Mitteilungsblatt 3/2019, 18. April 2019
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03 · 2019
18. April 2019
Signal der Stärke und Geschlossenheit 1.340 Teilnehmer beim Apothekertag in Münster
WILD-WEST BEENDEN Spahns Apothekengesetz Seite 4
WIE SHERLOCK HOLMES Ergebnisse der 3A-Studie Seite 7 ERFOLGSQUOTE 86 PROZENT Fachsprachenprüfungen Seite 27
INHALT
18
Neue Multimedialektion zum Thema „Nebenwirkungen“
QUALITÄTSSICHERUNG
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Wir gratulieren zur erfolgreichen Zertifizierung und Rezertifizierung
AUSBILDUNG PKA/PTA
19 20
Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung
Ergebnisse der Abschlussprüfung für PKA-Auszubildende
20 21
Berufs- und Studienberater informieren sich
3
Apothekertag in Münster imMärz 2019: Einfach unverzichtbar! Auch für die Politik?
NRW-Azubi Ticket erhöht Mobilität
WEITERBILDUNG
21 Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte 22 Bereichsweiterbildung „Geriatrische Pharmazie“ 23 Neuer Seminarzyklus im Bereich Ernährungsberatung 24 Neue Bereichsweiterbildung für Krankenhaus- apotheker 25 Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen 25 Weitergebildete im Bereich Infektiologie: Zweiter Refresher 26 Zulassungen und Ermächtigungen 27 Fachsprachen-Prüfungsbilanz 2018 fällt erfreulich aus
EDITORIAL
03
Wir sind unverzichtbar
7. WLAT IN MÜNSTER
04
Spahn will „Wild-West“ bei Boni beenden und Laumann die Versender „katholisch machen“
07
Professor Dr. Ulrich Jaehde und Tom Ackermann stellen Ergebnisse der 3A-Studie vor
08 09
Festvorträge von Dr. Franz Alt und Joey Kelly
Scheckübergabe während der Abendveranstaltung im GOP
23
IMPRESSUM
DER VORSTAND INFORMIERT
06
Frühjahrssitzungen von Kammerversammlung und Vertreterversammlung am 19. Juni Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner
MIXTUM
28 28 28
Notfalldose in den Bielefelder Apotheken
06
Sonntagsführungen durch den Arzneipflanzengarten
15. Auflage des Apo-Cups
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
09
29
Medikationsanalyse – was ist das eigentlich? AKWL-TV
ERTEILTE ERLAUBNISSE
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IN MEMORIAM
APOTHEKERSTIFTUNG
10 10 11
31 32
Stiftungspreis für herausragende Projekte und Initiativen
LITERATURHINWEISE
Vortragsveranstaltung am 14. September
IMPRESSIONEN VOM WLAT
Leitfaden für Schülerpraktikanten
IM MITTELTEIL dieser Ausgabe und damit für Sie leicht herauszuneh- men, haben wir ein Informationsblatt zum Thema Notdienst mit den Antworten auf die häufig gestellten Fragen abgedruckt.
DIENSTBEREITSCHAFT
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Nacht- und Notdienstfonds (NNF)
RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
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Fallbeispiel Medikationsanalyse: Ein Palliativpatient mit Atemnot
MIT QR-CODES SCHNELL ZUR INFORMATION: Inzwischen finden Sie imMitteilungsblatt zu vielen Artikeln auch die direkte, schnelle Verlinkung über QR-Codes. Die kleinen quad- ratischen „Helfer“ liefern verschlüsselt Infor- mationen oder Verlinkungen auf Internetseiten. Man benötigt ein Smartphone/Tablet-PC und ein QR-Code-Scanner-Programm (kostenlos im App-/ googleplay-Store erhältlich unter „qr code“). Mit dieser App kann man die jeweiligen QR-Codes scannen und man erhält dann die darin enthal- tenen Informationen oder Links direkt auf dem benutzten Endgerät zur weiteren Benutzung angezeigt.
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Bibliothek im Apothekerhaus
Beratungsecke: Thema Magenbeschwerden
Ein Fall aus CIRS-Pharmazie
IM MITTELTEIL: FAQ Notdienst
AUS- UND FORTBILDUNG
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Erstsemester-Frühstück und Foto-Shooting im Kittel PhiP reisen zum Fortbildungskongress nach Südtirol Praxisbegleitender Unterricht und Kammerabend
2 / AKWL Mitteilungs blatt 03-2019
EDITORIAL
Editorial
Wir sind unverzichtbar
Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vielleicht haben Sie auch noch einen der Ohrwürmer des vergan- genen Sommers im Kopf, zumal das Lied nach wie vor regelmä- ßig auf den Playlists fast aller Radiostationen vertreten ist: „Wir sind zusammen groß, wir sind zusammen eins“, heißt es in dem Song, den die Fantastischen Vier gemeinsam mit dem Erfurter Sänger Clueso aufgenommen haben. Und weiter: „Wir sind un- zertrennbar, wir sind unverkennbar.“ Dieser Song gibt aus meiner Sicht perfekt die Stimmungslage beim Westfälisch-lippischen Apothekertag in Münster wieder, der ein deutliches und selbstbewusstes Signal in die Politik und Gesellschaft gesendet hat: Auch wir Apothekerinnen und Apo- theker sind unzertrennbar! Wir sind unverkennbar! Und wir sind vor allem auch unverzichtbar! Der Kongress hat unser starkes apothekerliches Wir in den Vordergrund gerückt, auch dank der großartigen Resonanz, auf die unser Kongress mit über 1.340 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestoßen ist. Die Stärke und die Unverzichtbarkeit von uns Apothekerinnen und Apothekern wurden am 23. und 24. März von Politik und Öffentlichkeit sehr deutlich wahrgenommen. Und es wurde uns von allen Gruß- wortrednern, und das waren immerhin keine Geringeren als der Präsident des Deutschen Städtetages, der Landes- und der Bun- desgesundheitsminister, verdeutlicht, dass auch sie unsere Rolle in einer gleichermaßen wohnortnahen wie patientennahen Ge- sundheitsversorgung als unverzichtbar definieren. Jetzt ist es aber nicht allein mit warmen Worten und mit Sonntags- bzw. in diesem Falle Samstagsreden getan. Und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass sich bei uns allen auch mit- unter eine gewisse Form der Politikverdrossenheit breitgemacht hat, weil wir seit dem EuGH-Urteil vom Oktober 2016 schon so viele Ankündigungen gehört haben, denen aber leider kein poli- tisches Handeln gefolgt ist. Dennoch sollten wir jetzt nicht, und schon gar nicht aus ei- ner reaktiven Opferrolle heraus, wieder nur das Schlimmste an- nehmen. Jens Spahn hat auf demWLAT in Münster verdeutlicht,
dass er kein Ankündigungsminister ist, sondern sein Apotheken- gesetz noch im Monat April auf den parlamentarischen Weg bringen wird. Es beinhaltet die klare Absicht des Gesetzgebers, bundeseinheitliche Abgabepreise für rezeptpflichtige Arznei- mittel auch mithilfe des deutschen Sozialrechts durchzusetzen und damit europarechtlichen Anforderungen an die Arzneimit- telpreisverordnung zu genügen. Nach der einstimmigen Zustim- mung des ABDA-Gesamtvorstandes hat der Bundesgesund- heitsminister auch die AG Gesundheit der Fraktionen von CDU und CSU hinter sich gebracht. Vieles spricht dafür, dass Jens Spahn Wort hält und das das neue Gesetz voraussichtlich dann zum Jahresbeginn 2020 in Kraft treten kann. Für uns Apothekerinnen und Apotheker ist damit ganz si- cher noch nicht alles erreicht, was wir zur Sicherung und Fort- entwicklung der Apotheke vor Ort eingefordert haben. Aber es beinhaltet neben dem Bekenntnis der Bundesregierung zur flächendeckenden Arzneimittelversorgung und der Stärkung der Patientenrechte durch die Beibehaltung der freien Apothe- kenwahl bei Einführung des elektronischen Rezepts auch einen weiteren Meilenstein: Die erstmalige Honorierung von zusätzli- chen pharmazeutischen Dienstleistungen wie der Medikations- analyse. Wir wissen längst, auch aus unseren eigenen Studien: Wer täglich mehr als fünf Medikamente einnimmt, braucht eine systematische Betreuung in der Stammapotheke, um gefährli- che Nebenwirkungen oder Krankenhauseinweisungen aufgrund lebensbedrohender Folgen der Multimedikation zu vermeiden. Der Einstieg in die Vergütung unserer unverzichtbaren Expertise auf diesem Feld ist ohne jedwede Einschränkung zu begrüßen.
Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 3
7. WLAT IN MÜNSTER
Klare Positionierung: Bei der politischen Eröffnung des WLAT adressierte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening die Erwartungen des Berufsstandes an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (li.), der seinerseits zügiges Handeln ankündigte. In der Bildmitte: Moderator Ralph Erdenberger.
Spahn will „Wild-West“ bei Boni beenden und Laumann die Versender „katholisch machen“ Lebhafte Statements bei der politischen Eröffnung des 7. WLAT in Münster
erklärte Spahn, die Fachkompetenz der Apotheker besser nutzen und rechtliche Rahmenbedingungen für die Ausweitung der Möglichkeiten schaffen zu wollen: „Warum soll die jährliche Grippeimpfung nicht in der Apotheke stattfinden?“ Auch eine Folgeverordnung von Arzneimitteln für gut auf ihreMedikamente eingestellte chronisch kranke Patienten könne er sich gut vorstellen. Kammerpräsidentin Gabri- ele Regina Overwiening begrüßte das Ziel von Minister Spahn, die Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel wieder herzustellen und zu zementieren, wenn dies rechtssicher möglich ist. Sie forderte zugleich, die von Spahn ange- dachten Honorare für pharmazeutische Dienstleistungen nach oben anzupassen: „Hier ist noch Korrekturbedarf.“
Arzneimittelversorgung – in der Stadt wie auf dem Lande – sichern möchte: „Die Verankerung des Verbots von Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimit- tel im Sozialgesetzbuch ist ein gangba- rer Weg, die Arzneimittelversorgung durch Apotheken vor Ort zu sichern. Es ist mein Ziel, Wild-West bei den Boni zu beenden.“ Overwiening hatte zuvor ein- dringlich an Spahn appelliert, endlich zu handeln. Dazu der Bundesgesundheits- minister: „Noch im April gehen wir ins Gesetzgebungsverfahren.“ Minister Spahn: „Spiele nicht auf Zeit“ Spahn sagte weiter zum Zeitplan: „Die Messe ist noch nicht gelesen, aber über die Phase der Fürbitten sind wir hinaus.“ Er spiele hier keinesfalls auf Zeit. Zudem
> Rekord! Über 1.340 Apotheke- rinnen und Apotheker, Pharmazie- studierende und PTA verhalfen demWestfälisch-lippischen Apo- thekertag (WLAT) bei seiner sieb- ten Auflage zu einer neuen Besu- cher-Bestmarke. Damit avanciert die Veranstaltung der AKWL er- neut zum größten regionalen Fort- bildungskongress der Apotheker- schaft im deutschsprachigen Raum. Mit besonderer Spannung verfolgten die Kongressteilnehmer die politische Eröff- nung, in der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erstmals seine am Dienstag zuvor vorgestellten neuen Pläne erläu- terte, mit denen er die flächendeckende
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7. WLAT IN MÜNSTER
Klare Bekenntnisse für die Apotheke vor Ort gaben in Münster nacheinander in ihren Grußworten Oberbürgermeister Markus Lewe, Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Bundesgesund- heitsminister Jens Spahn (v. li.) ab.
ihrem Parteivorsitzenden Robert Habeck zu nehmen.“ Dieser habe nämlich lobend herausgestellt, dass die Apotheke vor Ort viel Geld in den barrierefreien Umbau in- vestiere, während große Versandkonzer- ne in Deutschland keinen Cent Steuern zahlen. „System nicht ohne Not opfern“ Landesgesundheitsminister und WLAT- Schirmherr Karl-Josef Laumann betonte in seiner Ansprache, dass er nicht bereit sei, das System der Arzneimittelversor- gung, das ohne Frage gut funktioniere, ohne Not zu opfern: Zu Spahns Plänen bezog er klipp und klar Stellung: „Nord- rhein-Westfalen und ich wollen das Ver- sandverbot, aber Politik ist die Kunst des Machbaren“. Aber Spahns Vorschlag sei ein vernünftiger Schritt um zu signali- sieren, „dass wir keine Preisunterschiede dulden“. <
Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens gebetsmühlenhaft gefordert hat: Den Einsatz für das so wichtige Ziel, die wohnortnahe Apotheke im Quartier
Die bedeutende Rolle der Apothekerin- nen und Apotheker in der Gesellschaft hatte zuvor auch Münsters Oberbürger- meister Markus Lewe herausgestellt. Für
„ Wichtig ist es, diese Regelungen mit Sanktionen zu verbinden, damit man die Versender, wenn sie sich nicht daran halten, auch für eine Übergangszeit – zuhause würden wir sagen – katholisch macht. “ LANDESGESUNDHEITSMINISTER KARL-JOSEF LAUMANN
zu sichern. Wo die Menschen älter und kränker werden, gehört die nächste Apo- theke in Pantoffelnähe, also in fußläufige Entfernung.“ Overwiening weiter: „Daher mutet es für mich wie ein schlechter Witz an, wenn jetzt ausgerechnet die Grünen in der Stadt Münster den Oberbürger- meister für seine Beteiligung an dieser Aktion kritisieren. Ich persönlich halte das für nur schwer erträglich und ich empfeh- le den Grünen in Münster Nachhilfe bei
seine Beteiligung an der Bürgermeister- Aktion, die sich für den Erhalt der Vor- Ort-Apotheken einsetzt, war er kritisiert worden. Beim WLAT verteidigte er sein ehrenamtliches Engagement: „Apothe- ken sind Orte der menschlichen Begeg- nung, des Vertrauens. Diese können digital nicht ersetzt werden.“ Lewes Bekenntnis zur Apotheke vor Ort stellte auch Overwiening heraus: „Sie verkör- pern das, was unsere langjährige grüne
Unermüdlich für die Energiewende im Einsatz: Journalist Dr. Franz Alt hielt den vielbeachteten Eröffnungsvortrag.
