AKWL-Geschäftsbericht 2019
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Geschäftsbericht 2019
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | Inhalt
Inhalt
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Editorial
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Die Kammerwahl — erstmals auch digital
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Wahlanalyse 2019
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7. Westfälisch-lippischer Apothekertag mit Rekordzulauf
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Sitzungen und Tagungen
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Öffentlichkeitsarbeit
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IT und Neue Medien
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Apothekenrecht und Berufsrecht
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Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement
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Pharmazeutische Praxis
Seite 6 7. Apothekertag in Münster
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Qualitätssicherung
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Aus-/Fortbildung und AMTS
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Ehrentafel
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Weiterbildung
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Ausbildung PKA/ PTA
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Dienstbereitschaft und Rezeptsammelstellen
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Einrichtungen der Apothekerkammer
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Informationen und Services
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AKWL-Statistik
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Organe und Gremien
Seite 9 Im Gespräch auf der Gesundheitsmesse RehaCare
Seite 18 Verdienstmedaille für Bernhard Hielscher
Impressum Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel.: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz Layout PetraWiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter/-innen an dieser Ausgabe Friedrich Averbeck, Ute Behle, Klaus Bisping, Sören Cromberg, Wolfgang Erdmann, Stefan Lammers, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Ulrike Teerling, Dr. Andreas Walter
Fotos Sandra Heck, Peter Leßmann, Sebastian Sokolowski, @Thomas Hauss; @MünsterView/Tronquet S. 16 © Gerhard Seyberg stock.adobe.com, S. 21 ©Antonioguillem - stock.adobe.com, S. 22 Fotolia: ©contrastwerkstatt Auflage 8.400 Exemplare Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.
Editorial | AKWL Geschäftsbericht 2019
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Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn Sie einen Blick in den Geschäftsbericht Ihrer Kammer des Jah- res 2019 werfen, dann wird vermutlich bei Ihnen eine gänzlich an- dere Stimmungslage entstehen als bei der Rückschau auf die Jahre zuvor. Obwohl 2019 nun wahrlich kein einfaches Jahr für die Apothe- kerinnen und Apotheker war, so war es doch von einem kontinuierli- chen Fortgang und Fortschreiben von Entwicklungen geprägt, zuge- geben in manchmal positiver Art und Weise, nicht weniger oft auch mit neutralem bis deutlich negativem Verlauf. All das hat sich in den ersten Wochen des Jahres 2020, in dem wir gleichsam zwischen- durch diesen Tätigkeitsbericht verfasst haben, durch die Corona- Krise grundlegend verändert. Dem Kampf gegen die Verbreitung des tödlichen Virus hat sich alles untergeordnet, und er hat viele unserer Arbeitsabläufe und Strukturen, zumindest zeitweise, außer Kraft gesetzt. Und so wissen wir schon jetzt, dass der Rückblick auf das Jahr 2020 ein gänzlich anderer sein wird, weil die Vergleichbarkeit von sonst so praktischen Kennziffern wie Fortbildungsteilnahmen, abgelegten Prüfungen oder Rezertifizierungen für diesen Betrach- tungszeitraum völlig außer Kraft gesetzt ist. Blicken wir zurück auf 2019, dann tut uns allen vielleicht auch dieses Stück Normalität ganz gut, auch wenn das vorherrschende Gefühl im Berufsstand 2019 nicht gerade „eitel Sonnenschein“ war. 2019 haben wir einen schmerzhaften Prozess der Realitätsbewäl- tigung durchlaufen müssen. Ungeachtet der in einem Koalitions- vertrag niedergelegter Absichten und vieler diese Absichten bestä- tigenden Rechtsgutachten hat die Politik uns sehr deutlich unsere Grenzen und Möglichkeiten aufgezeigt. Gesundheitsminister Jens Spahn hat nicht nur das von ihm stets kritisch beäugte Rx-Versand- handelsverbot ad acta gelegt, sondern auch das Apothekenstär- kungsgesetz mit all seinen Elementen, sprich der Herstellung einer weitgehenden Gleichpreisigkeit, der Etablierung pharmazeutischer Dienstleistungen und des Makelverbotes für elektronische Rezepte, nicht in einemWurf umsetzen können. Dass bei vielen Apothekerinnen und Apothekern sich da zu- nehmend Unsicherheit und Zukunftsängste verbreiten, darf die Po- litiker, die immer wieder in wohlfeilen Sonntagsreden die wichtige Rolle der Apotheke im Gesundheitssystem betonen, nun wirklich nicht verwundern. Hier wünschen wir uns endlich das verantwort- liche Handeln im Sinne der Apothekerschaft, das ebendiese Politiker
Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer
Michael Schmitz Geschäftsführer Kommunikation, IT und Neue Medien
in der Versorgung und Beratung der Patienten tagtäglich von Ihnen allen als selbstverständlich voraussetzen. Wir werden als Ihre Vertre- tung nicht müde werden, dieses politisch verantwortliche Handeln einzufordern. Großen Anlass zur Sorge gibt uns, zum 14. Mal in Folge, die Entwicklung der Apothekenzahlen: 2019 mussten wir den stärks- ten Rückgang der Betriebsstätten in der nunmehr 75-jährigen Ge- schichte unserer berufsständischen Selbstverwaltung vermelden. 65 Apothekenschließungen standen im Berichtsjahr leider nur elf Neueröffnungen gegenüber. Damit verringerte sich die Gesamtzahl der Apotheken um 54 auf nur noch 1.868. Weiterhin wird etwa jede vierte Apotheke in Westfalen-Lippe als Filiale betrieben. Die AKWL zählte zum Jahresende 2019 insgesamt 1.397 Haupt- bzw. Einzelapo- theken (-45) und 471 Filialapotheken (-9). Weiterhin gilt es, ungeach- tet dieser negativen Entwicklung festzuhalten, dass die Apotheken in Westfalen-Lippe nach wie vor eine flächendeckende Versorgung der Patienten sicherstellen können. Aber unser Netz wird fragiler und darf keinen weiteren strukturellen Angriffen ausgesetzt wer- den. Es wäre ja geradezu pervers, wenn die größte Gefährdung der wohnortnahen Versorgung, nämlich das Verschicken von Arzneimit- telpäckchen aus dem Ausland, am Ende noch als Lösung der dadurch entstehenden Versorgungslücken präsentiert würde!
