Fortbildung aktuell – Das Journal Nr. 1/2020

MEDIKATIONSANALYSE

oder Fachinformationmöglich. Der Fall be- ruht teils auf tatsächlichen Gegebenhei- ten, teils auf Ergänzungen und Fiktion. Ih- ren Pharmakovigilanz-Verpflichtungen ist die Autorin nach eigenem Ermessen und nach eigener Bewertung nachgekommen. 1 Fachinformation Norvasc® 5 mg, Stand Januar 2018. 2 Ray WA, Chung CP, Murry KT5 et al. Association of Oral Anticoagulants and Proton Pump Inhi- bitor Cotherapy With Hospitalization for Upper Gastrointestinal Tract Bleeding. JAMA. 2018; 320(21): 2221-2230. 3 Polzin A, Hohlfeld T, KelmM, et al. Impairment of aspirin antiplatelet effects by non-opioid analgesic medication. World J. Cardiol 2015 July 26 7(7) 383-391. 4 Kent AP, et al. Concomitant oral anticoagulant and nonsteroidal anti-inflammatory drug thera- py in patients with atrial fibrillation. JACC 2018; 72(3): 255–67. 5 Characterising the risk of major bleeding in patients with Non-Valvular Atrial Fibrillation: non-interventional study of patients taking Direct Oral Anticoagulants in the EU; EU PE&PV Research Network YK Loke et al. 6 Meta-Analysis: GI Bleeding due to Interaction Between SSRI and NSAIDs. Alimentary Pharma- cology & Therapeutics. 2008; 27(1): 31-40. 7 S2k-LL zur Diagnostik und Therapie von Patien- ten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD) 2018. Und 7a Reduce Studie: Leuppi JD et al. JAMA 2013, 309 (21): 2223-2231. 8 FORTA Liste abrufbar unter https://www.umm. uni-heidelberg.de/klinische-pharmakologie/ forschung/forta-projekt-deutsch/ zuletzt abge- rufen am 01.03.2020. 9 Dosing.de abrufbar unter: https://dosing.de/ nierebck.php. Zuletzt abgerufen am 01.03.2020. 10 2019 ESC Guidelines for the diagnosis and management of chronic coronary syndromes European Heart Journal (2019) 00, 1-71 doi: REFERENZEN & LITERATUR

• Elektrolyte: halbjährlich bestimmen • Nierenwerte: Unter Apixabantherapie sollte halbjährlich die Überprüfung des Blutbildes, der Leberwerte GGT (Gamma-Glutamyl-Transferase) und GPT (Glutamat-Pyruvat-Transamina- se) sowie der Nierenwerte (inkl. Krea- tinin-Clearance) stattfinden. • LDL-Cholesterin, halbjährlich • Schmerzsymptomatik mithilfe eines Schmerztagebuchs, täglich • Lungenfunktion, jährlich • Gewicht und Ödemreduktion, täglich

10.1093/eurheartj/ehz425 i 11 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk. European Heart Journal (2019) 00, 1-78.

WORAUF KANN ICH SCHON AB MORGEN ACHTEN?

Auch wenn in der Apotheke nicht im- mer die Zeit für eine Medikationsana- lyse vorhanden ist, können doch sehr viele Teilaspekte aus Analysen mit in den täglichen Alltag und der Beratungs- tätigkeit am HV übernommen wer- den. Man kann sich zum Beispiel vorneh- men bei den anzuwendenden Arznei- mitteln intensiv auf die Einnahme- hinweise einzugehen. Bei welchen Arzneimitteln muss man darauf ach- ten, diese zu einem bestimmten Zeit- punkt, wie nüchtern (z. B. L-Thyroxin), vor dem Essen (z. B. Furosemid, Panto- prazol, Lercanidipin, Glibenclamid), zum oder nach dem Essen (z. B. Met- formin, Nitrofurantoin, Venlafaxin) eingenommen werden sollten? Bei der Beratung der Bedarfsmedikation soll- te auf den genauen Bedarf (bei wel- chen Beschwerden sollte man das Arz- neimittel anwenden?) die minimale und maximale Einzeldosis, sowie die maximale Tagesdosis mit Applikati- onsfrequenz (Mindestabstand zwi- schen den Gaben) eingegangen wer- den. Um sicher zu gehen, dass der Pa- tient weiß, dass es sich bei Arzneimitteln mit längeren Einnah- meintervallen, wie z. B. Bisphospho- nate, MTX oder Colecalciferol nicht um eine tägliche Einnahme handelt, kann mit der Frage: „Welchen Tag ha- ben Sie sich für die Einnahme ausge- sucht?“, die korrekte Einnahme hin- terfragt werden. Da viele Arzneimittel lichtempfind- lich oder hygroskopisch sind, lohnt sich auch immer eine Frage zur Aufbe- wahrung der Medikation. Beispiels- weise kann eine Dosette zwar die Ad- härenz steigern, aber je nachdemwie sie aufbewahrt wird, kann es auch zumWirkverlust der Arzneimittel kommen.

Bericht

Auf einem Berichtsbogen werden alle Er- gebnisse der Medikationsanalyse erfasst.

Abschlussgespräch

Im Abschlussgespräch werden die Er- gebnisse der Medikationsanalyse, nach Rücksprache mit dem Arzt, besprochen und es werden Einnahmehinweise zu den einzelnen Arzneimitteln, vor allem auch zur Bedarfsmedikation gegeben. Sollte die Patientin noch weitere Fragen zu ihrer Medikation haben, werden diese noch ge- klärt. Abschließend wird ihr ein aktueller und vollständiger Medikationsplan (siehe Abb. 4), sowie ein Bericht der Medikations- analyse ausgehändigt und ggf. noch wei- teres Infomaterial über ihre Erkrankungen mitgeben. Die Behandlungsvorschläge der Patientin im Rahmen der Medikationsanalyse ge- ben die persönliche Meinung der Autorin wieder. Sie beruhen auf einer sorgfältig vorgenommen Analyse und Praxis-Bedin- gungen. Insofern sind sowohl alternative Ansätze und Ergebnisse vorstellbar als auch Abweichungen von der Zulassung Disclaimer

KURZZUSAMMENFASSUNG Auch wenn auf den ersten Blick die vorliegende Medikation plausibel erscheint, finden sich doch meist kleine Tücken im Detail, so dass sich beim genaueren Analysieren oft ein erhebliches Verbesserungspotential ergibt. Auch wenn man keine Laborparameter vorliegen hat, kann man mittels einer durchgeführten Medikationsanalyse den Pati- enten mehr Sicherheit im Umgang mit ihrer Medikation geben, die Adhärenz fördern und mögliche Nebenwirkungen aufdecken. Im beschriebenen Fall konnte die Therapie der Patientin durch Schulung und Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt besser eingestellt und die Therapiequalität verbessert werden.

16  / AKWL Fortbildung Aktuell – Das Journal

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online