Mitteilungsblatt 3/2019, 18. April 2019

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Spricht etwas gegen die Selbstmedikation? z. B. Schluckbeschwerden, Refluxsymptomatik, andauernde Inappetenz, häufiges Erbrechen, deutlicher Gewichtsverlust (> 3 kg), ständiger Schmerz, nüchtern/nachts,postprandialer Schmerz, Blut im/auf dem Stuhl, Teerstuhl, Ulkusverdacht, Verdacht auf AM-bedingte Magenschmerzen, Husten und Luftnot, psychische Faktoren, Depression, Stress, in Rücken oder Arm ausstrahlender Schmerz, Verdacht auf Glaukomanfall, Verdacht auf Analgetikaabusus? Andere Erkrankungen (Diabetes, Gallenwegserkrankungen)?

Tipp: Hilfsmittel zur Auswahl und Be- urteilung des Arzneistoffs befinden sich im Kommentar zur ABDA-Leitli- nie „Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arznei- mitteln – Selbstmedikation“ im Ab- schnitt 3. Zu finden ist diese Leitlinie

Welcher Arzneistoff kommt in Frage? Kriterien: Art der Beschwerden (Säureneutralisation,Protonen- pumpenhemmung oder Motilitätsförderung?), Wirksamkeit (Neutralisationskapazität), UAW und WW, Wirkungsdauer (lange Wirkungsdauerbei nächtlichen Beschwerden), Berücksichtigung patienten-spezifischer Faktoren (Alter, Allergien, Überempfindlichkeiten),andere Erkrankungen (Niereninsuffizienz?) Welches Fertigarzneimittel empfehle ich? Kriterien: Darreichungsform (Tablette, Gel?), Dosierung/ Konzentration (Neutralisationskapazität ausreichend?),Anzahl der Inhaltsstoffe, Reichweite/ Packungsgröße

auf www.abda.de bei den Leitlinien und Arbeitshilfen zur Selbstmedikati- on oder mit diesem QR-Code:

Ich empfehle Ihnen in diesem Fall Kautabletten. Die Tabletten neutralisieren die Magensäure.

Was muss ich auf alle Fälle vermitteln? Dosierung, Anwendung Behandlungsdauer Ab wann der Patient zum Arzt muss Für den Fall relevante Anwendungsinformationen

Nehmen Sie vier- bis sechs mal am Tag eine Tablette für maximal drei Tage ein. Wenn die Beschwerden sich verschlechtern oder über einen längeren Zeitraum (zwei Wochen) andauern, sollten Sie zum Arzt gehen.

Da es Kautabletten sind, diese bitte gut kauen oder lutschen. Die Einnahme erfolgt am besten eine Stunde nach einer Mahlzeit. Zur Einnahme anderer Medikamente sollten Sie einen Abstand von zwei bis drei Stunden einhalten.

Tipp: Aussagen zu Behandlung von Sodbrennen in der Stillzeit findet man in einem Artikel der DAZ-On- line unter https://www.deutsche- apothekerzeitung.de/news/ar ti-

Was kann ich noch mitgeben? Informationsmaterial Packungsauleber mit Dosierung und Anwendungshinweisen Zusatzempfehlungen

kel/2019/01/11/ magen- darm-be - schwerden-in-der- stillzeit/chapter:2 oder über diesen QR-Code:

Sie möglichst Fett, Kaffee, Nikotin, Sie können die Heilung unterstützen in dem Sie vier bis fünf kleinere Mahl- zeiten am Tag einnehmen. Vermei- den Alkohol, Stress und scharfe Speisen.

Ich habe Ihnen einen Auleber mit der Dosierung auf die Packung geklebt. Und in dieser Broschüre wird noch mal alles genau erläutert. Gelegentlich kann es unter der Therapie zu Durchfall kommen.

Tipp: Eine Kundeninformation zur Entsorgung von Arzneimittelresten finden Sie auf der Kammerhome-pa-

ge (www.akwl.de) im internen Bereich wenn sie über die Suchfunktion nach „Entsorgung“ suchen. <

Für optimale Haltbarkeit die Packung bitte dunkel, trocken und bei Raumtemperatur lagern. Kennen Sie schon unsere Kundeninformation für die umweltfreundliche Entsorgung von Arzneimittelresten?

Haben Sie noch weitere Fragen?

AKWL Mitteilungs blatt 03-2019 / 15

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online