Online-Mitteilungsblatt 1/2021, 29. Juni 2021

KOLUMNENTITEL AUS-/FORTBI LDUNG U D AMTS

17. AMTS-Symposium: Wiederum 95 neue AMTS-Managerinnen und -Manager ernannt Jede vierte Apotheke im Kammergebiet ist bereits AMTS-zertifiziert

„Arzneimittelbezogene Probleme wie die Verordnung in der falschen Dosierung oder das inkorrekte Mörsern von Tablet- ten können die Arzneimitteltherapiesi- cherheit erheblich gefährden“, so Lexow. Bislang seien allerdings erst wenige Inter- ventionsstudien beschrieben, in denen es sich Apotheker zur Aufgabe gemacht ha- ben, systematisch arzneimittelbezogene Probleme sowohl bei der Verschreibung als auch bei der Anwendung von Arznei- mitteln in Langzeitpflegeeinrichtungen zu erkennen und gezielt im multiprofes- sionellen Team von Ärzten, Pflegekräften und Apothekerinnen Lösungsstrategien zu entwickeln und zielführend für die Pa- tientinnen umzusetzen. Daher hatte es sich die Arbeitsgruppe Klinische Pharmazie und das Zentrum für Arzneimittelsicherheit der Universität Leipzig unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Thilo Bertsche zum Ziel ge- setzt, eine solche Studie durchzuführen. Das Leipziger Team konnte auch dank der Förderung aus Westfalen-Lippe in der Interventionsgruppe 107 und in der Kon- trollgruppe 104 Bewohner für die Teilnah- me gewinnen. Die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten subsumieren, dass in ihrer Studie eine hohe Anzahl von arzneimit- telbezogenen Problemen in der Verord- nung und Anwendung von Arzneimitteln in der Interventionsgruppe mittels einer Medikationsanalyse identifiziert und mit- hilfe eines multiprofessionellen Ansatzes auch etwa zur Hälfte umgehend gelöst wurde.“ < Medikationsanalyse identifiziert arzneimittelbezogene Probleme

> 95 Apotheker*innen und PhiPs (Pharmazeut*innen im Praktikum) sind beim 17. AMTS-Symposium offiziell zum Kreis der AMTS- Manager*innen hinzugestoßen. Anstelle der feierlichen Verleihung der Zertifikate auf dem Pharma- Campus der Westfälischen Wil- helms-Universität Münster hatten die Apothekerkammer Westfalen- Lippe und die Universität aufgrund der Corona-Pandemie erneut zum digitalen Symposium eingeladen. Die Leistung der neuen AMTS-Mana- ger*innen kann sich im Corona-Jahr je- doch umso mehr sehen lassen: Unter schwierigen Rahmenbedingungen hat- ten sie die erforderlichen Seminare on- line absolviert und Medikationsanalysen durchgeführt. Mit dem 17. AMTS-Zyklus ist die Ge- samtzahl von 1.300 Apo-AMTS-Apothe- kerinnen und -Apothekern überschritten. Allein für das Kammergebiet Westfalen- Lippe heißt das: In zwei von drei Apo- theken gibt es AMTS-Manager*innen, und jede vierte Apotheke ist bereits eine AMTS-qualifizierte Apotheke – exakt 477 sind es an der Zahl. Das seien mit Blick auf die Einführung honorierter pharmazeutischer Dienstleis- tungen sehr gute Voraussetzungen, sag- te Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. So sei der Weg zum AMTS- Manager und zur AMTS-Managerin das beste Trainingslager für die honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen, zu denen das Medikationsmanagement – neben Dienstleistungen im Bereich

der Adhärenz und der Prävention – zäh- len werde. Dass die Apotheke vor Ort unverzichtbar sei, würden die AMTS- Manager*innen in besonderer Weise sichtbar machen, so Overwiening. Apotheker als Arzneimittelspezialisten Mit ihrem Engagement unterstützen die Projektteilnehmer*innen allesamt die Ziele des Apo-AMTS-Projektes, sagte Professor Georg Hempel von der Univer- sität Münster: Dazu gehörten die Wahr- nehmung des Apothekers als Heilberuf- ler und Arzneimittelspezialisten in der Öffentlichkeit zu verstärken sowie die Beratungsqualität in den Apotheken zu verbessern. Die AMTS-Manager*innen werden aber nicht nur in der Methodik der Medikationsanalyse geschult, son- dern bekommen in Westfalen-Lippe zu- sätzlich auch klinisch-pharmazeutisches Wissen kompakt vermittelt. Teilnehmer*innen von Nord bis Süd Nicht nur aus Westfalen-Lippe kamen die Apothekerinnen, die als Teilnehmerinnen im Rahmen des Symposiums ausgewähl- te Medikationsanalysen vorstellten, vom hohen Norden bis in den Süden der Repu- blik: Janine Bigalke aus Hannover, Sandra Zivkovic aus Bergkamen und Anette Hes- ke aus Ingolstadt. Zuvor hatte Monika Lexow, Facha- pothekerin für Arzneimittelinforma- tion, beim digitalen Symposium über ihr von der Apothekerstiftung West- falen-Lippe gefördertes Promotions- projekt „Medikationsanalysen bei ger- iatrischen Patienten in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen“ berichtet:

AKWL Mitteilungs blatt online 01-2021 / 5

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