Online-Mitteilungsblatt 1/2021, 29. Juni 2021

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ONLINE-AUSGABE 1 · 2021

29. Juni 2021

Abschluss des „Corona-Jahres 2020” Digitaler Austausch der KV-Delegierten

HAUSHALTSABSCHLUSS Entlastungen erteilt Seite 3 17. AMTS-SYMPOSIUM 95 neue AMTS-Manager ernannt Seite 5 E-HEILBERUFSAUSWEIS Ausgabe an Angestellte gestartet Seite 9

INHALT

KAMMERVERSAMMLUNG

03 Digitale Informationsveranstaltung statt Kammerversamm- lung in Präsenz

AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS

05 17. AMTS-Symposium: Wiederum 95 neue AMTS-Managerin- nen und -Manager ernannt

DER VORSTAND INFORMIERT

06 06

Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner*innen „Die Patienten in den Mittelpunkt stellen“ AKWL zu Grippeschutzimpfungen in den Apotheken Blick in die Herzkammern der Impfzentren Neuer Beitrag auf AKWL-TV: 100 Tage Impfzentren

06

APOTHEKERSTI FTUNG

07 Stiftungsvortrag am 28. August mit Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen 08 Interaktionsmanagement in der Apotheke für den schnellen Austausch

08

IMPRESSUM

IT UND NEUE MEDIEN

09 Jetzt den HBA beantragen: Empfehlung für alle Approbierten in öffentlichen Apotheken

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KAMMERVERSAMMLUNG

Digitale Infoveranstaltung: Statt in einer Präsenzveranstaltung erörterten die Delegierten der Kammerversammlung die Beschlusspunkte am 16. Juni im Rah- men einer Videokonferenz. Daran schloss sich ein schriftliches Abstimmungsverfahren an.

Digitale Informationsveranstaltung statt Kammerversammlung in Präsenz AKWL schließt Haushaltsjahr 2020 ab und debattiert über aktuelle Berufspolitik

Perspektivisch soll daher in der Kammer die Stelle eines IT-Projektmanagers ge- schaffen werden. Zu Beginn der Konferenz verdeutlich- te Gabriele Regina Overwiening, die seit Jahresbeginn auch als ABDA-Präsidentin tätig ist, die zentralen Herausforderun- gen des Berufsstandes: „Wir werden erstens der Bagatellisierung und der Tri- vialisierung des Arzneimittels entgegen- wirken. Zweitens werden wir die Digi- talisierung aktiv mitgestalten und ihren Nutzen in den Mittelpunkt stellen. Und drittens gilt es, die apothekerlichen Ver- sorgungsstrukturen zu stabilisieren und vor Angriffen von außen zu schützen“, so die Kammerpräsidentin. Wenn Kommunen lokale Versorgung erhalten und stärken wollen, dann müs- sen sie die Apotheken zu einem unver- zichtbaren Bestandteil ihrer Strukturpo- litik machen. Overwiening: „Das erklärt

– und dies letztmals. Denn ein Teil der Beschlusspunkte beinhaltete eine Än- derung der Geschäftsordnung, nach der zukünftig bei Kammerversammlungen auch elektronische Abstimmungssys- teme eingesetzt werden können (siehe hierzu auch Seite 4). Impfzentrums-Aufbau: Herkulesaufgabe Wie sehr die Digitalisierung die verschie- denen Arbeitsbereiche nicht nur in der öffentlichen Apotheke, sondern auch in der Kammergeschäftsstelle erfasst hat, machten Hauptgeschäftsführer Dr. An- dreas Walter und der Geschäftsführer Kommunikation, IT und Neue Medien, Michael Schmitz, in ihren Kurzberich- ten deutlich: „Allein die Einteilung und Organisation von mehreren Tausend in den Impfzentren tätigen Apothekerin- nen, Apothekern und PTA war aus IT-Sicht eine Herkulesaufgabe“, so die beiden.