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 5
DER VORSTAND INFORMIERT
Frühjahrssitzungen von Kammerversammlung und Vertreterversammlung am 19. Juni Tagesordnungen der Sitzungen amMittwoch, 19. Juni 2019
Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner PräsidentinGabriele Regina Overwiening
> AmMittwoch, 19. Juni 2019, 10.00 Uhr, findet im Parkhotel Schloss Hohenfeld, 48161 Münster, Dingbängerweg 400, die 11. Sit- zung der Kammerversammlung der 16. Wahlperiode mit folgender vorläufiger Tagesordnung statt: Beginn: 10.00 Uhr – Mittagspause: 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr 1. Begrüßung 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Bericht der Präsidentin 4. Geschäftsberichte, Berichterstatter: Dr. Andreas Walter, Michael Schmitz 5. Rechnungsabschlüsse 2018 5.1. Kammer 5.2. Fürsorgeeinrichtung Berichterstatter: Dr. Andreas Walter 6. Entlastung 6.1. Vorstand 6.2. Geschäftsführung 7. Satzungen 7.1. Änderung der Hauptsatzung der AKWL 7.2. Beschlussfassung über eine neue Geschäftsordnung der AKWL 7.3. Änderung der Weiterbildungs- ordnung der AKWL 7.4. Verabschiedung der Qualitätskri- terien für Fortbildungsmaßnah- men der AKWL 7.5. Beschlussfassung über eine neue Satzung zum Erwerb des Fort- bildungszertifikats der AKWL für Apothekerinnen und Apotheker 7.6. Beschlussfassung über eine neue Satzung zum Erwerb des Fortbildungszertifikats der AKWL für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten, Apothekerassistentinnen und -assistenten, Pharmazieingenieu- rinnen und -ingenieure, Apothe- kenassistentinnen und -assis- tenten und Pharmazeutische Assistentinnen und Assistenten 8. Gastreferat: „Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversor- gung“, 14.00 Uhr Referent: Helmut Watzlawik, MAGS, Düsseldorf 9. Anträge 10. Verschiedenes Die Sitzung der Kammerversammlung ist für die Kammerangehörigen öffentlich. Der Vorstand der AKWL würde es begrüßen,
Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: g.overwiening@akwl.de Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Thorsten Gottwald Ludgerus Apotheke, Amtmann-Daniel- Straße 1, 48356 Nordwalde, Tel.: 02573 2247, E-Mail: mail@thorsten-gottwald.de Dr. Wolfgang F. Graute Dr. Graute´s Tiber-Apotheke, Tibergasse 2, Stifts-Apotheke, Hörder Semerteichstraße 188, 44263 Dortmund, Tel.: 0231 413466, E-Mail: stiftsapo@aol.com Dr. Hannes Müller c/o Römer-Apotheke, Römerstraße 8a, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke amMarkt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck c/o Bären-Apotheke, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Westfalen-Apotheke, Riemker Straße 13, 44809 Bochum, Tel.: 0234 522170, E-Mail: christine.weber@mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Adler-Apotheke, Auf dem Brink 1-3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 93920, E-Mail: post@AdlerRoe.de 48249 Dülmen, Tel.: 02594 7420, E-Mail: wolfgang.graute@gmx.de Michael Mantell
Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter infor- miert bei der KV-Sitzung über das Geschäftsjahr 2018 und die Rechnungsabschlüsse.
wenn möglichst viele Kolleginnen und Kol- legen, die nicht Mitglied der Kammerver- sammlung sind, durch ihre Teilnahme ihr Interesse für unsere Arbeit bekunden und die Informationsmöglichkeit wahrnehmen. Bitte melden Sie sich bei Tanja Rickermann, Tel.: 0251 52005-16 oder per Mail: t-ricker- mann@akwl.de an. Tagesordnung der 5. Sitzung der Vertreterversammlung des Versorgungswerks der AKWL am Mittwoch, 19. Juni 2019, in Münster, Parkhotel Schloss Hohenfeld Beginn: 16:00 Uhr 1. Feststellung der Tagesordnung und der Beschlussfähigkeit 2. Geschäftsbericht und Rechnungsab- schluss des Versorgungswerkes der AKWL Berichterstattung: Dr. Mathias Flume, Dortmund und Rudolf Strunk, Recklinghausen 3. Feststellung des Jahresabschlusses 4. Entlastung 4.1. Aufsichtsrat 4.2. Vorstand 5. Sonstiges < Haushaltsplan 2019 Gemäß § 1 Abs. 11 der Haushalts- und Kassenordnung kann der von der Kammerversammlung beschlossene Haushaltsplan 2019 mit Anlage von den Kammerangehörigen in der Zeit von Montag, 29. April bis zumMittwoch, 8. Mai 2019 in den Räumen der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe während der Dienstzeiten eingesehen werden.
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7. WLAT IN MÜNSTER
Mehr als sechs ABP pro Patient detektiert: „Apotheker ermitteln wie Sherlock Holmes“ Professor Dr. Ulrich Jaehde und Tom Ackermann stellen Ergebnisse der 3A-Studie vor
> Wie wichtig die Apotheke als letzte Instanz ist, um mögliche arzneimittelbezogene Probleme zu erkennen und dadurch eine falsche und gefährliche Medikation zu verhindern, zeigte beimWestfälisch-lippischen Apothe- kertag (WLAT) die Vorstellung der 3A-Studie im Rahmen der politischen Eröffnung. 3A – das steht für Apo, AMTS und AOK. Und die Zahlen, die AOK- Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann und Studienleiter Pro- fessor Ulrich Jaehde vom Pharmazentrum der Universität Bonn vor rund 800 Zuhörern beimWLAT präsentierten, sprechen eine deutliche Sprache: „Die Apotheker/-innen stellten im Durch- schnitt 6,6 arzneimittelbezogene Probleme pro Patient fest. Und das waren nur die wirklich relevanten und klinisch bedeutsamen Interaktionen“, so Jaehde. Um das herauszufinden, „gehen die Apotheker vor wie Sherlock Holmes“. Am Ende stand für die Patienten eine „deutliche Reduktion der Last unangemessener Medikation und damit ein tolles Ergebnis“. Auch die Krankenkas- sen wollten sich in den nächsten zwei, drei Jahren intensiver mit dem Thema AMTS (Arzneimitteltherapiesicherheit) befassen, betonte Tom Ackermann. 319 Patienten, 2.100 Maßnahmen Von über 500 Patienten, die an der Studie teilgenommen haben, hat die Uni Bonn aktuell 319 Fälle ausgewertet. „Für diese 319 Patientinnen und Patienten im Durchschnittsalter von 75 Jah- ren wurden insgesamt circa 2.100 Maßnahmen eingeleitet“, be- tonte Professor Jaehde. Diese umfassten ein breites Spektrum: von den Änderungen des Einnahmezeitpunkts bis zur gänzlichen Streichung des Arzneimittels in Absprache mit dem Arzt. Dies
Schrittmacher der 3A-Studie: Tom Ackermann stellte dar, welche Risiken Überverordnungen von Arzneimitteln bei den Patienten produzieren können.