Dr. Andreas Walter
Michael Schmitz
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | Kammerwahlen
„Es ist sehr erfreulich, dass wir dank der Online-Wahl die Beteiligung gegen den allgemeinen Trend stabi- lisieren und sogar leicht erhöhen konnten.“
Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer und Hauptwahlleiter der AKWL
Die Kammerwahl − erstmals auch digital AKWL setzt als erste Heilberufskammer bundesweit eine Online-Wahl um
Die Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe haben 2019 eine neue Kammerversammlung gewählt: 3.193 der insgesamt 7.914 Wahlberechtigten (40,35 Prozent) beteiligten sich an der Wahl zum Apothekerparlament. 2014 hatten sich 2.918Wählerinnen undWäh- ler (39,53 Prozent) beteiligt. Das neugewählte westfälisch-lippische Apothekerparlament umfasst 97 Delegierte. Auf den Wahlkreis Arnsberg entfallen 40 Kammerversammlungsmitglieder, auf den Wahlkreis Detmold 22 Mitglieder und auf den Wahlkreis Münster 35 Mitglieder. Die Auszählung ergab, dass davon 54 Sitze auf die Gemein- schaftsliste entfallen. Sie erzielte 55,25 Prozent der Stimmen gegenüber 55,61 Prozent (52 Sitze) im Jahr 2014. Die Aktiven Apotheker*innen (als Vereinigung der bisherigen Aktiven Liste und Neuen Liste) erzielten 37,71 Prozent und damit 37 Sitze im Apothe- kerparlament. Zusammen waren beide Listen 2014 auf 36,27 Prozent der Stimmen und 34 Sitze gekommen. Die BasisApotheker erreichten 7,04 Prozent der Stimmen gegenüber 8,13 Prozent im Jahr 2014 und nehmen damit unverändert sechs Sitze in der Kammerversammlung ein. Insgesamt hatten sich 205 Apothekerinnen und Apotheker um die 97 Plätze in der Kammerversammlung beworben. Die Gemein- schaftsliste hatte 117 Kandidaten ins Rennen geschickt, die Aktiven Apotheker*innen 74 Kandidaten und die BasisApotheker 14 Kandi- daten. Im Apothekerparlament sind jetzt 44 Apothekerinnen und
53 Apotheker vertreten, zuvor waren es 36 Apothekerinnen und 56 Apotheker. Der Frauenanteil hat sich somit von 39 auf 45 Prozent erhöht. Technische Umsetzung der Online-Wahl lief reibungslos Als erste Heilberufskammer deutschlandweit hatte die Apotheker- kammer Westfalen-Lippe im Berichtsjahr ihren Mitgliedern eine Kombination aus Brief- und Onlinewahl angeboten. „Die technische Umsetzung der Online-Wahl verlief reibungslos“, bilanzierte Haupt- wahlleiter Dr. Andreas Walter nach der Premiere. Gut ein Drittel der Stimmen wurde online abgegeben. „Es ist sehr erfreulich, dass wir die Wahlbeteiligung gegen den allgemeinen Trend bei Kammerwah- len nicht nur auf dem Niveau des Jahres 2014 stabilisieren, sondern sogar leicht erhöhen konnten.“ Für die Online-Stimmabgabe erhielten die Mitglieder der AKWL alle notwendigen Zugangsdaten (Mitgliedsnummer als „PIN“ und „Wahl-TAN“ als Passwort) sowie die Adresse des Online-Wahlsys- tems auf dem Postweg. „Damit konnten sich unsere Mitglieder in das Online-Wahlsystem einloggen und die Stimmabgabe starten. Sodann wurden die Zugangsdaten automatisch anonymisiert“, er- läutert Dr. Andreas Walter. Für besonders hohe Transparenz sorgte die werktägliche Bekanntgabe der aktuellen Wahlbeteiligung in ei- nem „AKWL-Wahlbarometer“.
Öffentlichkeitsarbeit | AKWL Geschäftsbericht 2019
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Wahlanalyse 2019 Ein Blick auf die wichtigsten Kennzahlen
dem Durchschnitt, in den Altersgruppen bis 65 Jahre (43,56 Prozent) und 65 Jahre und älter (42,72 Prozent) über dem Durchschnitt. Mehr als jede/r zweite Apothekeninhaber/-in (exakt waren es 51,21 Prozent) nutzte die Möglichkeit zur Stimmabgabe. Bei den appro- bierten Mitarbeiter/-innen waren es 36,24 Prozent und bei den Ru- heständlern wiederum 41,74 Prozent. Von den insgesamt 3.193 abgegebenen Stimmen erreichten die Kammer etwas mehr als ein Drittel (1.118 Stimmen) auf demOnline- Weg. Von den Apothekerinnen machten 33 Prozent von der Möglich- keit zur Online-Stimmabgabe Gebrauch. Bei den Apothekern waren es 38 Prozent. Nicht weiter verwunderlich ist, dass die Online-Wahl- quote mit zunehmendemAlter sinkt. Sie lag bei den über 65-jährigen Kammermitgliedern bei ca. 18 Prozent, während sie bei den unter 35-Jährigen fast 60 Prozent erreichte.
Wie schon bei der Kammerwahl 2014 präsentierte Hauptgeschäfts- führer Dr. Andreas Walter auch bei der konstituierenden Sitzung der Kammerversammlung nach den Wahlen 2019 die wichtigsten Kenn- zahlen der Abstimmung in einer Wahlanalyse. Die Wahlbeteiligung lag bei insgesamt 40,3 Prozent, allerdings mit mehr als vier Prozent Unterschied in den Vergleichen der Wahl- kreise Arnsberg, Detmold und Münster (siehe Schaubild unten). Erst- mals seit 2005 stieg die Wahlbeteiligung wieder leicht an. 2014 lag sie bei nur 39,5 Prozent. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen Frauen und Männern. Nur 37,39 Prozent der Apothekerinnen beteiligten sich an den Kam- merwahlen. Bei den Apothekern waren es mit 46,26 Prozent signifi- kant mehr. Die Bereitschaft, sich an der Kammerwahl zu beteiligen, wächst zudemmit dem Umfang der Tätigkeit. In den Altersgruppen bis 35 Jahre (Wahlbeteiligung: 33,92 Pro- zent) und bis 50 Jahre (38,15 Prozent) lag die Wahlbeteiligung unter
Wahlbeteiligung in den Wahlkreisen
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000
43,00%
42,15%
42,12%
42,00%
7914
41,00%
40,30%
40,00%
39,00%
37,80%
38,00%
3267
3193
Durchaus gravierende Unter- schiede gab es bei der Kammerwahl 2019, mit Blick auf die Wahlbe- teiligung in den drei Wahlkreisen Arnsberg, Detmold und Münster, wie dieses Schaubild zeigt.
2863
37,00%
1784
36,00%
1235
1206
752
35,00%
Gesamt
Arnsberg
Detmold
Münster
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | WLAT
„Dieser Kongress hat das apothekerliche Wir gestärkt und eindrucks- voll unsere Stärke und Unverzichtbarkeit unter Beweis gestellt.“
Gabriele Regina Overwiening Kammerpräsidentin
Signal der Stärke und Geschlossenheit 7. Westfälisch-lippischer Apothekertag mit Rekordzulauf
Was für ein Rekordzulauf: Über 1.340 Apothekerinnen und Apothe- ker, Pharmaziestudierende und PTA verhalfen dem Westfälisch- lippischen Apothekertag (WLAT) bei seiner siebten Auflage zu einer neuen Besucher-Bestmarke. Damit avanciert die Veranstaltung der AKWL erneut zum größten regionalen Fortbildungskongress der Apothekerschaft im deutschsprachigen Raum. Zwei Tage Fortbildung pur „Die Apothekertage in Münster waren schon immer besonders, aber dieser WLAT hat alles übertroffen“, bilanziert Gabriele Regina Over- wiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Das war beindruckend. Der WLAT sendet ein Zeichen der Einigkeit inner- halb des Berufsstandes und zeigt unser starkes apothekerliches Wir, das als Stärke und Unverzichtbarkeit der Apothekerinnen und Apo- theker von Politik und Öffentlichkeit deutlich wahrgenommen wird.“ Schon zum Auftakt am Samstag stimmte die inspirierende Key- note von Dr. Franz Alt, langjähriger Leiter des ARD-Magazins „Report Baden-Baden“ und „Grandseigneur“ des deutschen Fernsehens, die Teilnehmer auf einen spannenden Kongresstag ein. „Wenn wir wei- termachen wie bisher, wird in 50 Jahren jeder zweite Mensch auf dieser Erde den Folgen des Klimawandels zumOpfer fallen“, zeichne- te Alt ein düsteres Bild und forderte Politik und Gesellschaft auf, die Beschlüsse des UN-Klimaabkommens von Paris aus dem Jahr 2015 umzusetzen. „Dann müssten die Schüler gar nicht erst auf die Straße gehen“, schlug Alt den Bogen zur Bewegung Fridays for Future. Für ihn liegt die Rettung der Erde in den regenerativen Energien: „Die Sonne stellt keine Rechnung“, lautet seine einleuchtende Maxime.
