Fortbildung aktuell – Das Journal Nr. 1/2020
INA RICHLING
TABELLE 3: Umstellung der Medikation von Frau F. Arzneimittel Grund ASS 100 mg absetzen keine Indikation HCT absetzen
oder eine Zerbeisskapsel mit Glyceroltri- nitrat für den akuten Anfall, welches sie auch zur Prophylaxe vor körperlicher Akti- vität einsetzen kann. Laut der 2019 veröffentlichten Euro- pean Society of Cardiology-Leitlinie (ESC- Leitlinie) „Guidelines for the diagnosis and management of chronic coronary syndro- mes“ gehören langwirkende Nitrate nur zur Therapie der zweiten Wahl (sympto- matische Therapie), wenn Beta-Blocker oder Nicht-Dihydropyridin-Calciumka- nalblocker kontraindiziert sind, schlecht vertragen werden oder nicht ausreichend wirksam sind, um Symptome zu kontrol- lieren. 10 Da die Patientin symptomfrei ist, muss kein weiteres Nitrat angesetzt werden. Nach den neuen Dyslipidämie Leitlininien der ESC aus 2019 10 muss bei der Patientin kein Risiko-Score mehr errechnet werden, da sie sich aufgrund der vorliegenden KHK und der eingeschränkten Nierenfunktion automatisch in der hohen bis sehr hohen Risikogruppe für kardiovaskuläre Erkran- kungen befindet. Die Leitlinie empfiehlt in der Primärprävention eine LDL-Choles- terin Reduktion um ≥ 50 Prozent vom Aus- gangswert oder ein LDL-Cholesterin-The- rapieziel von unter 70 bzw. unter 55 mg/dl (je nach Risiko). Auf dem mitgebrachten Kardiovaskuläres Risiko
Pseudodoppelmedikation mit Furosemid, Gefahr der Hyponatri- ämie Dauertherapie bei COPD ist mit einem Risiko für systemische Komplikationen verbunden, Umstellung auf eine verbesserte inhalative Therapie IA mit HCT, Pseudodoppelmedikation, Gefahr der Hypercalcä- mie; statt dessen Colecalciferol 1000 IE pro Tag Blutungsrisiko; IA-Potenzial, Risiko des akuten Nierenversagens Wechsel auf ein potenteres Statin, wie z. B. Rosuvastatin Umstellung auf Torasemid
Prednisolon 20 mg ausschleichen (Reduktion der Dosis um 2,5 mg/d alle 1 bis 2 Wochen)
Furosemid
Colecalciferol in Kautabletten und einmal wöchentliche Einnahme
Ibuprofen bei Bedarf
Simvastatin
Amlodipin
Ödembildung unter Amlodipin
Einzeldosis, sowie maximalen Tagesdosis mit Applikationsfrequenz (Mindestab- stand zwischen den Gaben) erfolgen.
Laborblatt der Patientin wurde auch der LDL-Wert mit 128 mg/dl bestimmt. Das bedeutet, dass die durchgeführte The- rapie mit Simvastatin 20 mg nicht aus- reichend ist und die Patientin von einem Wechsel auf ein potenteres Statin wie z. B. Rosuvastatin profitieren könnte.
Plan
Die Medikation von Frau F. soll unter Ein- beziehung der oben genannten Erkennt- nisse umgestellt werden (siehe Tab. 3) und es wird ein neuer vollständiger Medikati- onsplan erstellt (s. Abb. 4).
Einnahmehinweise bei der Bedarfsmedikation
Bei der Bedarfsmedikation fehlen der Pati- entin Angaben zur genauen Anwendung. Damit es nicht zu Medikationsfehlern bei der Anwendung der Arzneimittel bei Bedarf kommt, sollte eine Erklärung des Bedarfsgrundes und eine genaue Doku- mentation der minimalen und maximalen
Monitoring
Die Überwachung sollte wie folgt durch- geführt werden: • Blutdruck und Puls: täglich kontrollieren
ABBILDUNG 4: Aktueller, vollständiger Medikationsplan
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