> In einer fünfstündigen digitalen Informationsveranstaltung tausch- ten sich am 16. Juni die 97 Dele- gierten des westfälisch-lippischen Apothekerparlamentes aus. Auf- grund der Corona-Pandemie wird die für den 1. Dezember vorgese- hene Herbstsitzung in diesem Jahr die einzige Kammerversammlung in Präsenz sein. „Erfreulicherweise hat auch das digitale Format eine hohe Beteiligung und einen inten- siven Austausch ermöglicht“, bi- lanzierte Kammerpräsidentin Ga- briele Regina Overwiening. Die Videokonferenz diente dazu, die ein- zelnen Beschlusspunkte vorzustellen und mit den Delegierten der Kammer- versammlung zu diskutieren. Die erfor- derlichen Beschlüsse erfolgten anschlie- ßend im schriftlichen Umlaufverfahren

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KAMMERVERSAMMLUNG

Alle schriftlichen Beschlüsse der Kammerversammlung auf einen Blick Von Rechnungsabschlüssen bis zu Satzungsänderungen: klare Voten > Mit weitgehend sehr großer Einigkeit genehmigten die Delegierten der Kammerver- sammlung im schriftlichen Umlaufverfahren die vorgelegten Beschlussvorlagen, ent- lasteten Vorstand und Geschäftsführung für das Haushaltsjahr 2020 und genehmigten die Rechnungsabschlüsse 2020: Rechnungsabschlüsse 2020: Jahresabschluss Kammer: 79 Zustimmungen, 1 Ablehnung, keine Enthaltung Rücklagenspezifizierung: 80 Zustimmungen, 2 Ablehnungen, keine Enthaltung Fürsorgeeinrichtung: 80 Zustimmungen, keine Ablehnung, 2 Enthaltungen

im Übrigen auch, warum unsere Bürger- meister für Versandhandel oder die Auf- hebung des Fremd- und Mehrbesitzver- botes so gar nicht empfänglich sind. Das, was vor Ort zählt, das muss auch in die Köpfe der Entscheider auf Bundesebene und zunehmend auch auf europäischer Ebene.“ Inmitten der digitalen Veranstaltung statteten sich Kammerpräsidentin Over- wiening und Dr. Armin Hoffmann, Präsi- dent der Apothekerkammer Nordrhein, einen gegenseitigen Besuch ab – natür- lich ebenfalls digital: Overwiening sprach ein virtuelles Grußwort in der zeitgleich stattfindenden Kammerversammlung in Nordrhein, und auch Dr. Hoffmann richtete eine kurze Ansprache an die De- legierten des westfälisch-lippischen Apo- thekerparlaments. Beide hoben dabei das gute Miteinander beider Kammern her- vor – sei es wie in diesem Fall in der Kam- merversammlung oder in der täglichen Zusammenarbeit, beispielsweise im Rah- men gemeinsamer IT-Projekte oder bei der gemeinsamen Ansprache der Politik. Haushaltsabschluss 2020 In der digitalen Sitzung stellte die AKWL unter anderen auch den Jahresabschluss 2020 vor, der aufgrund der Corona-Pan- demie deutlich geringere Ausgaben be- inhaltete: Die Ausgaben von insgesamt 76,71 Millionen Euro lagen gut 820.000 Euro unter dem Planansatz. Die Einnah- men beliefen sich auf 7,43 Millionen Euro. Sie lagen damit gut 100.000 Euro unter dem Planansatz, was in Summe zu einer Zuführung an die Rücklage von knapp 720.000 Euro führt. „Dies gibt uns Spiel- raum für weitere Beitragssenkungen so- wie wichtige Zukunftsprojekte wie die Finanzierung einer Stiftungsprofessur für Pharmazie an der Universität Münster“, legte Overwiening den Delegierten dar. Für letzteres Projekt schlug der Vorstand vor, den Großteil des Jahresüberschusses (600.000 Euro) in eine zweckgebundene Rücklage zu überführen. Spätestens am 11. und 12. Septem- ber gibt es dann für alle Mitglieder die nächste Möglichkeit zum berufspoliti- schen Austausch, beim 8. Westfälisch- lippischen Apothekertag, der unmittelbar vor dem Deutschen Apothekertag und der Bundestagswahl als Hybridkongress angeboten wird. <

Entlastung Vorstand:

76 Zustimmungen, 1 Ablehnung, 5 Enthaltungen 81 Zustimmungen, 1 Ablehnung, keine Enthaltung

Geschäftsführung:

Einrichtung einer neuen Stelle eines Projektmanagers-IT Abstimmung:

77 Zustimmungen, 1 Ablehnung, 1 Enthaltung

Deutscher Apothekertag 2021 in Düsseldorf: Wahl der Delegierten* Abstimmung:

80 Zustimmungen, keine Ablehnungen, 1 Enthaltung

Änderung der Hauptsatzung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Abstimmung: 78 Zustimmungen, 3 Ablehnungen, 1 Enthaltung

Änderung der Geschäftsordnung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Abstimmung: 78 Zustimmungen, 3 Ablehnungen, 1 Enthaltung

* Dem Text unten ist zu entnehmen, welche Delegierten die AKWL auf dem Deut- schen Apothekertag vertreten. <

DAT-Delegierte für Düsseldorf gewählt Kammerversammlung entsendet 23 Mitglieder

Barbara-Constance Grünewald, Susanne Erzkamp, Dr. Olaf Rose.

> Diese 23 Delegierten vertreten neben ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und BAK-Vor- standsmitglied Dr. Hannes Müller die AKWL beim Deutschen Apothe- kertag in Düsseldorf: Für die Gemeinschaftsliste: Dr. Ste- phan Barrmeyer, Henrike Brinkmann, Dr. Claudia Brüning, Ulrike Deus-Heibrok, Frank Dieckerhoff, Dr. Christian Fehske, Katharina Klaas, Dörthe Koryciak, Jörg Nolten, Dr. Lars Ruwisch, Steffen Jo- hannes Schmidt, Christian Schmidt und Heinz-Peter Wittmann. Ersatzdelegierte:

Für die Aktiven Apotheker*innen West- falen-Lippe: Michael Beckmann, Anita Bielefeld, Eva-Maria Gödde, Dr. Wolfgang Graute, Dr. Günter Hagenhoff, Dr. Hans- Otto Heidel, Michael Mantell, Veronika Nolte und Dr. Ulrike Welslau. Ersatzdele- gierte: Dominik Mörchen, Birgit Borcher- ding und Marie-Luise Pape-Nolte. Für die Basisapotheker: Dr. Christoph Klotz. Ersatzdelegierte: Gunnar Müller, Heike Nickolay. <

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KOLUMNENTITEL AUS-/FORTBI LDUNG U D AMTS

17. AMTS-Symposium: Wiederum 95 neue AMTS-Managerinnen und -Manager ernannt Jede vierte Apotheke im Kammergebiet ist bereits AMTS-zertifiziert

„Arzneimittelbezogene Probleme wie die Verordnung in der falschen Dosierung oder das inkorrekte Mörsern von Tablet- ten können die Arzneimitteltherapiesi- cherheit erheblich gefährden“, so Lexow. Bislang seien allerdings erst wenige Inter- ventionsstudien beschrieben, in denen es sich Apotheker zur Aufgabe gemacht ha- ben, systematisch arzneimittelbezogene Probleme sowohl bei der Verschreibung als auch bei der Anwendung von Arznei- mitteln in Langzeitpflegeeinrichtungen zu erkennen und gezielt im multiprofes- sionellen Team von Ärzten, Pflegekräften und Apothekerinnen Lösungsstrategien zu entwickeln und zielführend für die Pa- tientinnen umzusetzen. Daher hatte es sich die Arbeitsgruppe Klinische Pharmazie und das Zentrum für Arzneimittelsicherheit der Universität Leipzig unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Thilo Bertsche zum Ziel ge- setzt, eine solche Studie durchzuführen. Das Leipziger Team konnte auch dank der Förderung aus Westfalen-Lippe in der Interventionsgruppe 107 und in der Kon- trollgruppe 104 Bewohner für die Teilnah- me gewinnen. Die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten subsumieren, dass in ihrer Studie eine hohe Anzahl von arzneimit- telbezogenen Problemen in der Verord- nung und Anwendung von Arzneimitteln in der Interventionsgruppe mittels einer Medikationsanalyse identifiziert und mit- hilfe eines multiprofessionellen Ansatzes auch etwa zur Hälfte umgehend gelöst wurde.“ < Medikationsanalyse identifiziert arzneimittelbezogene Probleme

