AKWL-Geschäftsbericht 2018

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Geschäftsbericht 2018

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | Inhalt

Inhalt

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Editorial

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Der Fall „Alte Apotheke Bottrop“

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Projekt Notfalldose

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Rezepturmesse

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Sitzungen und Tagungen

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Öffentlichkeitsarbeit

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IT und Neue Medien

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Apotheken- und Berufsrecht

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Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

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Pharmazeutische Praxis

Seite 5 Kleine (Notfall-)Dose, große Wirkung

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Qualitätssicherung

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Aus-/Fortbildung und AMTS

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Ehrentafel

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Weiterbildung

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Ausbildung PKA/ PTA

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Dienstbereitschaft und Rezeptsammelstellen

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Einrichtungen der Apothekerkammer

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Informationen und Services

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AKWL-Statistik

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Organe und Gremien

Seite 6 Zweite Auflage der Rezepturmesse

Seite 10 Im Einsatz für die Apotheke

Impressum Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel.: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz Layout PetraWiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter/-innen an dieser Ausgabe Friedrich Averbeck, Klaus Bisping, Imke Düdder, Wolfgang Erdmann, Bernhard Hielscher, Stefan Lammers, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Ulrike Teerling, Dr. Andreas Walter

Fotos Sandra Heck, Peter Leßmann, Sebastian Sokolowski, S. 22 Fotolia: ©contrastwerkstatt, S. 21 Fotolia.de@Hugo Flix, S. 16 stock.adobe.com: ©MarcoWydmuch Auflage 8.300 Exemplare Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Editorial | AKWL Geschäftsbericht 2018

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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

Zahlen lügen (leider nicht): Im Berichtsjahr 2018 ist die Zahl der Apo- theken in Westfalen-Lippe erneut gesunken, zum 13. Mal in Folge. Und bereits im Frühjahr 2019 ist es traurige Gewissheit, dass sich dieser negative Trend auch im Jahr 2019 fortschreiben wird. Hatten wir heute vor 20 Jahren in unserem Landesteil 2.261 Apotheken zu verzeichnen, so waren es zum Stichtag 31. Dezember 2018 nur noch 1.922 Apotheken, also exakt 339 weniger. Die Zahl der Hauptapothe- ken beläuft sich auf nur noch 1.446. Das sind folglich 815 weniger als 1998, also ein Rückgang ummehr als ein Drittel. Was die Gesamtzahl der Inhaberinnen und Inhaber anbelangt, bewegen wir uns damit nur noch auf dem Niveau des Jahres 1972. Jetzt gilt es, ungeachtet dieser negativen Entwicklung festzu- halten, dass die Apotheken in Westfalen-Lippe nach wie vor eine flä- chendeckende Versorgung der Patienten sicherstellen können. Aber: Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, dann werden unweigerlich erste Lücken im Apothekennetz entstehen, die diese Versorgung er- schweren. Aus diesem Grund hat unser Kammervorstand, in engem Schulterschluss mit unserer Schwesterorganisation, dem Apothe- kerverband Westfalen-Lippe, den apothekerlichen Organisationen im Landesteil Nordrhein und natürlich auch unserem Landesgesund- heitsministerium Ideen und Konzepte entwickelt, die die Versorger- Apotheke auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen sichern sollen: Wenn beispielsweise in einer kleinen Gemeinde die letzte Arztpraxis schließt, müssen innovative Mittel und Wege gefunden werden, damit wenigstens die Apotheke als niederschwelliger An- laufpunkt für die Kunden und Patienten erhalten bleibt. Die Digita- lisierung, die in vielen Bereichen auch eine eher disruptive Wirkung entfalten könnte, kann gerade an dieser Stelle aber hilfreich sein. Ebenso denkbar sind aus unserer Sicht telemedizinische Sprechstun- den in der Offizin oder bei Dauerverordnungen die Möglichkeit einer Rezeptverlängerung durch die Apothekerin und den Apotheker. Dass Apothekerinnen und Apotheker für die Versorgung der Patienten unverzichtbar sind und mehr denn je gebraucht wer- den, zeigt die andere Seite der Zahlenspiele: Der sinkenden Anzahl an Betriebsstätten steht eine kontinuierlich steigende Anzahl an Kammermitgliedern sowie berufsaktiven Apothekerinnen und Apo- thekern gegenüber. 1998 zählte die AKWL 6.251 Mitglieder. Davon waren 4.344 in der öffentlichen Apotheke tätig. Insgesamt konnten

Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer

Michael Schmitz Geschäftsführer Kommunikation, IT und Neue Medien

die damals 2.261 Apotheken 12.983 Arbeitsplätze verzeichnen, im Durchschnitt also 5,7 Arbeitsplätze je Apotheke. Zwei Jahrzehnte später stellen wir fest: Die Zahl der Kammermitglieder ist um fast ein Viertel auf 7.755 angewachsen. In den öffentlichen Apotheken sind jetzt 4.591 Kammermitglieder tätig. Insgesamt bieten die nur noch 1.922 Apotheken mittlerweile sage und schreibe 16.469 Arbeitsplät- ze, im Durchschnitt also 8,6 Arbeitsplätze je Apotheke. Unverzichtbar ist und bleibt also die wohnortnahe Arzneimit- telversorgung durch die Apotheke vor Ort. Kein Versandhandel die- ser Welt kennt seine Kunden und Patienten so gut wie die 16.469 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken-Teams in Westfa- len-Lippe, versorgt und umsorgt sie Tag und Nacht. Die Wertschät- zung, die Ihnen allen Ihre Kunden und Patienten tagtäglich entge- genbringen, sie muss sich allerdings auch im politischen Handeln und in politischen Weichenstellungen pro Apotheke niederschlagen. Daran arbeiten unsere berufspolitischen Gremien ebenso unermüd- lich wie das hauptamtliche Team im Apothekerhaus, auch unter im- mer schwierigeren Rahmenbedingungen, weil der Druck von außen auf das System steigt. Wichtig ist dabei zugleich der interne Zusam- menhalt: Gerade eine vergleichsweise kleine Berufsgruppe darf sich keinesfalls auseinanderdividieren lassen.

Dr. Andreas Walter

Michael Schmitz

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | Der Fall „Alte Apotheke Bottrop“

„Das zerstörte Vertrau- en in die Versorgung mit Zytostatika wie- derherzustellen, das ist fraglos ein langer und beschwerlicher Weg.“

Gabriele Regina Overwiening Kammerpräsidentin, hier im Bild mit Ärzte- kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst (li.) und Martin Porwoll (Whistleblower im sogenannten Zyto-Skandal).

