer Patient*innen zu erleichtern. Diese haben Studien zufolge teilweise große Schwierigkeiten damit, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, einzuordnen und für eigene Gesundheitsentscheidungen anzuwenden. Hier leisten Apotheker*innen als Ansprechpartner*innen in Gesundheitsfragen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Gesundheitskompetenz, z. B. auch im Rahmen von Veranstaltungen. Zur Unterstützung hat die Abteilung Laienvorträge zu verschiedenen Themen erarbeitet, die allen Mitgliedern kostenfrei auf der AKWL-Homepage zur Verfü gung stehen und für eigene Veranstaltungen, Vorträge in Selbsthil fegruppen oder ähnliches genutzt werden können. In der Laienkom munikation engagiert sich die Abteilung auch durch Interviews für Apotheken-Kundenzeitschriften und Fernsehbeiträge, die sich mit Selbstmedikation und Nahrungsergänzung auseinandersetzten. Neben der fachlichen Unterstützung bei hausintern auftre tenden pharmazeutischen Fragestellungen und der Aufbereitung verschiedenster Themen für die AKWL-Homepage wurden im Be richtsjahr wieder mehrere Ausgaben des mittlerweile etablierten Formats „Rundmail Arzneimittelinformation“ versendet, zum Bei spiel mit Informationen und Alternativvorschlägen zur Liefereng passproblematik. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt waren die neu einge führten Pharmazeutischen Dienstleistungen. Vor allem zur Dienst leistung „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ un

Dr. Julia Podlogar Abteilungsleiterin Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

„Neu hinzugekommen sind der Aufbau und die Betreuung ei nes NRW-weiten Netzwerks von Stationsapotheker*innen.“

Dr. Julia Podlogar

terstützte die Abteilung bei allen Fragen, die sich bei Medikations analysen ergaben – sei es zu unerwünschten Wirkungen, Interakti onen, Darreichungsformen oder Einnahmemodalitäten. Zunehmend werden von den Mitarbeiterinnen der Abteilung Lehrveranstaltungen im Praxisbegleitenden Unterricht übernom men, die thematisch im Zusammenhang mit der Arzneimittelinfor mation stehen. So kommt die in der Abteilung vorhandene Experti se auf diesem Gebiet auch den zukünftigen Apotheker*innen von Anfang an zugute. Außerdem wurden mehrere Fortbildungsveran staltungen im Bereich Arzneimittelinformation durchgeführt. Zur externen Qualitätskontrolle hat die Abteilung erfolgreich am Ringversuch Arzneimittelinformation des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e.V. (ADKA) teilgenommen. Hier bei war gefordert, eine Testanfrage zum Thema Dosisanpassung bei eingeschränkter Leberfunktion unter simulierten Praxisbedingun gen in einem definierten Zeitfenster zu bearbeiten. Darüber hinaus ist die Abteilung an der Entwicklung eines Ring versuchs „Medikationsanalyse” in Kooperation mit der Universität Bonn sowie der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) beteiligt. Neu hinzugekommen sind der Aufbau und die Betreuung eines NRW-weiten Netzwerks von Stationsapotheker*innen, das die Vernetzung und den gegenseitigen Austausch fördern soll. Es wird flankierend zu einer vom Wissenschaftlichen Institut für Versor gungsforschung in der Apotheke (WIVA) der AKWL durchgeführten Studie aufgebaut, die als Kooperationsprojekt der Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein, der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, dem ADKA-Landesverband NRW sowie der AKWL und der AKNR durchgeführt wird. Auch im ABS-Netzwerk Westfalen-Lippe beteiligen sich die Mitarbeiterinnen weiterhin durch eigene Vorträge und die Teilnahme an Netzwerktreffen.

„Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“: Zu dieser neuen Pharmazeutischen Dienstleistung berät die Abteilung die Kammermitglie der besonders intensiv.

