Mitteilungsblatt 1/2020, 6. Februar 2020

Animated publication

01 · 2020

6. Februar 2020

Gut aufgestellt in die nächsten fünf Jahre Kammer wählt ihre Organe und Gremien neu

NEU GEWÄHLT Vorstand und Ausschüsse Seite 4

NICHT ERSTATTUNGSFÄHIG Warnung vor IT-Panikkäufen! Seite 8 NEUES REKORDERGEBNIS Über 52.000 Euro für Hilfsprojekt Seite 9

INHALT

QUALITÄTSSICHERUNG Wir gratulieren zur erfolgreichen Zertifizierung bzw. Rezertifizierung Team-Coaching Rezeptur AUSBILDUNG PKA/PTA Auszeichnung auf Landesebene für Svenja Lücke PKA-Ausbildungsjahr 2020: Ausbilden lohnt sich Unverzichtbar für die PKA-Ausbildung: Ehrenamtliche Prüfer/-innen Freistellung von PKA-Auszubildenden Irmgard Winkelhaus verabschiedet sich nach 18 Jahren Weiterbildungsausschuss hat sich zur ersten Sitzung getroffen Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte Prüfungstermine 2020 Pilotkurs „Medikationsmanagement im Krankenhaus“ Schulung und Erfahrungsaustausch der Fachsprachenprüfer/-innen Zulassungen und Ermächtigungen MIXTUM Satzung der AKWL über ein „Wissenschaftliches Institut der Apothekerkammer Westfalen-Lippe für Versorgungs- forschung in der Apotheke“ 16. Auflage des westfälisch-lippischen Apo-Cups WEITERBILDUNG Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen

19

19

20 20 21

21

4

Gut aufgestellt in die nächsten fünf Jahre Kammer wählt ihre Organe und Gremien neu

22 23 23

03

EDITORIAL Mit Zuversicht

23

04

ORGANE UND GREMIEN Präsidium, Vorstand, Listensprecher, Ausschussvorsitzende

23 24 24

DER VORSTAND INFORMIERT Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner Dr. Oliver Schwalbe Geschäftsführer des neuen Instituts für Versorgungsforschung Kammerpräsidentin in der „Aktuellen Stunde“

06 06

25

06

28

08

IT UND NEUE MEDIEN Konnektoren sind noch nicht erstattungsfähig

29

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT AKWL-Hilfsprojekt mit Rekordergebnis

09

AMTLICHE MITTEILUNGEN Erteilte Erlaubnisse

30

APOTHEKERSTIFTUNG Das große Potenzial der Pharmakometrie: Apothekerin Kim Linda Poppenberg forschte in Japan Impfpass-Check in Apotheken und Schulen: Stiftungspreis für Sylke Bergmann und ihr Team

10

31

IN MEMORIAM

11

32

LITERATURHINWEISE

10

IM MITTELTEIL: Liste der Kreisvertrauensapotheker/-innen, Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit sowie deren Stellvertreter/-innen (Legislaturperiode 2019 - 2024)

IMPRESSUM

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS Leitlinien zur Qualitätssicherung aktualisiert Antibiotic Stewardship im Pflegeheim Beratungsecke: Thema Verstopfung Ein Fall aus CIRS-NRW

11 12 14 16

MIT QR-CODES SCHNELL ZUR INFORMATION: Inzwischen finden Sie imMitteilungsblatt zu vielen Artikeln auch die direkte, schnelle Verlinkung über QR-Codes. Die kleinen quad- ratischen „Helfer“ liefern verschlüsselt Infor- mationen oder Verlinkungen auf Internetseiten. Man benötigt ein Smartphone/Tablet-PC und ein QR-Code-Scanner-Programm (kostenlos im App-/ googleplay-Store erhältlich unter „qr code“). Mit dieser App kann man die jeweiligen QR-Codes scannen und man erhält dann die darin enthal- tenen Informationen oder Links direkt auf dem benutzten Endgerät zur weiteren Benutzung angezeigt.

RECHT Neuer Gehaltstarifvertrag für die Angestellten in öffent- lichen Apotheken

17

AUS-/FORTBILDUNG UND AMTS Änderung der AMTS-Richtlinie Akkreditierung von Fortbildungsmaßnahmen 14. White-Coat-Ceremony

17 18 18

2 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

EDITORIAL

Editorial

Mit Zuversicht

Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch wenn die ersten Wochen des Jahres 2020 schon wieder Vergangenheit sind, haben Sie vielleicht, genauso wie ich, den ein oder anderen guten Vorsatz für das neue Jahr noch nicht ganz über Bord geworfen. Unser Team aus ehrenamtlichem Kammervorstand und hauptamtlicher Geschäftsstelle hat sich für die kommenden zwölf Monate jedenfalls nicht nur wieder eine sehr ehrgeizige Agenda gegeben, sondern sich zugleich auch verordnet, diese Agenda mit Mut, Selbstbewusstsein und Zuversicht anzugehen. Zugegeben: Es fällt mitunter nicht leicht, zuversichtlich auf das zu blicken, was da noch kommt oder kommen mag, besche- ren uns doch einschlägige Newsportale und Fachmedien die tägliche Dosis „ Apokalypse adhoc “ . Und kaum ist die erste Sau durchs Dorf getrieben, folgt die nächste Hiobsbotschaft. Das ist im Übrigen weniger einer Abbildung der Realität geschuldet, sondern eher dem Geschäftsmodell populärer bzw. populisti- scher Medien. Hier gilt nach wie vor „ Good News are bad news “ . Denn vornehmlich mit Weltuntergangszenarien oder dramati- schen Zuspitzungen lässt sich die Auflage bzw. Klick-Rate stei- gern. Oder um den amerikanischen Schauspieler Bob Hope zu zi- tieren, dessen Nachname ja schon suggeriert, dass er von großer Zuversicht geprägt war: „ Untergangspropheten, die vom Pessi- mismus leben – und gar nicht schlecht – empfinden jede Art von Zuversicht zwangsläufig als Existenzbedrohung.“ Jetzt ist es in der Tat so, ich habe das bereits in der Dezem- bersitzung der Kammerversammlung bei meinem Lagebericht ausgeführt, dass die Apothekerschaft sich in einer ganz ent- scheidenden Umbruchphase befindet. Der politische Entschei- dungsprozess um das Apothekenstärkungsgesetz sollte bis allerspätestens Mitte 2020 abgeschlossen sein. Denn wir brau- chen dringend eine Lösung des Problems, ob und wie wir wieder gleiche Preise im Rx-Segment für ausländische Versender wie für die vor Ort versorgenden Apotheken herstellen können. Zugleich soll im Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) auch der Grundsatz, dass jeder Patient und jede Patientin die Apotheke frei wählen darf, mit Blick auf die Einführung des elektronischen

