Fortbildung aktuell – Das Journal Nr. 2/2021
DR. SUSANNE MESEKE
Ein Beispiel: Sie suchen einen Artikel ei- nes Autors namens Peter Forest, der 1982 erschienen ist. Würden Sie „Forest“ in das Suchfeld eingeben, würde PubMed auto- matisch in allen Feldern suchen, d. h. es würden viele Treffer angezeigt, die sich in irgendeiner Weise mit „Forest“ beschäfti- gen. Die Artikel des Autors „Forest“ würde man je nach Trefferzahl kaum auffinden können. Hier bietet es sich an, folgenden Text in das Suchfeld einzugeben: Forest P [au] AND 1982 [dp]. So ist der Artikel schnell gefunden. Vornamen werden bei PubMed in Großbuchstaben hinter den Nachnamen gestellt. Die Verwendung von Filtern Neben der Optimierung der Suchbegriffe kann man eine zu große Zahl von Tref- fern auch mit Hilfe verschiedener Fil- ter eingrenzen. Auf der linken Seite der Suchergebnis-Seite kann man z. B. das Publikationsdatum eingrenzen oder nach systematischen Reviews und/oder Me- taanalysen filtern. Durch Filtern verliert man möglicherweise den ein oder ande- ren interessanten Artikel. Geschickt gefil- tert findet man aber in kurzer Zeit Artikel hoher Evidenz in einer überschaubaren Zahl, die häufig die Fragestellung schon ausreichend beantworten. TABELLE 6: Häufig verwendete Feld- begriffe. Feldbeschreibung Zu verwendende Abkürzung All Fields [all] Author [au] Journal [ta] Mesh Terms [mh] Publication Date [dp] Text Word [tw] Title [ti] Title and Abstract [tiab]
Das Baukastenprinzip in der Detailsuche Bei komplexen Suchen empfiehlt es sich sowohl in der Schlagwortsuche als auch in der Freitextsuche zunächst die einzel- nen Begriffe zu suchen. Über das Feld „advanced“ unterhalb des Suchfeldes (s. Abb. 4) kann man die Detailsuche aufru- fen (s. Abb. 6). Über die drei Punkte in der Spalte „Ac- tions“ (s. Abb. 6, ① ) kann ein Suchergebnis dem Suchfeld hinzugefügt werden. Wei- tere können mit den Verknüpfungen AND, OR, NOT ergänzt werden. So setzt sich eine sinnvolle Suche zusammen (s. Abb. 6, ② ), die dann in PubMed gesucht wird (s. Abb. 6, ③ ). Analog kann man auch bei der Freitextsuche vorgehen.
REFERENZEN & LITERATUR 1 AWMF online: AWMF-Regelwerk Leitlinien: Formulierung von klinisch relevanten Fragestel- lungen, Priorisierung von Endpunkten, https:// www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/ll- entwicklung/awmf-regelwerk-01-planung-und- organisation/po-formulierung-fragestellungen. html 2 NLM Catalog https://www.ncbi.nlm.nih.gov/nl mcatalog?term=currentlyindexed%5BAll%5D 3 National Library of Medicine: MEDLINE, Pub- Med, and PMC (PubMed Central): How are they different?, https://www.nlm.nih.gov/bsd/diffe- rence.html 4 PubMed User Guide, FAQs, https://pubmed.ncbi. nlm.nih.gov/help/#search-tags 5 Elsevier, Embase: https://www.elsevier.com/ de-de/solutions/embase-biomedical-research 6 The Cochrane Library: About the Cochrane Lib- rary, https://www.cochranelibrary.com/about/ about-cochrane-library
ABBILDUNG 6: Die Booleschen Operatoren „OR“, „AND“ und „NOT“ und ihr Einfluss auf die Treffermenge einer Suche.
ZUSAMMENFASSUNG Die Suche von Literatur ist immer ein Weg, der auch Umwege erlaubt und Anpassungen der Suchstrategie zulässt. PubMed un- terstüzt im Hintergrund mit vielen Funktionen, die eine sinnvolle Suche auch ohne Expertenwissen möglich machen. Die Suche über den Schlagwortkatalog (MeSH) ggf. in Kombination mit geeigneten Filtern (z. B. Begrenzung auf systematische Reviews und Metaanalysen) ist dabei eine empfehlenswerte und effektive Herangehensweise. Um darüber hinaus auch sehr neue, noch nicht verschlagwortete Artikel zu finden, kann sich eine Freitextsuche anschließen. Auf diese Art und Weise lassen sich mit ein wenig Übung Artikel guter Evidenz in überschaubarer Zahl in der Regel schnell finden.
AKWL Fortbildung Aktuell – Das Journal / 9
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