Politische Eröffnung mit Spahn, Laumann und Lewe Die politische Eröffnung mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn drehte sich um das Verbot von Boni auf verschreibungs- pflichtige Arzneimittel, das Spahn („Es ist mein Ziel, Wild-West bei den Boni zu beenden“) ins Sozialgesetzbuch schreiben will, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch Vor-Ort-Apotheken zu sichern. Overwiening forderte ihn auf, nicht auf Zeit zu spielen, sondern Tempo zu machen. Dies will Spahn tun: „Noch im April gehen wir ins Gesetzgebungsverfahren. Die Messe ist noch nicht gelesen, aber über die Phase der Fürbitten sind wir hinaus.“ In die Sprachbilder katholischer Gottesdienste stieg auch Spahns Pendant
Prof. Dr. Kristina Friedland (Mainz) war eine der zahlreichen Referentinnen und Referenten beimWLAT 2019. Sie hielt den Vortrag „Volkskrankheit Depression – Erkennen, Behandeln, Beraten“.
Die Keynotes von Dr. Franz Alt (l.) und Joey Kelly (r.) begeisterten die Teilnehmer/-innen und stimmten sie jeweils auf einen spannenden Kongresstag ein.
auf Landesebene, NRW-Gesundheitsminister und WLAT-Schirmherr Karl-Josef Laumann ein: Zur Einhaltung des Boni-Verbots seien echte Sanktionsmöglichkeiten nötig, damit man Versender, die sich nicht daran hielten, „katholisch machen kann“. Die bedeutende Rolle der Apothekerinnen und Apotheker in der Gesellschaft hatte zuvor auch Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe herausgestellt: „Apothe- ken sind Orte der menschlichen Begegnung, des Vertrauens. Diese können digital nicht ersetzt werden.“ Den zweiten Kongresstag eröffnete die Keynote von Joey Kelly: „No Limits: Wie erreiche ich meine Ziele?“ hieß der Titel des Vortrags des Musikers und Extremsportlers, der bereits Dutzende Marathons, Ultramarathons und Langdistanz-Triathlons bewältigt, Deutschland von Norden nach Süden zu Fuß durchquert und bei Eiseskälte am Wettlauf zum Südpol teilgenommen hat. Von seinen Wettkämp- fen, Abenteuern, aber auch den Erfolgen der Kelly Family zeigte er viele Bilder und Filmsequenzen und motivierte seine Zuhörer dazu, sich Ziele zu setzen und Grenzen auszutesten. Denn letztere lägen meist viel weiter entfernt, als wir denken – das gelte sowohl für den Sport als auch für andere Bereiche, denn: „Das ganze Leben ist ein Marathon.“
Neben Fortbildungen, kollegialem Austausch und vielen Gesprä- chen auf der Fachausstellung kam auch der gute Zweck beim WLAT nicht zu kurz: Die Abendveranstaltung im GOP-Varieté-Theater war zugleich Spendengala für das AKWL-Hilfsprojekt „Eine Dosis Zu- kunft“: In Kooperation mit der Kindernothilfe finanziert die Aktion Impfungen in den Slums von Kalkutta. „Allein im Rahmen des WLAT wurden rund 14.500 Euro gespendet“, freute sich Overwiening. In den vergangenen zehn Jahren hat das 2009 gegründete Projekt damit knapp über 350.000 Euro gesammelt. Das Spendenbarome- ter (www.eine-dosis-zukunft.de) zeigt: Bislang konnten durch die Spenden 170.646 Kinder geimpft werden. Die Gäste der Deutschen Apotheker- und Ärztebank allein haben durch ihren Spendenscheck am Samstag 1.500 Kombi-Impfungen ermöglicht: Die Apobank-Ver- treter Franz-Josef Gebker und Dirk Altfeld überreichten einen Scheck in Höhe von 3.000 Euro. Das im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende Fortbildungshigh- light wird vollständig in Eigenregie, ausschließlichmit eigenenMitar- beiterinnen undMitarbeitern der Kammer und ohne externe Partner veranstaltet. „Am 13./14. März 2021 ist es wieder soweit“, versprach Kammerpräsidentin Overwiening.
Eine begleitende Fachausstellung und Zeit für Gespräche rundeten den erfolgreichen Kongress 2019 in Münster ab.
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | Sitzungen und Tagungen
Sitzungen und Tagungen
Überblick über die wichtigsten Termine des Jahres 2019
APOTHEKERPARLAMENT
ARGE DER HEILBERUFSKAMMERN
Zu drei Sitzungen kamen die Delegierten des westfälisch-lippischen Apothekerparlamentes, der Kammerversammlung, 2019 in Münster zusammen. Die Frühjahrssitzung, zugleich die letzte Sitzung der 16. Wahlperiode, fand am 19. Juni im Parkhotel Schloss Hohenfeld statt. Die konstituierende Sitzung der 17. Wahlperiode fand am 4. September im Grünen Saal des Messe und Congress Centrums Halle Münsterland statt, gefolgt von der ersten Herbstsitzung der neuen Wahlperiode am 4. Dezember 2019 im münsterischen Ärztehaus der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
Der Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern im Land Nord- rhein-Westfalen (ARGE HBK NW) gehören die Apotheker-, Ärzte-, Tierärzte- und Zahnärztekammern sowie die Psychotherapeuten- kammer an. Die ARGE tagte am 11. Februar sowie, als Gespräch der Präsidentinnen und Präsidenten der ARGE HBK mit Landesgesund- heitsminister Karl-Josef Laumann, am 26. Juli 2019.
SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE
Aus- und Fortbildungsausschuss* 6. März und 9. Oktober Weiterbildungsausschuss 20. März und 23. Oktober Finanzausschuss 7. Mai und 30. Oktober Ausschuss ZVW und Soziales 29. April (letztmalig) Ausschuss für Dienstbereitschaftsregelungen und Rezeptsammelstellen 15. Mai und 20. November QS-Ausschuss 6. Februar und 3. Juli Nachwuchsausschuss 30. Oktober (in 17. WP neugewählt) Satzungsausschuss 12. März Berufsbildungsausschuss 13. November
SITZUNGEN DES VORSTANDES
Der Vorstand der Apothekerkammer Westfalen-Lippe trat im Be- richtszeitraum zu neun Sitzungen zusammen. Die Sitzungen fanden statt am15. Januar, 13. März, 10. April, 14. Mai, 10. Juli (in Verbindung mit einer Klausurtagung des Vorstandes samt Rückblick auf die zu- rückliegende Wahlperiode), 11. September (samt Vorstandsklausur- tagung für die neue Wahlperiode), 17. September (mit anschließen- der DAT-Infoveranstaltung), 6. November und 17. Dezember.
