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Mitteilungsblatt Nr. 1/2015 vom 20. Februar 2015

Apothekertag in Münster: Branchentreff der Superlative

01 / 2015 20. FEBRUAR 2015

Seite 5 Bilanz und Ausblick Lagebericht der Kammerpräsidentin

Seite 6 Statistischer Einblick Detaillierte Analyse der Kammerwahlen Seite 7 Jüngster Einsteiger Hannes Müller neu im Kammervorstand

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2 INHALT

EDITORIAL 03 Gut beraten!

18 Notfallsortiment nach § 15 Apothekenbetriebsordnung 20 Umfassende Änderungsverordnung betrifft gleich vier Rechtsvorschriften 20 AMK erhält Erlaubnis zum Verkehr mit Betäubungsmitteln 21 Influenza-Pandemieplan NRW: Apotheken müssen weiterhin vorbereitet sein 22 Änderung der BtMVV 23 Lieferengpass für Diphtherie-Antitoxin DIENSTBEREITSCHAFT 23 Mindestöffnungszeiten und Befreiungsmöglichkeiten 24 Apothekennotdienst: Einbindung von Nachbarapotheken aus Nordrhein in die Notdienstanzeige AUS-/FORTBILDUNG 24 Wissenschaftliche Fortbildungstagung zu „Leber und Niere“ 25 PharMSchool: AKWL beim Symposium am 9. Januar 2015 vertreten 26 Vierte „White-Coat-Ceremony“ 26 Seminar „Finde den Fehler!“ 27 Nachwuchs gewinnen – aber wie? Workshop in Dortmund 27 Kostenlose Arbeitszirkel für PhiP WEITERBILDUNG 28 Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen 28 Fachapotheker/in für Pharmazeutische Technologie 30 Zulassungen und Ermächtigungen 31 Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte aller Gebiete AUSBILDUNG PKA/PTA 31 Ausbildung PKA: Bilden Sie aus – gerade jetzt 32 Jasmin Schwarzenberger und Isabel Güth als beste Auszubil- dende in NRW ausgezeichnet 32 Ergebnisse der Abschlussprüfung PKA Winter 2014/15 33 Der Berufsbildungsausschuss informiert MIXTUM 33 Laborutensilien gesucht 34 8. NRW-Kooperationstag „Sucht und Drogen“ 34 45 Jahre PTA-Schule Münster 34 11. Auflage des Apocups am 11. Juni in Münster 35 Studienpreis für Examenskandidaten mit exzellentem Abschluss

KAMMERVERSAMMLUNG 04 Apothekerparlament beschließt Kammerhaushalt 2015 04 Vorstandsmitglied Dr. Susanne Kaufmann verabschiedet 01 Apothekertag in Münster Branchentreff der Superlative 05 Kammerpräsidentin bilanziert das Jahr 2014: „Bei uns hat Apotheke 2030 längst begonnen“ 06 Hauptgeschäftsführer stellt Auswertung nach den Kammerwahlen 2014 vor 06 Pressegespräch im Rahmen der Kammerversammlung DER VORSTAND INFORMIERT 07 Hannes Müller neu in den Vorstand gewählt 07 Strunk wieder Aufsichtsratsvorsitzender des Versorgungswerkes 07 Ihr Kammervorstand/Ihre Ansprechpartner ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 12 „Ich bleib‘ gesund“: Kinderliederstar Detlev Jöcker präsentiert Präventions-CD für den guten Zweck 13 Das Kongress-Ereignis des Jahres lockt nach Münster RECHT 14 Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel ohne Rezept grundsätzlich nicht erlaubt 14 Überprüfung des Impressums 15 Apotheke nur mit zur Vertretung berechtigtem Personal öffnen QMS 16 Wir gratulieren den zertifizierten und rezertifizierten Apotheken APOTHEKENBETRIEB 16 Lieferengpass für Rifampicin 17 Seit 1. Januar 2015 Notfalldepots nur noch an drei Standorten 15 IMPRESSUM DIE LISTEN STELLEN SICH VOR 08 Die AKTIVE LISTE (AL) 09 Die BasisApotheker 10 Die GEMEINSCHAFTSLISTE (GL) 11 Die NEUE LISTE (NL)

35 IN MEMORIAM

36 ERTEILTE ERLAUBNISSE

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EDITORIAL

AKWL MB 01 / 2015

Gut beraten!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Ich schließe daraus, dass einige Redak- teure ihrem journalistischen Auftrag ganz offensichtlich zugunsten popu- listischer Schlagzeilen und schneller medialer Effekte nicht nachkommen. Das ist um so bedauerlicher, als eine öffentlich-rechtliche Rundfunkan- stalt wie der WDR darauf nicht an- gewiesen wäre, wird er doch weitest- gehend von den Rundfunkgebühren seiner Hörer und Zuseher finanziert. Und das waren im Jahr 2014 immer- hin mehr als 1,1 Milliarden Euro (im Vergleich dazu lagen die Werbeein- nahmen unter 30 Millionen Euro). Diese Hörer und Zuschauer haben aus meiner Sicht ein Recht auf eine faire und ausgewogene Berichter- stattung. Wir haben daher am Tage der WDR-Veröffentlichung gemein- sam mit den Kollegen aus Nordrhein darüber informiert, wie sich die Bera- tungsqualität in unserem Bundesland tatsächlich darstellt. Angesichts von fast 15.000 Testkäufen in NRW seit 2005, darunter allein 8.848 in West- falen-Lippe, wissen wir das ziemlich genau: 70 Prozent der Beratungstests sind sehr gut bzw. gut, etwas mehr als ein Viertel verbesserungswürdig. Keine Beratung, auch auf Nachfra- ge, ist die absolute Ausnahme. Es tut gut, dass diese (positive) Mel- dung, auch wenn sie nicht ins Welt- bild der Servicezeit und von Quint- essenz zu passen scheint, wiederum von WDR-Journalisten aufgegrif- fen wurde – u. a. in den Landesstu- dios in Münster und im Ruhrgebiet.

das Jahr 2015 begann für uns Apo- thekerinnen und Apotheker mit einem Déjà-vu: Die Redaktion des Westdeutschen Rundfunk kam auf die nicht sonderlich originelle Idee, die Beratungsqualität der Apotheken in Nordrhein-Westfalen auf den Prüf- stand zu stellen. Das Ergebnis der u. a. über die For- mate „Servicezeit“ im Fernsehen und „Quintessenz“ im Radio verbreiteten Testkäufe klang dann aber mehr nach RTL oder BILD-Zeitung denn nach WDR: „Beratung Glückssache?“, lau- tete die reißerische Schlagzeile. Hinter dieser Schlagzeile steht eine unfassbar große Stichprobe von sage und schreibe zehn Testkäufen in Vor- Ort-Apotheken. Unterwegs waren die Tester vor allem in Nordrhein – in Euskirchen, im Raum Essen, Köln und Mönchengladbach, aber auch in Münster. Das Ergebnis in Gänze: Zwei von zehn Apotheken berieten die Tes- ter von sich aus umfassend und gut. Vier Apotheken schnitten mittel ab, aber vier fielen durch. In Münster wurden zwei Apotheken besucht; eine „klassische Vor-Ort- Apotheke“ und eine „sogenannte Discounter-Apotheke“. Die erstge- nannte Apotheke bestand den Test mit Bravour, die zweitgenannte fiel beim WDR durch. Mit anderen Wor- ten: Auf der Basis von zwei Testkäu- fen in Münster, von denen einer mit Bravour absolviert wurde und einer mangelhaft bewertet wurde, schließt der WDR: Ihrem „Beratungsauftrag kommen viele Apotheken offensicht- lich nicht von sich aus nach“.

Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de

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Mit kollegialen Grüßen

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KAMMERVERSAMMLUNG

Apothekerparlament beschließt Kammerhaushalt 2015 Haushaltsvolumen steigt leicht auf 5,703 Millionen Euro an

In der Dezember-Sitzung beschloss das Apothekerparlament bei nur drei Nein-Stimmen und fünf Enthal- tungen den Haushaltsplan für das Jahr 2015. Er umfasst ein Volumen von 5,703 Millionen Euro – das sind 1,5 Prozent mehr (84.000 Euro) als im Haushaltsplan 2014 vorgesehen wa- ren. Die in den Jahren 2010 bis 2014 sukzessive um insgesamt 21,6 Pro- zent abgesenkten Beiträge für die Apothekenleiter/innen bleiben 2015 ebenso stabil wie die Beiträge für die nichtselbstständigen Apotheker/- innen. Die am Umsatz orientierten Beiträge der Apothekenleiter/innen liegen damit weiterhin bei 0,098 Pro- zent des Umsatzes. Mehr Geld für Fortbildung und ÖA Die Ausgaben für eine Kernaufgabe der Apothekerkammer, die Fortbil- dung des pharmazeutischen Fach- personals, steigen im Jahr 2015 um 84.000 Euro an. „Auch im neuen Ge- schäftsjahr sollen die Fortbildungsge- bühren stabil bleiben und die stark frequentierten Fortbildungen zum AMTS-Manager weiterhin kosten- los angeboten werden“, erläuterte Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter. Ein Ausgabenzuwachs ist auch in der Öffentlichkeitsarbeit vorgese- hen. Ihr Budget erhöht sich 2015 um etwa zehn Prozent von 140.000 auf 155.000 Euro. Darin enthalten sind u. a. auch Medientrainings für Vor- standsmitglieder und lokale Presse- sprecher sowie Aktivitäten im Bereich der sozialen Netzwerke.

mer in Höhe von 66.800 Euro vorgese- hen. 18 Prozent der Ausgaben (exakt sind es 1,03 Millionen Euro) werden als Beitragszahlungen an die ABDA, das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) und das Deutsche Arzneimittelprüfungsinstitut (DAPI) weitergeleitet. Haushaltsplan liegt aus Gemäß § 1 Abs. 11 der Haushalts- und Kassenordnung kann der von der Kammerversammlung beschlossene Haushaltsplan mit Anlage von den Kammerangehörigen in der Zeit vom Montag, 2. März bis zum Dienstag, 10. März 2015 in den Räumen der Apothekerkammer Westfalen-Lippe während der Dienstzeiten eingese- hen werden.

Dr. Andreas Walter stellte den Haushalts- plan 2015 vor. Fotos (2): Sebastian Sokolowski

Im Geschäftsjahr 2015 ist zudem eine Zuführung an die Rücklage der Kam-

Mit einem Blumenstrauß verabschiedete Präsidentin Gabriele Regina Overwiening (re.) das scheidende Vorstandsmitglied Dr. Susanne Kaufmann. Sie ist seit Januar 2015 als Amtsapotheke- rin für die Stadt Duisburg und somit nicht mehr in Westfalen-Lippe tätig.

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KAMMERVERSAMMLUNG

AKWL MB 01 / 2015

Kammerpräsidentin bilanziert das Jahr 2014: „Bei uns hat Apotheke 2030 längst begonnen“ Dezember-Sitzung der Kammerversammlung mit Rückblick und Ausblick

In ihrem ausführlichen Lagebericht vor den Delegierten der Herbstsitzung des Apothekerparlamentes blickte Kammer- präsidentin Gabriele Regina Overwiening zunächst auf das „Kammerjahr 2014 im Zeitraffer“ zurück, ehe sie über den Stand zentraler Projekte der Bundesebene bzw. der Bundesebene mit der AKWL informierte und einen Ausblick auf die anstehen- den Herausforderungen und Projekte wagte.

Stand der Dinge: Nach dem Präsidentinnenbericht von Gabriele Regina Overwiening (li.) berichtete Abteilungsleiterin Ulrike Teerling (Mitte) über den gelungenen Start des Servicecenters Pharmazie im Apothekerhaus, ehe Politikreferentin Yvonne Heckmann (re.) über die mögliche Neu- ausrichtung der PTA-Ausbildung in Nordrhein-Westfalen informierte. Fotos (3): Sebastian Sokolowski

Wie in den Vorjahren habe sich die Apothekerkammer Westfalen-Lippe auch 2014 wieder mit einer großen Zahl an Projekten und Initiativen pro- filiert und Projekte und Initiativen aus den Vorjahren fortgeführt bzw. weiterentwickelt. Im Jahresrückblick nannte Overwiening u. a. das AMTS- Ausbildungskonzept, den PTA-Cam- pus, diverse Aktivitäten zur Nach- wuchsgewinnung sowie den Ausbau der politischen Kommunikation und der Medienarbeit als Beispiele. Den Leitbildprozess hin zum Perspek- tivpapier „Apotheke 2030“ habe die AKWL nicht nur aktiv begleitet, son-

Der Grundstein für den Leitbildprozess hin zur „Apotheke 2030“ ist 2010 in Münster gelegt worden. Daher muss es nicht verwun- dern, dass Apotheke 2030 bei uns längst begonnen hat. « Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in ihrem Lagebericht.

dern initiiert. „Wir haben diesen Pro- zess bereits 2010 begonnen, ihn 2011 in einem Vorstandsworkshop vertieft, ehe es uns dann gelungen ist, ihn auf die Bundesebene zu heben“, berich- tete die Präsidentin. „Die Apotheke 2030 in die Praxis zu bringen sei ein stetiger Prozess, bei denen vor allem die ABDA und ihre Mitgliedsorganisa- tionen gefragt sind: „Wir müssen für die politischen Rahmenbedingungen streiten, damit wir die Wirtschaftlich-

keit niemals aus dem Auge verlieren und unseren Mitgliedern mit neuen, passgenauen Service-Angeboten zur Seite stehen.“ Besonders anspruchs- voll werde dieser Prozess, weil sich die Apotheken inmitten des demographi- schen Wandels befänden: Bereits jetzt sind zwei Drittel der Inhaber/-innen 50 Jahre und älter. Zudem gäben die schwierigen Rahmenbedingungen für die PTA-Ausbildung weiterhin Grund zur Besorgnis.

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6 KAMMERVERSAMMLUNG

Wahlanalyse liefert aufschlussreiche Erkenntnisse Hauptgeschäftsführer stellt Auswertung nach den Kammerwahlen 2014 vor

Mit nur 39,5 Prozent lag die Wahlbeteiligung an den Kammerwahlen 2014 auf dem bisherigen Tiefstand. 2009 gaben noch 46,4 Prozent der Kammermitglieder ihre Stimme ab. 1985 waren es sogar 70 Prozent. Der Vergleich mit den Wahlen anderer Apothekerkammern, weiterer Heilberufskammern oder mit Stadtrats- und Landtagswahlen zeigt: Dies ist kein solitärer Trend. Zum Auftakt der ersten Arbeitssitzung der neuen Wahlperiode stellte Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter den Delegierten die Ergebnisse einer umfassenden Wahlanalyse vor.