Rezepts zukunftsfest gemacht werden. Das im VOASG vorge- sehene Zuweisungsverbot, gerade auch für elektronische Ver- schreibungen, muss daher nicht nur möglichst schnell gesetzlich verankert, sondern sogar noch erweitert werden, aus ganz ak- tuellem Anlass. Denn schon jetzt versuchen interessierte Kreise von der Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken wirtschaftlich zu profitieren – ohne die Interessen der Patienten zu berücksichtigen. Unzulässige Geschäftsmodelle werden mit dem elektronischen Rezept noch schwieriger aufzudecken sein, da diese Wege auf der Datenautobahn kaum nachverfolgbar sein werden. Wir fordern daher gemeinsam mit der ABDA, dass der Adressatenkreis, an den sich das Zuweisungsverbot richtet, erweitert wird und sich nicht nur auf Ärzte und Apotheker be- zieht. Das „ Makeln“ von Verschreibungen durch Dritte muss ver- boten werden. Und noch ein weiteres großes Thema wird uns in den kom- menden Monaten verstärkt beschäftigen: die ebenfalls im VOASG vorgesehene Vergütung pharmazeutischer Dienstleis- tung, über die Abgabe der Arzneimittelpackung hinaus. Wollen wir all diese Herausforderungen erfolgreich bewäl- tigen, dann bedarf es dafür wiederum vor allem Mut, Selbst- bewusstsein und Zuversicht. Wir dürfen uns nicht in unserem Schneckenhaus verkriechen, sondern müssen und werden auch weiterhin aktiv und offensiv verdeutlichen, wie unverzichtbar die Apotheke vor Ort für die Gesellschaft ist. „Zuversicht wird zum Optimismus, wenn man einer der Handelnden ist“, hat ein- mal ein kluger Kopf gesagt. Lassen Sie uns in diesem Sinn die apothekerliche Zukunft selbst in die Hand nehmen.

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 3

ORGANE UND GREMIEN

Die neugewählten Organe und Gremien der Apothekerkammer bis zum Jahr 2024 Präsidium, Vorstand, Listensprecher, Ausschussvorsitzende

Und auf Seite acht geben wir Ihnen einen Überblick über die bisher schon gewähl- ten Vorsitzenden der Fachausschüsse Ih- rer Kammer. Damit aber noch nicht genug: Im Rah- men von insgesamt 27 Kreisversamm- lungen wurden 2019 in allen Kreisen und kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe die örtlichen Sprecherinnen und Sprecher der AKWL gewählt, als Ansprechpartner für die Kollegenschaft bzw. Politik und Medien. Eine Übersicht über die Spreche- rinnen und Sprecher finden Sie imMittel- teil dieser Ausgabe. <

In der konstituierenden Sitzung der Kam- merversammlung wurde das Präsidium mit großer Mehrheit wiedergewählt, das sich aus Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Vizepräsident Frank Dieckerhoff zusammensetzt. Gemein- sam mit neun weiteren Beisitzerinnen und Beisitzern (siehe Seite fünf) bilden sie den elfköpfigen Kammervorstand. In der 17. Wahlperiode der Kammerver- sammlung haben sich die Delegierten zu drei Listen formiert. Die Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden dieser Lis- ten stellen wir Ihnen auf Seite sieben vor.

> In diesemMitteilungsblatt finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Organe und Gremien der AKWL nach den Wahlen des Jahres 2019. Insgesamt 97Mitglieder umfasst das neu- gewählte Apothekerparlament. Sie fin- den sie alle in unserer Bildergalerie in der Rubrik „Organe und Gremien“ im Mitglie- derbereich unserer Kammerhomepage. Auf dieser und den folgenden Seiten geben wir zudem einen Überblick über die wichtigsten Gremien Ihrer Kammer.

Gabriele Regina Overwiening (Horstmar) ist seit 2009 Präsidentin der Apo- thekerkammer Westfalen-Lippe. Gabriele Regina Overwiening ist Mitglied der Gemeinschaftsliste und als Apothekeninhaberin imMünsterland tätig.

Frank Dieckerhoff (Dortmund) ist seit 2017 Vizepräsident der Apotheker- kammer Westfalen-Lippe. Frank Dieckerhoff ist Mitglied der Gemeinschafts- liste und als Apothekeninhaber in Dortmund tätig.

4 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

ORGANE UND GREMIEN

Dr. Claudia Brüning (Münster) Gemeinschaftsliste

Eva-Maria Gödde (Lünen) Aktive Apotheker*innen Westfalen-Lippe

Dr. Günter Hagenhoff (Dortmund) Aktive Apotheker*innen Westfalen-Lippe

Dr. Hannes Müller (Haltern) Gemeinschaftsliste

Sandra Potthast (Bochum) Gemeinschaftsliste

Dr. Lars Ruwisch (Lage) Gemeinschaftsliste

Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck (Haltern) Gemeinschaftsliste

Christine Weber (Bochum) Gemeinschaftsliste

Heinz-Peter Wittmann (Rödinghausen) Gemeinschaftsliste

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 5

DER VORSTAND INFORMIERT

Dr. Oliver Schwalbe Geschäftsführer des neuen Instituts für Versorgungsforschung Frank Dieckerhoff und Eva-Maria Gödde als Vorstandsvertreter berufen

Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner PräsidentinGabriele Regina Overwiening

ersten Vorstandssitzung dieses Jahres am 16. Januar bereits die Berufung von Apotheker Dr. Oliver Schwalbe zum Ge- schäftsführer des Instituts. Der 41-Jähri- ge wird auch weiterhin in Personalunion als Abteilungsleiter Aus- und Fortbildung und AMTS für die Apothekerkammer tätig sein. <

> Die Delegierten der Kammerversamm- lung hatten in der Herbstsitzung mit großer Mehrheit den Weg für ein „Wissenschaftliches Institut der AKWL für Versorgungsforschung in der Apotheke“ bereitet. Nach Verabschiedung der Sat- zung für das Institut, das zukünftig das Kürzel WIVA tragen wird, folgte in der

Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: g.overwiening@akwl.de Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Dr. Claudia Brüning c/o Stern-Apotheke, Ludgeristraße 66, 48143 Münster, Tel.: 0251 1345538, E-Mail: clcbruening@arcor.de Eva-Maria Gödde c/o Colosseum Apotheke Brüning, Altstadtstraße 32, 44534 Lünen, E-Mail: evagoedde@gmail.com Dr. Günter Hagenhoff Dr. Hagenhoff-Beratung, Michaelstraße 21, 44329 Dortmund, E-Mail: g.hagenhoff@t-online.de Dr. Hannes Müller c/o Römer-Apotheke, Römerstraße 8a, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke amMarkt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck c/o Bären-Apotheke, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Westfalen-Apotheke, Riemker Straße 13, 44809 Bochum, Tel.: 0234 522170, E-Mail: christine.weber@mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Adler-Apotheke, Auf dem Brink 1-3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 93920, E-Mail: post@AdlerRoe.de

Gemeinsam für das WIVA: Geschäftsführer Dr. Oliver Schwalbe, Vorstandsmitglied Eva-Maria Gödde und Vizepräsident Frank Dieckerhoff wollen die Versorgungsforschung in Westfalen-Lippe vorantreiben.