belege, so Jaehde: „Apotheker sind die letzte Instanz, bevor das Arzneimittel den Patienten erreicht und die am Ende Schaden vom Patienten abwenden kann.“ Professor Jaehde stellte klar, dass ein Mehr an AMTS nicht von den Apothekern allein erzielt werden könne: „Die Zusammen- arbeit zwischen Apothekern und Ärzten ist einfach noch nicht professionell ausgeprägt.“ In Richtung der Politik adressierte er: „Es darf nicht dem Zufall überlassen werden, wie gut die beiden Berufsgruppen zusammenarbeiten.“ Dies bekräftigte auch AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff: Er forderte rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen, um Pilotprojekte wie Apo-AMTS in die Fläche zu bringen und eine auskömmliche Honorierung für die zeitintensiven Ana- lysen zu gewährleisten. An Bundesgesundheitsminister Jens Spahn adressierte Dieckerhoff: „Die bisher für pharmazeutische Dienstleistungen in Aussicht gestellten Gelder können ganz si- cher nur eine Anschubfinanzierung sein.“ Zudem bedürfe es ne- ben einer guten Aus- und Fortbildung der Apothekerschaft mehr passende Fortbildungen sowie mehr Raum im Pharmaziestudi- um. Denn: „Apotheker haben das Zeug, Schrittmacher der AMTS zu sein und nicht nur dabei zu sein“, so Frank Dieckerhoff. Medikationsanalyse auf AKWL-Youtube-Kanal Wer sehen möchte, wie AMTS in der Apotheke praktisch umge- setzt wird, findet einen aktuellen Beitrag von AKWL-TV auf dem Youtube-Kanal der Apothekerkammer Westfalen-Lippe unter http://akwl-tv.de. <
Wir dürfen es nicht dem Zufall überlassen, wie Apotheker und Ärzte zusam- menarbeiten, betonte Professor Ulrich Jaehde.
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 7
KOLUMNENTITEL 7. WLAT IN MÜNSTER
Von Klimazielen bis zu persönlichen Challenges Festvorträge von Dr. Franz Alt und Joey Kelly Spannende Blicke über den Tellerrand der Pharmazie hinaus
> Die Erwartungshaltung der Zuhörer war groß und der Congress Saal jedes Mal rappelvoll, als die beiden Kongresstage mor- gens durch Festvorträge, neu- deutsch Keynotes, von Dr. Franz Alt und Joey Kelly eröffnet wurden. Zum Start in den Samstag stimmte die inspirierende Keynote von Dr. Franz Alt, langjähriger Leiter des ARD-Magazins „Report Baden-Baden“ und „Grandseig- neur“ des Deutschen Fernsehens, die Teil- nehmer auf einen spannenden Kongress- tag ein. Der rastlose 81-Jährige, der nach wie vor Jahr für Jahr gut 200 Vorträge in aller Welt hält, war für seinen Freund, den Klimaforscher Professor Dr. Mojib La- tif eingesprungen, der krankheitsbedingt nicht referieren konnte. „Wenn wir wei- termachen wie bisher, wird in 50 Jahren jeder zweite Mensch auf dieser Erde den Folgen des Klimawandels zum Opfer fal- len“, zeichnete Alt ein düsteres Bild und forderte Politik und Gesellschaft auf, die Beschlüsse des UN-Klimaabkommens von Paris aus dem Jahr 2015 umzusetzen. „Dann müssten die Schüler gar nicht erst auf die Straße gehen“, schlug Alt den Bo- gen zur Fridays for Future-Bewegung. Für
Heiß begehrt: Selfies und Autogramme von Sänger und Extremsportler Joey Kelly, der sich ganz viel Zeit für seine Fans nahm.
erreiche ich meine Ziele?“ hieß der Titel des Vortrags des Musikers und Extrem- sportlers, der bereits Dutzende Mara- thons, Ultramarathons und Langdistanz- Triathlons bewältigt, Deutschland von Norden nach Süden zu Fuß durchquert und bei Eiseskälte am Wettlauf zum Süd- pol teilgenommen hat. Von seinen Wettkämpfen, Abenteuern, aber auch den Erfolgen der Kelly Family zeigte er viele Bilder und Filmsequenzen und motivierte seine Zuhörer dazu, sich Ziele zu setzen und Grenzen auszutes- ten. Denn letztere lägen meist viel wei- ter entfernt, als wir denken – das gelte sowohl für den Sport als auch für andere Bereiche, denn: „Das ganze Leben ist ein Marathon.“ Zu einem regelrechten Mara- thon wuchs sich auch die anschließende Begegnung mit den Zuhörern und Fans aus: Der sehr nahbare Kelly verschenkte und signierte über 500 CDs seiner Band an die WLAT-Teilnehmer und stand auch für Selfies parat, insgesamt fast zwei Stunden lang. Neben Fortbildungen, kollegialem Aus- tausch und vielen Gesprächen auf der Fachausstellung kam auch der gute
ihn liegt die Rettung der Erde in den rege- nerativen Energien: „Die Sonne stellt kei- ne Rechnung“, lautet seine einleuchtende Maxime. „Das ganze Leben ist ein Marathon“ Den zweiten Kongresstag eröffnete die Keynote von Joey Kelly: „No Limits: Wie
Beim traditionellen Messerundgang des Kammervorstandes durch die Fachausstellung des WLAT tauschte sich Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening u.a. mit dem Vorstandsvorsitzenden der Apothekergenossenschaft NOWEDA, Dr. Michael Kuck, aus.
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7. WLAT IN MÜNSTER · ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Zweck beim WLAT nicht zu kurz: Die Abendveranstaltung im GOP-Varieté- Theater war zugleich Spendengala für das AKWL-Hilfsprojekt „Eine Dosis Zu- kunft“: In Kooperation mit der Kinder- nothilfe finanziert die Aktion Impfungen in den Slums von Kalkutta. Allein im Rah- men des WLAT wurden rund 14.500 Euro als Spenden gesammelt. In den vergan- genen zehn Jahren hat das 2009 gegrün- dete Projekt damit knapp über 350.000 Euro gesammelt. Die Deutsche Apothe- ker- und Ärztebank allein ermöglichte durch ihren Spendenscheck am Samstag 1.500 Kombi-Impfungen: Die Apobank- Vertreter Franz-Josef Gebker und Dirk Altfeld überreichten eine Spende in Höhe von 3.000 Euro. In Eigenregie, ausschließlich mit eige- nen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ohne externen Partner, veranstaltet die Kammer den Kongress, der im Zwei- Jahres-Rhythmus zum Fortbildungshigh- light avanciert. „Am 13./14. März 2021 ist es wieder soweit“, versprach Kammerprä- sidentin Gabriele Regina Overwiening. <
3.000 Euro für das AKWL-Hilfsprojekt „Eine Dosis Zukunft“ gab es im Rahmen der Abendveranstal- tung im GOP-Varieté-Theater von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank: Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening nahm den Scheck aus den Händen von Franz-Josef Gebker und Dirk Altfeld (rechts) entgegen. Links im Bild: Moderator und Künstler Tobias Sudhoff.
Medikationsanalyse – was ist das eigentlich? Film auf unserem Youtube-Kanal AKWL-TV zeigt Mehrwert für Patienten auf
> Auf unserem Youtube-Kanal finden Sie einen neuen Film, der sich an Ihre Patien- tinnen und Patienten richtet und ihnen den Mehrwert einer Medikationsanalyse in der Apotheke vor Ort zeigt. Bei der poli- tischen Eröffnung des WLAT (siehe hierzu auch Seite 7) wurde er erstmals gezeigt. Anhand eines realen Fallbeispiels wird dargestellt, was eine Medikationsanaly- se ist und wie sie abläuft. Wir laden Sie herzlich ein, den Film Ihren Patientinnen und Patienten an die Hand zu geben, ihn in Ihrer Apotheke zu zeigen und auf Ih- rer Homepage oder Ihrer Facebook-Seite einzubinden, und so dem Thema Arznei- mitteltherapiesicherheit zu mehr öffent- licher Aufmerksamkeit zu verhelfen. <
Verträgt sich das? Wie Patientinnen und Patienten von einer Medikationsanalyse profitieren können, zeigt der jüngste AKWL-Filmbeitrag auf.