> 95 Apotheker*innen und PhiPs (Pharmazeut*innen im Praktikum) sind beim 17. AMTS-Symposium offiziell zum Kreis der AMTS- Manager*innen hinzugestoßen. Anstelle der feierlichen Verleihung der Zertifikate auf dem Pharma- Campus der Westfälischen Wil- helms-Universität Münster hatten die Apothekerkammer Westfalen- Lippe und die Universität aufgrund der Corona-Pandemie erneut zum digitalen Symposium eingeladen. Die Leistung der neuen AMTS-Mana- ger*innen kann sich im Corona-Jahr je- doch umso mehr sehen lassen: Unter schwierigen Rahmenbedingungen hat- ten sie die erforderlichen Seminare on- line absolviert und Medikationsanalysen durchgeführt. Mit dem 17. AMTS-Zyklus ist die Ge- samtzahl von 1.300 Apo-AMTS-Apothe- kerinnen und -Apothekern überschritten. Allein für das Kammergebiet Westfalen- Lippe heißt das: In zwei von drei Apo- theken gibt es AMTS-Manager*innen, und jede vierte Apotheke ist bereits eine AMTS-qualifizierte Apotheke – exakt 477 sind es an der Zahl. Das seien mit Blick auf die Einführung honorierter pharmazeutischer Dienstleis- tungen sehr gute Voraussetzungen, sag- te Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. So sei der Weg zum AMTS- Manager und zur AMTS-Managerin das beste Trainingslager für die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen, zu denen das Medikationsmanagement – neben Dienstleistungen im Bereich

der Adhärenz und der Prävention – zäh- len werde. Dass die Apotheke vor Ort unverzichtbar sei, würden die AMTS- Manager*innen in besonderer Weise sichtbar machen, so Overwiening. Apotheker als Arzneimittelspezialisten Mit ihrem Engagement unterstützen die Projektteilnehmer*innen allesamt die Ziele des Apo-AMTS-Projektes, sagte Professor Georg Hempel von der Univer- sität Münster: Dazu gehörten die Wahr- nehmung des Apothekers als Heilberuf- ler und Arzneimittelspezialisten in der Öffentlichkeit zu verstärken sowie die Beratungsqualität in den Apotheken zu verbessern. Die AMTS-Manager*innen werden aber nicht nur in der Methodik der Medikationsanalyse geschult, son- dern bekommen in Westfalen-Lippe zu- sätzlich auch klinisch-pharmazeutisches Wissen kompakt vermittelt. Teilnehmer*innen von Nord bis Süd Nicht nur aus Westfalen-Lippe kamen die Apothekerinnen, die als Teilnehmerinnen im Rahmen des Symposiums ausgewähl- te Medikationsanalysen vorstellten, vom hohen Norden bis in den Süden der Repu- blik: Janine Bigalke aus Hannover, Sandra Zivkovic aus Bergkamen und Anette Hes- ke aus Ingolstadt. Zuvor hatte Monika Lexow, Facha- pothekerin für Arzneimittelinforma- tion, beim digitalen Symposium über ihr von der Apothekerstiftung West- falen-Lippe gefördertes Promotions- projekt „Medikationsanalysen bei ger- iatrischen Patienten in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen“ berichtet:

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KOLUMNENTITEL DER VORSTAND INFORMIERT

Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner*innen PräsidentinGabriele Regina Overwiening Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: g.overwiening@akwl.de Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Dr. Claudia Brüning c/o Stern-Apotheke, Ludgeristraße 66, 48143 Münster, Tel.: 0251 1345538, E-Mail: clcbruening@arcor.de Eva-Maria Gödde c/o Colosseum Apotheke Brüning Altstadtstraße 32, 44534 Lünen, E-Mail: evagoedde@gmail.com Dr. Günter Hagenhoff Dr. Hagenhoff-Beratung, Michaelstraße 21, 44329 Dortmund, E-Mail: g.hagenhoff@t-online.de Dr. Hannes Müller c/o Römer-Apotheke, Römerstraße 8a, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke amMarkt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck Bären-Apotheke, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Amts-Apotheke, Alte Bahnhofstr. 82, 44892 Bochum, Tel.: 0234 280717, E-Mail: christine.weber@mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Adler-Apotheke, Auf dem Brink 1-3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 93920, E-Mail: post@AdlerRoe.de

Kleiner Pieks, auch in der Apotheke: in einemModellvorhaben ab dem Herbst in Westfalen-Lippe.