Pharmazeutische Praxis | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Engpass-Management bestimmte 2023 den Apothekenalltag Praxisnahe Handlungshilfen von der PharmPrax

Ute Behle Abteilungsleiterin Pharmazeutische Praxis

Information und Beratung Der Apothekenalltag im Berichtsjahr 2023 wurde unter anderem bestimmt durch die anhaltenden Lieferengpässe zahlreicher Arznei mittel, teilweise wurde sogar der Versorgungsmangel ausgerufen, wie z. B. für antibiotikahaltige Säfte für Kinder. Die Abteilung für Pharmazeutische Praxis (PharmPrax) gab hier Hilfestellung zu den Importmöglichkeiten oder auch zur Rezepturherstellung. Im Bereich Durchführung von Schutzimpfungen in der Apotheke wurden die rechtlichen Bedingungen in die Apothekenbetriebsordnung aufge nommen. Zudem trat das PTA-Reformgesetz in Kraft, was Auswir kungen auf den Apothekenbetrieb hatte. In diesen und allen sonstigen Bereichen des Apothekenalltags unterstützte die Abteilung Pharmazeutische Praxis umgehend mit hilfreichen Informationen in Form von konkreten Arbeitshil fen und praxisnahen Handlungsanweisungen, die den Mitgliedern sowohl per Rundschreiben (AKWL aktuell), Newsletter oder Veröf fentlichung im Mitteilungsblatt, als auch auf der Homepage zeit nah zur Verfügung gestellt wurden. Hinzu kam die Beantwortung zahlreicher Einzelanfragen. Diese betrafen neben besonderen Fra gestellungen zum Thema E-Rezept oder zu Vorgaben bezüglich der Abgabe von Arzneimitteln gegen Corona natürlich auch wieder die „klassischen“ Themen Betäubungsmittelrecht, Abgabe von Gefahr stoffen, Rezeptur und Defektur, Umgang mit Medizinprodukten und alle sonstigen Aspekte des Apothekenrechts, insbesondere die Herstellung und Prüfung Cannabis-haltiger Rezepturarzneimittel. Rezeptfälschungen, Diebstahl, Arzneimittelmissbrauch Darüber hinaus beriet die PharmPrax Apothekenteams zum Vorge hen bei Rezeptfälschungen in der Apotheke und zum Umgang mit Verdachtsfällen von Arzneimittelmissbrauch. Die Abteilung bewer tete und dokumentierte die bei der Geschäftsstelle eingegangenen Meldungen sowie Meldungen von Diebstahl/Verlust von Arztstem peln oder Rezeptformularen. Notfalldepots Der PharmPrax oblag auch 2023 wieder die Betreuung und Organi sation der drei Notfalldepots der Apothekerkammer Westfalen-Lip pe. Im Berichtsjahr kam es hier zu einem Lieferengpass des Tollwut Impfstoffs, welcher überbrückt werden musste. Sonstige Tätigkeiten Bei abteilungsübergreifenden Projekten und Anfragen beriet die Abteilung Pharmazeutische Praxis die weiteren Bereiche der Kam mergeschäftsstelle und leistete z. B. bei Vorgängen der Rechtsab teilung, der QM-Abteilung, der Fort- und Weiterbildung und der

„Unser Anspruch: Bei der Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen im Apothekenalltag durch konkrete Informationen und praxisnahe Tipps tatkräftig unterstützen.“

Ute Behle

Pressearbeit fachliche Unterstützung. Durch Präsentation einzelner Themen beteiligte sich die PharmPrax auch im Jahr 2023 wieder am Praxisbegleitenden Unterricht. Außerdem oblag der PharmPrax die Mitarbeit im Fachbeirat Sucht des nordrhein-westfälischen Ge sundheitsministeriums und die Mitwirkung an der Organisation des 11. Kooperationstages Sucht NRW im September 2023 in Bochum.

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | Qualitätssicherung · Ehrentafel

Ehrentafel Die Verdienstmedaille ist die höchste Auszeichnung der AKWL. Die 29 Trägerinnen und Träger der seit 1988 verliehenen Medaille sind: Im Berichtsjahr betreute die Abteilung Qualitätssicherung exakt 949 Apotheken (Vorjahr: 1.028) zu allen Fragen rund um die Einfüh rung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems, zur Zertifizierung sowie zum elektronischen QM-Handbuch. Der „Marktanteil“ der Kammerangebote verringerte sich von 58,5 auf 54 Prozent. Schließungen, Personalmangel und Überbelastung in den Apotheken wirken sich hier eindeutig auf die Kennzahlen aus. Die Zahl der Nutzer des elektronischen QM-Handbuchs in Westfalen-Lippe liegt dennoch auf sehr hohem Niveau: Zum Stich tag 31. Dezember 2023 nutzten es 913 Apotheken (721 Lizenzneh mer sowie 192 angeschlossene Filialen). Darüber hinaus verfügen weitere 36 Apotheken (Vorjahr 77) über ein gültiges QM-Zertifikat der Kammer, ohne allerdings das eQMH einzusetzen. Die Gesamt zahl der Apotheken, die über ein gültiges QM-Zertifikat der Kammer verfügen, sank erneut von 203 auf 197. Somit nutzen noch 11,2 Pro zent der Apotheken dieses Angebot für die Qualitätssicherung. Im Berichtsjahr 2023 näherte sich die Anzahl der Testkäufe allmählich wieder dem Vor-Corona-Niveau. Insgesamt wurden in Westfalen-Lippe 583 Erhebungen zur Beratungsqualität durch geführt. 51 Pharmazeut*innen im Praktikum und 30 PTA-Schüler „Marktanteil“ der QM-Angebote bei 54 Prozent Testkäufe wieder aufgenommen