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 9
APOTHEKERSTIFTUNG
Stiftungspreis für herausragende Projekte und Initiativen Apothekerstiftung Westfalen-Lippe
Der Stiftungspreis ist mit bis zu 3.000 Euro dotiert. Beteiligen können sich alle Apotheker/-in- nen, Pharmazeuten im Praktikum, Studie- rende, Schüler/-innen und Doktoranden der Pharmazie aus Westfalen-Lippe. Die Bewerbungsunterlagen sowie Erläute- rungen der Kategorien finden Sie unter www.apothekerstiftung.de. <
> Die Apothekerstiftung Westfa- len-Lippe verleiht den Stiftungs- preis für die Entwicklung und Durchführung von innovativen, kreativen und von persönlichem Engagement getragenen Projekten.
IHR ANSPRECHPARTNER: Dr. Andreas Walter Geschäftsführer der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe Tel.: 0251 52005-78 Fax: 0251 521650 E-Mail: apothekerstiftung@akwl.de
Bewerben können Sie sich in vier Kategorien 1. Kategorie: AMTS-Manager
Anregungen oder gute Ideen zur Im- plementierung der Arzneimittelthera- piesicherheit sind gesucht. 2. Kategorie: Apotheke und Partner Ein Projekt mit einem starken Partner oder eine Zusammenarbeit außerhalb der Apotheke ist gefragt. 3. Kategorie: Arzneimittelversorgung auf dem Land Gibt es bei Ihnen kreative Versor- gungsformen in ländlichen Regionen zum Thema Arzneimittel? 4. Kategorie: Schülerpreis Schüler und Schülerinnen allgemein- bildender Schulen können Ideen oder kreative Projekte zum Thema Arznei- mittel rund um die Fächer Biologie und Chemie einreichen. Sie haben eine interessante Idee oder ein neues Projekt und finden sich nicht in den Kategorien wieder? Kein Problem! Auch alle anderen Ideen dürfen gerne eingereicht werden. Mit unserem Stiftungspreis möchten wir spannende Projekte nicht nur wür- digen, sondern zugleich eine Plattform mit „Best Practice“-Beispielen aufbauen. Natürlich muss nicht jedes Projekt abge- schlossen sein, auch Ideen und Anregun- gen können prämiert werden. Wichtig ist, dass die Projekte nachhaltig und über- tragbar sind, damit sie als Vorbild oder Ideengeber Nutzen stiften können.
Geschüttelt, nicht gerührt – James Bond im Visier der Physik Vortragsveranstaltung der Apothekerstiftung
> Die Westfalen- Lippe weist bereits jetzt auf ihre zwölf- te Vortragsveranstaltung am Samstag, 14. September 2019, in Münster hin. Die diesjährige Veranstaltung blickt über den Tellerrand der Pharmazie hinaus und steht unter dem Titel „Geschüttelt, nicht gerührt – James Bond im Visier der Phy- sik“ mit Prof. Dr. Metin Tolan. In seinem Vortrag beantwortet der Professor für Experimentelle Physik Fragen aus dem Leben des Top-Agenten und garniert sie mit Filmsequenzen. Die Einladung und eine Anmeldemög- lichkeit finden Sie im Mitteilungsblatt Nr. 5/2019. < Apothekerstiftung
SAVE THE DATE Notieren Sie sich schon heute den Termin für die zwölfte Vortragsveranstaltung der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe:
Prof. Dr. Metin Tolan referiert bei der zwölften Vortragsveranstaltung der Apothekerstiftung im September 2019 in Münster.
Samstag, 14. September 2019
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APOTHEKERSTIFTUNG · DIENSTBEREITSCHAFT
Leitfaden für Schülerpraktikanten Nachwuchsgewinnung
pharmazeutische Aufgaben. Der Leitfa- den soll Ihnen die Arbeit erleichtern und dazu motivieren, jungen Menschen „Lust auf Apotheke“ zu machen. Wer weiß, viel- leicht entpuppt sich der eine oder andere Praktikant als späterer Leistungsträger in Ihrer Apotheke. Exemplare des Praktikantenleitfadens erhalten Sie bei der Apothekerstiftung unter apothekerstiftung@akwl.de. <
einen Leitfaden entwickelt, der vielfälti- ge Anregungen, Ideen und Informationen für ein dreiwöchiges Schülerpraktikum gibt. Wir freuen uns, dass wir diese Ar- beitshilfe auch allen Apothekenleiter/- innen in Westfalen-Lippe an die Hand ge- ben dürfen. Sie finden neben sachlichen Informationen über das Praktikum und die verschiedenen Berufe auch Anregun- gen für viele weitere kaufmännische und
> Ein erfolgreiches, sprich erfülltes und anregendes Schülerpraktikum ebnet in vielen Fällen eine Berufsentscheidung pro Apotheke. Gerade in Zeiten des de- mographischen Wandels und des Fach- kräftemangels sollten wir daher mög- lichst jeder Schülerin und jedem Schüler die Chance geben, sich für eine Tätigkeit in der Apotheke zu begeistern. Die Apothekerkammer Hamburg hat
Nacht- und Notdienstfonds (NNF) Erhöhter Festzuschlag von 16 Cent wird weitergereicht
> Bereits seit dem 1. August 2013 und damit inzwischen seit mehr als fünf Jah- ren sorgt der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) des Deutschen Apothekerver- bandes dafür, dass die Apotheken einen pauschalen Zuschuss für ihre geleisteten Notdienste erhalten. Seitdem wird der Notdienst für die Bereitstellung einer Versorgungsleistung, unabhängig von der Abgabe von Arzneimitteln honoriert. Diese Notdienstpauschale wird für je- des Quartal durch den NNF neu berech- net und festgesetzt. Maßgeblich für die Berechnung der Notdienstpauschale ist die Anzahl der geleisteten Notdienste. Die AKWL als zuständige Behörde teilt dem NNF nach Quartalsende spätestens bis zum Ende des folgenden Monats die Apotheken, die im jeweiligen Quartal Notdienste erbracht haben, sowie die Anzahl der erbrachten Notdienste mit. Anspruch auf die Notdienstpauschale haben danach Apotheken, die in der Zeit von 20:00 bis um 6:00 Uhr des Folgeta- ges vollständig den Notdienst erbracht haben. Die Finanzierungsbasis beruht ge- mäß Arzneimittelpreisverordnung auf der Erhöhung des Festzuschlages um 16 Cent pro abgegebener Packung ver-
die Apotheken die Anzahl der Packungen selbst, und zwar mit dem „Sonderbeleg Selbsterklärung“. Im Ergebnis erhalten die Apotheken 16 Cent mehr für die Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel, diese werden jedoch direkt an den Nacht- und Notdienstfonds durchgereicht. <
schreibungspflichtiger Fertigarzneimit- tel. Diesen Erhöhungsbetrag in Höhe von 16 Cent führen die Apotheken an den NNF ab und melden diesem die Pa- ckungsabgabemenge. Bei GKV-Rezepten geschieht dieses automatisch über die Rechenzentren, für Selbstzahler melden
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 11
KOLUMNENTITEL RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
Anfragen an das Service-Portal Pharmazie können über das Anfrageformular im internen Bereich der Homepage der Apothekerkammer (www. akwl.de) gestellt werden. Alternativ besteht die Kontaktmöglichkeit über E-Mail oder Telefon. Arzneimittelinformation und Medikations- management: am@akwl.de; 0251 52005-57, Pharmazeutische Praxis: pharmprax@akwl.de; 0251-52005-55
Das Service-Portal Pharmazie vereint die Aufgaben der Regionalen Arzneimittelinformationsstellen und die der Abteilung „Pharmazeu- tische Praxis“. Wir unterstützen Sie bei Fragestellungen in den Berei- chen „Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement“ und bei der Umsetzung gesetzlicher Bestimmungen in die pharmazeuti- sche Praxis. Einzelne Fallbeispiele veröffentlichen wir regelmäßig in unseremMitteilungsblatt.