* seit September 2019 firmiert der Ausschuss als Fortbildungs- und AMTS-Ausschuss
LISTENGESPRÄCHE
Der regelmäßige Austausch zwischen Vertretern der in der Kam- merversammlung vorhandenen Gruppierungen (Gemeinschafts- liste, Aktive Liste, Neue Liste, BasisApotheker) mit Präsidium und Geschäftsführung erfolgte 2019 am 4. Juni und am 22. November.
28. LANDESGESUNDHEITSKONFERENZ
Die 28. Landesgesundheitskonferenz Nordrhein-Westfalen tagte am 1. Juli 2019 in Essen. Die vorbereitenden Ausschusssitzungen zur jährlichen Landesgesundheitskonferenz fanden am 21. Februar und am 15. November (für 2020) statt.
Öffentlichkeitsarbeit | AKWL Geschäftsbericht 2019
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Im Dialog
Präsenz auf Info-Veranstaltungen und Gesundheitsmessen
Aktuelle Informationen rund um die Gesundheitspolitik und die Leistungen der öffentlichen Apotheken vermittelt die Apotheker- kammer Westfalen-Lippe mit ihrem Politikbrief „akwl [konkret]“. Er wird regelmäßig an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten in Westfalen-Lippe sowie zahlreiche weitere gesundheitspolitische Akteure versendet. Hinzu kamen wieder viele persönliche Gesprä- che, die Präsidium und Geschäftsführung mit Politikern wie Jens Spahn, Karl-Josef Laumann, BMG-Staatssekretärin und MdB Sabine Weiss und mit Vertretern von Selbsthilfeorganisationen führten. 2019 fanden die Runden Tische für Junge Pharmazeuten in Dort- mund und Münster statt. In diesem Jahr gab es neben dem gemein- samen Frühstück und aktuellen Informationen aus der Berufspolitik einen Ideenworkshop zur Unterstützung der Arbeit des neugegrün- deten Nachwuchsausschusses. Neben vielen interessierten jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten nahmen daher auch die Mit- glieder des neuen Ausschusses an den von Vorstandsmitglied Chris- tine Weber und Mastercoach und Apothekerin Anja Keck geleiteten Veranstaltungen teil. RUNDE TISCHE UND INFO-ABENDE
Landesparteitag der SPD in Bochum: Vorstandsmitglied Sandra Potthast (re.), selbst aus Bochum, und die Kreisvertrauensapothekerin Dr. Inka Krude waren am Informationsstand der AKWL präsent und hatten dort, neben vielen weiteren Delegierten, auch Umweltministerin Svenja Schulze zu Gast.
REHACARE: 3.000 GESUNDHEITS-CHECKS
Auf Gesundheitsmessen zeigten die Apotheker/-innen auch im Be- richtsjahr wieder Flagge – unter anderem mit einem großen Ge- meinschaftsstand der vier Apothekerorganisationen bei der Messe Rehacare in Düsseldorf. Fast 800 Aussteller aus über 43 Ländern präsentierten sich vom 18. bis 21. September 2019 in Düsseldorf. Zu den Ausstellern gehörte erneut die Apothekerschaft. Der Mes- sestand der Apothekerverbände und Apothekerkammern in Nord- rhein-Westfalen stand ganz im Zeichen des Markenzeichens der Apotheken vor Ort, dem roten A, und war wie auch in den Vorjahren ein Publikumsmagnet. Das barrierefreie Angebot der Apotheker im Sportcenter des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes NRW stieß auf eine sehr große Resonanz. Die Besucher nutzten die Möglichkeit zu Blutdruck- und Blutzuckermessungen und informierten sich zur Be- deutung der Apotheke und zu den Berufsfeldern Apotheker, PTA und PKA. „Mit unserer Messeteilnahme haben wir auf die Bedeutung der Apotheken vor Ort aufmerksam gemacht und ganz konkret unsere Leistungsfähigkeit in der Gesundheitsprävention demonstriert“, so das Fazit von AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff, der das be- währte Team um Apothekerin Marlene Langenberg-Nüsser amMes- sestand unterstützte und sich über die zahlreichen Besucher freute: „Das Interesse an unseren Gesundheits-Checks war zeitweise so groß, dass sich lange Schlangen bildeten.“ Insgesamt wurden in vier Tagen über 3.000 Gesundheits-Checks durchgeführt. Zu den zahlreichen Gästen am Stand der Apotheker zählte auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der sich vom pharmazeutischen Personal spontan seinen Blutzuckerwert bestimmen ließ. Bereits über zehn Jahre engagieren sich die Apothe- kerinnen und Apotheker in NRW als Partner des Behindertensports in NRW. Der Messeauftritt auf der Rehacare bildet seitdem den Jahreshöhepunkt.
Über 50.000 Besucher, darunter Fachleute, Menschen mit Behinderungen sowie deren Angehörige, erreichte der Apothekerstand auf der Rehacare 2019, an dem über 3.000 Gesundheits-Checks durchgeführt wurden. Hier ist Vizepräsident Frank Dieckerhoff (re.) im Gespräch mit Landesgesundheits- minister Karl-Josef Laumann zu sehen.
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | Öffentlichkeitsarbeit
2019 ging es nahtlos weiter: Seit dem „Einschlag“ durch das EuGH- Urteil im Oktober 2016, führten Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Westfalen-Lippe, allen voran das Präsidium mit Gabriele Regina Overwiening und Frank Dieckerhoff, weiterhin in sehr hoher Frequenz Gespräche mit Politikern von CDU, SPD, Grünen, Linken und der FDP sowie weiteren wichtigen Entscheidern im Gesund- heitswesen. Fast immer zu dem Thema des Jahres 2019: dem po- litischen Entscheidungsprozess zum Apothekenstärkungsgesetz und insbesondere der darin zu regelnden Gleichpreisigkeit von Rx- Arzneimitteln. Nicht wenn alles rund läuft, sondern in Zeiten der Krise zeigt sich, wie belastbar und aktiv die Netzwerke sind, die die Pressestel- le der Kammer aufrechterhält. Engagiert und kämpferisch, leiden- schaftlich und überzeugend: Im Sinne des Graswurzel-Systems führ- ten nicht nur Präsidium und Kammervorstand, sondern auch viele Apothekerinnen und Apotheker ohne Mandat die Gespräche mit den Bundestags- und Landtagsabgeordneten im Wahlkreis. Unter- stützung erhielten sie aus dem Geschäftsbereich Kommunikation mit Anschreiben, Briefings, Materialien sowie der Vorbereitung und Begleitung der Termine. „Hier sind bei allen im Team Flexibilität und Schnelligkeit, aber auch Präsenz vor Ort gefragt“, lobt Geschäftsfüh- rer Michael Schmitz den großen Einsatz seines Teams. Idealerweise ist immer gleich ein Mitarbeiter aus der Öffentlichkeitsarbeit vor Ort beim Politikergespräch, das wiederum, damit auch die passen- den Bilder erzeugt werden, in der öffentlichen Apotheke stattfin- det und nicht in einem nichtssagenden Besprechungsraum. All das kommuniziert das ÖA-Team wiederum via Pressemitteilung, auf der Kammerwebsite und zunehemend auch über soziale Medien wie Facebook. Ins professionelle Briefing im Vorfeld der Gespräche wurde auch 2019 wieder viel Zeit und Manpower investiert, damit sich die Kammermitglieder nicht von der Politik „über den Tisch ziehen“ las- sen. „Ein Apotheker führt ein Lobby-Gespräch mit Bundestagsabge- ordneten vielleicht einmal in fünf Jahren, für viele mag es gar eine Premiere sein. Ein Abgeordneter führt solche Gespräche fünf Mal am Tag, der ist Vollprofi“, sagt Pressesprecher Sebastian Sokolowski. Beliebt ist immer der Hinweis von Politikern, dass viele Informatio- nen neu für sie seien, da sie vomBundesverband gar nicht informiert würden. „Und bei Gesprächen mit der ABDA heißt es dann gerne: Das sehen ihre Kollegen vor Ort aber ganz anders…“ Wichtig ist und bleibt es daher für einen so kleinen Berufsstand, dass der Zusam- menhalt bleibt und man sich nicht gegeneinander ausspielen lässt. Im Einsatz für die Apotheke Viele Politikergespräche, insbesondere zum Thema Gleichpreisigkeit
Gesprächsmarathon: Präsidentin, Vorstandsmitglieder, Kreisvertrauensapo- theker und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit suchen im persönlichen Gespräch wie auf Parteitagen und Veranstaltungen den Dialog mit der Politik und den Medien, stets koordiniert von der Kammergeschäftsstelle.