Kammerpräsidentin in der „Aktuellen Stunde “ Apothekenschließungen im Fokus der Medien/Nur noch 1.868 Apotheken in WL

verringerte sich die Gesamtzahl der Apo- theken im Landesteil um 54 auf nur noch 1.868. Viele Zeitungs- und Rundfunkre- daktionen berichteten über die Entwick- lung und die dahinterliegenden Gründe, wie die vermehrte Online-Konkurrenz und die unzureichende Dynamisierung des apothekerlichen Honorars. Live erläu- terte Kammerpräsidentin Gabriele Regi- na Overwiening dies auch in der „Aktuel- len Stunde“ des WDR-Fernsehens. <

> Mit einem Negativrekord startete die AKWL in das Jahr 2020: Die Zahl der Apo- theken im Kammergebiet ist weiterhin stark rückläufig. Für 2019 vermeldete Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter den stärksten Rückgang der Betriebs- stätten in der nunmehr 75-jährigen Ge- schichte der berufsständischen Selbst- verwaltung: „65 Apothekenschließungen standen im vergangenen Jahr leider nur elf Neueröffnungen gegenüber.“ Damit

6 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

ORGANE UND GREMIEN

Listenvorsitzende Auf einen Blick

> In der 17. Wahlperiode der Kammerver- sammlung der Apothekerkammer West- falen-Lippe haben sich insgesamt drei Listen gebildet: Die Gemeinschaftsliste stellt 54 der insgesamt 97 Delegierten und wird von Dr. Stephan Barrmeyer und Anke Vöcking geführt. Die Aktiven Apotheker*innen, geführt von Michael Beckmann, Birgit Bocherding und Stefanie Hering, kommen auf 37 Delegierte im Apothekerparlament. Sechs Delegierte entsenden die von Gunnar Müller, Dr. Christoph Klotz und Heike Nickolay geführten Basisapotheker. <

Dr. Stephan Barrmeyer (Coesfeld) Gemeinschaftsliste, Vorsitzender

Anke Vöcking (Münster) Gemeinschaftsliste, Stellvertretende Vorsitzende

Michael Beckmann (Dortmund) Aktive Apotheker*innen, Vorsitzender

Birgit Borcherding (Bad Lippspringe) Aktive Apotheker*innen; 1. Stellv. Vorsitzende

Stefanie Hering (Dortmund) Aktive Apotheker*innen; 2. Stellv. Vorsitzende

Gunnar Müller (Detmold) BasisApotheker, Vorsitzender

Dr. Christoph Klotz BasisApotheker, 1. Stellvertretender Vorsitzender

Heike Nickolay (Schwerte) BasisApotheker, 2. Stellvertretende Vorsitzende

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 7

ORGANE UND GREMIEN / IT UND NEUE MEDIEN

Ausschussvorsitzende Auf einen Blick > In der 17. Wahlperiode der Kammerver- sammlung der Apothekerkammer West- falen-Lippe haben sich, neben der Schlich- tungsstelle, insgesamt sieben Fachaus- schüsse gebildet. Die Ausschüsse haben beratende Funktion und erarbeiten die Grundlagen für die Beschlüsse des Kam- mervorstandes und der Kammerver- sammlung. Aktuell haben bereits fünf Ausschüsse ihren Vorsitzenden gewählt: Claus Ehrensberger, Matthias Köhler, Ralph Hohmann und Eberhard Nalop sind Vertreter der Gemeinschaftsliste. Moriz Peter Kickhäfer ist Delegierter der Akti- ven Apotheker*innen. <

Claus Ehrensberger (Castrop-Rauxel) Vorsitzender Fortbildungs- und AMTS-Ausschuss

Matthias Köhler (Bad Laasphe) Vorsitzender Weiterbildungsausschuss

Ralph Hohmann (Bochum) Vorsitzender Ausschuss für Finanzen und Soziales

Moriz Peter Kickhäfer (Münster) Vorsitzender Nachwuchsausschuss

Eberhard Nalop (Bünde) Vorsitzender Dienstbereitschaftsauschuss

Konnektoren sind noch nicht erstattungsfähig Telematikinfrastruktur: Ausstattung der Apotheken/AKWL warnt vor „Panikkäufen”

ten wir eine abschließende Zulassung im Verlauf des zweiten Quartals. Ab diesem Zeitpunkt wäre dann auch der flächende- ckendere Rollout im Apothekensektor möglich. Ab dem zweiten Quartal 2020 werden möglicherweise weitere Herstel- ler folgen. Die derzeit beworbenen Konnektoren sind also nicht von der Refinanzierungs- vereinbarung erfasst und damit nicht von der GKV erstattungsfähig. Sobald die Refinanzierungsvereinbarung angepasst und die Problematik der Schlüssellaufzeit gelöst ist, werden wir Sie umgehend in- formieren. <

Konnektor lediglich eine eingeschränkte Zulassung für sogenannte Friendly-User- Tests und einen für die Zulassung des eHealth-Konnektors notwendigen Feld- test, an dem die AKWL beteiligt ist. Auf Grund der aktuellen Planung wird erst nach dem Ende der Feldtests ein ab- schließendes Ergebnis der Prüfung durch das Bundesamt für Sicherheit und Infor- mationstechnik (BSI) vorliegen. Dies wie- derum ist Voraussetzung für die endgülti- ge Zulassung als eHealth-Konnektor. Die Feldtests des ersten Konnektoranbieters werden voraussichtlich im Ende des ers- ten Quartals 2020 erfolgen. Somit erwar-

> Zwar gibt es für die Apotheken eine An- bindungsfrist an die Telematikinfrastruk- tur (30. September 2020), dennoch gilt unvermindert, was wir bereits wiederholt kommuniziert haben. Der derzeit von ver- schiedenen Marktpartnern massiv be- worbene Konnektor (VSDM Konnektor plus Update) ist nach wie vor nicht von der zwischen dem Deutschen Apotheker- verband und dem GKV-Spitzenverband geschlossenen Refinanzierungsvereinba- rung erfasst. Die Nachverhandlungen hierzu laufen. Entgegen aktueller Infor- mationen aus der Fachpresse besitzt der derzeit am Markt befindliche eHealth-

8 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Im Jahr 2019 schlossen Brigitte und Rugard Hovermann ihre Romberg-Apo- theke in Recklinghausen. Durch den Verkauf von Apothekenutensilien kamen 2.100 Euro zusammen. Diese Summe spendete das Ehepaar an „Eine Dosis Zukunft“.

„Eine Dosis Zukunft“ finanziert Kombi-Impfungen für Kinder in den Slums von Kalkutta und ermöglicht ihnen damit überhaupt erst das Überleben in diesen schwierigen Bedingungen und die Chance, sich aus dem Teufelskreis von Armut, Hunger und Ausgrenzung zu befreien.

AKWL-Hilfsprojekt mit Rekordergebnis Über 52.000 Euro für die Kinder in Kalkutta Im zehnten Jahr gab es besonders viele Unterstützer und Aktionen für „Eine Dosis Zukunft”