Nach dem Vergleich mit den Nachbar- kammern (Niedersachsen: Rückgang von 40,1 auf 38,9 Prozent, Nordrhein: Rückgang von 40,1 auf 36,9 Prozent) zeigte Walter auf, dass die Beteiligung sich nach Geschlecht deutlich unter- scheidet: Bei den Apothekern liegt die Wahlbeteiligung gut elf Prozent höher als bei den Apothekerinnen. Mit dem Umfang der Tätigkeit (= wöchentliche Stundenzahl) steige vermutich die Bin- dung an die Kammer, in jedem Fall aber die Wahlbeteilung. Signifikant sei auch, dass sich fast 50 Prozent der Apothekenleiter/-innen an den letzten Kammerwahlen betei- ligt hätten, aber nur gut ein Drittel der angestellten Apothekerinnen, sei es in der Offizin oder im Krankenhaus. Von den Ruheständlern gaben immerhin 40,7 Prozent ihre Stimme ab. In den drei Wahlkreisen hat sich die Beteiligung ganz unterschiedlich ent- wickelt: War Münster über viele Jahre Schlusslicht, so liegt dieser Wahlkreis jetzt mit einer Beteiligung von 41,2 Prozent leicht vorne, gefolgt von Det- mold (40,3 Prozent) und Arnsberg (37,7 Prozent). „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Wahlbeteiligung in allen Kreisen wieder zu steigern“, resümierte Dr. Andreas Walter. So soll bis zur nächsten Wahl 2019 auch ein erneuter Vorstoß unternommen wer- den, um eine Online-Wahl zu ermög- lichen.

Weiblich, als Wählerin gesucht: Dieses Schaubild verdeutlicht, dass die Wahlbeteiligung bei den Apothekerinnen deutlich niedriger als bei den Apothekern liegt. Grafik: Yvonne Heckmann

In der „Halbzeitpause“ der Kammerversammlung informierten Michael Schmitz, Gabriele Regina Overwiening, René Graf und Dr. Andreas Walter zehn Medienvertreter über die aktu- ellen Themen und Anliegen der Apothekerschaft. Foto: Sebastian Sokolowski

7 DER VORSTAND INFORMIERT

AKWL MB 01 / 2015

Hannes Müller neu in den Vorstand der Apothekerkammer gewählt Bisher jüngstes Vorstandsmitglied in der AKWL-Historie

Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: apotheke@bahnhof-reken.de Vizepräsident René Graf Hirsch-Apotheke, Nordstraße 42, 59269 Beckum, Tel.: 02521 3126, E-Mail: hirsch-apo-beckum@t-online.de Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Thorsten Gottwald Ludgerus-Apotheke, Amtmann-Daniel- Straße 1, 48356 Nordwalde, Tel.: 02573 2247, E-Mail: mail@thorsten-gottwald.de Dr. Wolfgang F. Graute Dr. Graute´s Tiber-Apotheke, Tibergasse 2, 48249 Dülmen, Tel.: 02594 7420, E-Mail: wolfgang.graute@gmx.de Hannes Müller c/o Westfälische Wilhelms-Universität Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Corrensstr. 48, 48149 Münster, Tel.: 0251 8333365, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Michael Mantell Stifts-Apotheke, Hörder Semerteichstraße 188, 44263 Dortmund, Tel.: 0231413466, E-Mail: stiftsapo@aol.com Sandra Potthast c/o Alte Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke am Markt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Christiane Weber c/o Apotheke am Paulushof, Dingbänger- weg 31, 48163 Münster, Tel.: 0251 32265877, E-Mail: christine.weber@ mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Adler-Apotheke, Auf dem Brink 1-3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 93920, E-Mail: post@AdlerRoe.de

Der münsterische Apotheker Han- nes Müller ist neu in den Vorstand der Apothekerkammer Westfalen- Lippe (AKWL) gewählt worden. Der 27-jährige Doktorand an der Univer- sität Münster ist damit das jüngste Vorstandsmitglied in der Geschichte der AKWL. Müller erhielt bei der Wahl, die im Rahmen der Herbstsitzung der Kam- merversammlung stattfand, eine deutliche Mehrheit von 72 Ja-Stim- men – bei drei Enthaltungen und nur einer Gegenstimme. Die Nachwahl wurde erforderlich, weil zuvor Dr. Su- sanne Kaufmann (Gelsenkirchen) ih- ren Vorstandssitz niedergelegt hatte. Die 46-jährige Krankenhausapothe- kerin ist seit 2015 nicht mehr in West- falen-Lippe tätig. Sie scheidet daher aus dem Apothekerparlament aus. Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening sah daher die Nachwahl mit einem lachenden und einem wei- nenden Auge: „Dr. Susanne Kauf- mann hat seit 2011 viele Impulse und Ideen in die Vorstandsarbeit einge-

Neu im Kammervorstand: Hannes Mül- ler aus Münster. Foto: Sebastian Sokolowski

bracht; nicht nur in ihremKerngebiet, der Klinischen Pharmazie. Zugleich freue ich mich auf die Zusammenar- beit mit einem sehr engagierten und jungen neuen Vorstandsmitglied.“ Dies auch deshalb, weil Müller trotz seiner jungen Jahre schon bewiesen habe, dass er Berufspolitik kann. So war er drei Semester lang Präsident des Bundesverbandes der Pharmazie- studierenden.

Strunk wieder Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Graute erneut zum Stellvertreter gewählt

Die Aufsichtsratsmitglieder des Ver- sorgungswerkes haben in ihrer konsti- tuierenden Sitzung erneut Apotheker Rudolf Strunk (Recklinghausen) zum Vorsitzenden gewählt. Als stellvertre- tender Vorsitzender des Aufsichtsrates fungiert wie bisher Apotheker Dr. Wolfgang F. Graute (Lüdinghausen).

Dem sechsköpfigen Kontrollgremium gehören vier weitere Apothekerinnen und Apotheker aus den Kammerbezir- ken Bremen und Westfalen-Lippe an: Christoph Bannert (Bremen), Anita Bielefeld (Marsberg), Cornelia Gerb- ling-Fiedrich (Werl) und Lars Rohde (Werther).

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8 DIE LISTEN STELLEN SICH VOR (1 / 4)

Im Porträt: Die AKTIVE LISTE (AL) 1984 gegründet /Mit 23 Delegierten im Apothekerparlament vertreten

Die AKTIVE LISTE erzielte bei den Kammerwahlen 2014 ein Ergebnis von 24,6 Prozent und zog mit 23 De- legierten ins Apothekerparlament ein. Im Wahlkreis Arnsberg kam sie auf 28,3 Prozent, im Wahlkreis Det- mold auf 27,7 Prozent und im Wahl- kreis Münster auf 18,7 Prozent der Stimmen. Sie stellt zudem ein Mit- glied im aktuellen Kammervorstand. Fraktionssprecher der AKTIVEN LISTE sind Michael Beckmann (Dortmund) und Ottmar Kattinger (Recklinghau- sen). Frage: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in der Wahlperiode 2014 bis 2019 für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe? Antwort: Die AKTIVE LISTE besteht seit 1984 und ist seit 1985 in der Apothekerkammer Westfalen-Lippe vertreten. Die Forderungen damals waren: „Eigenverantwortung der Apothekerin/des Apothekers in einem freien Beruf!“, „Hilfe statt Strafe!“ und für die Arbeit der Kammer „Ge- stalten statt verwalten!“ Auch wenn sich die Umgebungsparameter geän- dert haben und die Entwicklung des Berufsbildes im Wandel ist, hat sich an den Grundsätzen nichts geändert. Die AKTIVE LISTE steht seit nunmehr 30 Jahren für eine ständige struktu- relle Anpassung der Kammer an die Erfordernisse der Zeit und darüber hinaus auf eine ebensolche Anpas- sung der ABDA als gesamtpolitische Vertretung des Berufsstandes.