„Die Patienten in den Mittelpunkt stellen” AKWL zu Grippeschutzimpfungen in den Apotheken

te zu erhöhen.“ Erfahrungen aus Frank- reich zeigen, dass mit niederschwellig zu erreichenden Heilberuflern genau dieses Ziel erreicht wird. Overwiening: „Wir sind daher gut beraten, wenn wir in aller Ruhe und Gelassenheit in Modellvorhaben er- proben, ob wir auch in Deutschland die- ses gute und wichtige Ziel alle miteinan- der erreichen können und nicht wieder reflexartig den Untergang des Abendlan- des beschwören.“ Zusätzlich hat die AKWL mit den Spit- zenorganisationen der Ärzteschaft be- reits seit Ende 2019 in vielen Gesprächen weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Impfrate diskutiert und Vorschläge von gemeinsamen Aufklärungskampagnen bis zum apothekerlichen Impfpass-Check eingebracht. „Leider scheitern diese Pro- jektideen immer genau dann, wenn es in die gemeinsame praktische Umsetzung gehen soll“, bedauert Overwiening. <

> Die AKWL begrüßt ausdrücklich das Modellvorhaben ihrer Schwesterorgani- sation, des Apothekerverbandes Westfa- len-Lippe, und der AOK NordWest, das in 700 Apotheken im Landesteil Grippe- schutzimpfungen ermöglicht. „Es ist aus- drücklicher Wille der Politik und darum in einem Bundesgesetz festgeschrieben, dass zusätzlich zum Impfangebot in den Hausarztpraxen auch in Apotheken Grip- peschutzimpfungen in Modellvorhaben angeboten werden und diese wissen- schaftlich evaluiert werden“, so Präsiden- tin Gabriele Regina Overwiening. Bei allen Bedenken sollten sich daher alle Akteure im Gesundheitswesen die grundsätzliche Zielsetzung der Bundesre- gierung vor Augen führen: „Es geht nicht darum, den Hausarztpraxen die Patienten abspenstig zu machen, sondern darum, zusätzlichen Patienten ein Angebot zu machen und damit die Durchimpfungsra-

Blick in die Herzkammern der Impfzentren Neuer Beitrag auf AKWL-TV: 100 Tage Impfzentren

> Mitte Mai gab es die 27 Impf- zentren in Westfalen-Lippe genau 100 Tage – Grund genug, eine Zwi- schenbilanz zu ziehen. Denn mit Eröffnung der Impfzentren am 8. Februar ist auch das pharmazeu- tische Personal an meist sieben Tagen pro Woche im Einsatz: In den Herz- kammern der Impfzentren bereiten die

Apotheker*innen und PTA den teils hoch- sensiblen Corona-Impfstoff für die Ver- impfung auf. Anlässlich des 100-tägigen Bestehens der Impfzentren in NRW hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hinter die Kulissen eines der Impfzentren im Landesteil geblickt. Die unverzichtbare Arbeit des pharmazeutischen Personals ist Thema eines Beitrags auf unse - rem Youtube-Kanal „AKWL TV“ . <

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KOLUMNENTITEL APOTHEKERSTIFTUNG

Fakt und Fake, Pandemie und Infodemie: Über die neue Macht der Desinformation Stiftungsvortrag am 28. August mit Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen

> Die neue Macht der Desinforma- tion im digitalen Zeitalter beleuch- tet der renommierte Medienwis- senschaftler Professor Bernhard Pörksen im Rahmen der 14. Vor- tragsveranstaltung der Apotheker- stiftung Westfalen-Lippe. Am Samstag, 28. August, um 18 Uhr ist der Vortrag zu hören, diesmal erst- mals im Rahmen eines digitalen Stiftungsvortrags. Professor Pörksen, der an der Universität Tübingen lehrt, spricht zu uns live aus dem Thomas-Mann-Haus in Los Angeles, wo er in einem mehrmonatigen Arbeits- aufenthalt zur digitalen Aufklärung und Medienmündigkeit forscht. Und damit in direktem Bezug zu seinem Vortragsthe- ma tätig ist: Fakt und Fake, Pandemie und Infodemie: Wo liegen die Ursachen der erlebbaren Fraglichkeit des Wissens und einer spürbaren Wahrheits- und Vertrau- enskrise? Wie entstehen Meinungen in einer vernetzten, hochgradig nervösen Welt? Bernhard Pörksen analysiert anschau- lich und konkret die Erregungsmuster des digitalen Zeitalters und zeigt, wie sich unsere Idee von Wahrheit, die Dynamik von Enthüllungen, der Charakter von De- batten und die Vorstellung von Autorität und Macht unter den aktuellen Medien- bedingungen verändern. Medienmündigkeit als Existenzfrage Heute ist jeder zum Sender geworden, der Einfluss des etablierten Journalismus schwindet. In dieser Situation gehört der kluge Umgang mit Informationen zur All- gemeinbildung und sollte in der Schule gelehrt werden. Medienmündigkeit ist zur Existenzfrage der Demokratie gewor- den. In der Corona-Krise ist dies wie unter einem Brennglas sichtbar geworden. Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen und für die AKWL kein Unbe- kannter: Bereits beim Apothekertag 2017

