Mitteilungsblatt 3/2025, 15.August 2025
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Ärztekammer und Apothekerkammer klären auf: „Sonnenschutz gehört zu jedem Sommerprogramm” Die beiden Kammern warnen vor Hautschäden durch übermäßige UV-Strahlung
> Ob Urlaub im Süden oder Spa ziergang vor der Haustür – UV Strahlen belasten die Haut überall. Wer sich nicht ausreichend schützt, riskiert Sonnenbrand und langfris tige Hautschäden. Darauf machen die Ärztekammer Westfalen Lippe und die Apothekerkammer Westfalen-Lippe in diesem Som mer gemeinsam aufmerksam. „Sonnenschutz gehört zu jedem Sommer programm“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung, die durch umfangreiche Social-Media-Informationsangebote flan- kiert wurde. Schon 2024 hatten die Spit zen der beiden Kammern, Hans-Albert Gehle (ÄKWL) und Gabriele Regina Over wiening (AKWL) eine gemeinsame Pla kat- und Informationskampagne initiiert, in der der verstärkte Einsatz kostenfreier Trinkwasserspender gefordert wurde. „Ein Sonnenbrand ist mehr als nur ein kosmetisches Ärgernis“, warnt Dr. Max Tischler, Facharzt für Dermatologie und Allergologie. In seiner Praxis in Dort mund erlebt er täglich die Folgen unzu reichenden UV-Schutzes der Haut. Neben akuten Entzündungen wie Rötung, Bren nen, Schwellung und in schweren Fällen sogar Blasenbildung führt übermäßige UV-Strahlung auch zu langfristigen Haut schäden. Je nach Wellenlänge können UV Strahlen unterschiedlich tief in die Haut eindringen und die Erbinformation (DNA) der Zellen schädigen. „Das zeigt sich zum einen als akuter Sonnenbrand, zum ande ren als Hautalterung und schlimmsten falls in Hautkrebs.“ Vor allem die junge Haut von Kindern ist besonders empfindlich gegenüber Son nenstrahlen. Hinzu kommt, dass Kinder viel Zeit im Freien verbringen und damit in höchstem Maße durch die Sonnen einwirkung gefährdet sind. Wiederholte Sonnenbrände – besonders im Kindes alter – erhöhen das Risiko für Hautkrebs. „Insbesondere bei schwarzem Hautkrebs scheint der Sonnenbrand im Kindesalter ein relevanter Marker zu sein“, so Dr. Tisch
Gemeinsame Aufklärungsarbeit: Die Ärztekammer Westfalen-Lippe sensibilisiert in diesem Sommer ge meinsam mit der Apothekerkammer Westfalen-Lippe für das Thema Sonnenschutz.
richtige Sonnencreme unerlässlich. „Da bei kommt es nicht auf eine bestimmte Marke an, sondern darauf, das passende Produkt zum persönlichen Hauttyp zu fin den“, sagt AKWL-Präsidentin Overwiening. „Man sollte sich ausführlich in seiner Apo theke beraten lassen, damit beim Sonnen bad nichts schiefgeht und aus einem ent spannten Nachmittag keine gefährliche Verbrennung resultiert.“ Rund eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad sollte die Sonnencreme aufgetragen werden, rät Overwiening und warnt davor, hier einem Irrtum aufzusitzen: „Mehrmaliges Auftra gen erhöht keinesfalls die maximale Zeit, die man in der Sonne verbringen darf.“ Das Nachcremen sei wichtig, da selbst wasserfeste Cremes durch ausgiebiges Schwimmen und Reibung von Kleidung und Handtüchern verlorengehen. Auch das sogenannte „Vorbräunen“ in Solarien sei keine Sonnenbrand-Prophylaxe und schädige die Haut genauso stark wie die normale Sonne: „Dabei werden tiefere Hautschichten gebräunt, wobei die obe ren Hautschichten weiterhin ungeschützt bleiben.“ <
ler. Mit etwa 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebs erkrankung in Deutschland. Zum „hellen Hautkrebs“ werden das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom gezählt. Sie sind die häufigsten Formen von Haut krebs. „Der schwarze Hautkrebs ist zwar seltener, jedoch deutlich gefährlicher, da bereits frühzeitig Metastasen gebildet werden“, weiß der Dermatologe. Die Früherkennung ist besonders wichtig, wie Dr. Max Tischler betont: „Sonnen schutz ist unverzichtbar und gehört zu jedem Sommerprogramm!“ Er beginne mit dem Meiden der Mittagssonne, gehe über das Tragen von UV-Schutz-Kleidung bzw. Bedecken der Haut mit ausreichend lichtdichter Kleidung und ende beim kon sequenten und regelmäßigen Eincremen mit Sonnenschutz – inklusive regelmäßi gem Nachcremen tagsüber. Will man seiner Haut und damit dem größten Organ des menschlichen Körpers etwas Gutes tun, ist beim Sonnenbad die Früherkennung ist besonders wichtig
AKWL Mitteilungs blatt 03-2025 / 7
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