Fallbeispiel Medikationsanalyse Ein Palliativpatient mit Atemnot
> Herr P. ist ein 72-jähriger Patient mit Pankreaskopf-Karzinom. Der Tumor wurde erst vor sechs Mona- ten diagnostiziert, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits fortge- schritten und ist mittlerweile he- patisch und pulmonal metasta- siert. Die palliative Chemotherapie mit Gemcitabin wurde auf Wunsch des Patienten vor einigen Wochen beendet. Nebendiagnostisch bestehen seit langem eine stabile koronare Herzerkrankung (KHK), ein arterieller Hypertonus, eine benigne Prostatahyperplasie und ein me- dikamentös geführter Diabetes mellitus Typ 2. Herr P. hat sich damit abgefunden, dass seine Lebenserwartung begrenzt ist; nun möchte er seine verbleibende Zeit möglichst symptomarm mit seinen Kin- dern und Enkelkindern, bei denen er lebt, verbringen. Die Schmerzen sind unter der derzeitigen Therapie erträglich, allerdings empfindet er die anfallsweise auftreten- de Atemnot in Kombination mit akuten Panikzuständen als sehr belastend, auch für seine Familie. An Heiligabend kurz vor Ladenschluss erreicht ein Anruf des Hausarztes die Apotheke: Herr P. hatte am Nachmittag eine schwere Panikattacke mit Atemnot, weshalb die Angehörigen den Arzt riefen. Aktuell ist er versorgt, allerdings möchte der Hausarzt für einen möglicherwei- se erneut auftretenden Anfall über die
In der Palliativversorgung ist Zeit ein entscheidender Faktor. Einen Patienten in einer derartigen Situati- on unversorgt zu lassen, ist keine Option. In diesem Fallbeispiel wurde eine Lösung gefunden. Foto: © Robert Kneschke
Wichtig zu wissen ist, dass eine subjek- tiv empfundene Atemnot nicht zwingend mit einer tatsächlich erniedrigten Sau- erstoffsättigung im Blut korreliert. Da- her ist die Gabe von Sauerstoff oft nicht erforderlich. Die Zufuhr frischer, kühler Luft durch Öffnen des Fensters oder die Verwendung eines Handventilators kann bereits Abhilfe schaffen [2]. Wenn eine ursächliche Behandlung der Atemnot – z. B. durch die Punktion von Perikard- oder Pleuraergüssen oder durch die Beseitigung von Obstruktionen – nicht möglich ist, erfolgt die Therapie
Feiertage ein Midazolam-Nasenspray zur Anxiolyse und Sedierung verordnen. Atemnot ist bei Patienten mit fortge- schrittenen Tumorerkrankungen weit ver- breitet. Das vom Patienten beschriebe- ne gleichzeitige Auftreten von Panik ist typisch und mündet oft in einem Teu- felskreis, in der Atemnot und Angst sich gegenseitig verstärken und zu einer mas- siven Beeinträchtigung der Lebensquali- tät führen. Daher ist die Behandlung von Atemnot neben der Schmerztherapie ei- nes der vorrangigen Ziele in der palliati- ven Versorgung.
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KOLUMNENTITEL RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
symptomatisch. Die beste Evidenz exis- tiert hierbei für den oralen oder paren- teralen Einsatz von Opioiden, vor allem von Morphin. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass die Atmung durch die Dämpfung des Atemzentrums ruhiger, langsamer und tiefer wird [2]. Die Befürchtung, durch die Therapie eine Atemdepression aus- zulösen und so die Atemnot noch zu ver- schlimmern, ist unbegründet: Wenn eine Dosistitration am Effekt erfolgt, wie es auch in der Schmerztherapie praktiziert wird, ist keine klinisch relevante Atemde- pression zu erwarten. Übrigens ist eine vorbestehende Schmerztherapie mit Opi- oiden kein Hinderungsgrund, auch eine Atemnot mit Morphin zu behandeln, wenn diese weiterhin auftritt: In diesem Fall soll laut der S3-Leitlinie „Palliativme- dizin“ als Startdosis die bestehende Opi- oiddosis um 25 Prozent erhöht werden, auch wenn bereits mit der niedrigeren Dosierung eine ausreichende Analgesie erreicht wurde [1]. Neben Opioiden können auch Benzo- diazepine bei Atemnot eingesetzt wer- den, wenn Opioide nicht wirksam sind, vor allem bei gleichzeitig auftretenden Angstzuständen [1]. Ein Midazolam-Na- senspray wird hier nicht explizit erwähnt, lediglich die im vorliegenden Fall schlecht praktikable subcutane Applikation von Midazolam sowie eine orale oder sublin- guale Gabe von Lorazepam. Dennoch ist auch die Anwendung eines Nasensprays in der Praxis verbreitet [2]. Beachtet wer- den müssen mögliche additive zentral- nervöse UAW bei der Kombination von Benzodiazepinen und Opioiden. Steroide sollen zur symptomatischen Therapie der Atemnot nicht eingesetzt werden, da für diese Indikation keine Evidenz vorliegt. Eine Ausnahme stellt Atemnot in Folge von tumorbedingten Atemwegsobstruktionen dar [1]. Zurück zum Fallbeispiel: Midazolamhydrochlorid steht in der Apotheke als Rezeptursubstanz nicht zur Verfügung und kann aufgrund der fortgeschrittenen Zeit auch vor den Fei- ertagen nicht mehr beschafft werden; die Herstellung soll aber noch am sel- ben Tag erfolgen. Den Patienten bis zum nächsten Werktag unversorgt zu lassen, ist in diesem Fall keine Option – in der
Medikationsplan
ARZNEIMITTEL
INDIKATION
Simvastatin 40 mg 0-0-1
KHK
ASS 100 mg 1-0-0
Thromozytenaggregationshemmung
Candesartan/HCT 16/12,5 mg 1-0-0 Oxycodon 10 mg retard 1-0-1 Novaminsulfon 500 mg 1-1-1-1
arterielle Hypertonie
Tumorschmerzen Tumorschmerzen
Pantoprazol 20 mg 1-0-1 Macrogol Btl. 1-1-0-0
„Magenschutz“ wg. ASS
Obstipation
den Patienten nicht akut beeinträchtigt – auch Candesartan und HCT können wahrscheinlich vom Arzt abgesetzt wer- den. Im Gegensatz zu einem kurativen Ansatz stehen in der Palliativmedizin die Symptomkontrolle und der möglichst weitgehende Erhalt der Lebensqualität im Vordergrund. Nützliche Hinweise für die Arzneimit- teltherapie von Palliativpatienten bietet das Internetangebot palliativdrugs.com. Hier finden sich praxisorientierte, konkre- te Handlungsanweisungen für die Phar- makotherapie in palliativen Situationen mit Informationen zum off-label use, zu Dosierungen und alternativen Applikati- onsformen sowie zur Dosierungsanpas- sung bei Organinsuffizienz. Der Zugang, auch zum deutschsprachigen Bereich, ist nach erfolgter Registrierung kostenfrei. < [1] S3-Leitlinie Palliativmedizin [2] Rémi/Redmann: Palliativpharmazie. Deut- scher Apotheker Verlag, Stuttgart 2017 [3] DAC/NRF: Midazolamhydrochlorid-Nasen- spray 5 mg/ml, Stand 11/2016