Für mehr Transparenz in der Herstellung von Zytostatika Apothekerkammer arbeitet den Fall „Alte Apotheke Bottrop“ auf

Mit einer verbindlichen Erklärung wollen die Zytostatika herstellen- den Apotheken in Westfalen-Lippe und Nordrhein für mehr Transpa- renz in der Herstellung sorgen. Die Erklärung ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe, die als Konsequenz aus dem „Bottroper Zytoskandal“ ins Leben gerufen wurde. Sie wurde im Rahmen der 5. Münsteraner Gesundheitsgespräche vorgestellt. Bei der Expertentagung am 24. April im münsterischen Factory- Hotel befassten sich gut 120 Experten der Gesundheitsbranche, da- runter Vertreter der Ärzte- und Apothekerschaft, Hochschulen und Aufsicht, Gesundheitspolitiker und Patientenschützer, damit, wie nach dem „Fall Bottrop“ das Vertrauen der Patienten in eine sichere Versorgung mit Zytostatika wiederhergestellt werden kann. Dazu soll u. a. die vorgestellte Erklärung beitragen, in der sich die Apothe- ken verpflichten, jederzeit das Vier-Augen-Prinzip in der Herstellung konsequent einzuhalten, eine Durchschrift der Herstellungsdoku- mentation dem verordnenden Arzt bereitzustellen (damit diese möglichst in die Patientenakte aufgenommen werden kann) und auf Nachfrage jederzeit einen transparenten und plausiblen Überblick über die bezogenen und verwendeten Ausgangsstoffe und deren Dokumentation geben zu können. Die Liste der Unterzeichner ist seit Ende Mai 2018 auf den Inter- netseiten der Apothekerkammern einsehbar. „Bei der Formulierung der Erklärung haben wir damit auch wesentliche Forderungen einer Petition der Selbsthilfegruppe von Geschädigten aus dem Bottroper Zytoskandal berücksichtigt“, erklärt Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening, die sich zum Auftakt der Veranstaltung „als

Vertreterin der verfassten Apothekerschaft“ bei allen, die durch ei- nen Angehörigen ihres Berufsstandes geschädigt wurden, entschul- digte.

Fall Bottrop auch Thema beim 4. Journalistenpreis

Die Vorgänge in Bottropwaren auch Thema bei der feierlichen Verlei- hung des 4. Journalistenpreises der Apothekerstiftung am Vorabend der Münsteraner Gesundheitsgespräche. Denn der erste Platz und damit verbunden ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro ging an das Recherchezentrum „Correctiv“ für seine Arbeit „Die Alte Apotheke“ zum Bottroper Skandal um Krebsmedikamente. „Machen Sie weiter und kämpfen Sie gerade in der heutigen Zeit weiter um das Vertrau- en des Publikums“, appellierte Professor Achim Baum (Hochschule Osnabrück) in seiner Laudatio. Auch der zweite Platz (2.500 Euro) ging an das Recherche-Team Correctiv, genauer an Marta Orosz für ihren Beitrag „Die Medikamente der Anderen“, der sich mit der Pro- blematik von Parallel-Importen von Arzneimitteln beschäftigt hat- te. Platz drei und 2.000 Euro gingen an Jacqueline Goebel und ihren Beitrag „Wenn Monopole krank machen“ in der Wirtschaftswoche. Mit 1.500 Euro und dem vierten Platz prämiert wurde der ZDF- Fernsehbeitrag „Gefahr durch Multimedikation“ von Markus Böhle. Auf Rang fünf landete der Multimedia-Beitrag „Pharmacrime – ge- fährliche Medikamente“ im Auftrag der ARD, für den die Münchner Redakteure Patricius Mayer, Anna Hunger und Daniel Harrich verant- wortlich zeichnen und die sich das Preisgeld von 1.500 Euro teilen.

Stellten die Notfalldose vor: (v.l.) AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, Jutta Hammes (Kommunale Seniorenvertretung), Oberbürgermeister Markus Lewe, Margareta Seiling, Vorsitzende der Seniorenvertretung, sowie AVWL-Vorstandsmitglied Johannes Hermes

Kleine Dose, große Wirkung Vom Pilotprojekt zur flächendeckenden Verbreitung in ganzWestfalen-Lippe

Ist der Gratis-Vorrat aufgebraucht, gibt es die Dosen in den meisten Apotheken weiterhin – dann jedoch für ein paar Euro im Verkauf. Für die gesamte Logistik sorgte die Apothekergenossenschaft Noweda. „Sie erreicht einen Großteil der westfälisch-lippischen Apotheken über ihre täglichen Arzneimittellieferungen in den typischen blauen Kisten. Das macht die Ausstattung der Apotheken mit Notfalldosen besonders effizient“, freut sich Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening und dankt dem Großhändler dafür, dass er sein Know- how in Sachen Logistik für die Aktion „Notfalldose“ einsetzt. Im Spätsommer 2018 gab es in Münster ein Pilotprojekt „Not- falldose“. Dies ist sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch bei den Apothekerinnen und Apothekern auf breite Zustimmung ge- stoßen. Daher hatte sich der Vorstand der AKWL dazu entschlossen, die Notfalldose nach der Testphase in Münster im gesamten Landes- teil Westfalen-Lippe in die Fläche zu bringen.

Der Notarzt kommt in die Wohnung, der Patient ist nicht ansprech- bar. Es muss schnell gehen, aber die Retter wissen nicht, welche Medikamente der Patient braucht, ob er Allergien oder Vorerkran- kungen hat. Beim mühsamen Zusammensuchen von Pillen und Do- kumenten geht wertvolle Zeit verloren. Eine einfache Lösung: die Notfalldose. „In der Kühlschranktür aufbewahrt, finden sich in ihr alle wichtigen Patientendaten auf einen Blick“, sagt Kammerpräsi- dentin Gabriele Regina Overwiening. Der weiß-grüne, zehn Zentimeter hohe Plastikbehälter hat sich in vielen Regionen Deutschlands bereits bewährt. Die Apotheker- schaft hat sie imDezember flächendeckend in die RegionWestfalen- Lippe gebracht. Zum Start wurden alle Apotheken von der AKWL kostenlos mit jeweils 20 Notfalldosen-Sets für ihre Patienten ausgestattet, die ge- gen eine Spende an Patientinnen und Patienten abgegeben werden.

Das ist ein Blick in den Geschäftsbe- reich Kommunikation während der „heißen Phase“ beim Projekt, alle Apo- theken mit Notfalldosen auszustatten. Weil fast eine gesamte LKW-Ladung mit Notfalldosen zwischendurch beim Dienstleister DHL verschwand, musste händisch nachgearbeitet werden.

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | Rezepturmesse

„Die Herstellung von Rezepturarzneimitteln ist und bleibt ein wich- tiges Alleinstellungs- merkmal der inhaber- geführten, öffentlichen Apotheke.“

Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer

Die Referenten: Dr. Stefanie Melhorn, Dr. Christian Ude und Prof. Dr. Mona Abdel-Tawab

Kapselherstellung, Cannabis und Coaching 2. Rezepturmesse der AKWL wieder mit sehr großem Zulauf

> Kapseln, Cannabis und Coaching: 400 Apothekerinnen und Apo- theker sowie PTA aus ganz Westfalen-Lippe kamen am 24. Juni in die Stadthalle Münster-Hiltrup zur 2. Rezepturmesse, um sich zum Thema „Individual-Rezeptur“ auf den neuesten Stand bringen zu las- sen. Ein breitgefächertes Rahmenprogramm und drei hochkarätige Fachvorträge sorgten dafür, dass auch die zweite Auflage der Veran- staltung zum vollen Erfolg wurde. „Ganz gleich ob Kapseln für Klein- kinder oder eine vom Hautarzt verordnete Salbe: Es gilt, die Qualität der in den Apotheken hergestellten Rezepturarzneimittel zu sichern und zu verbessern“, erklärte Präsidentin Gabriele Regina Overwie- ning in ihrer Begrüßung und zog abschließend ein durchweg posi- tives Fazit: „Die Messe war wieder ein voller Erfolg.“ Sie ist Teil des Programms „RezepturFit“, das der AKWL-Ausschuss für Qualitäts-

