Mitteilungsblatt 4/2025, 24. Oktober 2025
DEUTSCHER APOTHEKERTAG
Mehr Befugnisse, aber vorerst kein Honorarplus und ein neuer Anlauf für die „ Apotheke light ” Deutscher Apothekertag in Düsseldorf: Die große Ernüchterung nach dem Auftritt der Ministerin
> Auf „heiter bis wolkige” Nach richten der neuen Bundesgesund heitsministerin hatte ABDA-Präsi dent Thomas Preis die Mitglieds- organisationen vor dem Deutschen Apothekertag 2025 eingestimmt. Am Ende war es dann eher un freundliches Herbstwetter, mit dem die Delegierten Mitte September in Düsseldorf konfrontiert wurden. Zum ersten Mal tagte die Hauptversamm lung der Apothekerinnen und Apotheker von Dienstag bis Donnerstag – eine Ände rung gegenüber früheren Jahren, um die Veranstaltung ebenso wie die begleitende (und um einen Tag verkürzte) Fachmesse expopharm besser in den Arbeitsalltag der Delegierten, politischen Entschei der*innen und Aussteller einzupassen. Und dass zumindest diese Rechnung auf ging, zeigte sich an der persönlichen Teil nahme von Nina Warken am Eröffnungs tag, auf dem sie die Eckpunkte des anste henden Apothekenreformgesetztes er läuterte und im Anschluss mit Preis diskutierte. Zugegeben: Nina Warken stellte sich nicht nur dem Deutschen Apothekertag in Präsenz, ganz anders als ihr in den vor
Große Ernüchterung: Mit der Erhöhung des Fix-Honorars wird es vorerst nichts, lautete die Botschaft von Bundesgesundheitsminsterin Nina Warken beim Deutschen Apothekertag 2025.
angegangenen Jahren nur digital zuge schalteter Vorgänger Professor Karl Lau terbach, sondern betonte auch an vielen Stellen ihrer Ansprache, wie wichtig ihr der Dialog mit dem Berufsstand sei. Das war das starke, positive Zeichen aus Düs seldorf: Mit Ministerin Warken scheint es
möglich zu sein, gemeinsam über Eck punkte einer Reform zu sprechen, die den Berufsstand finanziell stabilisiert, ihn zu gleich fortentwickelt und die Versorgung der Patient*innen sichert und verbessert. Zwei große Aber schwangen jedoch an allen Stellen mit und lähmten zeitweise die Debatte auf dem DAT: Obwohl der Ko alitionsvertrag von CDU/CSU und SPD eine zügige Erhöhung des packungsbezo genen Honorars von 8,35 auf 9,50 Euro vorsieht, will die Große Koalition diesen Schritt auf einen noch nicht exakt defi nierten Termin in der Zukunft verschie ben. Als Hauptargument führte Warken die desolate Finanzsituation der GKV an, auch wenn diese weniger als zwei Prozent ihrer Einnahme für die Apotheken ver wendet. Die beim DAT kolportierte Mel dung einer Honorareinigung zwischen Ärzteschaft und GKV und einem weiteren Honorarplus für die Mediziner in Höhe von gut 1,4 Milliarden Euro verbesserte die Stimmung der Delegierten da nicht. Zweites Aber: Warken kann sich Apothe ken zumindest zeitweise auch ohne apo thekerliche Leitung vorstellen und knüpft damit an Lauterbachs Reformideen an. <
Gabriele Regina Overwiening forderte auf dem DAT ein starkes Verhandlungsmandat für die ABDA Spitze ein, um deren Kampf für ein Honorarplus und gegen „Apotheken ohne Apotheker” zu stützen.
Vizepräsident Frank Dieckerhoff erläuterte die am zweiten DAT-Tag von der AKWL eingebrachte und am Abschlusstag ohne Gegenstimme verab schiedete Resolution zum Apothekenreformgesetz.
4 / AKWL Mitteilungs blatt 04-2025
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