Live aus Los Angeles zu erleben: Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen gestaltet die 14. Vortragsver- anstaltung der Apothekerstiftung, in diesem Jahr als Digitalvortrag.

Über den Dialog in Gesellschaft und Po- litik“ gemeinsam mit dem Kommunikati- onspsychologen Friedemann Schulz von Thun. Die Teilnahme am Stiftungsvortrag ist kostenlos, Sie erhalten für Ihre Teilnahme zwei Fortbildungspunkte der Kategorie 3, anrechenbar auf das freiwillige Fort- bildungszertifikat der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. <

in Münster war er als Festredner vertre- ten. Pörksen erforscht die Macht der öf- fentlichen Empörung und die Zukunft der Reputation und veröffentlicht – neben wissenschaftlichen Aufsätzen – Essays und Kommentare in vielen Zeitungen. Seine Bücher mit dem Philosophen Heinz von Foerster („Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“) und dem Kommunika- tionspsychologen Friedemann Schulz von Thun („Kommunikation als Lebens- kunst“) wurden Bestseller. Im Jahre 2008 wurde Bernhard Pörksen zum „Professor des Jahres“ gewählt. 2018 erschien: „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“ (Hanser- Verlag). Anfang 2020 publizierte er das Buch „Die Kunst des Miteinander-Redens.

WWW.AKWL.DE Auf der Homepage Ihrer Kammer finden Sie den Veranstaltungskalender, über den Sie sich online für diese kostenlose Vor- tragsveranstaltung anmelden können. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

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APOTHEKERSTIFTUNG

Interaktionsmanagement in der Apotheke für den schnellen Austausch Stiftungspreis geht an Tanja Siebert von der Margareten-Apotheke in Münster

Vorsitzende des Vorstandes der Apothe- kerstiftung Westfalen-Lippe. „Denn viele Apothekerinnen und Apo- theker entwickeln in ihrer alltäglichen Arbeit herausragende Ideen und setzen diese kreativ um.“ Dazu zähle das Projekt von Tanja Siebert „Interaktionsmanage- ment in der Apotheke – einfach und für jeden schnell und umsetzbar gestalten“: „Es dient dem Schutz der Patientin- nen und Patienten und ermöglicht eine schnelle, unkomplizierte Kommunikation zwischen Apotheke und Arztpraxis“, so Overwiening. Wir freuen uns auch auf Ihre Projekte! Sie haben ebenfalls eine interessante Pro- jektidee oder ein neues Projekt? Auch alle anderen Ideen dürfen gerne eingereicht werden. Der Stiftungspreis wird für die Entwicklung und Durchführung von inno- vativen und kreativen und von persönli- chem Engagement getragenen Projekten verliehen. Nachhaltigkeit und Übertrag- barkeit dieser Projekte und Initiativen sind dabei von hohem Interesse, damit sie als Vorbild oder Ideengeber Nutzen

> „Die Möglichkeit, Interaktionen, un- erwünschte Arzneimittelwirkungen und Anwendungsprobleme schnell und struk- turiert lösen zu können, nimmt in der Apotheke einen immer größeren Stellen- wert ein. Hier kann und muss die Apothe- ke vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Ge- sunderhaltung der Patient*innen leisten“, sagt Tanja Siebert. Die in der Margareten-Apotheke in Münster angestellte Apothekerin hat da- her Kommunikationsvorlagen entwickelt, in denen die häufigsten und wichtigsten Interaktionen, UAW und Anwendungs- probleme aufgeführt sind. Die Vorlagen sind in der Apotheke schnell ausgefüllt und um das Rezept ergänzt, und können so strukturiert an den behandelnden Arzt übermittelt werden. Für das Projekt wur- de Siebert jetzt mit dem Stiftungspreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe ausgezeichnet. „Mit unserem Stiftungspreis möchten wir Projekte wie dieses nicht nur wür- digen, sondern zugleich eine Plattform mit Best Practice-Beispielen aufbau- en“, sagt Gabriele Regina Overwiening,

stiften können. Beteiligen können sich alle Apotheker*innen, Pharmazeuten im Praktikum, Studenten, Schüler*innen, und Doktoranden der Pharmazie aus West- falen-Lippe. Der Stiftungspreis ist mit maximal 3.000 Euro dotiert. Ein Bewer- bungsformular finden Sie auf der Home-page der Apothekerkstiftung ( www. akwl.de/apothekerstiftung ). <