400 westfälisch-lippischen Apotheken sind Informationsflyer und Spenden- boxen zu finden – Tendenz steigend. Über den aktuellen Stand informiert ein Spen- denbarometer auf der Aktionshomepage www.eine-dosis-zukunft.de. Mit prominenter Unterstützung Seit 2009 haben sich zudem viele promi- nente Paten der Kindernothilfe wie die Moderatoren Shary Reeves und Dieter Kürten, „Wetterfee“ Claudia Kleinert, Schauspieler Dietrich Mattausch sowie die Musiker Thomas Godoj und Detlev Jöcker in den Dienst der guten Sache ge- stellt – unter anderem im Rahmen von Spenden-Galas und Lesungen. Spenden sind online unter www.eine- dosis-zukunft.de oder auf das Spenden- konto bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, IBAN: DE04 3006 0601 0901 1190 28, BIC: DAAEDEDDXXX, Stichwort: Dosis Zukunft, möglich. Spendenboxen erhalten Sie unter presse@akwl.de <

eines Jahres erzielt. Insgesamt haben die Apotheken in Westfalen-Lippe – mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Kunden und Patienten – in den vergangenen zehn Jahren schon über 380.000 Euro für den guten Zweck gesammelt. Schon über 180.000 Kinder geimpft Mit den Spendengeldernwird die gesund- heitliche Versorgung von über 50.000 Kindern in den Slums Tikia Para und Pilk- hana in Kalkutta verbessert. Vor Ort ist die Kindernothilfe gemeinsam mit loka- len Hilfsorganisationen tätig. „Bisher konnten wir in Kalkutta über 180.000 Kombi-Impfungen und viele Tau- send Tuberkulose-Behandlungen finan- zieren“, so Overwiening, die sich selbst Anfang 2012 bei einem Besuch in Kalkut- ta vom Erfolg des Projektes überzeugen konnte. Das Herzstück der Aktion „Eine Dosis Zukunft“ bilden nach wie vor Spenden- sammlungen in den Apotheken: In rund

> Auf das mit weitem Abstand er- folgreichste Jahr blickt „Eine Dosis Zukunft“, das gemeinsame Hilfs- projekt von Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Kindernot- hilfe, zurück. „Im Laufe des Jahres 2019 sind durch viel- fältige Aktionen und Einzelspenden über 52.000 Euro an Spendengeldern für die Kinder in den Slums von Kalkutta zusam- mengekommen“, freut sich Kammerprä- sidentin Gabriele Regina Overwiening. Es sei beeindruckend, wie kreativ und wie über alle Maßen engagiert sich viele Apo- theken-Teams an dem Hilfsprojekt betei- ligen.

EINE DOSIS ZUKUNFT

Mit exakt 52.152,37 Euro wurde damit seit Projektstart im Dezember 2009 die bisher größte Spendensumme binnen

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 9

APOTHEKERSTIFTUNG · IMPRESSUM

Impressum

Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Ausgabe 01/2020 Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter, Sandra Heck Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter/-innen an dieser Ausgabe Ute Behle, Klaus Bisping, Sören Cromberg, Wolfgang Erdmann, Carolin Kampruwen, Stefan Lammers, Annabelle Ludescher, Dr. Julia Podlogar, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter Das Mitteilungsblatt (MB) der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe erscheint regelmäßig circa alle zwei Monate. Der Redaktionsschluss für die Ausgabe Nr. 2/2020 ist der 31.03.2020. Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Bildernachweise Titelbild ©Sebastian Sokolowski S. 6 ©Michael Schmitz S. 11 ©Yvonne Schmees S. 20 ©Apotheke Frie S. 13, 22, 23, 24 ©Sebastian Sokolowski S.22, 23 ©Sandra Heck S. 14, 15 Comic ©Wolfgang Erdmann Kammerbeitrag enthalten. Auflage 8.100 Exemplare

Apothekerin Kim Linda Poppenberg hospitierte an der Seite von Prof. Dr. Yusuke Tanigawara.

Das große Potenzial der Pharmakometrie Apothekerin Kim Linda Poppenberg forschte in Japan

> Die Essenerin Kim Linda Poppenberg hatte dank der Unterstützung durch die Apothekerstiftung Westfalen-Lippe Ge- legenheit für drei Monate an der Keio University, School of Medicine an der Seite des international bekannten Pro- fessors Dr. Yusuke Tanigawara zu hos- pitieren. Den Kontakt nach Japan hatte Dr. Olaf Rose vermittelt, der Mitglied des Kuratoriums der Apothekerstiftung ist. In der Pharmakometrie geht es um mathematische Modelle, die die Effek- te von Arzneimitteln auf den Patienten beschreiben und quantifizieren. Dazu bedient man sich pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Prinzipien. Das Ziel ist es, durch Vorhersagen der er- wünschten und der unerwünschten Arz- neimitteleffekte eine verbesserte, indi- vidualisierte Therapie der Patienten unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Konsti- tution zu erreichen. Die Forschungsreise ließ KimLinda Pop- penberg von angesehenen Wissenschaft- lern das „Handwerkszeug“ des Phar- makometrikers erlernen, was für sie eine

WWW.APOTHEKERSTIFTUNG.DE Weitere Informa- tionen haben wir auf der Website der Apothekerstiftung für Sie zusammengestellt. Unter Förderung > Stiftungspreise finden Sie die Anforderungen für die Beantra- gung eines Reisestipendiums. Die Apothekerstiftung Westfalen-Lip- pe unterstützt Stipendien für einen min- destens vierwöchigen Studien- oder For- schungsaufenthalt im Ausland für Stu- dierende und Doktoranden der Pharma- zie an der Westfälischen Wilhelms-Uni- versität Münster. < Basis für weiteres Engagement in diesem Bereich bilden soll. „Ich würde mich freu- en, wenn ich zu einem Wissenstransfer nach Deutschland beitragen könnte“, sagt die Apothekerin, die während ihres Aufenthalts auch die Kultur und die Men- schen Japans kennenlernte.

10 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

APOTHEKERSTIFTUNG · RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Impfpass-Check in Apotheken und Schulen Stiftungspreis für Sylke Bergmann und ihr Team

> Die Apothekerstiftung Westfalen-Lip- pe verleiht den Stiftungspreis für inno- vative, kreative und von persönlichem Engagement getragene Projekte. Auch Ideen und Anregungen können prämiert werden. Wichtig ist, dass die Projekte nachhaltig und übertragbar sind, damit sie als Vorbild oder Ideengeber Nutzen stiften können. Gabriele Regina Overwiening, Vorsit- zende des Vorstandes der Apothekerstif- tung, zeichnete Sylke Bergmann und ihr Team für das Projekt „Impfpass-Check in Apotheken und Schulen“ aus. „Impfen ist wichtig und bietet die beste Vorsorge“, betonte Sylke Bergmann, Inha- berin der Margareten-Apotheke in Müns- ter. Bergmann und ihr Teammöchten mit diesem Projekt die Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema Impfen erhöhen, indem sie vor Ort in den Apotheken und Schulen Impfpass-Checks durchführen. Hierdurch sollen Impflücken geschlossen werden. Der Stiftungspreis ist mit einem Preis- geld in Höhe von 500 Euro dotiert. Das Team der Margareten-Apotheke hat ent- schieden, das Preisgeld zugunsten des apothekerlichen Hilfsprojektes „Eine Do- sis Zukunft“ zu spenden. Arbeiten Sie mit Ihrem Apotheken- team mit der benachbarten Schule oder

Präsidentin Gabriele Regina Overwiening (l.) zeichnete Sylke Bergmann (2. v. r.) und ihr Team (stellv. Tatjana Sellin (M.)) für ihr Projekt mit dem Stiftungspreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe aus. Vorstandsmitglied Christina Römhild und der Geschäftsführer der Apothekerstiftung Dr. Andreas Walter gratulierten.

dem örtlichen Kindergarten zusammen? Unterstützen Sie vielleicht auf besondere Weise eine Selbsthilfegruppe, oder sind Sie eine Projektpartnerschaft mit einem Sportverein eingegangen? Oder engagie- ren Sie sich in einem Projekt, das eigent- lich noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte? Bewerben Sie sich für den Stif- tungspreis für besondere Projekte und Initiativen. <

WWW.APOTHEKERSTIFTUNG.DE

Weitere Informationen haben wir auf der Websi- te der Apothekerstiftung für Sie zusammenge- stellt. Unter Förderung > Stiftungspreis für

herausragende Projekte und Initiativen finden Sie auch die Ausschreibungsunter- lagen und das Anmeldeformular für den Stiftungspreis.