sicherung aus der Taufe gehoben hat. Der Ausschuss-Vorsitzende Professor Klaus Langer stellte die Rolle der Individualrezeptur her- aus: „Die Rezeptur ist gerade angesichts der Diskussionen um den Arzneimittel-Versandhandel ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für die Apotheke vor Ort.“ Allein in Westfalen-Lippe würden jedes Jahr im Durchschnitt 750 Rezepturen pro Apotheke hergestellt“. Da- durch unterscheiden sich die Präsenzapotheken ganz eindeutig von ausländischen Versandapotheken. Nach der erfolgreichen Deutschland-Premiere 2016 ging die Messe am 24. Juni 2018 in die zweite Auflage. Neben einer Fachausstel- lung rund um das Thema Rezeptur und begleitenden praxisnahen Kurzseminaren wartete die Messe mit drei hochkarätigen Fachleu- ten auf: Professorin Mona Abdel-Tawab ist stellvertretende wissen- schaftliche Leiterin des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker und sprach über die Qualität von halbfesten Zubereitungen und Kapseln. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte die Pharmazeutin pra- xisnah auf, wie sich Fehler vermeiden lassen und wo sich typische Fallstricke befinden. Dr. Stefanie Melhorn diskutierte in ihrem Vortrag den sinnvol- len Einsatz von Rezepturarzneimitteln. Die Mitarbeiterin des Phar- mazeutischen Laboratoriums des NRF beim DAC/NRF in der Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker stellte die Bedeutung der Kommunikation zwischen Ärzte- und Apothekerschaft bei der Ver- ordnung und Herstellung von Rezepturarzneimitteln heraus und Hochkarätige Vorträge

zeigte wichtige Punkte für die Patientenversorgung auf. Mit dem Thema „Cannabis in der Apotheke 2018“ befasste sich Dr. Christian Ude (Fachapotheker für Arzneimittelinformation). Er ging darauf ein, dass die Herstellung von patientenindividuellen Cannabis-Zu- bereitungen in der Apotheke möglich ist, wenn einige Grundlagen geschaffen und Grundprinzipien im Umgang verstanden werden.

Lernerfolgskontrollen verknüpft wurde. „Unter dem Stichwort „Re- zepturFit“ bringen wir unseren Mitgliedern Angebote und Services nahe, die allesamt dem Ziel der guten Rezepturqualität verpflichtet sind“, so Kammerpräsidentin Overwiening. Zum Angebot der Rezep- turmesse gehörten auch die Rezeptur-Coaches, bei denen sich die Teilnehmer/-innen beraten lassen und Termine für ein Coaching in der Apotheke vereinbaren konnten. Aufgrund des großen Zulaufs und der ungebrochenen Relevanz der Rezeptur für die öffentliche Apotheke wird es voraussichtlich im Juni 2020 heißen: Aller guten Dinge sind drei und den Mitgliedern eine weitere Rezepturmesse angeboten. <

Messe als Teil von „RezepturFit“

Alle Fachvorträge fanden sich in komprimierter Form auch im Fortbildungsjournal der AKWL wieder, das zudem mit drei Online-

Rezepturmesse in der Stadthalle Hiltrup

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | Sitzungen und Tagungen

Sitzungen und Tagungen

Überblick über die wichtigsten Termine des Jahres 2018

APOTHEKERPARLAMENT

LISTENGESPRÄCHE

Zu zwei Sitzungen kamen die Delegierten des westfälisch-lippischen Apothekerparlamentes, der Kammerversammlung, 2018 in Münster zusammen. Die Frühjahrssitzung fand am 13. Juni im Sitzungssaal der Ärztekammer Westfalen-Lippe statt, die Herbstsitzung am 28. November im Parkhotel Schloss Hohenfeld. Im Frühjahr befassten sich die Delegierten u. a. mit der Frage nach einer Mitgliedschaft der ABDA im Gemeinsamen Bundesaus- schuss, im Herbst diskutierte die Kammerversammlung u. a. mit ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und ABDA-Pressesprecher Dr. Rainer Kern die aktuelle berufspolitische Lage und die Leistungsbi- lanz des Bundesverbandes. SITZUNGEN DES VORSTANDES Der Vorstand der Apothekerkammer Westfalen-Lippe trat im Be- richtszeitraum zu neun Sitzungen zusammen. Die Sitzungen fanden statt am 31. Januar, 20. März, 18. April, 17. Mai, 11. Juli, 5. September, 2. Oktober (mit anschließender DAT-Infoveranstaltung), 30. Oktober und 12. Dezember. VORSTANDS-WORKSHOPS Der Vorstand trat im Berichtsjahr zu einer Klausurtagung am 16./ 17. Februar (mit anschließender Teilnahme am Zukunftskongress Öffentliche Apotheke in Bonn) und am 21. Juni zu einem Workshop mit Zukunftsforscher Michael Carl zusammen. Ferner gab es zwei gemeinsame Workshops mit dem AVWL am 16. April und am 18. Juni.

Der regelmäßige Austausch zwischen Vertretern der in der Kam- merversammlung vorhandenen Gruppierungen (Gemeinschafts- liste, Aktive Liste, Neue Liste, Basis Apotheker) mit Präsidium und Geschäftsführung erfolgte 2018 am 6. Juni und am 19. November. ARGE DER HEILBERUFSKAMMERN Der Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern im Land Nord- rhein-Westfalen (ARGE HBK NW) gehören die Apotheker-, Ärzte-, Tierärzte- und Zahnärztekammern sowie die Psychotherapeuten- kammer an. Die ARGE tagte am 9. Februar, 23. April, 26. Juli, 9. Okto- ber und 20. Dezember. SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE Finanzausschuss 9. Mai und 8. Oktober Ausschuss ZVW und Soziales 15. Mai Ausschuss für Dienstbereitschaftsregelungen und Rezeptsammelstellen 24. Januar, 4. April, 2. Mai und 4. Dezember QS-Ausschuss 14. Februar und 31. Oktober Berufsbildungsausschuss 7. November 26. LANDESGESUNDHEITSKONFERENZ Die 26. Landesgesundheitskonferenz Nordrhein-Westfalen tagte am 14. Dezember 2018 in Münster. Zwei vorbereitende Ausschuss- sitzungen für die Landesgesundheitskonferenz fanden am 14. Fe- bruar und 18 September statt, letztere in Verbindung mit einer Sit- zung des Fachbeirates Gesundheit. Aus- und Fortbildungsausschuss 21. Februar und 12. September Weiterbildungsausschuss 7. März und 19. September

Öffentlichkeitsarbeit | AKWL Geschäftsbericht 2018

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Im Dialog Präsenz auf Info-Veranstaltungen und Gesundheitsmessen

Aktuelle Informationen rund um die Gesundheitspolitik und die Leistungen der öffentlichen Apotheken vermittelt die Apotheker- kammer Westfalen-Lippe mit ihrem Politikbrief „akwl [konkret]“. Er wird regelmäßig an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten in Westfalen-Lippe sowie zahlreiche weitere gesundheitspolitische Ak- teure versendet. Hinzu kamen wieder viele persönliche Gespräche, die Präsidium und Geschäftsführung mit Politikern wie Hermann Gröhe, Ingrid Fischbach, Barbara Steffens, Maria Klein-Schmeink oder Katrin Vogler und natürlich auch mit Vertretern von Selbsthil- feorganisationen führten. RUNDE TISCHE FÜR JUNGE PHARMAZEUTEN Auch im Jahr 2018 fanden die Runden Tische für Junge Pharma- zeuten in Dortmund, Münster und Paderborn statt. In diesem Jahr gab es neben dem gemeinsamen Frühstück und aktuellen Infor- mationen aus der Berufspolitik einen kleinen Workshop zur Kunst der Rede, Informationen zur Kammerwahl 2019 und jeweils einen Überraschungsgast. Vorstandsmitglied Christine Weber (Bochum) und Apothekerin Anja Keck (Bochum) führten kurzweilig und em- pathisch durch den Mix aus Wissensvermittlung und kollegialem Austausch.

