Mitteilungsblatt 4/2025, 24. Oktober 2025
RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
Umgang mit Belästigungen und Gewalt in der Apotheke AKWL bietet erste Fortbildungen an
WAS IST CIRS-NRW? Die Buchstaben „CIRS“ stehen für Cri tical Incident Reporting-System, zu Deutsch „Datenbank für kritische Ereig nisse“. Es handelt sich um ein internet gestütztes, einrichtungsübergreifendes Berichts- und Lernsystem zur anonymen Meldung von kritischen Ereignissen in der Patientenversorgung. CIRS-NRW ist eine gemeinsame Ini tiative der Ärztekammern Nordrhein (ÄKNO) und Westfalen-Lippe (ÄKWL), der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNO) und Westfalen-Lippe (KVWL) und der Krankenhausgesell schaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) so wie der Apothekerkammern Nordrhein (AKNR) und Westfalen-Lippe (AKWL) in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Zen trum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Die Initiative soll dazu beitragen, dass über kritische Ereignisse offen gesprochen und aus ihnen gelernt wird. Somit sollen Wege zur Vermeidung von Risiken dis kutiert und Lösungsstrategien erarbeitet werden. Langfristig soll CIRS-NRW dazu beitragen, die Sicherheitskultur in Nord rhein-Westfalen zu verbessern und die Pati entensicherheit zu fördern. CIRS-NRW dient somit auch als Instrument des Risiko- und Qualitätsmanagements. offene und sichere Kommunikation fördern offene Fehlerkultur etablieren und in den Arbeitsalltag integrieren standardisierte Kommunikationspro tokolle wie Readback- und Hearback Verfahren etablieren anonyme Meldesysteme nutzen Dieser Fall zeigt: Wenn Mitarbeitende in einem sicheren Umfeld ihre Beobachtun gen äußern können und dies durch klare Prozesse und präzise Kommunikation un terstützt wird, lassen sich Fehler frühzei tig erkennen und die Patientensicherheit entscheidend verbessern. < • • • Fazit Teamdynamik und trägt dazu bei, Fehler zu korrigieren oder deren Entstehung zu verhindern. Wird Speak-up jedoch igno riert, abgewertet oder gar sanktioniert, kann dies dazu führen, dass Mitarbeiten de ihre Einschätzungen nicht mehr teilen oder auf Fehler hinweisen. Präventionsmaßnahmen: •
Immer häufger kommt es auch in der Apotheke zu Belästigungen und Übergriffen auf die Mitarbeitenden. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe startet deshalb eine gestaffelte Initiative zur Gewaltprävention in der Apotheke.
> Der direkte und zugewandte Kontakt mit Patientinnen und Pati enten am HV-Tisch ist zentraler Be standteil der Arbeit in der Apothe ke. Immer häufiger kommt es dabei jedoch zu Belästigungen und Über griffen auf die Mitarbeitenden. Die AKWL startet deshalb eine gestaf felte Initiative zur Gewaltpräventi on in Apotheken. „Wir möchten die Teams aktiv dabei unterstützen, sich auf solch heikle Situationen vorzubereiten – und handlungsfä hig zu sein“, betont Ute Behle, Be reichsleiterin Pharmazie bei der AKWL. Die Reihe beginnt mit dem Live-Online Vortrag „Wenn Worte verletzen – der Um gang mit Belästigungen in der Apotheke“. Dabei erfahren die Apothekenteams, wie sie sich durch Präventionsmaßnahmen
schützen können und wie sie Konflikte frühzeitig erkennen und angemessen da rauf reagieren können. Im Februar und März nächsten Jahres folgt dann das Seminar „Davor, während dessen und danach – Sexualisierte Gewalt in der Apotheke“. Anschaulich wird ver mittelt, wie sich Grenzverletzungen er kennen lassen – ergänzt durch praxisnahe Strategien zur Prävention und zum sensi blen Umgang mit Betroffenen. <
WWW.AKWL.DE
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Anmeldung über den Veranstaltungskalender auf akwl.de
AKWL Mitteilungs blatt 04-2025 / 13
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