Impressum

Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Ausgabe online 01/2021 Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel: 0251 520050, Fax: 0251 521650,

E-Mail: info@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter

Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Sandra Heck, Stefan Lammers, Michael Schmitz, Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski Das Mitteilungsblatt (MB) der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe erscheint regelmäßig circa alle zwei Monate. Das nächste Mitteilungsblatt ist wieder eine Druck-Ausgabe (Nr. 3/2021). Der Redaktionsschluss ist am 21.07.2021. Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der AKWL im Kammerbeitrag enthalten. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausge- bers. Bildernachweise Titelbild, S. 3 ©AKWL S. 6 ©ABDA S. 7 ©Peter-Andreas Hassiepen S. 8 ©Sybille Bergmann

Ein ausgezeichnetes Projekt: Apothekerin Tanja Siebert aus Münster erhielt jetzt den Stiftungspreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe.

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IT UND NEUE MEDIEN

Jetzt den HBA beantragen: Empfehlung für alle Approbierten in öffentlichen Apotheken Wichtig für die Vorbereitung auf den Start des E-Rezeptes im kommenden Jahr

> Seit dem 15. Juni 2021 haben wir die Online-Be- antragung des Apothekerausweises für approbierte Mitarbeiter*innen in öffentlichen Apotheken freigeschal- tet. Denn die Einführung des elektronischen Rezepts rückt näher und damit verbunden auch die Notwendig- keit der Ausgabe von Heilberufsausweisen an (angestell- te) Apotheker*innen. Wir empfehlen Ihnen daher, den Heilberufsausweis zeitnah zu beantragen, weil Sie zum einen den Beantragungs-, Bestell- und Produktionszeitraum berücksichtigen müssen und Sie zum anderen alle notwendigen Schritte zur Vorbereitung des

So wie der Heilberufsausweis von Dr. Erika Mustermann könnte auch Ihr HBA aussehen. Die AKWL empfiehlt allen angestellten Apotheker*innen in der Offizin jetzt eine zeitnahe Beantragung, zumal auch die Refinanzierung der damit verbundenen Kosten inzwischen verbindlich geregelt ist.

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erfolgreichen Starts des elektronischen Rezeptes in Ihrer Apo- theke treffen sollten.

Finanzierung endlich geregelt Mit Datum vom 7. Juni 2021 wurde die Finanzierungsverein- barung zur Erstattung der erforderlichen erstmaligen Aufwen- dungen und zu den laufenden Betriebskosten geändert und angepasst. Hierbei wurden auch die schon länger erwarteten Regelungen zur Finanzierung der Kosten für die Apothekeraus- weise (HBA) für approbierte Mitarbeiter*innen in öffentlichen Apotheken getroffen. Zentrale Punkte in dieser Finanzierungsregelung sind folgen- de: Der Antrag muss stets durch den Apothekeninhaber bzw. die Apothekeninhaberin gestellt werden, der/die dann die Auslagen der Angestellten erstattet. Darüber hinaus kann ein solcher An- trag nur einmal pro Apotheke zum Stichtag 1. Juli 2021 − oder zum Datum der TI-Inbetriebnahme danach − gestellt werden. Der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) bereitet derzeit im NNF- Portal einen Antrag vor, der dann ab dem 1. Juli 2021 gestellt werden kann. Fragen- und Antwortenkatalog auf der Homepage des NNF Haben Sie noch weiteren Informationsbedarf? Einen umfas- senden Fragen- und Antwortkatalog zu den Änderungen der Finanzierungsvereinbarung und zur weiteren Abwicklung der Erstattungen finden Sie auf der Website des NNF unter dem Link www.dav-notdienstfonds.de . Außerdem steht Ihnen das Team im münsterischen Apothekerhaus gerne mit Rat und Tat zur Seite. <

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