Runder Tisch für junge Pharmazeuten: Die Auftaktveranstaltung in Münster gestalteten Christine Weber (li.) und Anja Keck (re.) gemeinsammit Kammer- präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Bei den folgenden Terminen über- raschten sie mit einem Poetry-Slammer und einem Experten zur Genom- analyse die Teilnehmer/-innen.

REHACARE BLEIBT EIN BESUCHERMAGNET

Auf Gesundheitsmessen zeigten die Apotheker/-innen auch im Be- richtsjahr wieder Flagge – unter anderem mit einem großen Ge- meinschaftsstand der vier Apothekerorganisationen bei der Messe Rehacare in Düsseldorf. Die Rekordzahl von weit über 50.000 Bran- chenprofis und Betroffenen besuchten vom 26. bis 29. September die Rehacare. Unter den insgesamt 970 Ausstellern präsentierte sich auch die NRW-Apothekerschaft. Mit Unterstützung der ABDA sorgte der große Stand der deutschen Apothekerschaft mit sechs gewaltigen Decken-Bannern und zwei riesigen Apotheken-As für Aufsehen. Der aufwändig und zugleich barrierefreie Stand wurde vom Apothekerverband Nordrhein sowie von den Apothekerkam- mern Westfalen-Lippe und Nordrhein mit Leben gefüllt. In der Halle des Behindertensports zog die Präsenz reichlich Messebesucher an: Zwei Apothekerinnen und zeitweise sieben PTA nahmen Blutdruck- messungen vor oder checkten den Blutzuckerspiegel. Zudem gab es von der Standbesetzung jede Menge Infos zur Bedeutung der Apo- theken und zu den unterschiedlichen Berufsfeldern. „Mit unserer Messeteilnahme haben wir auf die Bedeutung der Apotheken vor Ort aufmerksam gemacht und mit unserem Messe- angebot ganz konkret die Leistungsfähigkeit in der Gesundheitsprä- vention demonstriert“, bilanzierte AKWL-Pressereferent Sebastian Sokolowski. „Das Interesse an unseren Gesundheits-Checks war zeitweise so groß, dass sich lange Schlangen bildeten.“ Gabriele Regi- na Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lip- pe, freute sich über die zahlreichen Besucher. „Mit unserer Präsenz auf einer der weltweit größten Messen für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration zeigen wir eindrucksvoll, wie wichtig die Apotheke vor Ort in der Gesellschaft ist.“ Fazit: Statt der Beteiligung an vielen kleinen Gesundheitsmessen ist es wirksamer, sich auf die- ser Veranstaltung mit Leuchtturmfunktion zu präsentieren. 2018 geschah dies bereits zum neunten Mal in Folge.

Über 50.000 Besucher , darunter Fachleute, Menschen mit Behinderungen sowie deren Angehörige, erreichte der Apothekerstand auf der Rehacare 2018, an dem binnen vier Tagen über 6.000 Gesundheits-Checks durchgeführt wurden. Hier ist Vizepräsident Frank Dieckerhoff (2. v. li.) im Gespräch mit LSB-Präsident Walter Schneeloch (Mitte).

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | Öffentlichkeitsarbeit

2018 ging es nahtlos weiter: Seit Oktober, dem „Einschlag“ durch das EuGH-Urteil, führten Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Westfalen-Lippe, allen voran das Präsidium mit Gabriele Regina Overwiening und Frank Dieckerhoff, im Wochentakt Gespräche mit Politikern von CDU, SPD, Grünen, Linken und der FDP sowie weiteren wichtigen Entscheidern im Gesundheitswesen. Nicht wenn alles rund läuft, sondern in Zeiten der Krise zeigt sich, wie belastbar und aktiv die Netzwerke sind, die die Pressestel- le der Kammer aufrechterhält. Engagiert und kämpferisch, leiden- schaftlich und überzeugend: Im Sinne des Graswurzel-Systems führ- ten nicht nur Präsidium und Kammervorstand, sondern auch viele Apothekerinnen und Apotheker ohne Mandat die Gespräche mit den Bundestags- und Landtagsabgeordneten im Wahlkreis. Unter- stützung erhielten sie aus dem Geschäftsbereich Kommunikation mit Anschreiben, Briefings, Materialien sowie der Vorbereitung und Begleitung der Termine. „Hier sind bei allen im Team Flexibilität und Schnelligkeit, aber auch Präsenz vor Ort gefragt“, lobt Geschäftsfüh- rer Michael Schmitz den großen Einsatz seines Teams. Idealerweise ist immer gleich ein Mitarbeiter aus der Öffentlichkeitsarbeit vor Ort beim Politikergespräch, das wiederum, damit auch die passenden Bilder erzeugt werden, in der öffentlichen Apotheke stattfindet und nicht in einem nichtssagenden Besprechungsraum. All das kommu- niziert das ÖA-Teamwiederum via Pressemitteilung, auf der Kammer- website und zunehmend auch über soziale Medien wie Facebook. Besonders ins professionelle Briefing im Vorfeld der Gespräche wurde auch 2018 wieder viel Zeit und Manpower investiert, damit sich die Kammermitglieder nicht von der Politik „über den Tisch ziehen“ lassen. „Ein Apotheker führt ein Lobby-Gespräch mit Bun- destagsabgeordneten vielleicht einmal in fünf Jahren, für viele mag es gar eine Premiere sein. Ein Abgeordneter führt solche Gespräche fünf Mal am Tag, der ist Vollprofi“, sagt Pressereferent Sebastian Sokolowski. Beliebt ist immer der Hinweis von Politikern, dass vie- le Informationen neu für sie seien, da sie vom Bundesverband gar nicht informiert würden. „Und bei Gesprächen mit der ABDA heißt es dann gerne: Das sehen ihre Kollegen vor Ort aber ganz anders…“ Wichtig ist und bleibt es daher für einen so kleinen Berufsstand, dass der Zusammenhalt bleibt und man sich nicht gegenseitig ausspie- len lässt. „Wenn man so manche Online-Foren liest, dann stellt man fest: Apothekerinnen und Apotheker neigen mitunter zur öffentli- chen Selbstzerfleischung. Damit spielen wir aber nur denen in die Karten, die es garantiert nicht gut mit uns meinen“, so Schmitz. Im Einsatz für die Apotheke Viele Politikergespräche, fast immer mit demselben Thema

Gesprächsmarathon: Präsidentin, Vorstandsmitglieder, Kreisvertrauensapo- theker und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, aber auch der Ehrenpräsi- dent und ehemalige Vorständler suchen den Dialog mit der Politik und den Medien, stets koordiniert von der Kammergeschäftsstelle.