Öffentlichkeitsarbeit | AKWL Geschäftsbericht 2019
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Michael Schmitz Geschäftsführer Kommunikation IT und Neue Medien
SOCIAL MEDIA
PRESSEMITTEILUNGEN 2019 wurden fast 100 Kammerpressemitteilungen und Aussendun- gen der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) publiziert. Er- gänzend fertigte der Geschäftsbereich viele Pressetexte auf Anfrage und Wunsch der BÖ (z.B. zu Veranstaltungen vor Ort) oder speziell für Fachmedien an. In Westfalen-Lippe erreichen wir mit unseren regelmäßigen Aussendungen rund 300 Lokalredaktionen. 2019 wur- den wieder mehr als 1.500 Abdrucke registriert. Texterstellung und Versand erfolgten im Apothekerhaus in Münster. Zudem äußern sich die örtlichen Apothekersprecher in Hintergrundgesprächen, Hörfunk- und Fernsehinterviews und in Pressegesprächen. VORTRAGSSERVICE Kontinuierlich engagieren sich viele Kammermitglieder als Referen- ten – sei es vor Seniorengruppen, in der Volkshochschule oder beim Treffen von Lions- und Rotarier-Clubs. Für Vorträge zu allen gesund- heitspolitischen Themen steht der Geschäftsbereich Kommunikati- on mit Rat und Tat zur Seite – ebenso wie bei der Begleitung von Messen und Aktionen – sofern sie das Ziel verfolgen, die Position der Apotheker als freie Heilberufler zu stärken. 2019 konnten wir unsere Mitglieder wieder nahezu mit 100 derartiger Vorträge unterstützen. PRESSEHINTERGRUNDGESPRÄCHE Die Medienvertreter aus Westfalen-Lippe wurden auch im Berichts- jahr wieder regelmäßig zu Hintergrundgesprächen über politische und pharmazeutische Fragestellungen eingeladen. Hinzu kamen die Gespräche mit der Fachpresse im Rahmen der Sitzungen der Kam- merversammlung in Münster sowie regionale Pressegespräche und Fototermine. Seit über fünf Jahren ist die AKWL auf Facebook, dem derzeit größ- ten und bekanntesten sozialen Netzwerk, aktiv. In einer Zeit, in der die Reichweite von Tageszeitungen ebenso sinkt wie die Zahl der Lokalredaktionen, muss die Apothekerkammer verstärkt Social-Me- dia-Kanäle für sich nutzen und sich gleichsam eine eigene mediale Reichweite aufbauen. Über 200 Beiträge wurden 2019 auf Facebook „gepostet“, mit denen wiederum viele 100.000 Kontakte erzielt wer- den konnten. Darüber hinaus wurden vomGeschäftsbereich weitere Apotheken-Teams geschult – auf dem Weg zur eigenen Facebook- Präsenz. Weiter auf- und ausgebaut wurde außerdem der eigene YouTube-Kanal, AKWL-TV, vermehrt auch mit Eigenproduktionen. Die dort eingestellten Beiträge dienen in erster Linie der internen Kommunikation und der Nachwuchswerbung.
„Der Bewegtbildeinsatz wird für uns immer wichtiger, gerade auch um die Reichweiten auf unseren Social- Media-Kanälen zu erhöhen. Inzwi- schen produzieren, schneiden und untertiteln wir die ersten Beiträge direkt im Apothekerhaus.“
Michael Schmitz
EINE DOSIS ZUKUNFT: FAST 390.000 EURO
„Tue Gutes und rede darüber“ lautet die Devise unserer öffentlich- keitswirksamen Hilfsaktion, die 2009 gemeinsammit der Kindernot- hilfe gestartet wurde. 2019 kam durch vielfältige Aktionen in den Apotheken die Rekordsumme von über 52.000 Euro für das Projekt zusammen. Seit Projektstart wurden damit schon fast 386.000 Euro an Spenden für „Eine Dosis Zukunft“ gesammelt. Die Einnahmen kommen dem Projekt in den Slums von Kalkutta (Indien) zugute. www.eine-dosis-zukunft.de
IN DER SCHULE
150 Kammermitglieder beteiligen sich ehrenamtlich als Referenten am Projekt „Apotheke macht Schule“, das wir aus Baden-Württem- berg adaptiert haben. 14 unterschiedliche Vortragsthemen richten sich an Schüler/-innen, Eltern oder Lehrer/-innen. So werden Jugend- liche u. a. über Themen wie Essstörungen oder Doping aufgeklärt. 2019 wurden wiederum gut 50 Vorträge in Schulen gehalten.
TAG DER APOTHEKE
Der „Tag der Apotheke“ fand im Berichtsjahr am 7. Juni statt. Unter dem Motto „Richtige Medikation für Kinder“ machten die Apothe- ken in Westfalen-Lippe auf Leistungen speziell für Kinder aufmerk- sam. Auch dieser Tag wurde durch regionale Pressearbeit begleitet.
