Online-Mitteilungsblatt 2/2025, 5. Dezember 2025
Sämtliche Abstimmungen in der Herbstsitzung der Kammerversammlung erfolgten in diesem Jahr einstimmig.
Kein Austritt aus der ABDA Arbeitsgruppe soll Impulse zur Verbesserung geben
Nach dem Jahr 2005, in dem die letzte Honoraranpassung erfolgte, habe der Sinkflug eingesetzt. Allein in den Fünfjah reszeiträumen zwischen 2010 und 2015, von 2015 und 2020 sowie zwischen 2020 und 2025 seien jeweils 200 Apotheken von der Bildfläche verschwunden. Aktuell gibt es nur noch 1.628 Be triebsstätten, von denen 441 als Filialen geführt werden – das sind so wenige Apotheken wie zuletzt in den 60er Jah ren des vergangenen Jahrhunderts. „Bis zum Jahresende werden mindestens 16 weitere Apotheken schließen. Weitere zwölf Schließungen sind bereits jetzt für das erste Quartal 2026 gemeldet“, sagte die Präsidentin. Damit sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gesamtzahl der Apotheken in Westfalen-Lippe unter 1.600 absinkt. In Westfalen-Lippe ver sorgt eine Apotheke heute durchschnitt lich 5.100 Patientinnen und Patienten. Vor 20 Jahren waren es noch knapp 3.500. Unmissverständlich positionierte sich von Elsenau Overwiening zur Vertretungs- befugnis von PTA: „Nur die ständige An wesenheit eines Apothekers in einer Apotheke gewährleistet die ohne jede Ausnahme sichere Abgabe von Medi kamenten, besonders bei komplexen Arzneimitteltherapien oder für vulnera ble Gruppen. Das BMG-Modell stellt das Berufsbild des Apothekers in der öffent lichen Apotheke infrage und entwertet dessen Rolle in der Arzneimittelversor gung.“ Das Berufsbild der PTA könne auf anderem Wege weiterentwickelt werden, „ohne Systembruch und ohne Systemzer störung“. < Keine Apotheke ohne Apotheker
> Intensiv diskutiert wurde der An trag des Delegierten Jörg Nolten (Ge meinschaftsliste): Er wollte errei chen, dass die AKWL über einen Vor ratsbeschluss aus der ABDA zum 1. Januar 2028 austritt. Er begründet den geforderten Austritt aus der ABDA, die von allen Apothekerkam mern und -verbänden der Republik getragen und finanziert wird, mit an haltender Unzufriedenheit, fehlen den berufspolitischen Erfolgen und strukturellen Problemen in der Bundesvertretung.
nämlich dem Austritt aus der ABDA, wi dersprachen die Diskutanten mehrheit lich. Die Strukturen müsse man von innen heraus verändern: Dazu gehöre, sich im Dialog klar zu positionieren und Prozes se kritisch-konstruktiv zu begleiten. Jörg Nolten zog den Antrag letztlich zurück, stattdessen stimmten die Delegierten überein, dass die AKWL schnellstmög lich eine Arbeitsgruppe einrichten soll, um „Forderungen, Wünsche und Ideen zusammenzutragen, wie wir uns eine noch bessere ABDA in Zukunft vorstellen können“, so AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff.
Nolten kritisierte per sonelle Umbrüche, in terne Blockaden sowie unlösbare Rollenkon flikte zwischen Kam mern und Verbänden. Er fordert eine Pro fessionalisierung an der Spitze der ABDA, um die Handlungs fähigkeit zu stärken und eine effizientere Interessenvertretung des Berufsstandes zu gewährleisten. Unisono stimmten die Delegierten den Argumenten des An tragsstellers in der Dis kussion zu. Lediglich der Schlussfolgerung,
Apotheker Jörg Nolten fordert eine Professionalisierung an der ABDA Spitze, um die Handlungsfähigkeit zu stärken und eine effizientere Interes senvertretung zu gewährleisten.
4 / AKWL Mitteilungs blatt online 02-2025
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