Öffentlichkeitsarbeit | AKWL Geschäftsbericht 2018

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Michael Schmitz Geschäftsführer Kommunikation IT und Neue Medien

SOCIAL MEDIA

PRESSEMITTEILUNGEN 2018 wurden fast 100 Kammerpressemitteilungen und Aussendun- gen der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) publiziert. Er- gänzend fertigte der Geschäftsbereich viele Pressetexte auf Anfrage und Wunsch der BÖ (z. B. zu Veranstaltungen vor Ort) oder speziell für Fachmedien an. In Westfalen-Lippe erreichen wir mit unseren regelmäßigen Aussendungen rund 300 Lokalredaktionen. 2018 wur- den wieder mehr als 1.500 Abdrucke registriert. Texterstellung und Versand erfolgten imApothekerhaus inMünster. Zudem äußern sich die örtlichen Apothekersprecher in Hintergrundgesprächen, Hör- funk- und Fernsehinterviews und in Pressegesprächen. VORTRAGSSERVICE Kontinuierlich engagieren sich viele Kammermitglieder als Referen- ten – sei es vor Seniorengruppen, in der Volkshochschule oder beim Treffen von Lions- und Rotarier-Clubs. Für Vorträge zu allen gesund- heitspolitischen Themen steht der Geschäftsbereich Kommunikati- on mit Rat und Tat zur Seite – ebenso wie bei der Begleitung von Messen und Aktionen – sofern sie das Ziel verfolgen, die Position der Apotheker als freie Heilberufler zu stärken. 2018 konnten wir unsere Mitglieder wieder nahezu mit 100 derartiger Vorträge unterstützen. PRESSEKONFERENZEN Die Medienvertreter aus Westfalen-Lippe wurden auch im Berichts- jahr wieder regelmäßig zu Hintergrundgesprächen über politische und pharmazeutische Fragestellungen eingeladen. Hinzu kamen die Pressekonferenzen im Rahmen der Sitzung der Kammerversamm- lung in Münster sowie regionale Pressegespräche und Fototermine. Seit März 2015 ist die AKWL auf Facebook, dem derzeit größten und bekanntesten sozialen Netzwerk aktiv. In einer Zeit, in der die Reichweite von Tageszeitungen ebenso sinkt wie die Zahl der Lokal- redaktionen, ist es wichtig, dass auch die Apothekerkammer Social- Media-Kanäle für sich nutzt und sich an das veränderte Informa- tionsverhalten der eigenen Zielgruppe anpasst. Über 200 Beiträge wurden 2018 auf Facebook „gepostet“, mit denen wiederum viele 100.000 Kontakte erzielt werden konnten. Darüber hinaus wurden vom Geschäftsbereich weitere Apotheken-Teams geschult – auf dem Weg zu einer eigenen Facebook-Präsenz. Weiter auf- und aus- gebaut wurde außerdem der eigene YouTube-Kanal, AKWL-TV. Die dort eingestellten Beiträge dienen in erster Linie der internen Kom- munikation und der Nachwuchswerbung.

„Alles spricht nur noch von Digitali- sierung, wir auch. Da ist es um so erstaunlicher und zugleich erfreulich, wie sehr ein gänzlich analoges An- gebot wie die Notfalldose im Jahr 2018 unsere Apotheken positiv ins Gespräch gebracht hat.“

Michael Schmitz

EINE DOSIS ZUKUNFT: FAST 330.000 EURO

„Tue Gutes und rede darüber“ lautet die Devise unserer öffentlich- keitswirksamen Hilfsaktion, die 2009 gemeinsam mit der Kinder- nothilfe gestartet wurde. 2018 kamen durch vielfältige Aktionen in den Apotheken über 38.000 Euro für das Projekt zusammen. Seit Projektstart wurden damit schon fast 330.000 Euro an Spenden für „Eine Dosis Zukunft“ gesammelt. Die Einnahmen kommen unserem Hilfsprojekt in den Slums von Kalkutta (Indien) zugute. www.eine-dosis-zukunft.de

IN DER SCHULE

150 Kammermitglieder beteiligen sich ehrenamtlich als Referenten am Projekt „Apotheke macht Schule“, das wir aus Baden-Württem- berg adaptiert haben. 14 unterschiedliche Vortragsthemen richten sich an Schüler/-innen, Eltern oder Lehrer/-innen. So werden Jugend- liche u. a. über Themen wie Essstörungen oder Doping aufgeklärt. 2018 wurden wiederum über 100 Vorträge in Schulen gehalten.

TAG DER APOTHEKE

Die vielfältigen Dienstleistungen der wohnortnahen Apotheken standen am 7. Juni im Fokus des Aktionstages, der von vielen Apo- theken und von uns durch regionale Pressearbeit begleitet wurde.

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | IT und Neue Medien

Keine Gewinnerthemen DSGVO und securPharm

Stefan Lammers Abteilungsleiter IT und Neue Medien

„Dass wir eine automatisierte Kam- merbescheinigung als Ersatz für Betriebserlaubnis und Aktivitäts- nachweise bereitgestellt haben, war für unsere Mitglieder sehr hilfreich.“ Starttermins nahmen die Fragen zu Einzelaspekten des Ausbuchens und des Vorgehens in bestimmten Kon- stellationen zu (Not- dienst, Fertigarznei- mittelprüfung, u. ä.). Alle Informationen (Checklisten, FAQ, Kosten, Basisinformationen, etc.) haben wir zudem immer transpa- rent auf www.akwl.de/securpharm für unsere Mitglieder bereitge- halten. Weitere Arbeits- und Aufgabenfelder liefen dann schon gleich- sam eher nebenbei: Aus den Anforderungen der eGovernment- Verordnung ergeben sich weitere Anforderungen für die Zukunft. Ein erster, gesetzlich gebotener Schritt war die Einrichtung eines sogenannten DE-Mail-Accounts für die AKWL, über den auf siche- rem, vertraulichem und nachweisbarem Weg Nachrichten an die Kammer geschickt werden können. Das Apothekerhaus amAasee wurde im Jahr 2018 an das Glasfa- sernetz angebunden. Planung und Steuerung lagen in der Abteilung IT & Neue Medien. Resultat ist in Zeiten, in denen das Schlagwort Digitalisierung nahezu alle Bereiche beherrscht, eine hohe Daten- verfügbarkeit und Datengeschwindigkeit. Nachdem 2017 die über 30 Jahre eingesetzte Kammersoftware ausgetauscht wurde, haben wir mit dem neuen Dienstleister die Weiterentwicklung einzelner Prozesse und Anwendungen forciert Dies ist auch vor dem Hintergrund der neuesten Aktivitäten ent- scheidend: Im letzten Quartal des Berichtszeitraums wurde der Startschuss für ein neues umfassendes Projekt gegeben: Die Kam- merwebsite mit all ihren Services wird nicht nur neu gestaltet, son- dern auch auf ein neues technisches Level gehoben und sukzessive mit weiteren Online-Services für Sie als Mitglieder versehen. Stefan Lammers

Fünf Buchstaben beherrschten das Geschäftsjahr 2019 landauf, landab: DSGVO. Die Datenschutzgrundverordnung war nicht nur für die Apotheken im Lande ein viel diskutiertes Thema, das reichlich Aufwand und Arbeit nach sich zog, sondern auch in der AKWL. In zahlreichen Workshops wurden mit allen Abteilungen die An-

forderungen und Notwendig- keiten, die sich aus der DSGVO ergeben, diskutiert und prag- matische Lösungen angestoßen und herbeigeführt. Da kein Auf- gabengebiet der AKWL heute auf Softwareunterstützung ver- zichten kann, war die Abteilung IT & Neue Medien dauerhaft eingebunden. Datenschutz,