Wolfgang Erdmann Abteilungsleiter Qualitätssicherung

„Unser eQMH bleibt ein Erfolgspro dukt, nicht zuletzt auch über Westfalen-Lippe hinaus.“

Wolfgang Erdmann

praktikant*innen nahmen unser Angebot wahr, einmalig kostenlos an einem ZL-Ringversuch teilzunehmen. 20 Apotheken meldeten sich über die AKWL zu einem Pseudo Customer-Besuch an, der einmalig durch die Kammer gefördert wird. Die Abteilung stell te darüber hinaus wieder ein umfangreiches Angebot an Online Schulungen bereit. An den sieben Schulungsveranstaltungen zu fünf unterschiedlichen QM-Themen beteiligten sich insgesamt 245 Kammermitglieder.

Walter Dame (1988) Dr. Ulrich Elste (1989) Gerhard Dannenberg (1991) Gisela Wurm (1993) Adolf Schürmann (1993) Bodo Kastelan (1993) Dr. Rudolf Cobet (1994) Dr. Karl-Wilhelm Leue (1994) Dr. Günter Glauch (1997) Dr. Gisela Reisch (2000) Hubert Knaup (2000) Paul Frei (2000) Alfred Götz (2001) Klaus Thorwarth (2001) Ulrike Teerling (2004)

Günther Bartels (2006) Dr. Rolf Engelshowe (2009) Hans-Günter Friese (2009)

Walter Frie (2011) Jochen Stahl (2012)

Prof. Dr. Eugen Verspohl (2012) Prof. Dr. Hartmut Derendorf (2015) Margarete Tautges (2015) Dr. Joachim Tautges (2015) Bernhard Hielscher (2019) Rudolf Strunk (2019) Karin Reismann (2021) Dr. Ute Stapel (2022) Dr. Reinhard Kasper (2023)

Dr. Reinhard Kasper, der sich selbst gerne als „Beamter mit Approbation“ bezeichnet, wurde am 1. Dezember 2023 von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening mit der Verdienstmedaille der AKWL ausgezeichnet.

Ehrenpräsident (seit 2009): Hans-Günter Friese

Aus-/Fortbildung und AMTS | AKWL Geschäftsbericht 2023

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Für das Berichtsjahr 2023 lässt sich konstatieren: Die apothekerliche Fortbildung bleibt auf sehr hohem Niveau gefragt: Fast 30.000 Fort bildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind in berufspolitisch schwerer Zeit ein starkes Signal unseres Heilberufes; schließlich kämpfen viele Apotheken derzeit aufgrund der Sparpolitik des Ge sundheitsministeriums um den wirtschaftlichen Fortbestand. Die Fortbildungsaktivität leidet darunter jedoch nicht. Insgesamt wurden 28.386 (Vorjahr 34.184) Teilnahmen an 240 (Vorjahr 344) Fortbildungsveranstaltungen gezählt. 13.356 Teil nahmen an 27 E-Learning-Lektionen wurden 2023 gezählt. Hinzu kamen 15.030 Teilnahmen an 213 Präsenz- bzw. Live-Online-Ver anstaltungen. 30 weitere geplante Veranstaltungen mussten aus unterschiedlichen Gründen abgesagt werden. Besonders gefragt war die 9. Auflage des Westfälisch-lippischen Apothekertages, an der sich am 18. und 19. März 430 Kammermitglieder beteiligten, neben vielen weiteren Akteuren aus dem Gesundheitswesen und außerhalb des Kammerbezirks. Fortbildungsscheck bleibt attraktiv Das System des Fortbildungsschecks bleibt attraktiv: 2023 wurden wiederum 437 Fortbildungsschecks für Apotheker*innen ausge stellt. „Belohnung statt Strafe“ lautet die Botschaft, die in Westfa len-Lippe ankommt. Auch bei den PTA: An sie wurden 2023 insge samt 363 Fortbildungsschecks vergeben. 28.386 Teilnehmer*innen Fortbildung bleibt auf hohem Niveau