Leitlinien zur Qualitätssicherung aktualisiert BAK-Mitgliederversammlung am 13. November 2019

• Risiken bei Arzneimitteln und Medi- zinprodukten – Maßnahmen in der Apotheke • Aseptische Herstellung und Prüfung applikationsfertiger Parenteralia Zu diesen Dokumenten gehört auch die Arbeitshilfe „Hinweise zur Abgabe von Arzneimitteln an Minderjährige“, die komplett neu erarbeitet worden ist. <

> Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat die folgenden Leitlinien mit den da- zugehörigen Kommentaren aktualisiert und in der Mitgliederversammlung am 13. November 2019 verabschiedet: • Information und Beratung des Patien- ten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation • Information und Beratung des Patien- ten bei der Abgabe von Arzneimitteln auf ärztliche Verordnung

WWW.ABDA.DE

Die Leitlinien, Kommen- tare und Arbeitshilfen können unter www.abda.

de > Für Apotheker > Qualitätssicherung > Leitlinien abgerufen

werden. Eine kurze Zusammenfassung zu den Änderungen ist unter „Revision der Leitlinien“ zu finden.

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 11

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Antibiotic Stewardship im Pflegeheim Ein Schulungsprogramm für Pflegekräfte

> Hinter dem Begriff „Antibiotic Stewardship“ (ABS) verbirgt sich ein Maßnahmenpaket, mit dessen Hilfe angesichts der weltweiten Zunahme multiresistenter Keime der rationale Einsatz von Antibioti- ka gefördert werden soll, damit diese als lebensrettende Arznei- mittel erhalten bleiben. Durch die 2013 erschienene S3-Leitlinie „Strategien zur Sicherung rationaler An- tibiotika-Anwendung im Krankenhaus“ ist der Einsatz eines sogenannten ABS- Teams in Kliniken praktisch verpflichtend und in vielen Häusern bereits etabliert. Das ABS-Team besteht in der Regel aus einem Infektiologen bzw. einem in An- tibiotic Stewardship weitergebildeten Facharzt, einem Krankenhausapotheker, einem Mikrobiologen und einem Kran- kenhaushygieniker, die gemeinsam Maß- nahmen zur Optimierung des Antibio- tika-Einsatzes in der Klinik treffen. Hierzu gehören zum Beispiel • regelmäßige Visiten, bei denen die Behandlungsoptionen infektiologisch auffälliger Patienten im interprofessi- onellen Team besprochen werden, • die Erstellung lokaler Leitlinien, • die Erhebung von Verbrauchsdaten, • Abgabebeschränkungen für Reserve- antibiotika („Sonderrezepte“) • und nicht zuletzt die kontinuier- liche Fortbildung aller beteiligten Berufsgruppen. Im ambulanten Sektor, auf den immer- hin 80 Prozent des Antibiotikaverbrauchs in Deutschland entfallen, sind derartige Maßnahmen in vielen Bereichen noch Zukunftsmusik. Supervisionen durch konsiliarisch tätige ABS-Experten sind in den Praxisalltag kaum zu integrieren, und auch Abgaberestriktionen für Reser- veantibiotika sind im niedergelassenen Bereich nicht umsetzbar. In Bezug auf die Erstellung lokaler Leitlinien gibt es je- doch erste richtungsweisende Projekte: So hat sich in Bielefeld die Initiative An- TiB (Antibiotische Therapie in Bielefeld)

Gerade Pflegeheimbewohner/-innen sind besonders anfällig für Infektionen. 70 Prozent von ihnen erhalten mindestens ein Antibiotikum pro Jahr. Foto: ©Halfpoint - stock.adobe.com

USA wird seit 2015 auch für Pflegeheime empfohlen, ABS-Maßnahmen in der Ein- richtung zu etablieren [2,4]. Aus infektiologischer Sicht stellen Pfle- geheimbewohner ein besonders vulnerab- les Kollektiv dar. So sind ältere Menschen aus verschiedenen Gründen anfälliger für Infektionen als jüngere: Die Immunkom- petenz nimmt mit zunehmendem Alter ab, körperliche Funktionen wie Schluck- und Hustenreflex oder die Wundheilung sind teilweise eingeschränkt. Hinzu kom- menmeist verschiedene Grunderkrankun- gen, die Einnahme immunsupprimieren- der Arzneimittel sowie das Vorhandensein von Fremdkörpern wie Blasenkathetern, Endoprothesen und venösen Zugängen. Durch das Zusammenleben vieler Men- schen auf engem Raum, die Benutzung von Gemeinschaftstoiletten, gemeinsame Mahlzeiten und eine nicht immer opti- male Basishygiene können sich Infektio- nen außerdem schnell ausbreiten.

gegründet, die bisher für die Fachberei- che Pädiatrie, Allgemeinmedizin, Gynäko- logie, Urologie und HNO Empfehlungen zur ambulanten Behandlung häufiger In- fektionskrankheiten herausgegeben hat. Die entsprechenden Dokumente sind auf der Homepage des Fachbereichs Gesund- heitswissenschaften der Universität Bie- lefeld unter www.antib.de frei verfügbar. Ein Bereich, der bisher beim Thema „Antibiotic Stewardship“ in Deutschland kaum Beachtung gefunden hat, ist die Antibiotikatherapie in Langzeitpflegeein- richtungen. Angesichts der Tatsache, dass hierzulande über 800.000 Menschen in Pflegeheimen leben [1], wären Strategien zum rationalen Antibiotikaeinsatz drin- gend erforderlich, zumal nach internatio- nalen Studien 70 Prozent der Pflegeheim- bewohner mindestens ein Antibiotikum pro Jahr erhalten [2] und Schätzungen zu- folge 40 bis 75 Prozent dieser Antibiotika- verordnungen inadäquat sind [3]. In den

12 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Pflegeheimen in Ostwestfalen-Lippe durchgeführt wurde, und verschiedenen Merkblättern zu infektiologisch relevan- ten Themen. Letztere werden im An- schluss an den Vortrag in regelmäßigen Abständen an die Heime verschickt, um eine gewisse Nachhaltigkeit zu gewähr- leisten und das Thema dauerhaft in den Köpfen zu etablieren. Die Resonanz auf das Projekt war durchweg positiv. Außer- dem zeigte sich in einer ersten Zwischen- evaluation, dass sowohl das fachspezi- fische Wissen als auch das Bewusstsein, als Pflegekraft einen relevanten Beitrag zum rationalen Antibiotikaeinsatz leis- ten zu können, nach der Schulungsmaß- nahme deutlich zugenommen hatte. <

