Mitteilungsblatt 4/2018, 5. Oktober 2018

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Spricht etwas gegen die Selbstmedikation? z. B. ausgedehnte Läsionen, ausgedehnte trockene Schuppung der Haut (besonders an der Fußsohle), starke Schmerzen, rezidivierende Beschwerden, Befall der Nägel, der Fußkante, Fußgewölbe, Zehenkanten, Verdacht auf Superinfektion mit Bakterien, Verdacht auf Hauterkrankung (Psoriasis, Ekzem, Dermatose, Ichthyosis), Einnahme von Immunsuppressiva, Zytostatika, andere Erkrankungen (Diabetes, HIV-Infektion)?

Ich helfe Ihnen, das Problem in den Griff zu kriegen. In Ihrem Fall spricht nichts dagegen, es erst einmal mit einem Selbstmedikations-Arznei- mittel zu versuchen.

Ich brauche etwas, das schnell hilft.

Tipp: Hilfsmittel zur Auswahl und Beur- teilung des Arzneistoffs befinden sich im Kommentar zur ABDA-Leitlinie „Informa- tion und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstme- dikation“ im Abschnitt 3. Zu finden ist

Welcher Arzneistoff kommt in Frage? Kriterien: Art der Beschwerden (Juckreiz, Schuppung, Größe der befallenen Fläche), Wirksamkeit, Berücksichtigung patientenspezifischer Faktoren (Alter, Applikations- form, Allergien, Überempfindlichkeiten) Welches Fertigarzneimittel empfehle ich? Kriterien: Darreichungsform (Gel, Creme, Salbe, Spray, Puder?) Dosierung, Reichweite/Packungsgröße

diese Leitlinie auf www. abda.de bei den Leitlini- en und Arbeitshilfen zur Selbstmedikation oder mit diesemQR-Code:

Ich empfehle Ihnen in diesem Fall eine Creme mit dem bewährten Wirkstoff Terbinafin. Der tötet die Pilze ab und sollte Ihnen schnell helfen. Die kleinste Packung ist erst einmal ausreichend.

Was muss ich auf alle Fälle vermitteln? Dosierung Behandlungsdauer Ab wann der Patient zum Arzt muss Für den Fall relevante Anwendungsinformationen

Wenn die Beschwerden länger als ein bis zwei Wochen andauern oder sich die befallenen Stellen weiter ausdehnen, z. B. auf die Fußsohle, Fußkante, Fußgewölbe, Zehenkanten oder die Nägel, oder wenn sie starke Schmerzen haben, sollten Sie zum Arzt gehen.

Tragen Sie die Creme ein bis zwei mal täglich auf und massieren Sie diese leicht ein – auch ein bis zwei Zentimeter über die befallene Stelle hinaus. Ganz wichtig: wenn die Symptome verschwunden sind, ist der Pilz noch nicht besiegt. Behandeln Sie die Stellen dann auf alle Fälle noch ein bis zwei Wochen weiter.

Tipp: Aussagen zur Evidenz einer The- rapie des Fußpilzes mit Laserstrahlen findet man auf den Webseiten der

Was kann ich noch mitgeben? Informationsmaterial Packungsauleber mit Dosierung und Anwendungshinweisen Zusatzempfehlungen

Sie können Fußpilz am besten vorbeugen, indem sie lockere Lederschuhe ohne Gummisohle oder Sandalen und in Schwimm- bädern, Saunen und Sportanlagen Badelatschen tragen. Bevorzugen Sie Baumwollstrümpfe, die Sie täglich wechseln sollten. Die Zehenzwischenräume immer gründlich abtrocknen und ggf. föhnen. Nehmen Sie keine langen Bäder und verwenden Sie am besten rückfettende Waschlo- tionen. Die Handtücher täglich wechseln und ggf. pilzabtötende Waschzusätze einsetzen.

Pharmazeutischen Zei- tung, wenn man die ID „64066“ im Suchfenster der Seite eingibt oder über diesen QR-Code:

Ich habe Ihnen einen Auleber mit der Dosierung auf die Packung geklebt. Und in dieser Broschüre wird noch mal alles genau erläutert. Gelegentlich kann es unter der Therapie zu Rötungen, Juckreiz, Brennen oder trockener Haut kommen.

Tipp: Eine Kundeninformation zur Ent- sorgung von Arzneimittelresten finden Sie auf der Kammerhomepage (www.

Für optimale Haltbarkeit die Packung bitte dunkel, trocken und bei Raumtemperatur lagern. Diese Packung ist nach Anbruch noch drei Monate verwendbar. Kennen Sie schon unsere Kundeninformation für die umweltfreundliche Entsorgung von Arzneimittelresten?

Ich habe an alles gedacht.

akwl.de) im internen Bereich, wenn sie über die Suchfunktion nach „Entsorgung“ suchen.

Das Merkblatt habe ich schon.

Haben Sie noch weitere Fragen?

Danke, nein, was muss ich zahlen?

22 / AKWL Mitteilungs blatt 04-2018

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