Michael Beckmann (Dortmund) Sprecher der Aktiven Liste

Ottmar Kattinger (Recklinghausen) Sprecher der Aktiven Liste Gesundheitspolitik dagegen gesetzt wird, fordert eine aktive Entwicklung weiterer Kompetenzfelder für unsere Apotheken, damit wir neben der ge- setzlich verankerten Kernkompetenz auch neue Geschäftsfelder zur Ar- rondierung unserer Arbeit erschlie- ßen können, will eine Weiterquali- fizierung aller Mitarbeitenden zur Aufklärung der Patienten/Kunden in einem intransparenten und teilweise schikanösen Gesundheitssystem, das durch die Politik und durch Kranken- kassen zu verantworten ist, und for- dert weiterhin eine qualitativ hoch- wertige PTA-Ausbildung durch das Land als Aufgabe im Bildungs- und Ausbildungsbereich.

stärkeres berufspolitisches Engage- ment der Apothekerschaft. Zugleich sinkt aber die Bereitschaft, sich zu en- gagieren, ebenso wie die Wahlbeteili- gung. Haben Sie ein Rezept dagegen? Antwort: Die AKTIVE LISTE wehrt sich gegen den Trend „Immer mehr Leistung für immer weniger Geld“, kämpft für eine leistungsgerechte Honorierung für ständig steigende Anforderungen und Leistungen, setzt sich ein für die Anerkennung unserer Leistungen als Früherkennungslotsen für alle die Kunden/Patienten, die den Gang zum Arzt scheuen und da- durch häufig zu spät einer adäquaten Behandlung zugeführt werden, steht für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, damit die überkommenen Image- vorurteile in Teilen der Bevölkerung gegenüber Apotheken abgebaut werden und ein Bild der Apotheken und der Mitarbeitenden als kompe- tente, kritische, patientenorientierte Sachwalter einer alltagstauglichen

Frage: Wie kann man sich über die Arbeit Ihrer Liste informieren?

Antwort: Aktueller Vorsitzender der Aktiven Liste: ottmar.kattinger@ratio- rat.de. Weitere Kontaktdaten sind auf der Homepage der AKWL zu finden.

Frage: Viele Kammermitglieder for- dern (und dies völlig zu Recht) ein

9 DIE LISTEN STELLEN SICH VOR (2 / 4)

AKWL MB 01 / 2015

Im Porträt: Die BasisApotheker 2012 gegründet /Mit sechs Delegierten im Apothekerparlament vertreten

Die BasisApotheker erzielten bei den Kammerwahlen 2014 ein Ergebnis von 8,1 Prozent und zo- gen mit sechs Delegierten erst- mals ins Apothekerparlament ein. Im Wahlkreis Arnsberg kamen sie auf 9,7 Prozent, im Wahlkreis Det- mold auf 10,7 Prozent und im Wahl- kreis Münster auf 4,9 Prozent der Stimmen. Fraktionssprecher der im Dezember 2012 gegründeten BasisApotheker sind Gunnar Müller (Apothekenleiter aus Detmold, Fraktionsvorsitzender) und Dr. Christoph Klotz (Inhaber des Verlags VPMI, Stellvertretender Frak- tionsvorsitzender). Frage: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in der Wahlperiode 2014 bis 2019 für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe? Antwort: Ungelöste Herausforde- rungen auf Bundes-, Landes- und Kammerebene und berufsinterne Kommunikationsprobleme treffen täglich ungebremst auf jede einzel- ne Apotheke. Um diese Probleme zu lösen, muss die Kammer sich verän- dern, aktiv zuhören und Sprachrohr sein. Dann wird sie – endlich – zum verlässlichen Dienstleister für die Apothekerschaft. Unser Ziel ist es, ge- nau diesen Bezug zur Apothekerbasis stärker in die Kammerarbeit einzu- bringen. Frage: Viele Kammermitglieder for- dern (völlig zu Recht) ein stärkeres berufspolitisches Engagement der Apothekerschaft. Zugleich sinkt aber die Bereitschaft, sich zu engagieren,

Gunnar Müller (Detmold) Sprecher der BasisApotheker

Dr. med. Christoph Klotz (Münster) Sprecher der BasisApotheker

kurze Wege, sind z. B. per E-Mail permanent erreichbar, sind aktiv auf verschiedenen Plattformen, und über unsere Sichtweise zu den berufspoli- tischen Verhältnissen kann man sich kontinuierlich über ein Pressemedi- um informieren. Als „junge“ Fraktion legen wir Wert auf praktische Aktivitäten. Wir erfül- len dabei die Erwartungen, wie dies vom Kollegen Dr. Schabik formuliert wurde: „Es geht darum, dass die De- legierten ihre Führung mit Arbeits- aufträgen eindecken.“

ebenso wie die Wahlbeteiligung. Ha- ben Sie ein Rezept dagegen?

Antwort: Die Apothekenbasis wird erst dann wieder Vertrauen haben und sich beteiligen, wenn die eigene Berufsvertretung in ihrer Gesamtheit mit Aufgeschlossenheit, Engage- ment, Fleiß und Verlässlichkeit der Basis zeigt, dass auch sie bereit ist, für unseren Beruf zu kämpfen – an- gefangen beim ABDA-Präsidenten. Zug um Zug! Erst müssen die Ver- antwortlichen zeigen, dass sie für unseren Beruf „brennen“, dann wird der Funke überspringen. Wir „bren- nen“ bereits für diese Ziele.

Frage: Wie kann man sich über die Arbeit Ihrer Liste informieren?

Antwort: Indem man bei uns mit- macht! Als kleine Liste haben wir

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10 DIE LISTEN STELLEN SICH VOR (3 / 4)

Im Porträt: Die GEMEINSCHAFTSLISTE (GL) 1984 gegründet /Mit 52 Delegierten im Apothekerparlament vertreten

Die GEMEINSCHAFTSLISTE erzielte bei den Kammerwahlen 2014 ein Er- gebnis von 55,6 Prozent und zog mit 52 Delegierten ins Apothekerparla- ment ein. ImWahlkreis Arnsberg kam sie auf 51,9 Prozent, imWahlkreisDet- mold auf 47,8 Prozent und im Wahl- kreis Münster auf 64,3 Prozent der Stimmen. Sie stellt die Präsidentin, den Vizepräsidenten und sieben wei- tere Mitglieder im aktuellen Kam- mervorstand. Fraktionssprecher der GEMEIN- SCHAFTSLISTE (GL) sind Anke Vö- cking (Leiterin einer Filialapotheke in Heek) und Heinrich Sondermann (Apothekenleiter in Bochum). Frage: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in der Wahlperiode 2014 bis 2019 für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe? Antwort: Alle im Gesundheitswesen Beteiligten haben ein Ziel. Das Wohl des Patienten! Die größten Heraus- forderungen sehen wir in der Zu- kunftssicherung des Arbeitsplatzes Apotheke und in der stetigen Quali- tätssteigerung unserer Arbeit. Fort- und Weiterbildung stehen an erster Stelle. Es muss im Interes- se des Patienten zu einer besseren Zusammenarbeit mit dem Arzt auf dem Gebiet der Arzneimittelthera- piesicherheit kommen. Dies würde gleichzeitig, wie von Politik und Krankenkassen gefordert, eine Kos- tenreduktion zur Folge haben.