Datensicherheit, Datenverarbeitung erfordern an vielen Stellen Prozessanpassungen, Überlegungen, Umstellungen, Umdenken und natürlich auch Mehraufwand. Zudem haben wir alle bereits bestehenden technisch-organisatorischen Maßnahmen nochmals unter die Lupe genommen, auf Herz und Nieren geprüft sowie unter Beteiligung der Rechtsabteilung unter anderem alle Vereinbarungen zur Auftragsdatenverarbeitung auf den Stand gebracht. In diesem Zusammenhang wurde etwa auch – für alle Kam- mermitglieder erkennbar – die Login-Funktionalität an die gängigen Standards angepasst und das Sicherheitsniveau für den Zugriff auf den internen Bereich damit deutlich erhöht. Für den Datenaus- tausch mit Partnern, Dienstleistern und Lieferanten hat die Kammer einen separaten Datenserver eingerichtet (ähnlich wie die populäre Anwendung „Dropbox“, die aber nicht datenschutzkonform genutzt werden kann). Vorbereitung auf securpharm Ein weiteres „Aufregerthema“ begleitete die Abteilung IT & Neue Medien intensiv: securPharm. Die Umsetzung der europäischen Fäl- schungsschutzrichtlinie zum9. Februar 2019warf ihre Schattenweit in das Jahr 2018 voraus. Zur Vorbereitung auf den securPharm-Start gab es vier gemeinsame Großveranstaltungen von Kammer und Verband mit insgesamt 550 Teilnehmer/-innen. Der Schwerpunkt unserer Arbeit lag auf der Beratung unserer Mitglieder zum Legiti- mationsverfahren bei der NGDA. Die durch die AKWL eingesetzte und bereitgestellte Kammerbescheinigung als Ersatz für die Kopie der Betriebserlaubnis und des Aktivitätsnachweises erwies sich da- bei als sehr hilfreich und vereinfachend. Zugleich kam es zu vielen Fragen und Diskussionen zur Notwendigkeit des Systems, zu den Kosten und zu der fehlenden Refinanzierung. Mit Heranrücken des

Apotheken- und Berufsrecht | AKWL Geschäftsbericht 2018

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Ein Tätigkeitsschwerpunkt der Abteilung Recht war 2018 die Bear- beitung berufsrechtlich relevanter Sachverhalte. Sie gelangten der Kammer u. a. durch die Apothekenaufsichtsbehörden sowie die Fachprüfer/-innen im Rahmen der Überprüfung der Beratungs- und Rezepturqualität zur Kenntnis. 33 Fälle wurden dem Vorstand zur be- rufsrechtlichen Würdigung vorgelegt. In 18 Fällen entschied er auf den Ausspruch einer Rüge, davon in zwölf Fällen in Verbindung mit einem Ordnungsgeld. Dieses lag je nach Grad der Berufspflichtverlet- zung zwischen 250 und 1.500 Euro. Zwölf Verfahren wurden mit ei- ner schriftlichen Abmahnung durch das Präsidium abgeschlossen. Ein Verfahren endete ohne berufsrechtliche Maßnahme. Auf Beschluss des Vorstandes wurde einem Kammerangehörigen ferner durch Ordnungsverfügung die Fortsetzung einer als unzulässig beurteilten Werbung untersagt. Hiergegen erhob das Mitglied Klage. Somit wird das Verfahren auf dem verwaltungsgerichtlichen Weg fortgeführt. In einem weiteren Fall hatte der Vorstand auf Anfrage einer Apothe- kenaufsichtsbehörde die Frage der persönlichen Zuverlässigkeit eines Apothekenleiters zur Leitung einer Apotheke zu beurteilen und diese nach eingehender Würdigung der vorgeworfenen Berufspflichtverlet- zung weiterhin als gegeben angesehen. Vorbereitung der Kammerwahl 2019 Für die bei der Wahl zur Kammerversammlung 2019 neben der bisheri- gen Briefwahl erstmalig vorgesehenen Möglichkeit der Stimmabgabe in elektronischer Form wurde mit der Erarbeitung einer Satzung über die Stimmabgabe bei den Wahlen zur Kammerversammlung in elekt- ronischer Form (Wahlsatzung) die erforderliche Rechtsgrundlage ge- schaffen. Nach Abstimmung mit demMinisterium für Arbeit, Gesund- heit und Soziales (MAGS) sowie der Landesdatenschutzbehörde wurde Apotheken- und Berufsrecht Aktivitäten und Verfahren im Überblick Auch 2018 war die Apothekerkammer wieder Anlaufstelle für Be- schwerden von Kunden sowie gelegentlich von Ärzten über Ver- haltensweisen unserer Mitglieder. Insgesamt gingen uns im Be- richtszeitraum 67 Beschwerden zu, die von der Abteilung Recht bearbeitet wurden. Neben Beschwerden im Zusammenhang mit der Notdienstbereitschaft ging es u. a. darum, dass Patienten nicht die ihnen verordneten Arzneimittel erhielten, um die Preisberech- nung bei Rezepturarzneimitteln, unterlassene Hilfeleistung wegen Verweigerung der Arzneimittelabgabe, die Abgabe verfallener Arz- neimittel oder eine mangelnde bzw. falsche Beratung. Bei von Ärz- ten an uns herangetragenen Beschwerden ging es imWesentlichen um den Vorwurf der Abgabe anderer als vom Arzt verordneter Arz- neimittel. Sofern aufgrund der beschwerdeführend vorgebrachten Sachverhalte eine Berufspflichtverletzung vorlag, wurden die Fälle dem Kammervorstand zur berufsrechtlichen Würdigung vorgetra- gen. Nach Anhörung der jeweiligen Apothekenleiter/-innen konnten jedoch die Vorwürfe vielfach entkräftet und die Vorgänge mit einer Begründung/Erklärung gegenüber den Beschwerdeführern abge- ANFRAGEN UND BESCHWERDEN

Bernhard Hielscher Abteilungsleiter Recht

diese Wahlsatzung von der Kammerversammlung am 28. November 2018 beschlossen und trat nach Genehmigung durch das MAGS am 29. Dezember 2018 in Kraft. Änderung der Berufsordnung Durch die Abteilung Recht wurde eine Änderung der aktuellen Berufs- ordnung vorbereitet. Dabei ging es im Wesentlichen um die Anpas- sung berufsordnungsrechtlicher Vorschriften an aktuelle Rechtspre- chung sowie an geänderte gesetzliche Vorgaben – z. B. der Änderung der Medizinprodukte-Sicherheitsplanverordnung oder dem Inkrafttre- ten der EU-Datenschutzgrundverordnung. Die Änderung der Berufs- ordnung wurde von der Kammerversammlung am 28. November 2018 beschlossen. Sie trat am 29. Dezember 2018 in Kraft. Datenschutz Die Rechtsabteilung ist zudemmit der Wahrnehmung grundsätzlicher Aufgaben des internen behördlichen Datenschutzes betraut und war im Berichtsjahr insbesondere mit der Umsetzung der Vorgaben der „Europäischen Datenschutzgrundverordnung“ befasst. Über die Ab- teilung erfolgt auch die Koordination sowie die Zusammenarbeit mit dem für die AKWL bestellten externen Datenschutzbeauftragten. Es ist absehbar, dass sich die Abteilung auch perspektivisch verstärkt mit Fragestellungen rund um den Datenschutz beschäftigen wird. schlossen werden. Zu bearbeiten waren ferner Beschwerden von Kammerangehörigen über Kammerangehörige. Zumeist ging es um Wettbewerbs- bzw. Werbeverstöße. Auch wurden zahlreiche Anfra- gen von Kammerangehörigen zu verschiedenen Rechtsgebieten z. B. zum Apothekengesetz, zur Apothekenbetriebsordnung, zum Wett- bewerbsrecht, zur Berufsordnung, zum Datenschutz und zu Fragen des Arbeits- und Tarifrechts telefonisch und schriftlich beantwortet. BERATUNG UND STELLUNGNAHMEN Stellungnahmen zu apothekenrechtlichen Angelegenheiten gegen- über der Apothekenüberwachung wie bei Betriebserlaubnisverfah- ren und der Überwachungstätigkeit der Behörden sowie gegenüber Rechtsanwälten, Steuerberatern, Gerichten und sonstigen Institutio- nen stellten einen weiteren Arbeitsschwerpunkt dar. Hinzu kam die Beratung von Kammerangehörigen im Rahmen der Existenzgründung, insbesondere zu Fragen der Vertragsgestaltung bei Miet-, Kauf- und Pachtverträgen. Ferner oblag der Abteilung die Beratung und Unter- stützung des Präsidiums, der Geschäftsführung sowie der Fachabtei- lungen des Hauses in rechtlichen Angelegenheiten.