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | IT und Neue Medien
HBA & SMC-B, TI, X3, WIN 10 &WLAN, Chip- System & Online-Wahl „Mit freundlichen Grüßen“
Stefan Lammers Abteilungsleiter IT und Neue Medien
„Die AKWL hat 2019 bereits prozes- suale und technische Vorbereitun- gen für den Rollout der Telematik- Infrastruktur geschaffen.“
Der Titel liest sich wie eine Zeile aus dem bekannten Song „MfG (Mit freundlichen Grüßen)“ der „Fantastischen 4“. Er spiegelt aber sehr gut und kompakt die IT-Kerntätigkeiten des letzten Jahres wider. Im ersten Halbjahr hat die AKWL als erste Heilberufskammer in Deutschland überhaupt (s. Seite 4) die Kammerwahl auch als On- line-Wahl angeboten. Während das Wahlprozedere in den Händen von Hauptgeschäftsführung und Rechtsabteilung lagen, musste die kammereigene Software ebenfalls für diese Anforderung fit ge- macht werden. Wählerverzeichnisse und Wahllisten mussten hierzu passgenau in einem neuen Modul der Kammersoftware X3 frist- gerecht ermittelt und ausgegeben werden und in einem weiteren Schritt an die Anforderungen des Dienstleisters zur Abwicklung der Online-Wahl angepasst werden. TELEMATIK-PROZESS GEWINNT AN FAHRT
Stefan Lammers
Ausweiskarten – der Apothekerausweis (HBA) und die Institutio- nenkarte (SMC-B) – werden durch die AKWL auf Antrag an ihre Mit- glieder herausgegeben. Bei der Produktion bedient sich die AKWL – ebenso wie alle anderen Kammern in Deutschland – sog. qualifi- zierter Vertrauensdiensteanbieter (qVDA), die über die notwendigen Zulassungen verfügen. Dazu hatten alle 17 Kammern die Ausgabe von Heilberufsausweisen (HBA) und Institutionskarten (SMC-B) eu- ropaweit in einem „Open-House-Verfahren“ ausgeschrieben. QVDA, die die in der Ausschreibung vorgegebenen Rahmen- und Endnut- zerverträge akzeptieren, schließen mit der AKWL Rahmenverträge, die u.a. die Produktion und Auslieferung regeln. Im Zusammenspiel von Mitgliederbereich, AKWL-Kammersoftware X3 und den Schnitt- stellen der qVDA wurden bereits die erforderlichen Antrags- und Ausgabeprozesse entwickelt und umgesetzt. Zum aktuellen Stand der TI-Einführung und Ausgabeverfahren für die o.g. Karten infor- mieren wir Sie umfassend unter www.akwl.de/ausweise. Weitere Arbeits- und Aufgabenfelder liefen dann schon fast eher ne- benbei, ohne dass sie in ihrer Bedeutung nachrangig wären. Dazu ge- hörte neben der Umrüstung aller Arbeitsplatzsysteme auf das neue Betriebssystem Windows 10 (Windows 7 „out of support“) etwa auch, dass imApothekerhaus aus Gründen von Datenschutz und Da- tensicherheit ein Chip-System für alle Mitarbeiter/-innen und Gäs- te installiert wurde, das eine individuelle Türsteuerung ermöglicht. Als weitere Datenschutz- und Datensicherheitsmaßnahme wurde eine Dokumenten- und Datenaustauschplattform eingeführt, über die sicher und flexibel große Datenvolumina (etwa Vorträge und Skripte) aber auch kritische Daten (spezielle Dateiformate und per- sonenbezogene Daten, etwa Adressdaten) datenschutzkonform bereitgestellt werden können. Für das gesamte Gebäude wurde ein Gäste-WLAN eingerichtet. Die sukzessive Umrüstung von Arbeits- plätzen auf höhenverstellbare Schreibtische wurde ebenso begleitet wie das Modellvorhaben im Notdienst („Frag das A“). In der Summe Aufgaben und Maßnahmen, die nicht nur in das Jahr 2020 ausstrah- len werden – mit freundlichen Grüßen in das neue Geschäftsjahr.
Die zweite Jahreshälfte wurde von einem Thema bestimmt, das ab 2020 alle Apotheken bundes- weit beschäftigen wird und vielfach schon im Berichtsjahr beschäftigt hat: Die flächendecken-
de Einführung der Telematikinfrastruktur (TI) in den Apotheken in Deutschland. Forciert durch verschiedene Marktteilnehmer, eine umfassende Berichterstattung in den Fachmedien sowie zahlreiche E-Rezept-Projekte in Deutschland gewann das Thema für unsere Kammermitglieder zunehmend an Bedeutung: Konnektoren, Karten- lesegeräte, HBA & SMC-B, eMP, NFDM, zudem Fragen zu gesetzlichen Fristen und Finanzierungsregelungen sind hier nur einige Stichworte. Der Beratungsbedarf war bereits sehr groß. Fakt ist: Die Planung für die Ausstattung der Apotheken in Deutschland wird im Wesentlichen durch zwei Faktoren bedingt — gesetzgeberische Maßnahmen auf der einen Seite und technische Komponenten und deren Verfügbarkeit auf der anderen Seite. Hier spielen Fragen zur Verfügbarkeit von Konnektoren, Heilberufsaus- weisen und Institutionenkarten sowie die Diskussionen und Gesetz- gebungsmaßnahmen rund um das Thema E-Rezept hinein. Westfalen-Lippe sticht als Kammer zudem in gewisser Weise heraus, da in unserem Landesteil zum Jahresbeginn 2020 ein Feld- test unter Beteiligung von 15 Apotheken startet. Insofern musste die AKWL bereits prozessuale und technische Vorbereitungen tref- fen, die andere Kammern zu diesemZeitpunkt noch nicht umgesetzt haben bzw. noch nicht mussten. Denn die zwingend erforderlichen
Apotheken- und Berufsrecht | AKWL Geschäftsbericht 2019
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„Alles neu“ könnte fast ein geeignetes Motto für das Jahr 2019 der Rechtsabteilung sein. So erfolgte zuMitte des Jahres 2019 einWechsel in der Leitung der Rechtsabteilung, da sich mit Bernhard Hielscher der langjährige Abteilungsleiter Recht nach fast 40 Jahren Tätigkeit für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete. Online-Wahl und Satzungen Gleichzeitig plante und organisierte die Rechtsabteilung die Wahl zur 17. Kammerversammlung. Als erste Heilberufskammer in Deutschland bot die Apothekerkammer dabei die Möglichkeit der Online-Wahl an (siehe Artikel auf Seite 4). Zudem wurde die Hauptsatzung als „Verfas- sung“ der Kammer umfassend überarbeitet und an die neuen tatsäch- lichen und rechtlichen Gegebenheiten angepasst. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls eine neue Geschäfts- ordnung erarbeitet. Eine große Herausforderung war hier, die Wahl- modalitäten der Kammerorgane und -gremien vollständig neu zu gestalten. Ihre „Feuerprobe“ bestand die neue Geschäftsordnung sodann bei der konstituierenden Kammerversammlung am 4. Sep- tember 2019. Zudem wurde die Satzung über das Wissenschaftliche Institut für Versorgungsforschung in der Apotheke sowie eine Melde- ordnung erarbeitet. Heilberufsgesetz NRW Weiterhin fand die umfassende Novellierung des Heilberufsgesetzes NRW in 2019 ihren Abschluss. Das Heilberufsgesetz bildet die landes- rechtliche Grundlage für die Organisation und das Wirken der Kam- mer. Die Novelle wurde durch die Rechtsabteilung konstruktiv-kritisch im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern NRW begleitet. Dies umfasste insbesondere eine sachverständige Teilnah- me an einer Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Sozi- ales des Landtags NRW. Berufsaufsicht Eine der zentralen Aufgaben der Rechtsabteilung ist die Aufsicht über das berufliche Verhalten der Kammermitglieder. In diesem Zusam- menhang legte die Rechtsabteilung dem Vorstand 36 Sachverhalte zur Entscheidung über Berufspflichtverletzungen vor. In elf Fällen ent- schied der Vorstand auf eine schriftliche Abmahnung durch das Prä- sidium. 23 Mal sprach der Vorstand eine Rüge aus, von denen 15 mit einem Ordnungsgeld verbunden wurden. Dieses lag je nach Art und Schwere der Berufspflichtverletzung zwischen 250 und 2.000 Euro. Zwei Verfahren endeten ohne Maßnahme. Apothekenrecht und Berufsrecht Aktivitäten und Verfahren im Überblick
Sören Cromberg Abteilungsleiter Recht
„Neben der Durchführung der Online- Wahl war es eine große Heraus- forderung, die Wahlmodalitäten der Kammerorgane und -gremien vollständig neu zu gestalten.“
Sören Cromberg
Erfreulicherweise musste der Vorstand in 2019 nicht von seiner Befugnis zur Einleitung eines berufsgerichtlichen Verfahrens Ge- brauch machen. In einem weiteren Fall verneinte der Vorstand nach eingehender Würdigung des beruflichen Verhaltens eines Kammer- mitglieds dessen persönliche Zuverlässigkeit, deren Bestätigung für die Beantragung einer Betriebserlaubnis angefordert wurde. Vielfältiges Tätigkeitsspektrum Im Übrigen weist die Rechtsabteilung ein vielfältiges und sich stets wandelndes Tätigkeitsspektrum auf. Sie berät Präsidium, Vorstand, Geschäftsführung und die Fachabteilungen der Kammer in rechtli- chen Angelegenheiten und begleitet Projekte und Gremiensitzungen, sofern dies aufgrund rechtlicher Zusammenhänge erforderlich ist. Ferner gibt sie fachliche Stellungnahmen gegenüber den Apotheken- aufsichtsbehörden ab und berät die Kammermitglieder zu rechtlichen Fragestellungen. Diese Beratung ist sehr vielfältig und betrifft verschiedenste Rechtsgebiete wie beispielsweise das Apothekenrecht, das Berufs- recht, den Datenschutz, das Heilmittelwerberecht und das allgemeine Wettbewerbsrecht.