Heinrich Sondermann (Bochum) Sprecher der Gemeinschaftsliste

Anke Vöcking (Heek) Sprecherin der Gemeinschaftsliste

ten zu ersticken droht. Auch vom CEN, dem europäischen Komitee für Nor- mung im medizinischen Bereich, dro- hen der Selbstverwaltung Gefahren. Gespräche mit Gesundheitspolitikern, wie bisher, sind weiterhin Pflicht. Eine Lösung für unseren PTA-Nachwuchs, an der auch die Kammer intensiv mit- arbeitet, muss schnellstens gefunden und umgesetzt werden. Frage: Viele Kammermitglieder for- dern (und dies völlig zu Recht) ein stärkeres berufspolitisches Engage- ment der Apothekerschaft. Zugleich sinkt aber die Bereitschaft, sich zu engagieren, ebenso wie die Wahlbe- teiligung. Haben Sie ein Rezept dage- gen? Antwort: Dies ist ein gesellschaft- liches Problem, das wir so auch in der Politik, Kirche und in Vereinen wiederfinden. Möchten Sie lieber an demokratischen Entscheidungen mit-

arbeiten oder andere über sich be- stimmen lassen? Jeder, der sich enga- giert, wird feststellen, dass die Sicht der Politiker auf unseren Beruf, auf den wir zu Recht stolz sein können, sehr konträr zu unserer Sicht ist und oft von Unkenntnis geprägt wird. Um so wichtiger ist ein engagierter Berufsstand. Antwort: Schauen Sie einfach auf un- sere Homepage, die Sie unter www. gemeinschaftsliste.de finden, greifen Sie zum Telefon und rufen ein Mit- glied an. Gerne können Sie uns beide als Listensprecher anrufen. Oder Sie suchen sich den Kollegen Ihres Ver- trauens aus Ihrem Bezirk und befra- gen ihn. Sie sind herzlich eingeladen zu unseren Treffen zu kommen und an der Meinungsbildung der GL mit- zuarbeiten! Frage: Wie kann man sich über die Arbeit Ihrer Liste informieren?

Ein anderer Bereich ist der Kampf ge- gen Bürokratie, die uns von allen Sei-

11 DIE LISTEN STELLEN SICH VOR (4 / 4)

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Im Porträt: Die NEUE LISTE (NL) 1989 gegründet /Mit elf Delegierten im Apothekerparlament vertreten

Die NEUE LISTE erzielte bei den Kammerwahlen 2014 ein Ergebnis von 11,7 Prozent und zog mit elf De- legierten ins Apothekerparlament ein. Im Wahlkreis Arnsberg kam sie auf 10,1 Prozent, im Wahlkreis Det- mold auf 13,9 Prozent und im Wahl- kreis Münster auf 12,1 Prozent der Stimmen. Sie stellt zudem ein Mit- glied im aktuellen Kammervorstand. Fraktionssprecher der NEUEN LISTE sind Eva-Maria Gödde (Lünen) und Dr. Peter Welslau (Recklinghausen). Frage: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in der Wahlperiode 2014 bis 2019 für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe? Antwort: Die größte Herausforde- rung ist die Gestaltung der Apothe- ke der Zukunft. Dazu muss aus Sicht der Neuen Liste schnellstens der wirt- schaftliche Abschwung der Apothe- ken gestoppt werden! Gestützt auf finanzielle Planungs- sicherheit durch regelmäßige Hono- rarerhöhungen sind unsere Ziele: t &SIBMU VOE "VTCBV XPIOPSUOBIFS Apotheken t Optimierung der Versorgung ange- sichts des demographischen Wan- dels t #FSàDLTJDIUJHVOH EFS TUÊSLFS XFS denden Beratungsnachfrage. Die Sicherung der Qualität stellt ein weiteres Ziel für die Neue Liste dar. Wir sind überzeugt, dass t Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) t JOEJWJEVFMMF (FTVOEIFJUTCFSBUVOH

Eva-Maria Gödde (Lünen) Sprecherin der Neuen Liste

Dr. Peter Welslau (Recklinghausen) Sprecher der Neuen Liste

sich die Apothekerin, der Apothe- ker vor Ort wiederfinden können t EJF CFTPOEFSFO *OUFSFTTFO EFS überwiegend weiblichen Kammer- mitglieder zu vertreten. Es muss uns gelingen, die Interessen und Bedürfnisse aller Mitglieder in die Kammerarbeit einfließen zu las- sen. Dies geht am Besten durch Mit- arbeit in der Neuen Liste! Bei uns sind alle Apothekerinnen und Apotheker willkommen, die sich mit Freude und Engagement für die Be- lange der Apothekerschaft einsetzen.

t EFS "CCBV WPO #àSPLSBUJF Grundpfeiler einer qualitätsorientier- ten Arzneimittelversorgung sind. Ohne qualifizierte Mitarbeiter ist dies unmöglich: Die PTA-Schulen müssen erhalten bleiben! Frage: Viele Kammermitglieder for- dern (und dies völlig zu Recht) ein stärkeres berufspolitisches Engage- ment der Apothekerschaft. Zugleich sinkt aber die Bereitschaft, sich zu engagieren, ebenso wie die Wahlbe- teiligung. Haben Sie ein Rezept dage- gen? Antwort: Für die meisten Kam- merangehörigen sind die Kammer und ihre Aufgaben eine Art „Black Box“. Die Neue Liste setzt sich schon immer dafür ein: t .FJOVOHTWJFMGBMU EFS WFSTDIJFEF nen Listen in die Apothekerschaft zu tragen t 5IFNFO BVG[VHSFJGFO JO EFOFO

Frage: Wie kann man sich über die Arbeit Ihrer Liste informieren?

Antwort: Am besten im persönlichen Kontakt: Eva-Maria Gödde, emgoed- de@arcor.de; Dr. Peter Welslau, stein- tor-apotheke@t-online.de. Wir freu- en uns auf Ihre Mail!

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12 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

„Ich bleib‘ gesund“: Kinderliederstar Detlev Jöcker präsentiert Präventions-CD für den guten Zweck Mini-Konzerte und Pressekonferenzen in der Apotheke und im Kindergarten Er hat in Deutschland mehr Tonträger verkauft als beispielsweise Robbie Williams oder Herbert Grönemeyer – nämlich über 13 Millionen Stück. Seine Lieder und Musicals begeistern Kindergartenkinder seit mehr als drei Jahrzehnten. Und seit einigen Wochen stellt sich Liedermacher Detlev Jöcker auch in den Dienst des apothekerlichen Hilfsprojektes „Eine Dosis Zukunft“. Die Idee: Apothekenexklusiv wird die CD „Ich bleib‘ gesund“ angeboten. Von jeder verkauften CD kommen zwei Euro den Kindern in den Slums von Kalkutta zugute.

Die Lieder der CD präsentierte Jöcker unter Beteiligung der örtlichen Apothekersprecher im Kreis Warendorf, in Müns- ter und im Kreis Coesfeld. Die drei kurzen Live-Konzerte waren zugleich auch Pressetermine – in Ostbevern mit Apotheker Matthias Bröker und Vizepräsident René Graf, in Münster mit Kammerpräsidentin Gabriele Regina Over- wiening und Apotheker David Dohmann spielte Jöcker in einem Kindergarten auf. In Buldern hatte ihn Apothekerin Dr. Alexandra Saimeh, die sich ehrenamtlich als stellvertre- tende Kreisvertrauensapothekerin für die Kollegen vor Ort engagiert, direkt in die Apotheke gebeten. Neben insge- samt über 200 Kindern folgten auch viele Vertreter von Ta- geszeitungen und Anzeigenblättern, Stadtmagazinen und vom Hörfunk der Einladung zur CD-Premiere. Die für 9,99 Euro erhältliche CD enthält 20 Musiktitel zu unterschiedlichen Themen der Gesundheits-Prävention: von „Ritsche-ratsche-rutsch“ zum richtigen Zähneputzen über „Wischi wischi waschi“ zur Körperhygiene bis zum „Flummi-Lied“ zu körperlicher Fitness. Selbst Gefahren im Alltag wie Putzmittel in Kinderreichweite werden in „Alles was zum Putzen ist“ thematisiert.