Probengewinnung zur mikrobiologischen Diagnostik, der korrekten Verabreichung der verordneten Antibiotika, der Ver- laufsbeobachtung und dem Erkennen von unerwünschten Arzneimittelwirkun- gen spielen Pflegekräfte eine entschei- dende Rolle. In einem von der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe geförderten Projekt wurde daher in Zusammenarbeit mit dem Ärztenetz Bielefeld e.V. und der In- itiative AnTiB eine entsprechende Fort- bildungsmaßnahme speziell für Pflege- kräfte in Pflegeheimen entwickelt. Diese setzt sich zusammen aus einer einstündi- gen Präsenzschulung, die zwischen Okto- ber 2019 und Januar 2020 in zahlreichen

Gleichzeitig ist es bei Älteren zuneh- mend schwieriger, eine Infektion auch als solche zu erkennen. Viele typische Infektionszeichen, z. B. Fieber, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Husten und Schleimproduktion bei Atemwegsinfek- ten oder Schmerzen bei Blasenentzün- dung können bei Älteren fehlen, obwohl eine – auch schwere – Infektion vorliegt. Vor allem die Messung einer unauffälli- gen Körpertemperatur kann zu dem ge- fährlichen Trugschluss führen, dass eine Infektion als Ursache für einen eventuell beobachteten reduzierten Allgemeinzu- stand ausgeschlossen werden kann. Stattdessen überwiegen bei Älteren oft die sogenannten atypischen Infekti- onszeichen, zu denen beispielsweise In- kontinenz, Verwirrung, Apathie, Hypoto- nie und Sturzneigung gehören (siehe Tab. rechts). Häufig ist es die Kombination ty- pischer und atypischer Infektionszeichen, die den Verdacht auf eine vorliegende In- fektion nährt: Während Verwirrung und Sturzneigung darauf hindeuten, dass überhaupt eine Infektionsproblematik vorliegt, können beispielsweise Schmer- zen im Bereich der Harnwege die mög- liche Infektion lokalisieren. Es ist daher von besonderer Bedeutung, den Be- wohner/die Bewohnerin als Ganzes zu sehen und die verschiedenen Aspekte in der Gesamtschau zu berücksichtigen. Da gerade Verwirrung, Inkontinenz und Sturzneigung bei Pflegeheimbewoh- nern naturgemäß häufig vorkommen, ist es unter Umständen problematisch, Veränderungen zu erkennen und richtig einzuordnen. Hierbei kommt dem Pfle- gepersonal entscheidende Bedeutung zu. Die Pflegekräfte sind als einzige im- mer vor Ort, kennen die Bewohner am besten und können Abweichungen vom normalen Verhalten am ehesten einord- nen – und letztlich sind sie es, die bei entsprechendem Verdacht den Arzt ru- fen, der anders als im Krankenhaus meist nicht vor Ort ist. Vor diesem Hintergrund muss ein grundlegender Bestandteil jeder ABS- Aktivität im Pflegeheim sein, die Pfle- gekräfte durch geeignete Fortbildungs- maßnahmen im Bereich Infektiologie und Antibiotika kontinuierlich zu schu- len. Nicht nur beim Erkennen von In- fektionszeichen, sondern auch bei der

typische Infektionszeichen

atypische Infektionszeichen

Fieber (> 38 °C)

normale oder leicht erhöhte Temperatur

erhöhte Herz- und Atemfrequenz Bauchschmerzen, Durchfall (GI-Trakt) Husten, Schleimproduktion (Atemwege) Schmerzen beimWasserlassen (Harnwege) Rötung, Schwellung, Schmerz (Haut)

Verwirrung/Delir

Apathie

Sturzneigung Inkontinenz

Hypotonie

WWW.AKWL.DE/APOTHEKERSTIFTUNG

Interessierte heimversorgende Kollegen/-innen können die Vortrags- folien und Merkblätter über den Geschäftsbereich Kommunikation kostenfrei beziehen, um sie für eigene Veranstaltungen in den jeweiligen Heimen zu nutzen. Der Vortrag ist außerdem unter www.akwl.de/apo- thekerstiftung > Förderung > Aktuelle Fördermaßnahmen als Multi- medialektion verfügbar. Darüber hinaus wurde speziell für Antibiotika eine Sondengängigkeitsliste erstellt (https://www.uni-bielefeld.de/ gesundhw/ag2/antib/sonstiges).

ANSPRECHPARTNERIN Inhaltliche Rückfragen und Anmerkungen gerne an Dr. Julia Podlogar (j.podlogar@akwl.de).

Literatur: [1] Statistisches Bundesamt, 2019 [2] Centers for Disease Control and Prevention: The Core Elements of Antibiotic Stewardship for Nursing Homes. 2015 [3] Peron EP et al. Another setting for stewardship: high rate of unnecessary antimicrobial use in a vete- rans affairs long-term care facility. J Am Geriatr Soc. 2013;61:289–290. [4] Centers for Medicare & Medicaid Services Medicare and Medicaid Programs; Reform of Requirements for Long-Term Care Facilities. 2015

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 13

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Beratungsecke Beratung im Rahmen der Selbstmedikation

Thema Verstopfung

> Werden Sie in diesem Beratungscomic Zeuge eines idealtypischen Beratungsgesprächs zum Thema „Verstopfung“. Anders als im wirklichen Leben können Sie dem Beratenden auch hinter die Stirn schauen und seine Überlegungen nachvollziehen. Eine gute Beratung orientiert sich immer am konkreten Patientenfall. Je nach Gesprächsverlauf kann es daher auch notwendig sein, den Patienten an den Arzt zu verweisen oder zusätzliche Inhalte zu vermitteln. Bezüglich der hier dargestellten fachlichen Inhalte sollten immer die aktuellen Fachinformationen zu Rate gezogen werden.

Tipp: Hinweise für die Beratungsge- spräche enthält der ABDA-Leitfaden „Informations- und Beratungshin- weise in öffentlichen Apotheken“. Zu finden ist diese Leitlinie auf www. abda.de > Für Apotheker > Qualitäts- sicherung > Leitlinien > Leitlinien und Arbeitshilfen oder mit diesem QR-Code:

Habe ich etwas zu beachten aufgrund des Lebensalters,z. B. Säuglinge, Kleinkinder, Senioren, oder der Begleitumstände, z. B. Schwangerschaft, Stillzeit?

Guten Tag, ich hätte gerne etwas gegen Verstopfung!

Gerne, ist es für Sie oder bringen Sie das Arzneimittel für jemanden mit?

Nein, das ist für mich selbst.

Tipp: Zum Thema Obstipation gibt es einen Übersichtsartikel der Phar- mazeutischen Zeitung unter dem Link https://www.pharmazeutische- zeitung.de/ausgabe-182018/zuver- laessige-hilfe-bei-darmproblemen/ oder über diesen QR-Code:

akut , chronisch? Stuhlganghäufigkeit, -beschaffenheit? Stress, Reise, vor derMenstruation, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten? Völlegefühl, Blähungen, Krämpfe, Brechreiz, Schmerzen, Durchfall?

Ich habe seit vier Tagen Verstopfung und fühle mich mittlerweile etwas unwohl, so ein „Bauchdrücken“. Normalerweise habe ich alle ein bis zwei Tage Stuhlgang.

Seit wann leiden Sie denn unter Verstopfung? Wie äußern sichdie Beschwerden?