14 AKWL Geschäftsbericht 2018 | Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

Individueller Rat in der immer komplexeren pharmazeutischen Welt Service-Portal bearbeitete über 2.000 Anfragen

Ulrike Teerling Abteilungsleiterin Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

Das Service-Portal fasst im Apothekerhaus die Bereiche Pharma- zeutische Praxis und Arzneimittelinformation/Medikationsmanage- ment zusammen. 2018 wurden gemeinsam über 2.000 Anfragen dokumentiert und bearbeitet. Im Bereich Arzneimittelinformation/Medikationsmanagement standen Anfragen rund um das Arzneimittel – Anwendung, Neben- wirkungen, Wechselwirkungen, Alternativen – aber auch zu Nah- rungsergänzungsmitteln im Mittelpunkt. Neben der Beantwortung individueller Anfragen erfolgte ein weiterer Ausbau des Bereiches aktiver Informationen für die Kammermitglieder, u. a. durch eine Linksammlung zu wissenswerten, seriösen nationalen und inter- nationalen Seiten, eine Rubrik Beispielfragen und Medikationsana- lysen sowie Hinweise zu aktuellen Fragestellungen und aktuellen Publikationen im internen Bereich der Kammerhomepage. Neben dem bekannten und bewährten Rundfax „Heilberufe im Dialog“, über das wichtige Mitteilungen der KVWL aus der Abteilung Verordnungsmanagement zu bestimmten Arzneistoffen weiterge- leitet werden, wurde ein neues Rundfax „Arzneimittelinformation“ etabliert. Für den Bereich Arzneimittelinformation und Medikationsma- nagement verstärkt Dr. Julia Podlogar ab Mitte 2018 in Teilzeit das

„Angesichts der neuesten politischen Entwicklung gewinnt die Stärkung und Unterstützung der engagier- ten Kollegenschaft vor Ort bei ihren vielen täglichen, pharmazeutischen Aufgaben weiter an Bedeutung.“

Ulrike Teerling

Team, das sich zudem darüber freut, dass Imke Düdder inzwischen ihre Weiterbildung zur Fachapothekerin für Arzneimittelinformati- on erfolgreich abgeschlossen hat.

Pharmazeutische Praxis

Arzneimittelinforma- tion und Medikations- management

Ute Behle

Ulrike Teerling

Imke Düdder

Annabelle Ludescher

Dr. Julia Podlogar

Pharmazeutische Praxis | AKWL Geschäftsbericht 2018

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In Kooperation mit der Universität Münster wurden im Berichts- jahr anonymisierte Anfragen aus dem Service-Portal für Lehrver- anstaltungen der Klinischen Pharmazie im 8. Semester zur Verfü- gung gestellt. Dass das Service-Portal als wertvolle fachliche Hilfestellung für viele Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen wird, und dies immer stärker, zeigen die vielen positive Rückmeldungen bei der Mitgliederbefragung 2018.

Ute Behle Abteilungsleiterin Pharmazeutische Praxis

Viel gefragt: Cannabis und sartanhaltige Arzneimittel

Wir freuen uns, wenn wir durch unsere Unterstützung schnell und praxisnah zu einem reibungslosen Ablauf in der Apotheke beitragen können.

Verschiedene Themen für den Apothekenalltag aufbereitet

Ute Behle

Im Bereich Pharmazeutische Praxis werden Fragen, die sich direkt im Apothekenalltag ergeben, beantwortet. Häufig geht es hierbei um Fragestellungen, welche konkrete Abläufe in der Apotheke betref- fen, so dass eine zeitnahe Beantwortung dieser Fragen für einen rei- bungslosen Ablauf in der Apotheke von besonderer Bedeutung ist. Insbesondere bei Änderungen der gesetzlichen Vorgaben geht es in der Abteilung pharmazeutische Praxis darum, den Mitgliedern durch gezielte Information (via Homepage, Rundfax, Mitteilungs- blatt, Newsletter) eine korrekte und praxisnahe Umsetzung dieser Vorgaben zu ermöglichen. Im Geschäftsjahr 2018 wurde das Thema Arzneimittelversor- gung im Notdienst rechtlich beleuchtet und ein Infobogen hierzu veröffentlicht. Neu erstellt wurde auch ein Merkblatt zum Thema Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG). Bereits bestehende Merk- blätter, z. B. zu den Themen Einzelimport von Arzneimitteln, Abgabe von Arzneimitteln für Tiere, Notfallsortiment sowie Kennzeichnung von Rezeptur- und Defekturarzneimitteln wurden z. B. aufgrund der neuen Analgetika-Warnhinweisverordnung auf den neuesten Stand gebracht. Die Anfragen der Mitglieder betrafen im Wesentlichen wieder die Themenbereiche Apothekenbetriebsordnung, Arzneimittel- und Medizinprodukterecht, Betäubungsmittel- und Gefahrstoffrecht.

Häufig gefragt war hierbei auch im Jahr 2018 wieder der rechtlich korrekte Umgang mit Cannabis in der Apotheke. Hierbei ging es vor allem um die Bezugsquellen und die Prüfvorschriften für Cannabis- blüten. Andere Schwerpunktthemen der eingegangenen Anfragen be- trafen die umfangreichen Rückrufe sartanhaltiger Arzneimittel, wel- che unter Verdacht standen, mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt zu sein, sowie aufgrund der gesetzlichen Änderungen das Thema Verwendung von steuerfreiem Alkohol im Apothekenbe- trieb. Der Abteilung Pharmazeutische Praxis obliegt auch die Betreu- ung der drei Notfalldepots der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Hier kam es aufgrund von Lieferengpässen und Produktionseinstel- lungen im Berichtsjahr zu häufigen Veränderungen bei der Ausstat- tung der Notfalldepots. Außerdem werden in der Abteilung Pharmazeutische Praxis Meldungen über Rezeptfälschungen oder Diebstähle von Rezepten erfasst. So wurden im Jahr 2018 fast 50 Meldungen über Rezeptfäl- schungen und über Diebstähle von Rezepten und Arztstempeln im Mitgliederbereich der Kammerhomepage veröffentlicht.