„Die Gesundheit von Kindern kann durch Gesundheits- förderung und Prävention besonders nachhaltig gestärkt werden. Lieder sind ein ideales Medium, um Kinder im Al- ter von zwei bis acht Jahren spielerisch für diese Themen zu begeistern!“, erklärt Detlev Jöcker, der in den vergan- genen 30 Jahren vermutlich jedes Kind, das in dieser Zeit groß geworden ist, musikalisch begleitet hat. Das Projekt wurde in diesem Frühjahr sogar mit dem Preis des Wissen- schaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) ausgezeichnet. „Zwei Euro – so viel kostet eine Kombi-Impfung, die den Kindern in Kalkutta einen Start ins Leben oftmals erst er- möglicht“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, im Rahmen der CD-Präsentation. „Wir freuen uns sehr, dass ein so promi- nenter Musiker unsere Hilfsaktion unterstützt. Auch beim Westfälisch-lippischen Apothekertag am 14. und 15. März in Münster wird Jöcker seine Präventionsideen für die Apo- theke vorstellen. 50 Kindergartenkinder enterten die Apotheke von Dr. Alexandra Saimeh im Kreis Coesfeld und ließen sich von Liedermacher Detlev Jöcker begeistern. Fotos (2): Sebastian Sokolowski

In Bewegung brachte Detlev Jöcker frühmorgens gut 100 „Zwerge“ im St. Ambrosius-Kindergarten in Ostbevern, die sich als ausgespro- chen textsicher erwiesen.

13 APOTHEKERTAG IN MÜNSTER

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Das Kongress-Ereignis des Jahres lockt nach Münster Der 5. Westfälisch-lippische Apothekertag bietet vielfältige Impulse Am 14. und 15. März 2015 lädt die Apothekerkammer zum fünften Mal zu ihrem regionalen Apothekertag ein. Im Mes- se und Congress Centrum Halle Münsterland wartet eine Kombination aus pharmazeutischen Fachvorträgen, politischen Statements, Fachausstellung mit Dienstleistern der Apotheke und attraktivem Rahmenprogramm auf die 1.500 Gäste.

Der mit Abstand größte regionale Apothekertag im Bundesgebiet war- tet mit hochkarätigen Fachvorträgen für Apotheker/-innen und einem be- gleitenden Vortragsprogramm für PTA rund um das Thema „Näher am Patienten“ auf. Über 50 Aussteller präsentieren sich in der Fachausstel- Staatssekretärin 1: Martina Hoffmann- Badache spricht für die Landesregierung. Foto: MGEPA

Staatssekretärin 2: Katrin Fischbach spricht für das Bundesgesundheitsministeri- um beim WLAT. Foto: BMG Am Samstagabend führen Schauspie- lerin Heike Kloss und Moderatorin Shary Reeves durch die Abendveran- staltung des WLAT im GOP-Varieté und sammeln zugleich Spenden für das apothekerliche Hilfsprojekt „Eine Dosis Zukunft“. Weitere Infos und An- meldung unter www.wlat.de.

Hält den Auftaktvortrag: Der Philo- soph und Buchautor Richard David Precht. Foto: RED lung, außerdem stehen Workshops und erstmals auch Ausstellervorträge auf dem Programm. Für eine Kinder- betreuung ist ebenso gesorgt wie für ein Partnerprogramm (u. a. mit Be- sichtigung des Coppenrath-Verlages und des neueröffneten Landesmuse- ums für Kunst und Kultur).

Prävention und Pharmakotherapie der Osteoporose ist das Thema von Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz. Foto: RED

Streitbar und umstritten: Professor Dr. Gerd Glaeske spricht über „Evidenzbasierte Entscheidungsfindung“. Foto: RED

Shary Reeves („Wissen macht Ah“), Bot- schafterin der Kindernothilfe, ist zu Gast bei der Abendveranstaltung. Foto: RED

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14 RECHT

Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel ohne Rezept grundsätzlich nicht erlaubt

Mit Urteil vom 8. Januar 2015 (Aktenzeichen: I ZR 123/13) hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass die Abgabe eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels durch einen Apotheker ohne Vorlage eines Rezeptes auch in wettbewerbsrecht- licher Hinsicht unzulässig ist.

Da in dem konkreten Fall zudem zum Zeitpunkt des Besuchs der Apotheke keine akute Gesundheitsgefährdung bestanden habe, sei der Patientin auch zuzumuten gewesen, den ärzt- lichen Notdienst im Nachbarort auf- zusuchen.

In dem konkreten Fall hatte eine Apo- thekerin einer Patientin ein verschrei- bungspflichtiges Arzneimittel ohne ärztliches Rezept ausgehändigt und war daraufhin von einem Mitbewer- ber wegen Verstoßes gegen § 48 Abs. 1 AMG – nach erfolgloser Abmahnung – verklagt und auf Unterlassung, Aus- kunft, Feststellung einer Schadens- ersatzpflicht und Erstattung der Ab- mahnkosten in Anspruch genommen worden. Die beklagte Apothekerin hatte dar- gelegt, den Hausarzt der Patientin nicht erreicht und sich daher telefo- nisch bei einer befreundeten Ärztin rückversichert zu haben. Nach Auffas- sung des BGH – der damit die zugun- sten der beklagten Apothekerin er- gangene Entscheidung der Vorinstanz aufhob – dient die Verschreibungs- pflicht gem. § 48 AMG dem Schutz der Patienten vor gefährlichen Fehlmedi- kationen und damit gesundheitlichen Zwecken. Durch Verstöße gegen das Marktverhalten regelnde Vorschrif- ten, die den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung bezwecken, würden die Verbraucherinteressen nach stän- diger Rechtsprechung des Bundesge- richtshofes stets spürbar beeinträch- tigt. Die Ausnahmevorschrift § 4 AMVV lasse zwar in dringenden Fällen die Abgabe eines verschreibungspflich- tigen Arzneimittels ohne ärztliche Verordnung nach telefonischer Un- terrichtung durch einen Arzt zu, setze

aber eine Therapieentscheidung des behandelnden Arztes aufgrund eige- ner vorhergehender Diagnose voraus. An der erforderlichen Therapieent- scheidung fehle es allerdings, wenn ein Apotheker einen Arzt zu einer Verschreibung für einen dem Arzt un- bekannten Patienten bewege.

Erst das Rezept, dann das Medikament. Eine Abgabe von verschreibungspflichtigen Medika- menten ohne Vorlage eines Rezeptes ist nicht zulässig. Foto: ABDA

Überprüfung des Impressums Nachwehen der Abmahnwelle

Anfang Dezember wurde die Apo- thekerschaft bundesweit von einer Abmahnwelle, initiiert durch einen Apotheker aus Baden-Württemberg, überzogen. Diese Abmahnungen wur- den allesamt zurückgenommen und haben sich dadurch erledigt. Inhalt der Abmahnungen war in vie- len Fällen u. a. ein Verstoß gegen § 5 TMG, die sogenannte Impressums- pflicht.

Wir nehmen dies zum Anlass, Sie auf eine Überprüfung Ihres Impressums hinzuweisen, da nicht ausgeschlos- sen werden kann, dass Verletzungen zukünftig von anderer Stelle (recht- mäßig) abgemahnt werden. Wir möchten daher auf unseren Rat- geber Recht im internen Bereich ver- weisen. Unter Glossar A – Z finden Sie unter „P wie Pflichtangaben“ alle re- levanten Informationen.