14 AKWL Geschäftsbericht 2019 | Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement
Enorme Synergieeffekte durch die „Alles-unter- einem-Dach-Lösung“ Service-Portal: Zwischenbilanz nach fünf Jahren
Ulrike Teerling Abteilungsleiterin Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement
Das Service-Portal fasst im Apothekerhaus die Bereiche Pharma- zeutische Praxis und Arzneimittelinformation/Medikationsma- nagement zusammen. Die „Alles unter einem Dach-Lösung“ führt, so die Zwischenbilanz nach fünf Jahren, zu ebenso erfreulichen wie deutlichen Synergieeffekten, da die Überschneidungen zwischen den Bereichen Arzneimittelinformation/Medikationsmanagement und Pharmazeutischer Praxis zeitnah hausintern besprochen und gebündelt weitergegeben werden können. Arzneimittelinformation/Medikationsmanagement Die unverändert hohe Zahl der Anfragen zeigt, dass die Apotheker- schaft auch in einem schwierigen Umfeld nicht in ihrer heilberufli- chen Tätigkeit nachlässt. Viel positives Feedback gab es für das im Berichtsjahr neu etablierte Rundfax „Arzneimittelinformation“, in dem Medikationsanalysen oder aktuelle Themen zur Arzneimittel- therapie kommuniziert werden. Gut angekommen ist auch die auf der Seite des Service-Portals abrufbare Linksammlung. Bewährte Dinge wie Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereini- gung im Bereich Heilberufe im Dialog und die Weitergabe von Bei- spielfragen an die Uni Münster stehen natürlich weiterhin auf der
„Trotz der stetig wachsenden bürokratischen Anforderungen und aufgrund der Lieferengpässe immer geringeren Zeitressourcen ist das Engagement der Kollegenschaft im Bereich Medikationsanalyse und Beratung in allen Fragen rund um das Arzneimittel ungebrochen.“
Ulrike Teerling
Pharmazeutische Praxis
Arzneimittelinforma- tion und Medikations- management
Ute Behle
Ulrike Teerling
Imke Düdder
Dr. Julia Podlogar
Annabelle Ludescher
Pharmazeutische Praxis | AKWL Geschäftsbericht 2019
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In der Abteilung Pharmazeutische Praxis werden Informationen erfasst und aufbereitet, die für den Apothekenalltag und den rei- bungslosen Ablauf in der öffentlichen Apotheke relevant sind. Durch gezielte Information soll eine korrekte und praxisnahe Umsetzung der Vorgaben ermöglicht werden. Thematisch sind hierbei vor allem rechtliche Aspekte von Be- deutung, insbesondere in den Bereichen der Apothekenbetriebsord- nung, des Betäubungsmittel-, Arzneimittel-, Gefahrstoff- und Apo- thekenrechts. Konkret informierte die Abteilung Pharmazeutische Praxis im Geschäftsjahr 2019 aktiv via Homepage, Rundfax, Mittei- lungsblatt und Newsletter zu folgenden Themen: • Sachkundenachweis bei Abgabe von Gefahrstoffen, • Arzneimittelbevorratung in der Apotheke, • Meldewege von Arzneimittelrisiken, • Lagertemperaturen von Arzneimitteln, • Abgabe von Cannabidiol und anderen Cannabis-Produkten in der Apotheke, • Organisatorisches zum Notfalldepot, • Bestimmungen im Notdienst, • tierärztliche Verschreibungen, • alternative Prüfmethoden bei Cannabisblüten, • Änderung der Apothekenbetriebsordnung, • vorgeschriebene Kontrollen bei Prüfgeräten, • Aktualisierung der Leitlinien, • rechtliche Aspekte bei ärztlichen Verschreibungen. Im Fokus: Canna- bis-Produkte und Chemikaliensach- kunde-Nachweis Die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswe- sen und insbesondere mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe wurde im Rahmen der landesweiten Kampagne „Damit Antibiotika auch morgen noch wirken“ intensiviert. Anlässlich des Gesundheitstages der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau wurde im Oktober mit einem Informationsstand das Thema „Anti- biotika so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ den Teilnehmern kommuniziert und weitere Aktivitäten für das Jahr 2020 vorbereitet. Verschiedene Themen für den Apothekenalltag aufbereitet Agenda der Abteilung. Die Anfragen erreichen die Abteilung mitt- lerweile zu weit über 90 Prozent digital, über die Eingabemaske des Service-Portals.
Ute Behle Abteilungsleiterin Pharmazeutische Praxis
„Wir freuen uns, wenn wir durch unsere Unterstützung schnell und praxisnah zu einem reibungslosen Ablauf in der Apotheke beitragen können.“
Ute Behle
Über diese aktive Information hinaus bietet die Abteilung Phar- mazeutische Praxis den Kammermitgliedern gemeinsam mit der Abteilung Arzneimittelinformation das sogenannte Service-Portal Pharmazie an. Dieses ermöglicht den Kammermitgliedern konkrete, individuelle Anfragen zu stellen, welche schnell, kompetent und pra- xisnah beantwortet werden. Im Geschäftsjahr 2019 wurde dieser Service insgesamt mehr als 3.700 Mal genutzt. Die Anfragen betrafen wieder das gesamte Spek- trum des Apothekenalltags. Als Schwerpunktthemen kristallisierten sich bei den Anfragen im Jahr 2019 die beiden Themen „Sachkunde bei der Abgabe von Gefahrstoffen“ sowie „Abgabe von Cannabis- Produkten in der Apotheke“ heraus. Notfalldepots: Vielfältige Umorganisationen Der Abteilung Pharmazeutische Praxis obliegt außerdem die Betreu- ung der drei Notfalldepots der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Hier waren im Berichtsjahr wegen des Umzuges eines Notfalldepots aufgrund neuer rechtlicher Vorgaben und aufgrund von Liefereng- pässen einzelner Notfalldepot-Arzneimittel vielfältige Umorganisa- tionen und Anpassungen erforderlich, um das bewährte System im Sinne unserer Mitglieder aufrechterhalten zu können.