Tipp: Hinweise zur Hinterfragung der Eigendiagnose und zu der Abklärung der Grenze der Selbstmedikation be- finden sich im Kommentar zur ABDA- Leitlinie „Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation“ im Abschnitt 2. Zu finden ist diese Leitlinie auf www.abda.de > Für Apo-

Diabetes, Parkinson, Multiple Sklerose, Depression, Hypothyreose, Hämorrhoiden, Analfissuren, entzündliche Darmerkrankungen, Schlaganfall, Gallenwegserkrankung? UAW z. B. durch Antacida, Eisensalze, Opioide, Loperamid, Antidepressiva, Betablo- cker, Calciumantagonisten, Codein, Parkinsonmittel, Anticholinergika, Antiepileptika, Diuretika, H1-Antihistaminika, Protonenpumpenhemmer, Zytostatika, Phenothiazine, Immunsuppressiva?

SindSie wegender Beschwerden schonbeim Arzt gewesen?

Nein, zum Arzt wollte ich deswegen eigentlich nicht.

theker > Qualitäts- sicherung > Leit- linien > Leitlinien und Arbeitshilfen oder mit diesem QR-Code:

Haben Sie andere Erkrankungenoder nehmenSie derzeit Arzneimittel ein? Besitzen Sie unsere Kundenkarte?

Ich habe sonstkeine Krankheiten – nur aktuell diese Verstopfung. Ich nehmeauch sonst keine Medikamenteein. Ihre Kundenkarte habe ich nicht.

14 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Spricht etwas gegen die Selbstmedikation? z. B. chronische Obstipation, Blut- oder Schleimbeimengungen im Stuhl, Teerstuhl, Abdominalschmerz, Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Wechsel von Verstopfung und Durchfall, Verdacht auf schwerwiegende Erkrankung/Tumorobstriktion/Ileus, Einnahme von Arzneimitteln, die verstopfend wirken, Verdacht auf Laxantienabusus, Verdacht auf arzneimittelbedingte Obstipation?

In Ihrem Fall spricht nichts dagegen, es erst einmal miteinem Selbstmedikations-Arzneimittel zu versuchen.

Ich brauche etwas, das schnell hilft.

Tipp: Hilfsmittel zur Auswahl und Beur- teilung des Arzneistoffs befinden sich im Kommentar zur ABDA-Leitlinie „Infor- mation und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbst- medikation“ im Abschnitt 3. Zu finden ist diese Leitlinie auf www.abda.de > Für

Welcher Arzneistoff kommt in Frage? Kriterien: Art/Ursache der Beschwerden (Bisacodyl, Natriumpicosulfat, Füll- und Quellmittel, Lactulose bzw. Lactitol, Macrogol?), Wirksamkeit, Berücksichtigung der patientenspezifischen Faktoren (Alter, Allergien, Überempfindlichkei- ten), andere Erkrankungen (Diabetes), Begleitmedikation (Diuretika, Herzglykoside) Welches Fertigarzneimittel empfehle ich? Kriterien: Darreichungsform (Tabletten, Kapseln, Tropfen, Zäpfchen, Granulat, Dragees, Klysmen?), Dosierung, Reichweite/Packungsgröße, Anzahl der Inhaltsstoffe (Wirkstoffkombinationen sinnvoll?)

Apotheker > Qualitäts- sicherung > Leitlinien > Leitlinien und Arbeits- hilfen oder mit diesem QR-Code:

Ich empfehle Ihnen in diesem Fall Bisacodyl 5mg Dragees. Die sorgenfür mehrWasser im Darm und wirken daher abführend.

Was muss ich auf alle Fälle vermitteln? Dosierung, Anwendung Behandlungsdauer Ab wann der Patient zum Arzt muss Für den Fall relevante Anwendungsinformationen

NehmenSie abendsvor dem Schlafengehen, eine Stunde nach der letzten Nahrungsaufnahme1-2 Dragees ein. Wenn die Beschwerden sich verschlechtern oder länger andauern, sollten Sie zum Arzt gehen.

Die Wirkung sollte nach 6 bis 10 Stunden eintreten. Wenn Sie dannStuhlgang hatten, sollten Sie mindestenszwei Tage warten, bevor Sie ein weiteres Mal das Abführmittel einnehmen.

Tipp: Eine S2k-Leitlinie „Obstipation und Stuhlinkontinenz bei Kindern und Jugend- lichen“ ist zum 31.03.2020 geplant und nach Fertigstellung über die Leitlinien-Su- che der AWMF unter https://www.awmf. org/leitlinien/leitlinien-suche.html oder über diesen QR-Code zu finden:

Was kann ich noch mitgeben? Informationsmaterial Packungsauleber mit Dosierung und Anwendungshinweisen Zusatzempfehlungen

Das Abführmittel bitte nicht zusammen mit Milch, Antacida, Protonenpumpenhem- mern oder H2-Blockern einnehmen. Sie können die Wirkung unterstützen durch ausreichende Ballaststoffzufuhr, wenig Weißmehlprodukte, Fett, Süßigkeiten oder Fleisch. Achten Sie auch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung, Sport sowie einen geregelten Tagesablauf.

Ich habe Ihnen einen Auleber mit der Dosie- rung auf die Packung geklebt. Und in dieser Broschüre wird noch mal alles genau erläutert. Unter der Therapie kann es gelegentlich zu Magenunverträglichkeiten kommen.

Tipp: Eine Kundeninformation zur Entsor- gung von Arzneimittelresten finden Sie auf der Kammerhomepage (www.akwl.de) im internen Bereich; wenn Sie über die Suchfunktion nach „Entsorgung“ suchen. <

Füroptimale Haltbarkeit die Packung bitte dunkel, trocken und bei Raumtemperatur lagern. Kennen Sie schon unsere Kundeninformation für die umweltfreundliche Entsorgung von Arzneimittelresten?

Ich habe an alles gedacht!

Das Merkblatt habe ich schon.

Haben Sie noch weitere Fragen?

Danke, nein, was muss ich zahlen?

AKWL Mitteilungs blatt 01-2020 / 15

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Ein Fall aus CIRS-NRW

> CIRS-NRW ist eine gemeinsame Initiative der Ärztekammern Nord- rhein (ÄKNO) und Westfalen-Lippe (ÄKWL), der Kassenärztlichen Ver- einigungen Nordrhein (KVNO) und Westfalen-Lippe (KVWL) und der Krankenhausgesellschaft Nord- rhein-Westfalen (KGNW) sowie der Apothekerkammern Nordrhein (AKNR) und Westfalen-Lippe (AKWL) in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Zentrum für Quali- tät in der Medizin (ÄZQ). CIRS-NRW soll dazu beitragen, dass über kritische Ereignisse offen gesprochen und aus ihnen gelernt wird. So sollenWege zur Vermeidung von Risiken diskutiert und Lösungsstrategien erarbeitet werden. Langfristig soll CIRS-NRW dazu beitra- gen, die Sicherheitskultur in Nordrhein- Westfalen zu verbessern und die Patien- tensicherheit zu fördern. CIRS-NRW dient somit auch als Instrument des Risiko- und Qualitätsmanagements. CIRS-Fall zu Atrovent® Die Fertigarzneimittel Atrovent® und Iprabronch® enthalten den Wirkstoff Ipratropiumbromid. Atrovent® ist zuge- lassen zur Verhütung und Behandlung von Atemnot bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (COPD), Ipra- Bronchospasmen bei COPD sowie zur Behandlung reversibler Atemwegsob- struktionen bei Patienten mit akutem und chronischem Asthma als Begleitme- dikation zu inhalativen Beta-2-Agonisten. Als Darreichungsform wird in der Taxe bei beiden Fertigarzneimitteln „LOV“ (Lö- sung zur oralen Verneblung) angegeben. Allerdings wurde Atrovent® in einem Mehrdosenbehältnis mit insgesamt 20ml verschrieben, wohingegen das Rabatt- arzneimittel (IKK classic) in 50 Einzel- dosen (Ampullen) mit je 1ml verpackt ist. Aus dem Mehrdosenbehältnis kön- nen sechs Tropfen entnommen werden, die Ampullen sind zur Anwendung als Ganzes (1 ml, entspricht ca. 25 Tropfen) vorgesehen. bronch® zur Behandlung von reversiblen