15 RECHT / IMPRESSUM

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Apotheke nur mit zur Vertretung berechtigtem Personal öffnen Urteil des Berufsgerichts für Heilberufe

Uns werden wiederholt Fälle zuge- tragen, in denen Apothekenleiter/- innen die Apotheke verlassen haben bzw. in der Apotheke nicht anwesend sind und die Apotheke ohne Anwe- senheit einer Apothekerin/eines Apo- thekers oder sonstigen zur Vertretung berechtigten Personals geöffnet ist. Die Betroffenen machen dabei häufig geltend, dass sie nur kurzzeitig abwe- send und darüber hinaus für ihr Perso- nal per Handy telefonisch erreichbar gewesen seien. Das Berufsgericht für Heilberufe beim Verwaltungsgericht Münster hat in einem jüngst ergangenen Urteil, mit dem die gegen einen Apothekenleiter ausgesprochene Rüge in Verbindung mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 1.000,00 Euro bestätigt wurde, dazu Folgendes ausgeführt: „Auch eine Abwesenheit des Apothe- kenleiters für 15 bis 20 Minuten stellt bereits einen Verstoß gegen seine Berufspflichten dar. Auch in diesem Zeitraum können bereits Fehler vor- kommen oder können Fragen auftre- ten, die die persönliche Anwesenheit des Apothekenleiters gebieten; an- gesichts der Wichtigkeit der persön- lichen Anwesenheit des Apotheken- leiters für einen ordnungsgemäßen Ablauf aller Verrichtungen in der Apo- theke und der Bedeutung, den dieser ordnungsgemäße Ablauf im Rahmen der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimittel hat, kann eine Abwe- senheit des Apothekenleiters dann, wenn kein anderer Approbierter in der Apotheke anwesend ist, allenfalls für eine ganz geringe, jedenfalls deut-

Verlässt der Apothekenleiter die Apotheke länger als einige Minuten, obwohl kein anderer Approbierter anwesend ist, der ihn vertreten kann, hat er die Apotheke für diesen Zeitraum zu schließen. Foto: ©Dan Race - Fotolia.com

lich unter 10 Minuten liegende Zeit- spanne, als noch im Einklang mit den Berufspflichten stehend angesehen werden. Beschäftigt der Apotheken- leiter keinen anderen Approbierten, der ihn vertreten kann und verlässt er gleichwohl die Apotheke länger als einige Minuten, hat er sie für diesen Zeitraum zu schließen.“

Nähere Einzelheiten zu dem zugrun- deliegenden Fall sowie zu den Urteils- gründen des Berufsgerichts Münster können Sie im internen Bereich un- serer Homepage, Rubrik „Infos Phar- mazie, Recht und Politik“, Unterrubrik „Ratgeber Recht – Wissenswertes“ entnehmen.

Impressum

Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Ausgabe 1/2015

Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe,

Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter Das Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe erscheint regelmäßig circa alle zwei Monate. Redaktionsschluss für Aus- gabe 2/2015, die am 4. Mai 2015 erscheint, ist der 25. März 2015. Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der Apothekerkammer West- falen-Lippe im Kammerbeitrag enthalten. Auflage: 7.650 Exemplare Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausge- bers. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel: 0251/520050, Fax: 0251/521650, E-Mail: info@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter/innen an dieser Ausgabe Ute Behle, Klaus Bisping, Dr. Claudia Brü- ning, Wolfgang Erdmann, Bernhard Hiel- scher, Carolin Kampruwen, Stefan Lam- mers, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz,

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Lieferengpass für Rifampicin Unterstützung durch DAC/NRF

Wir gratulieren!

Zur erfolgreichen Zertifizierung bzw. Rezertifizierung der Apo- theke gratulieren wir folgenden Teams:

Die Firma Riemser Pharma GmbH kann nach eigener Aussage das Präparat Eremfat Sirup „auf unbe- stimmte Zeit“ nicht liefern. Daher hat auch das BfArM Eremfat Sirup in die Aufstellung der „Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland“ aufgenommen. Dort weist das BfArM darauf hin, dass Ausweichpräparate von anderen Firmen mit dem gleichen Wirkstoff nach § 73 Abs. 3 Arzneimit- telgesetz (AMG) über eine interna- tionale Apotheke bezogen werden können. Da die Anwendung des Arzneimittels für die Prophylaxe der Meningokokken-Meningitis bei Neu- geborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern bis 12 Jahren jedoch so schnell wie möglich angezeigt ist, kommt eine Einzeleinfuhr in der Re- gel nicht in Frage. Das NRF hat Vorschriften für die rezep- turmäßige Herstellung pädiatrischer Rifampicin-haltiger flüssiger Zuberei- tungen entwickelt, um den Liefereng- pass zu überbrücken. Da Rifampicin zurzeit als Rezeptursubstanz nicht zur Verfügung steht, werden die im Han- del verfügbaren Fertigarzneimittel in Form von Rifampicin-Filmtabletten als Ausgangsstoff für die Rezepturher- stellung herangezogen. Die Vorschriften für die Herstellung von Rifampicin-Sirup 20 mg/ml pH 5 (DAC/NRF-Vorschrift), Rifampicin-Sirup 20 mg/ml pH 5 mit Konservierung (DAC/NRF-Vor- schrift) und Rifampicin-Suspension 20 mg/ml pH 5 für Säuglinge (DAC/NRF-Vor-

schrift) befinden sich in den Re- zepturhinweisen auf der Internet- seite www.dac-nrf.de.

Erstzertifizierung

Apotheke am Wall , Ahaus (Inhaberin Christine Niemann) Hof-Apotheke , Bad Berleburg (Inhaberin Elke Koch) Apotheke am Spieker , Dülmen (Inhaberin Dr. Alexandra Saimeh)

Für die Beschaffung von Rifampicin- Fertigarzneimitteln im Notfall, also zur sofortigen Anwendung als Me- ningitisprophylaxe bietet die phar- mazeutische Großhandlung NOWEDA an, die benötigten Arzneimittel auch außerhalb der Geschäftszeiten zu lie- fern. Das Telefon ist sieben Tage in der Woche rund um die Uhr besetzt und steht allen Apotheken zur Verfügung.

Rezertifizierung

Zentralapotheke Klinikum Arnsberg GmbH , Arnsberg (Leiter Gunter Trümper) Siel-Apotheke , Bad Oeynhausen (Inhaber Alexander Kopp) Born-Apotheke , Bad Salzuflen (Leiter Uwe Rodemeister) Kreuz-Apotheke , Coesfeld (Inhaberin Annette Rose) Apotheke Hiddesen , Detmold (Inhaberin Dr. Annette Hüls) Lortzing-Apotheke , Detmold (Inhaberin Constanze Steinmeier) Forst-Apotheke , Gelsenkirchen (Inhaberin Barbara Gottbehüt- Strunz) Max & Moritz-Apotheke , Gelsenkirchen Dorotheen-Apotheke , Hamm (Inhaberin Annette Dietrich) Driften-Apotheke , Minden (Inhaber Friedrich-Wilhelm Diestelhorst) Hellweg-Apotheke OHG , Werl, (Inhaber Tassilo Reuther, Thomas Schwab) Adler-Apotheke , Witten (Inhaberin Helga Böllinghaus) (Inhaberin Nicole Knoop) Punkt-Apotheke , Gladbeck (Inhaber Oliver Beck)

Die Nummer des Notfalltelefons lautet: 0171 5140605

EingehendeAnrufewerden entgegen- genommen und der Kontakt zu einem Ansprechpartner in der zur Apotheke nächstgelegenen NOWEDA-Niederlas- sung hergestellt, über die dann auch der Bezug des Arzneimittels erfolgen kann. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die NOWEDA diesen Service ausschließlich für Notfälle, wie zum Beispiel die Meningitisprophylaxe, kostenpflichtig anbietet – auch für Nicht-NOWEDA-Kunden. Bitte hängen Sie diese Information in der Apotheke aus, damit Sie sie im Notfall zur Hand haben!