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | Qualitätssicherung
1.000 Apotheken nutzen das QM- System der AKWL Zahl der durch die Kammer QM-zerti- fizierten Apotheken leicht gesunken Im Berichtsjahr betreute die Abteilung Qualitätssicherung insge- samt 1.049 Apotheken in Westfalen-Lippe zu allen Fragen rund um die Einführung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanage- mentsystems, zur Zertifizierung sowie bei Fragen zum elektroni- schen QM-Handbuch. Diese Zahl entspricht einem „Marktanteil“ von 55 Prozent (Vorjahr: 57 Prozent). 2019 setzten sieben weitere Apothekerkammern die eQMH-Lösung aus Münster ein: die Kam- mern in Berlin, Bremen, Brandenburg, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Kammer Berlin ist im Berichtsjahr dazugekommen. Die Zahl der Nutzer des elektronischen QM-Handbuchs der Kammer liegt weiter auf hohem Niveau: Insgesamt 958 Apotheken (784 Lizenznehmer sowie 174 angeschlossene Filialen) nutzten es zum Stichtag 31. Dezember 2019, davon 747 nicht zertifizierte und 211 von der Kammer zertifizierte Apotheken.
Wolfgang Erdmann Abteilungsleiter Qualitätssicherung
„Es bleibt erfreulicherweise dabei: Über 1.000 Apotheken-Teams nutzen unser QM-System .“
Wolfgang Erdmann
Darüber hinaus verfügen weitere 91 Apotheken über ein gül- tiges QM-Zertifikat der Kammer, ohne allerdings das eQMH einzu- setzen. Die Gesamtzahl der Apotheken, die über ein gültiges QM- Zertifikat der Kammer verfügen, sank damit imBerichtszeitraum auf 302 (Vorjahr: 304). Dies entspricht wie im Vorjahr einem Anteil von 15,8 Prozent.
Rezeptur- und Beratungsqualität 797 Testkäufe und 91 Rezeptur-Checks Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe nahm im ersten Halbjahr 2019 mit 20 und im zweiten Halbjahr 2019 mit 14 pharmazeuti- schen Fachprüfern aus dem Ehrenamt Erhebungen zur Beratungs- qualität vor. Die Fachprüfer besuchten insgesamt 797 Apotheken mit zwei Szenarien. Zudem wurden zwei Erhebungen zur Qualität der Rezeptur un- ter Praxisbedingungen mit einer Stichprobenzahl von insgesamt 91 vorgenommen. Die Proben wurden im Zentrallaboratorium Deut- scher Apotheker in Eschborn untersucht. Apotheken mit Rezeptur- mängeln konnten erneut kostenlos an einem mit der Universität Münster entwickelten Rezeptur-Workshop teilnehmen.
Aus-/Fortbildung und AMTS | AKWL Geschäftsbericht 2019
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Die Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe sind bun- desweit weiterhin das Maß der Dinge, was ihre Fortbildungsaktivi- tät anbelangt. Erfreulicherweise bleibt die Gesamtzahl der Fortbil- dungsteilnahmen im Berichtsjahr stabil. Insgesamt wurden 26.182 (Vorjahr 26.048) Teilnahmen an 287 (Vorjahr 312) Fortbildungsver- anstaltungen gezählt. Mittlerweile entfallen über zwei Drittel (69 Prozent) der Teil- nahmen auf Online-Angebote: 13.620 Teilnahmen an 25 E-Learning- Lektionen und 4.432 Teilnahmen an 57 Webinaren stehen 8.130 Teil- nahmen an den Präsenzfortbildungen gegenüber (Vorjahr: 8.835). Der Löwenanteil der Teilnahmen, nämlich mit 1.149 mehr als jede achte Fortbildungsteilnahme, entfiel auf den WLAT. Das System des Fortbildungsschecks bleibt beliebt: 2019 wur- den 489 Fortbildungsschecks für Apotheker/-innen ausgestellt. „Be- lohnung statt Strafe“ lautet die Botschaft, die in Westfalen-Lippe ankommt. Auch bei den PTA: An sie wurden 2019 insgesamt 499 Fortbildungsschecks vergeben. Leicht rückläufig ist die Zahl der Apotheker/-innen und PTA in Westfalen-Lippe, die über ein gültiges Fortbildungszertifikat verfü- gen: Die Gesamtzahl lag am Ende des Berichtsjahres bei 3.063 (1.678 Approbierte und 1.385 PTA). Erneut gestiegen ist der Anteil der Apo- theken, in denen mindestens ein approbierter Mitarbeiter über ein gültiges Fortbildungszertifikat der Kammer verfügt – auf nunmehr 52,51 Prozent. Im PTA-Campus waren Ende 2019 sage und schreibe 6.874 PTA registriert (gegenüber 6.617 Ende 2018). Hier haben sich die Teilnehmerzahlen binnen sechs Jahren mehr als verfünffacht. Fortbildungszahlen bleiben stabil E-Learning-Trend verstärkt sich
Dr. Oliver Schwalbe Abteilungsleiter Aus-/Fortbildung und AMTS
„Was mich freut ist, dass so viele Berichte in CIRS-NRW aus der Pharmazie kommen.“
Dr. Oliver Schwalbe
Zahl der AMTS-Manager wächst und wächst Bis Ende 2019 waren insgesamt 611 Apotheken als Ausbildungsapo- theken akkreditiert. Das ist ein neuerlicher Zuwachs um vier Apothe- ken. 64 der 611 Apotheken liegen außerhalb von Westfalen-Lippe. Die Zahl der AMTS-qualifizierten Apotheken erhöhte sich im Be- richtsjahr von 456 auf 459. Davon liegen 48 außerhalb von Westfa- len-Lippe. Die Zahl der ausgebildeten AMTS-Manager wuchs erneut stark – von 1.021 auf nunmehr 1.147. An den elf Basisschulungen „CurriculumMedikationsanalyse und Medikationsmanagement als Prozess“ in Bielefeld, Dortmund, und Münster nahmen 291 Approbierte und PhiP teil. Die angebotenen fünf AMTS-Qualifizierungsseminare in Münster verzeichneten insge- samt 505 Teilnahmen (Approbierte und PhiP). Im Berichtsjahr fanden zudem in Münster wiederum zwei AMTS-Symposien statt, mit denen die Qualifikation zum AMTS-Manager feierlich abgeschlossen wurde. Hier wurden weitere 183 Teilnehmer/-innen gezählt. CIRS NRW Seit September 2019 sind die Apothekerkammern in NRW, zusam- mengeschlossen im CIRS-Pharmazie auch Teil von CIRS-NRW. Die interprofessionelle Zusammenarbeit von Ärzte- und Apotheker- kammern im Bereich der Fehlerlenkung und der Dokumentation kritischer Ereignisse wurde auch durch einen gemeinsamen CIRS- Gipfel dokumentiert. „Was mich freut ist, dass so viele Berichte in CIRS-NRW aus der Pharmazie kommen. Hier stehen wir an dritter Stelle, nach Innerer Medizin und Chirurgie und weit vor der Allge- meinmedizin. Vielen Dank für die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen aus den Apotheken, ihre Medikationsfehler zu teilen.“, sagt Abteilungsleiter Dr. Oliver Schwalbe.
29.335 28.379
30.000
26.182
26.954 26.048
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
Zum elften Mal in Folge „Fortbildungsmeister“: Seit 2009 werden im Kammergebiet Westfalen-Lippe Jahr für Jahr die meisten apothekerlichen Forbildungsteilnahmen gezählt. Dies gilt zwar erstmals nicht mehr für die Gesamtzahl an Teilnehmer/-innen, aber immerhin noch für die pro Kammer- mitglied besuchten Vorträge und Seminare.
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