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AKWL Geschäftsbericht 2018 | Qualitätssicherung

1.002 Apotheken nutzen das eQMH Zahl der durch die Kammer QM-zertifizierten Apotheken sinkt Im Berichtsjahr betreute die Abteilung Qualitätssicherung insge- samt 1.099 Apotheken in Westfalen-Lippe zu allen Fragen rund um die Einführung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanage- mentsystems, zur Zertifizierung sowie bei Fragen zum elektroni- schen QM-Handbuch. Diese Zahl entspricht einem „Marktanteil“ von 57 Prozent (Vorjahr: 59 Prozent). 2018 setzten sechs weitere Apothekerkammern die eQMH-Lösung aus Münster ein: Die Kam- mern in Bremen, Brandenburg, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ab 2019 kommt die Kammer Berlin hinzu. Die Zahl der Nutzer des elektronischen QM-Handbuchs der Kammer erreichte erneut einen vierstelligen Wert: Insgesamt 1.002 Apotheken (823 Lizenznehmer sowie 179 angeschlossene Filialen) nutzten es zum Stichtag 31. Dezember 2018, davon 795 nicht zertifi- zierte und 207 von der Kammer zertifizierte Apotheken. Darüber hinaus verfügen weitere 97 Apotheken über ein gül- tiges QM-Zertifikat der Kammer, ohne das eQMH einzusetzen. Die Gesamtzahl der Apotheken, die über ein gültiges QM-Zertifikat der Kammer verfügen, sank damit im Berichtszeitraum auf 304 (Vorjahr: 332). Dies entspricht einem Anteil von 15,8 Prozent. Im Jahr 2018 wurden fünf Apotheken erfolgreich erstzertifiziert (im Vorjahr wa- ren es sieben) und 61 Apotheken rezertifiziert (Vorjahr: 104).

Wolfgang Erdmann Abteilungsleiter Qualitätssicherung

„Mehr als 1.000 Apotheken-Teams nutzen weiterhin unser elektroni- sches QMH-Angebot.“

Wolfgang Erdmann

Rezeptur- und Beratungsqualität 994 Testkäufe und 98 Rezeptur-Checks Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe nahm im Jahr 2018 mit 17 pharmazeutischen Fachprüfern aus dem Ehrenamt Erhebungen zur Beratungsqualität vor. Die Fachprüfer besuchten insgesamt 994 Apotheken mit einem Szenario. Zudem wurden zwei Erhebungen zur Qualität der Rezeptur un- ter Praxisbedingungen mit einer Stichprobenzahl von insgesamt 98 vorgenommen. Die Proben wurden im Zentrallaboratorium Deut- scher Apotheker in Eschborn untersucht. Apotheken mit Rezeptur- mängeln konnten erneut kostenlos an einem mit der Universität Münster entwickelten Rezeptur-Workshop teilnehmen. Darüber hinaus stand im Berichtsjahr die zweite Auflage der Re- zepturmesse an. Mit der Einladung wurden im Rahmen eines „Rezep- tur-Fit“-Mailings weitere Arbeitshilfen an alle Apothekenteams ver- sendet, etwa eine Arbeitshilfe zur sicheren Herstellung von Kapseln.

Aus-/Fortbildung und AMTS | AKWL Geschäftsbericht 2018

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Die Apothekerinnen und Apotheker inWestfalen-Lippe sind bundes- weit weiterhin das Maß der Dinge, was ihre Fortbildungsaktivität anbelangt. Allerdings war die Zahl der Fortbildungsteilnahmen im Berichtsjahr leicht rückläufig, wie auch schon in den Vorjahren. Ins- gesamt wurden 26.048 (Vorjahr 26.954) Teilnahmen an 312 (Vorjahr 358) Fortbildungsveranstaltungen gezählt. Mittlerweile entfallen zwei Drittel (66,1 Prozent) der Teilnah- men auf Online-Angebote: 13.470 Teilnahmen an 24 E-Learning- Lektionen und 3.743 Teilnahmen an 55 Webinaren stehen 8.835 Teil- nahmen an den Präsenzfortbildungen gegenüber (Vorjahr: 11.693). Die mit weitem Abstand am besten besuchte Veranstaltung waren dabei die Rezepturmesse am 24. Juni und die Wissenschaftliche Fortbildungstagung im November. Das System des Fortbildungsschecks bleibt beliebt: 2018 wur- den 662 Fortbildungsschecks für Apotheker/-innen ausgestellt. „Be- lohnung statt Strafe“ lautet die Botschaft, die in Westfalen-Lippe ankommt. Auch bei den PTA: An sie wurden 2018 insgesamt 482 Fortbildungsschecks vergeben (Vorjahr: 410). Konstant ist die Zahl der Apotheker/-innen und PTA in Westfa- len-Lippe, die über ein gültiges Fortbildungszertifikat verfügen: Die Gesamtzahl lag am Ende des Berichtsjahres bei 3.193 (1.717 Appro- bierte und 1.476 PTA). Erneut gestiegen ist der Anteil der Apotheken, in denen mindestens ein approbierter Mitarbeiter über ein gültiges Fortbildungszertifikat der Kammer verfügt – von 49,5 auf 52 Prozent. Im PTA-Campus waren Ende 2018 sage und schreibe 6.617 PTA regis- triert (gegenüber 6.270 Ende 2017). Hier haben sich die Teilnehmer- zahlen binnen sechs Jahren mehr als verfünffacht. Fortbildungszahlen leicht rückläufig E-Learning-Trend verstärkt sich

Dr. Oliver Schwalbe Abteilungsleiter Aus-/Fortbildung und AMTS

Enorme Entwicklung: Erstmals über 1.000 AMTS-Manager! Bis Ende 2018 waren insgesamt 607 Apotheken als Ausbildungsapo- theken akkreditiert. Das ist ein neuerlicher Zuwachs um 62 Apothe- ken. 62 der 607 Apotheken liegen außerhalb von Westfalen-Lippe. Die Zahl der AMTS-qualifizierten Apotheken erhöhte sich im Be- richtsjahr von 402 auf 456. Davon liegen 48 außerhalb von Westfa- len-Lippe. Die Zahl der ausgebildeten AMTS-Manager wuchs erneut stark – von 845 auf nunmehr 1.021. An den neun Basisschulungen „Curriculum Medikationsanalyse und Medikationsmanagement als Prozess“ in Bielefeld, Dortmund, und Münster nahmen 258 Approbierte und PhiP teil. Die angebote- nen sechs AMTS-Qualifizierungsseminare in Münster verzeichneten insgesamt 582 Teilnahmen (Approbierte und PhiP). Im Berichtsjahr fanden zudem in Münster wiederum zwei AMTS-Symposien statt, mit denen die Qualifikation zum AMTS-Manager feierlich abge- schlossen wurde. Hier wurden weitere 204 Teilnehmer/-innen ge- zählt. Kooperationsprojekt mit der AOK NordWest und der Uni Bonn Seit dem Berichtsjahr evaluieren die AKWL, die AOK NordWest und die Universität Bonn in einem gemeinsamen Projekt den Nutzen des Medikationsmanagements in AMTS-qualifizierten Apotheken unter Einbeziehung der AOK-PatientenQuittung. In einer Beobachtungs- studie wird am Lehrstuhl von Professor Ulrich Jaehde der Einfluss einer durch AMTS-Manager durchgeführten Medikationsanalyse (Typ 2a) in der Apotheke auf die Qualität der Medikation bewertet. Die Medikationsanalyse besteht aus mindestens zwei persönlichen Gesprächen mit dem Patienten, einer detaillierten Überprüfung der Medikation und der Aushändigung eines Medikationsplans an den Patienten. Die teilnehmenden Apotheken erhalten für die Doku- mentation im Rahmen der Studie eine Aufwandsentschädigung.

28.379

29.335

30.000

27.368

26.954 26.048

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

Zum zehnten Mal in Folge „Fortbildungsmeister“: Seit 2009 werden im Kammergebiet Westfalen-Lippe Jahr für Jahr die meis- ten apothekerlichen Forbildungsteilnahmen gezählt. Dies gilt sowohl für die Gesamtzahl an Teilnehmer/-innen als auch für die pro Kammermitglied besuchten Vorträge und Seminare.

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2014

2015

2016

2017

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