Dr. Oliver Schwalbe Abteilungsleiter Aus-/Fortbildung und AMTS

„Fast 30.000 Fortbildungsteilneh mer*innen sind in berufspolitisch schwerer Zeit ein starkes Signal.“

Dr. Oliver Schwalbe

Erstmals wieder leicht gestiegen ist die Gesamtzahl der Apotheker*innen und PTA in Westfalen-Lippe, die über ein gültiges Fortbildungszertifikat verfügen: Sie lag am Ende des Berichtsjahres um gut zwei Prozent höher, bei insgesamt 2.558 (1.478 Approbierte und 1.080 PTA). Nach wie vor leider unter 50 Prozent liegt der Anteil der Apotheken, in denen mindestens ein approbierter Mitarbeiter über ein gültiges Fortbildungszertifikat der Kammer verfügt – er lag 2023 bei 46,5 Prozent. Im PTA-Campus waren Ende 2023 sage und schreibe 8.723 PTA registriert. Gegenüber dem Vorjahr konnten hier 367 Neuregistrierungen verzeichnet werden. Zahl der AMTS-Manager wächst rasant In Westfalen-Lippe gibt es mittlerweile 567 AMTS-qualifizierte Apo theken. Das entspricht einem Zuwachs um 21 binnen Jahresfrist; mittlerweile ist damit jede dritte Apotheke in unserem Landesteil AMTS-qualifiziert. Eine öffentliche oder Krankenhaus-Apotheke gilt als AMTS-qualifiziert, sobald ein AMTS-Manager dort mindestens zehn Stunden wöchentlich tätig ist. Überaus erfreulich ist auch der Zuwachs um weitere 199 AMTS Manager*innen auf nunmehr 1.475 Approbierte und PhiP. 1.254 die ser AMTS-Manager*innen sind Mitglied der AKWL. Praxisbegleitender Unterricht mittlerweile hybrid Vom 13. bis zum 24. März nahmen 153 angehende Apotheker*innen am Praxisbegleitenden Unterricht (PBU) teil, den die Apotheker kammer Westfalen-Lippe erneut hybrid anbot (Woche 1 digital, Woche 2 in Präsenz). Auf dieselbe Art und Weise wurde auch der PBU im Herbst organisiert. Er wurde vom 4. bis zum 15. September von 135 Teilnehmer*innen absolviert. An den beiden Kammeraben den für die PhiP am 23. März und 14. September beteiligten sich 66 bzw. 65 Teilnehmer*innen.

34.388 34.184

35.000

28.386

30.000

26.182 26.506

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000 0

2019

2020

2021

2022

2023

Obwohl die Zahl der Fortbildungsteilnehmer*innen im Berichtsjahr gesun ken ist, bleibt die apothekerliche Fortbildung in Westfalen-Lippe auf einem sehr hohen Niveau gefragt.

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AKWL Geschäftsbericht 2023 | Weiterbildung