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Seit 1. Januar 2015 Notfalldepots nur noch an den drei Standorten Arnsberg, Bielefeld und Münster Arzneimittel für den Notfall

Die Apothekerkammer Westfalen- Lippe betreibt seit Anfang des Jahres nur noch die drei Notfalldepots an den Standorten Arnsberg, Bielefeld sowie Münster und damit zentral in jedem Regierungsbezirk des Kam- mergebietes. Die Depots in Herford, Paderborn, Recklinghausen, Schwer- te und Siegen wurden Ende 2014 ge- schlossen. Wir danken den Verwaltern dieser Depots herzlich für ihren über viele Jahre zuverlässigen, engagierten und verantwortungsbewussten Umgang mit den Arzneimitteln der Apothe- kerschaft in Westfalen-Lippe! Mit der neuen Lösung sind auch wei- terhin selten benötigte oder im Er- krankungsfall unmittelbar erforder- liche Arzneimittel für alle Apotheken in Westfalen-Lippe zeitnah verfüg- bar. Gleichzeitig trägt die Neurege- lung der tatsächlichen Inanspruch- nahme Rechnung. Die aktualisierte Notfalltafel fin- den sie in der Mitte dieses Mittei- lungsblatt. Wir bitten Sie, die Tafel an zentraler Stelle in der Apotheke auszuhängen, damit im Notfall jeder Mitarbeiter die aktuellen Kontakt- nummern und -adressen sofort fin- det. Die umliegenden Kammern in Nie- dersachsen, Nordrhein und Hessen haben ihr Einverständnis dafür gege- ben, dass westfälisch-lippische Apo- theken in Notfällen auf ihre Depots zugreifen. Die Kontaktdaten der

grenznahen Notfalldepots finden Sie daher ebenfalls auf unserer aktuellen Notfalltafel. Das Entnahmeverfahren für Arznei- mittel aus den Notfalldepots wird auf der Tafel beschrieben. Bitte beachten Sie unbedingt, dass die Entnahme ausschließlich durch Apotheken bzw. durch sie beauftragte Boten und

nicht durch Patienten oder Ärzte er- folgen darf. In der Regel handelt es sich nicht um pharmazeutisches Per- sonal, das die Arzneimittel aus den Notfalldepots aushändigt. Daher muss sichergestellt sein, dass die Arz- neimittel durch pharmazeutisches Personal in einer Apotheke an den Patienten abgegeben werden.

Münster

Bielefeld

Münster

Detmold

Arnsberg

Arnsberg

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APOTHEKENBETRIEB

Notfallsortiment nach § 15 Apothekenbetriebsordnung Diese Arzneimittel und Medizinprodukte müssen vorrätig gehalten werden

In letzter Zeit ist deutlich geworden, dass Informations- bedarf darüber besteht, welche Arzneimittel und Medizin- produkte in der öffentlichen Apotheke vorrätig gehalten werden müssen. Aus diesem Anlass stellen wir nachfol- gend die Anforderungen der Apothekenbetriebsordnung zum Thema Notfallsortiment noch einmal ausführlich dar. Mit der Novelle der Apothekenbetriebsordnung im Juni 2012 ist die Bevorratung mit Präparaten gegen diverse In- toxikationen und Überdosierungen (z. B. Naloxon, Atro- pin, DMAP, Natriumthiosulfat, Toloniumchlorid) sowie mit Emetika (z.B. Apomorphin, Ipecacuanha-Sirup) nicht mehr erforderlich. Im Hinblick auf eine bessere Versorgung von ambulanten Palliativpatienten hingegen ist die Vorratshal- tung von Betäubungsmitteln in der öffentlichen Apothe-

ke konkretisiert worden. Neben den üblichen Analgetika sind nun auch Opioide zur Injektion und zum Einnehmen mit unmittelbarer sowie mit veränderter Wirkstofffreiset- zung vorrätig zu halten. Die erforderliche Mindestmenge an Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinpro- dukten, die der Apotheker vorrätig halten muss, ist nach Apothekenbetriebsordnung auf den durchschnittlichen Bedarf für eine Woche festgelegt. In Anlehnung an die Präparate-Empfehlungen der Arz- neimittelkommission der deutschen Apotheker sowie an die Empfehlungen des Berufsverbandes der Palliativme- diziner in Westfalen-Lippe und dem Landesverband NRW der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin haben wir nachfolgende Übersicht aufgestellt:

§ 15 ApBetrO Abs. 1

Beispiele für Arzneistoffe und Handelspräparate Anmerkungen

1. Analgetika

Nicht-Opioidanalgetika sowie niederpotente Opioidanalgetika in peroraler Darreichungs- form, wie z. B. Paracetamol, Ibuprofen, Metamizol, Tramadol, Tilidin/Naloxon oder Dihydrocodein z.B. Morphin 10mg/ml 5 Ampullen; z.B. Oramorph® 10 EDB Trinkampullen oder Morphin Merck 2% Tropfen (50ml) oder Sevredol® 10mg 20 Filmtabletten; z.B. Morphin 10mg 20 Retardtabletten/- kapseln

Je eine Packung (N1/N2, 10-20 St.) von z. B. Paracetamol (500mg), Ibuprofen (600 mg), Metamizol (500 mg) und Tramadol (50mg)

t Applikationsform und Dosierung werden individuell gewählt t Applikationsintervall und Tageshöchstdosis sowie BtMVV sind zu beachten

2. Betäubungsmittel, darunter t Opioide zur Injektion; t Opioide zum Einnehmen mit unmittelbarer Wirk- stofffreisetzung; t Opioide zum Einnehmen mit veränderter Wirkstoff- freisetzung

z.B. Fentanyl 25 μg Pflaster 5 St. z.B. Fentanyl Pfl. in anderen Stärken

Für diese Opioide würde es auch ausreichen, wenn sichergestellt wäre, dass sie jederzeit, also 24 Stunden am Tag an 7 Tagen der Woche kurzfristig (innerhalb von ca. 2 Stunden) aus einer anderen Apotheke inner- halb desselben Filialverbundes zuverlässig beschafft werden könnten. Dosierung je nach Indikation (akut lebensbedrohlicher Zustand, anaphylaktischer Schock oder schwerer Asthma- anfall) gemäß Fachinformation t Intravenöse H1-Antihistaminika zur Akuttherapie schwerer allergischer bzw. anaphylaktischer Reakti- onen (nach Epinephrin) t Dosierung: 1 Ampulle i.v. 400 μg Beclometasondipropionat unmittelbar nach Rauchgasexposition. Wiederholte Gabe möglich. Nach Ablauf von weiteren 2 h erneut 400 μg. Bei weiterhin auftretenden Symptomen (Husten, Dyspnoe) Fortsetzung der Therapie mit 400 μg alle 2 Stunden bis zum Abklin- gen der Beschwerden

t Opioide in transdermaler Darreichungsform

t Opioide in transmucosaler Darreichungsform

z.B. Abstral 100 μg Sublingualtbl. 10 St. z.B. Instanyl 100 μg Nasenspray 1,8 ml oder z.B. Pecfent 100 μg Nasenspray 8 Sprühstöße

3. Glucocorticosteroide zur Injektion

Dexamethason 8 mg Amp. 3 St. und Dexamethason 8 mg Amp. 10 St.

4. Antihistaminika zur Injektion

z. B. Dimetinden (z.B. Fenistil®) oder Clemastin (z.B. Tavegil®) Injektionslösung (5 Ampullen)

5. Glucocorticoide zur Inhalation zur Behand- lung von Rauchgas-Into- xikationen

1 Dos.-Aerosol Ventolair® oder Junik® oder Beclometason-CT oder -ratiopharm® oder anderes

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