Mitteilungsblatt 3/2025, 15.August 2025
RECHT · RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
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Jetzt auf akwl.de informieren: Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – Was Apotheker*innen jetzt beachten sollten > Am 28. Juni 2025 ist das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft getreten. Anbieter von Dienst leistungen im elektronischen Geschäftsverkehr mit Verbrauchern müssen dann ihre Online-Plattformen und -Dienste so gestalten, dass sie auch für Menschen mit Behinderungen barrierefrei nutzbar sind.
Was genau dies im Einzelnen für Apotheken bedeutet und inwieweit das BFSG für Ihre Apotheke Anwendung findet, erfahren Sie im internen Bereich unserer Website unter „Infos Pharmazie, Recht und Politik“ > „Ratgeber Recht“ > „Recht von A-Z“ > Glossar B. <
Long COVID, Post-COVID und ME/CFS Verständnis schaffen
Von einem Post-Vac-Syndrom spricht man, wenn Symptome nach einer Co rona-Impfung auftreten und anhalten. Die Angst vor einem Post-Vac-Syndrom ist unbegründet. Ein Post-Vac-Syndrom tritt sehr viel seltener auf als Long COVID und eine vollständige Grundimmunisierung mit dem Corona-Impfstoff verringert sogar deutlich das Risiko, nach einer Durchbruchinfektion an Long COVID zu erkranken. Die Symptomatik von Long/Post-COVID ist vielfältig. Im Vordergrund steht bei fast allen Betroffenen eine schwere Erschöp fung, die sog. Fatigue. Sie muss unbedingt von einer normalen Müdigkeit unter schieden werden. Im Gegensatz zu dieser bessert sich eine Fatigue nicht kurzfristig durch Erholung, Schonung, Urlaub oder Pausen. Hinzu kommen bei den meisten Betroffenen Atemprobleme sowie Kon zentrations- und Gedächtnisstörungen (sog. „Brain fog“). Viele Betroffene klagen über weitere Symptome, wie Muskel- und Vielfältige Symptome
> Mindestens zehn Prozent aller COVID-19-Erkrankten leiden an diver sen anhaltenden oder neu auftreten den gesundheitlichen Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion. Die se werden als Long COVID oder Post COVID bezeichnet. Sie können auch dann auftreten, wenn die Infektion an sich mild oder moderat verlief oder sogar asymptomatisch war. In einigen Fällen chronifizieren die Beschwer den und gehen in ein chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) über. Die Begriffe Long COVID und Post-CO VID werden im allgemeinen Sprachge brauch häufig synonym benutzt und bezeichnen anhaltende Symptome nach einer COVID-19-Erkrankung. Medizinisch unterscheidet man die akute Erkran kungsphase (bis zu 4 Wochen nach der Infektion), die in Long COVID übergehen kann (4 Wochen bis 3 Monate nach der Infektion). Halten die Symptome länger als 3 Monate an, spricht man von Post COVID oder einem Post-COVID-Syndrom.
Nervenschmerzen, Riechstörungen, Herz rasen, orthostatische Probleme und Schlaf- störungen. Bei einem Teil der Long/Post COVID-Betroffenen besteht eine ausge prägte Belastungsintoleranz. Dabei wird durch Belastung eine akute Zustandsver schlechterung ausgelöst. Man bezeichnet diese als Postexertionelle Malaise (PEM), Betroffene sprechen auch von „Crash“. Die auslösende Belastung muss dabei nicht groß sein. Manchmal reichen schon geringfügige Tätigkeiten, wie ein Ge spräch oder die alltägliche Körperpflege aus, um – meist Stunden oder auch Tage später – eine akute Zustandsverschlechte rung auszulösen.
ME/CFS: längst keine seltene Erkrankung mehr
Je länger Post-COVID besteht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkran kung chronifiziert und in ein chronisches Fatigue-Syndrom übergeht. Für diese Er krankung hat sich in der Medizin die Hy bridbezeichnung Myalgische Enzephalitis/ Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS)
12 / AKWL Mitteilungs blatt 03-2025
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