435 Teilnehmer*innen geschult Weiterbildung bleibt gefragt

Gebietsweiterbildungen In den Weiterbildungsgebieten gab es 21 Veranstaltungen (im Um fang von vier bis 20 Stunden). Davon fanden sieben Seminare in Prä senz und 14 als Live-Online-Seminare statt. Insgesamt wurden 435 Teilnehmer*innen in den Gebietsweiterbildungen geschult. Aktuelles von den Bereichsweiterbildungen • Im Geschäftsjahr 2023 wurde die im Februar begonnene Be reichsweiterbildung Infektiologie abgeschlossen. Die Abschluss prüfung erfolgte an zwei Prüfungstagen in Präsenz mit best möglicher Bilanz: Alle 23 Prüflinge haben bestanden. • Der im Mai 2022 mit 25 Teilnehmer*innen gestartete 10. Semi narzyklus Geriatrische Pharmazie wurde noch bis Februar 2023 in Präsenz bzw. als Live-Online-Seminare fortgeführt. Alle 20 Teilnehmer*innen bestanden die Prüfung. • Der im September 2022 aufgenommen 2. Seminarzyklus Medi kationsmanagement im Krankenhaus wurde noch bis April 2023 in Präsenz bzw. als Live-Online-Seminare durchgeführt. Die Ab schlussprüfung erfolgte an drei Prüfungstagen in Präsenz. Von ursprünglich 20 Teilnehmer*innen gingen 17 in die Abschluss prüfung; alle haben bestanden. Im September wurde dann der 3. Seminarzyklus mit 23 Teilnehmer*innen gestartet. Die Ab schlussprüfungen sind für das Jahr 2024 vorgesehen. Refresher-Seminare für Weitergebildete Insgesamt wurden im Berichtsjahr 296 Weitergebildete durch Auf frischungsseminare wieder auf den neuesten Stand gebracht. Neun Kammermitglieder wurden beim Refresher „Onkologie in der Ger iatrie“ gezählt, 90 Teilnehmer*innen beim Refresher „Infektiologie Updates“. MMIK/Klinische Pharmazie: Hier wurden vier Webinare mit insge samt 183 Teilnehmer*innen zu folgenden Themen angeboten: • Endokrinologie/Erkrankungen der Schilddrüse und die Folgeer- scheinungen • Schlaganfall / Lipidmanagement • Leber und Fallbeispiele • Infektiologie Ein weiterer Workshop-Tag in Präsenz fand mit 14 Teilnehmer*innen zu den folgenden Themen statt: • Workshop A: To anticoagulate or not to anticoagulate • Das Seminar 3 Onkologische Pharmazie fand im Sommer 2023 statt.

Dr. Sylvia Prinz Abteilungsleiterin Weiterbildung, Fachsprachen- und Kenntnisprüfung

• Workshop B: Zucker ist nicht immer „honig“süß – Ernährung und Diabetes im stationären Setting • Vortrag 1: Hämophilie A • Vortrag 2: Pankreatitis Weiterbildungszirkel Drei Weiterbildungszirkel wurden im Jahr 2023 dezentral im Kam mergebiet durch die Weiterzubildenden selbst digital organisiert. Zwei zentrale Zirkel der Apothekerkammer wurden in Präsenz an geboten. Einmal zum Thema „Der geriatrische Patient – Achtung Sturz: Blick auf Multimedikation“ und ein weiterer als „Erfahrungs austausch für Weiterzubildende und Ermächtigte aller Weiterbil dungsgebiete“ am 1. März. Weiterbildungsprüfungen Im Jahr 2023 konnten nahezu alle Weiterbildungsprüfungen in Prä senz erfolgen. Lediglich eine Prüfung wurde digital durchgeführt. Hier die Übersicht über alle Prüfungen: • Allgemeinpharmazie: drei Prüflinge, alle bestanden (zwei Prü fungstage) • Klinische Pharmazie: 13 Prüflinge, alle bestanden (zwei Prü fungstage) • Pharmazeutische Analytik und Technologie: zwei Prüflinge, beide bestanden (ein Prüfungstag) • Infektiologie: 23 Prüflinge, alle bestanden (zwei Prüfungstage) • MMIK: 17 Prüflinge, alle bestanden (drei Prüfungstage) • Onkologische Pharmazie: fünf Prüflinge, ein Prüfling nicht bestanden (ein Prüfungstag) • Geriatrische Pharmazie: 20 Prüflinge, alle bestanden (zwei Prüfungstermine) Verabschiedung von vier Ausschussvorsitzenden In 2023 gab es viermal einen Wechsel an der Spitze eines Prüfungs ausschusses. So schieden nach langjähriger engagierter Prüfertä tigkeit Susanne Brittinger, Vorsitzende des Prüfungsausschusses Theoretische und Praktische Ausbildung, Dr. Ulrich Knie, Vorsit zender des Prüfungsausschusses Pharmazeutische Analytik und Technologie, Ulrike Teerling, Vorsitzende des Prüfungsausschusses Arzneimittelinformation sowie Dr. Norbert Watermann, Vorsitzen der der Prüfungsausschüsse Klinische Pharmazie und Onkologische Pharmazie, aus. Allen gilt ein herzliches Dankeschön für Ihren groß artigen und langjährigen Einsatz.

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