Austausch von Atrovent® – Darreichungs- form beachten Folgendes kritisches Ereignis fiel in einer Apotheke auf: Im Rahmen der Plausibilitätsprüfung in der Apotheke ist auch zu prüfen, ob die Darreichungsform für den Patienten geeignet ist. In dem geschilderten Fall wurde dieser Aspekt nicht hinreichend geprüft. Foto: ©ABDA

Fall-Nr.: 199684

Was ist passiert? Wegen einer Asthmaproblematik hat eine Patientin Atrovent Inhalations- lösung® (PZN 08892245) auf einem Kassenrezept verordnet bekommen. Dosierung 6-0-6, wegen Schwanger- schaft niedrig dosiert. Das Rabatt- Arzneimittel ist Iprabronch® 50 x 1 ml Fertiginhalat. Eine Warnung gab es vom Computer bezüglich der Indikati- on. Es wurde abgeklärt, dass das Arz- neimittel austauschbar ist. Da der Ra- battartikel nicht vorrätig war, ist dem Mitarbeiter nicht aufgefallen, dass die Darreichungsform nicht geeignet ist um sechs Tropfen abzumessen. Die Lieferung kam am Abend erst nach Dienstschluss. In der Eile, die Kundin zu versorgen, ist die Unstimmigkeit Dar- reichungsform / Dosierung nicht auf- gefallen. Erst bei der Nachkontrolle

der Rezepte am nächsten Morgen fiel der Fehler auf.

Was war das Ergebnis? Die Patientin hat am Abend mühsam sechs Tropfen aus der Ampulle do- siert. Wirtschaftlicher Schaden für die Apotheke ist entstanden, da die Trop- fen am nächsten Tag nachgeliefert wurden. Wo sehen Sie Gründe für dieses Ereignis und wie hätte es vermieden werden können? Die Abklärung der Übereinstimmung der Indikation hat die Aufmerksamkeit gebunden. Durch die Hektik am Abend ist es auch da nicht aufgefallen. Die dritte Sicherheitsbarriere hat endlich gegriffen.

16 / AKWL Mitteilungs blatt 01-2020

Kreisvertrauensapotheker/-innen, Stellvertreter/ -innen und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit 17. Wahlperiode 2019 - 2024 (Stand: Januar 2020)

Im Herbst 2019 fanden in 27 Städten des Kammerbezirks die Kreisversammlungen statt. Gewählt wurden die Sprecher/-innen für die 17. Wahlperiode (2019 bis 2024). Ihre Kreisvertrauensapotheker/-innen (KVA), Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) und deren Stellvertreter/-innen sind:

Bielefeld

Bottrop

Ennepe-Ruhr

für die Stadt Bottrop

für den Kreis Ennepe-Ruhr (Altkreis Ennepe)

für die Stadt Bielefeld

Birgit Lauer (KVABÖ) Glückauf-Apotheke Hauptstr. 39, 46244 Bottrop Tel.: 02045/2305, Fax: 02045/409772 Ulrich Werner (STKVASTBÖ) Bonifatius-Apotheke Im Fuhlenbrock 156, 46242 Bottrop Tel.: 02041/57879, Fax: 02041/7610779

Barbara Limberg (KVABÖ) Amts-Apotheke Wertherstr. 434, 33619 Bielefeld Tel.: 0521/105330, Fax: 0521/109124

Carl Ulrich Maaßen (KVABÖ) Elfen-Apotheke Osterfeldstraße 25, 58300 Wetter Tel.: 02335/849454, Fax: 02335/849453 Claudia Schneppel (STKVA) St. Georg-Apotheke Voerder Str. 88, 58256 Ennepetal Tel.: 02333/74746, Fax: 02333/87206

Stephanie Valen (STKVA) Aesculap-Apotheke

Schneidemühler Str. 2, 33605 Bielefeld Tel.: 0521/200321, Fax: 0521/200209

Bochum

Coesfeld

für den Kreis Ennepe-Ruhr (Altkreis Witten)

für die Stadt Bochum

für den Kreis Coesfeld

Dorothe Hedda Werner (KVABÖ) Engel-Apotheke Ardeystr. 105, 58452 Witten Tel.: 02302/1504, Fax: 02302/81965

Inka Krude (KVABÖ) Alte Apotheke 1691 Bongardstr. 29, 44787 Bochum Tel.: 0234/16629, Fax: 0234/18952 Dr. Werner Voigt (STKVA) Kosmos-Apotheke Hattinger Str. 246, 44795 Bochum Tel.: 0234/434651, Fax: 0234/9431419

Dr. Stephan Barrmeyer (KVABÖ) Laurentius-Apotheke Overhagenweg 2, 48653 Coesfeld Tel.: 02541/980428, Fax: 02541/980429 Dr. Alexandra Saimeh (STKVA) Apotheke am Spieker Weseler Str. 62, 48249 Dülmen Tel.: 02590/938009, Fax: 02590/938011

Susanne Fischbach (STKVA) Apotheke am boni-Center

Schlachthofstr. 27, 58455 Witten Tel.: 02302/2020317, Fax: 02302/ 2020493

Borken

Dortmund

Gelsenkirchen

für den Kreis Borken (Altkreis Ahaus einschl. Gescher)

für die Stadt Dortmund

für die Stadt Gelsenkirchen

Dr. Felix Tenbieg (KVABÖ) Patroklus-Apotheke Hagener Str. 303, 44229 Dortmund Tel.: 0231/9730350, Fax: 0231/ 97303522 Dr. Christina Lempka (STKVA) Paracelsus-Apotheke Friedrich-Hölscher-Str. 377, 44328 Dortmund Tel.: 0231/239034, Fax: 0231/239044

Jörn Drost (KVABÖ) Hubertus-Apotheke

Christian Schreiner (KVABÖ) Buersche Falken-Apotheke Hochstr. 1/Goldbergplatz 1 45894 Gelsenkirchen Tel.: 0209/33727, Fax: 0209/377699

August-Hahn-Str. 85, 48599 Gronau Tel.: 02562/3819, Fax: 02562/700379

für den Kreis Borken (Altkreis Borken-Bocholt)

Kerstin Klang (STKVA) Sonnen-Apotheke

Horster Str. 339, 45899 Gelsenkirchen Tel.: 0209/584858, Fax: 0209/5801406

Wolfgang Matenaer (KVABÖ) Ostertor-Apotheke oHG Osterstr. 71, 46397 Bocholt Tel.: 02871/13420, Fax: 02871/185530

Seite 1

Made with FlippingBook Online newsletter