Palliativversorgung ist Zeit ein entschei- dender Faktor. Im Rezepturenfinder des DAC/NRF findet sich jedoch der Hinweis auf eine Alternative: Ein Midazolam-HCl- Nasenspray kann auch aus einem Fertig- arzneimittel mit Midazolam zur Injektion hergestellt werden [3]. Dieses ist in der Apotheke vorrätig, sodass die Herstel- lung durch Zugabe von EDTA-haltiger Benzalkoniumchlorid-Stammlösung 0,1 % unkompliziert erfolgen kann – dem Patienten kann so geholfen werden. Ein Blick auf den bisherigen Medikationsplan (s.o.) zeigt, dass neben den tumorbeding- ten Schmerzen und der durch den Opioid- gebrauch verursachten Obstipation auch die seit langem bestehenden Begleiter- krankungen weiterhin behandelt werden. In der palliativen Situation ist dies nicht mehr unbedingt notwendig, da beispiels- weise der protektive Effekt von Statinen bei KHK angesichts der sehr begrenz- ten Lebenserwartung keine Rolle mehr spielt. Simvastatin, ASS, Pantoprazol und – wenn der sich ggf. erhöhende Blutdruck
> Die Abteilung Arzneimittelinfor- mation und Medikationsmanage- ment lädt interessierte Kolleginnen und Kollegen ein, die umfangreich ausgestattete Präsenzbibliothek im Apothekerhaus sowie die in der Ab- teilung verfügbaren Recherchemög- lichkeiten nach Terminabsprache z. B. Bibliothek im Apothekerhaus
für eigene Recherchen, Vorträge oder die Prüfungsvorbereitung zu nutzen. Die Mitarbeiterinnen der Abteilung stehen nach einer kurzen Einweisung für Fragen zur Verfügung. Interessierte melden sich bitte unter am@akwl.de oder telefonisch unter 0251 52005-57. <
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 13
RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
Beratungsecke
Beratung im Rahmen der Selbstmedikation Thema Magenbeschwerden
> Werden Sie in diesem Beratungscomic Zeuge eines idealtypischen Beratungsgesprächs zum Thema „Magenbe- schwerden“. Anders als im wirklichen Leben können Sie dem Beratenden auch hinter die Stirn schauen und seine Überlegungen nachvollziehen. Eine gute Beratung orientiert sich immer am konkreten Patientenfall. Je nach Ge- sprächsverlauf kann es daher auch notwendig sein, den Patienten an den Arzt zu verweisen oder zusätzliche Inhalte zu vermitteln. Bezüglich der hier dargestellten fachlichen Inhalte sollten immer die aktuellen Fachinformationen zu Rate gezogen werden.
Tipp: Hinweise für die Beratungsge- spräche enthält der ABDA-Leitfaden „Informations- und Beratungshin- weise in öffentlichen Apotheken“. Zu finden ist dieser Leitfaden auf www.abda.de bei den Leitlinien und Arbeitshilfen zur
Habe ich etwas zu beachten auf Grund des Lebensalters, z. B. Kinder oder der Begleit- umstände, z. B. Schwangerschaft, Stillzeit?
Guten Tag, ich hätte gerne etwas gegen Magenbeschwerden!
Selbstmedikation oder mit diesem QR-Code:
Tipp: Zum Thema Sodbrennen gibt es einen Übersichtsartikel in der Deut- schen Apotheker Zeitung aus 2017. Sie finden diesen online unter dem Link https://www.deutsche-apothe-
akut , erstmalig, chronisch, rezidivierend? dumpfe, stechende oder krampfartige Schmerzen, Druck-, Völlegefühl, saures Aufstoßen, Sodbrennen ? Nüchtern, nachts, nach dem Essen ? Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Schluckbeschwerden, Husten, unbeabsichtigter Gewichtsverlust?
ker-zei tung . de/ daz-az/2017/daz- 49-2017/das-sto- esst-mir-sauer-auf oder über diesen QR-Code:
Ich habe so seit ca. 2 Wochen hin- und wieder mal Sodbrennen und saures Aufstoßen. Haupt- sächlich nach dem Essen. Dieses scharfe Brennen im Rachen und hinter dem Brustbein ist schon sehr unangenehm.
Tipp: Hinweise zur Hinterfragung der Eigendiagnose und zu der Abklärung der Grenze der Selbstmedikation be- finden sich im Kommentar zur ABDA- Leitlinie „Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation“ im Abschnitt 2. Zu finden ist diese Leitli-
Diabetes, Gallenwegserkrankungen? UAW z. B. durchNSAR, ASS, Glucocorticoide, Digitalisglykoside, Eisensalze, Antibiotika, Opioide, ACE-Hemmer, AT-II-Antagonisten, Antidepressiva, Antiarrhythmika, Bisphosphonate, Nebenschilddrüsenhormone, Antimykotika, Virustatika, Immunsuppressiva, Zytostatika?
Sind Sie wegen der Beschwerden schon beim Arzt gewesen?
nie auf www.abda. de bei den Leitlinien und Arbeitshilfen zur Selbstmedikati- on oder mit diesem QR-Code:
Ich habe sonst keine Krankheiten – nur dieses unangenehme Sodbrennen. Ich nehme auch keine Medikamente ein. Ihre Kundenkarte habe ich nicht.
Haben Sie andere Erkrankungen oder nehmen Sie derzeit Arzneimittel ein? Besitzen Sie unsere Kundenkarte?
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RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
Spricht etwas gegen die Selbstmedikation? z. B. Schluckbeschwerden, Refluxsymptomatik, andauernde Inappetenz, häufiges Erbrechen, deutlicher Gewichtsverlust (> 3 kg), ständiger Schmerz, nüchtern/nachts,postprandialer Schmerz, Blut im/auf dem Stuhl, Teerstuhl, Ulkusverdacht, Verdacht auf AM-bedingte Magenschmerzen, Husten und Luftnot, psychische Faktoren, Depression, Stress, in Rücken oder Arm ausstrahlender Schmerz, Verdacht auf Glaukomanfall, Verdacht auf Analgetikaabusus? Andere Erkrankungen (Diabetes, Gallenwegserkrankungen)?
Tipp: Hilfsmittel zur Auswahl und Be- urteilung des Arzneistoffs befinden sich im Kommentar zur ABDA-Leitli- nie „Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arznei- mitteln – Selbstmedikation“ im Ab- schnitt 3. Zu finden ist diese Leitlinie
Welcher Arzneistoff kommt in Frage? Kriterien: Art der Beschwerden (Säureneutralisation,Protonen- pumpenhemmung oder Motilitätsförderung?), Wirksamkeit (Neutralisationskapazität), UAW und WW, Wirkungsdauer (lange Wirkungsdauerbei nächtlichen Beschwerden), Berücksichtigung patienten-spezifischer Faktoren (Alter, Allergien, Überempfindlichkeiten),andere Erkrankungen (Niereninsuffizienz?) Welches Fertigarzneimittel empfehle ich? Kriterien: Darreichungsform (Tablette, Gel?), Dosierung/ Konzentration (Neutralisationskapazität ausreichend?),Anzahl der Inhaltsstoffe, Reichweite/ Packungsgröße
auf www.abda.de bei den Leitlinien und Arbeitshilfen zur Selbstmedikati- on oder mit diesem QR-Code:
Ich empfehle Ihnen in diesem Fall Kautabletten. Die Tabletten neutralisieren die Magensäure.
