AKWL-Geschäftsbericht 2021

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AKWL Geschäftsbericht 2021 | Einsatz in den Impfzentren

„Die Organisation unseres Einsatzes in den Herzkammern der Impf- zentren war und ist eines der herausforderndsten und zugleich wichtigsten Projekte in der Geschichte der AKWL.“

Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer der AKWL

Herkulesaufgabe für den Berufsstand und die Kammergeschäftsstelle Über 2.700 Apotheker*innen und PTA waren in den NRW-Impfzentren im Einsatz

Über sieben Monate lang waren die Impfzentren in den Städten und Kreisen von Nordrhein-Westfalen ein wesentlicher Eckpfeiler im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Mit Eröffnung der Impfzentren Anfang Februar war auch das pharmazeutische Personal an meist sieben Tagen pro Woche im Einsatz – organisiert und eingeteilt von Mitarbeitenden der AKWL und vor Ort durch Pharmazeutische Leiter*innen geführt, die ebenfalls durch die AKWL rekrutiert wor- den waren. In den Herzkammern der Impfzentren bereiteten in die- ser Zeit über 2.700 Apotheker*innen und PTA die teils hochsensiblen Corona-Impfstoffe für die Verimpfung auf und vor. Dieses Mammutprojekt wurde für die 28 Impfzentren in West- falen-Lippe durch die Kammergeschäftsstelle gesteuert und bereits ab Ende November intensiv vorbereitet. Insgesamt sieben Mal wur- de der Start der Impfzentren verschoben, ehe dann im Februar die vielen freiwillig tätigen Apotheker*innen und PTA ihre ersten Ein- sätze erhielten. Die nachfolgenden Zahlen belegen eindrucksvoll, was für ein Mammutprojekt durch die Kammergeschäftsstelle, die pharmazeutischen Leiter*innen in den Impfzentren und die Einsatz- kräfte geschultert wurde: • in 28 Impfzentren waren 2.701 PTA und Apotheker*innen tätig • in 12.105 Schichten eingeteilt absolvierten sie insgesamt sage und schreibe 40.952 Dienste • daraus ergeben sich 283.110 Arbeitstunden; umgerechnet sind dies 11.796 Tage oder mehr als 32 Lebensjahre

Insgesamt wurden in den Impfzentren über fünf Millionen Impf- dosen rekonstituiert und dem medizinischen Team passgenau zur Verfügung gestellt. Dies erfolgte größtenteils über die unterschied- lichen Impfstoffe hinweg: Ganz gleich ob AstraZeneca, BioNTech, Johnson & Johnson oder Moderna – in den meisten Impfzentren gingen alle Impfstoffe durch die Hände des pharmazeutischen Fachpersonals. Gekühlt wurde der Impfstoff geliefert. Bei Raum- temperatur musste er dann unter keimarmen Bedingungen im Hintergrund und ohne Patientenkontakt mit einer genauen Dosis Kochsalzlösung gemischt werden. Die Bereitstellung des Impf- stoffs durch pharmazeutisches Personal war alles andere als trivial. Bereits kleine Fehler hätten die Wirksamkeit gefährden können. Daher gab es eine exakte Verfahrensanweisung, an die sich die Apotheker*innen und PTA auch in den Impfzentren Westfalen- Lippes akribisch hielten. War der Impfstoff aufbereitet, wurde das Injektionsfläschchen auf Verunreinigungen geprüft. Anschließend wurden aus jedem Fläschchen sechs, wenn möglich auch sieben Spritzen aufgezogen, mit einer Kappe versehen und mit größter Vorsicht demmedizinischen Personal zum Verimpfen übergeben. Apotheker- und Ärzteschaft Hand in Hand Die hohe Zahl freiwillig tätiger Apotheker*innen und PTA inWestfa- len-Lippe zeigte die hohe intrinsische Motivation im Berufsstand. Die Pandemiebekämpfung im Impfzentrum war eine Herkulesauf- gabe, die Apotheker- und Ärzteschaft Hand in Hand bewältigten.

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