Was muss ich auf alle Fälle vermitteln? Dosierung, Anwendung Behandlungsdauer Ab wann der Patient zum Arzt muss Für den Fall relevante Anwendungsinformationen
Nehmen Sie vier- bis sechs mal am Tag eine Tablette für maximal drei Tage ein. Wenn die Beschwerden sich verschlechtern oder über einen längeren Zeitraum (zwei Wochen) andauern, sollten Sie zum Arzt gehen.
Da es Kautabletten sind, diese bitte gut kauen oder lutschen. Die Einnahme erfolgt am besten eine Stunde nach einer Mahlzeit. Zur Einnahme anderer Medikamente sollten Sie einen Abstand von zwei bis drei Stunden einhalten.
Tipp: Aussagen zu Behandlung von Sodbrennen in der Stillzeit findet man in einem Artikel der DAZ-On- line unter https://www.deutsche- apothekerzeitung.de/news/ar ti-
Was kann ich noch mitgeben? Informationsmaterial Packungsauleber mit Dosierung und Anwendungshinweisen Zusatzempfehlungen
kel/2019/01/11/ magen- darm-be - schwerden-in-der- stillzeit/chapter:2 oder über diesen QR-Code:
Sie möglichst Fett, Kaffee, Nikotin, Sie können die Heilung unterstützen in dem Sie vier bis fünf kleinere Mahl- zeiten am Tag einnehmen. Vermei- den Alkohol, Stress und scharfe Speisen.
Ich habe Ihnen einen Auleber mit der Dosierung auf die Packung geklebt. Und in dieser Broschüre wird noch mal alles genau erläutert. Gelegentlich kann es unter der Therapie zu Durchfall kommen.
Tipp: Eine Kundeninformation zur Entsorgung von Arzneimittelresten finden Sie auf der Kammerhome-pa-
ge (www.akwl.de) im internen Bereich wenn sie über die Suchfunktion nach „Entsorgung“ suchen. <
Für optimale Haltbarkeit die Packung bitte dunkel, trocken und bei Raumtemperatur lagern. Kennen Sie schon unsere Kundeninformation für die umweltfreundliche Entsorgung von Arzneimittelresten?
Haben Sie noch weitere Fragen?
AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 15
RATGEBER APOTHEKENPRAXIS
Ein Fall aus CIRS-Pharmazie
3KDUPD]LH
> CIRS-Pharmazie NRW ist eine ge- meinsame Initiative der Apothe- kerkammern Nordrhein (AKNR) und Westfalen-Lippe (AKWL). Die Buchstaben „CIRS“ stehen für Criti- cal Incident Reporting-System, zu Deutsch „Datenbank für kritische Ereignisse“. Es handelt sich um ein internetgestütztes, einrichtungs- übergreifendes Berichts- und Lern- system für Apotheken zur anony- men Meldung von Medikations- fehlern oder Beinahe-Schäden. Das Berichts- und Lernsystem CIRS- Pharmazie NRW kann einen wich- tigen Beitrag zum Risikomanage- ment in Apotheken leisten. Laut Fallbericht trugen verschiedene Faktoren zu dem kritischen Ereignis bei. Da die Patientin den Fehler rechtzeitig bemerkte, kam sie nicht zu Schaden. Für die Apotheke können und sollten solche kritischen Ereignisse dennoch als Anlass genommen werden, um die Prozesse in der Apotheke zu hinterfragen und ggf. zu optimieren. In diesem Fall könnte dies wie folgt aussehen: (Vier-Augen-Prinzip)? Ein Mitarbeiter stellt die Medikamente zusammen, ein anderer Mitarbeiter (Apotheker) kontrolliert die Zusammenstellung vor der Abgabe. • Werden Vorbestellungen in der Apo- theke so gelagert, dass die Arzneimit- tel sich nicht durchmischen können? Vorbestellungen werden gebündelt in Kästen oder Tüten gepackt. Bei einer Bereitstellung im Regal wird das Durchmischen durch Trennwände verhindert. • Werden Vorbestellungen vor der Abgabe noch einmal kontrolliert
Foto: Fotolia.com©t.tomsickova
Vorbestellung unzureichend geprüft – Falschabgabe Folgendes Ereignis fiel an der Schnittstelle Apotheke/Patient auf:
Fall-Nr.: 188606
sehr auf dieses eine Thema eingefahren, das den Kollegen wichtig zu sein schien. 2. Sehr große Vorbestellung. Hektische Kundin, die angab, wenig Zeit zu haben. 3. Kürzlich (ca. eine Woche vorher) ergan- gene Anweisung an den abgebenden Apotheker, dass er die bereitgestellten Vorbestellungen nicht so genau prüfen solle. 4. Zu starkes Vertrauen in die Korrekt- heit der von anderen bereitgestellten Arbeitsvorleistungen. 5. Unzureichende Organisation durch die Leitung an dieser Stelle; keine Umset- zung von einfachen und praktikablen Lösungen, die jedoch massiv die Sicher- heit erhöhen würden. Wenig Bereit- schaft der Leitung zur tatsächlichen Etablierung von Standards; diese stehen nur im QM-Handbuch, das wenig ge- nutzt wird. 6. Fehlende räumliche Abtrennung zwischen den einzelnen Vorgängen im Abholregal. Keine Möglichkeit, umfang- reiche Vorbestellungen in ein Gefäß (Kunststoffkorb etc.) zu geben. 7. Liegenlassen von Arzneimittelpackun- gen an den Kassenplätzen durch Kol- legen, obwohl dies im Apothekenteam schon häufig angesprochen wurde.
Altersgruppe des Patienten: 51-60
Was ist passiert? Eine Kundin holte eine recht umfangreiche Vorbestellung in der Apotheke ab. Der abgebende Apotheker sah die Vorbestel- lung in diesemMoment zum ersten Mal. Er gab, von mehreren Zetteln am Vorgang instruiert, eine Preisinformation an die Kundin weiter und packte alle Artikel in die Tasche. Am nächsten Tag rief die Kundin an und berichtete, dass ihr irrtümlich zu- sätzlich ein Psychopharmakon eingepackt worden sei. Was war das Ergebnis? Verärgerung und Vertrauensverlust bei der Kundin. Wo sehen Sie Gründe für dieses Ereig- nis und wie hätte es vermieden werden können? 1. Von dem abgebenden Apotheker muss- ten mehrere Zettel mit gleichlautendem Inhalt gesichtet werden – da eine Rezep- tur nicht mehr im Rahmen der Defektur hergestellt werden kann, hatte sich der Preis der hergestellten Arznei erhöht. Die schriftliche und auch mündliche Berichterstattung erfolgte teilweise un- ordentlich und zerfahren. Der Apotheker war dadurch nach dem vierten Zettel
Wer berichtet? Apotheker/Apothekerin
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