Mitteilungsblatt 6/2024, 26. Juli 2024

APOTHEKERSTIFTUNG

Exzellenter Journalismus ausgezeichnet 7. Journalistenpreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe verliehen

> Für fünf herausragende journa listische Beiträge gab’s insgesamt 12.000 Euro Preisgeld, als die Apothekerstiftung Westfalen-Lippe ihren mittlerweile siebten Journa listenpreis verlieh. Auf dem Party schiff MS Günther erlebten rund 70 Gäste eine in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Preisverleihung: Interessante Gespräche zwischen Journalismus und Apothekerschaft trafen auf außergewöhnliche Reportagen und Hintergründe – umrahmt von der nautischen Atmosphäre in Münsters Binnen hafen und Wasserstraßen. Neben Preisgeld und Urkunde erhielten die Preisträger*innen eine Miniatur eines goldenen Einhorn-Kopfes. Für seine Reportage wurde Ben Bode für seine TV-Dokumentation „Keine Medi kamente: Kleine Patienten in Not“ aus gezeichnet, die im WDR ausgestrahlt wurde. Der Beitrag (2.000 Euro Preisgeld), befasst sich mit den Auswirkungen von Arzneimittel-Lieferengpässen auf Kin derstationen und beleuchtet das Fehlen wichtiger Medikamente wie Fiebersäfte, Inhalationstropfen und Krebsmedikamen te. „Dem Beitrag liegt eine Menge Empa thie zugrunde – bei gleichzeitiger Wah rung der journalistischen Distanz, stellte Laudatorin Anne Eckrodt, Chefredakteurin der Westfälischen Nachrichten, heraus. Ebenfalls 2.000 Euro Preisgeld gingen an Nikolaus Nützel und sein Hintergrund Feature „Arzt oder Apotheker? Der Streit um Geld, Aufgaben und Kompetenzen“, das im Deutschlandfunk gesendet wur de. Laudatorin Corinna Bischof (Agen tur lege artis) betont: „Der Hörfunkbei trag erklärt, in welchem Spannungsfeld Ärzt*innen und Apotheker*innen agieren. Er analysiert die strukturellen Probleme im Gesundheitswesen und versteht es, die aktuellen politischen Entwicklungen rund um die Aufgaben und Kompetenzen Preisgekrönte Beiträge und ihre Autoren

Die Preisträger*innen des 7. Journalistenpreises der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe: Gabriele Regina Overwiening (Vorstandsvorsitzende Apothekerstiftung), Ben Bode, Nikolaus Nützel, Peter Onneken, Gerlinde Lütke Hockenbeck, Gisbert Strotdrees und Julia Richter (von links).

– dazu einen launigen Fernsehbeitrag geschaffen. „Sie hat Experten zur Sinn haftigkeit gefragt und erhielt wörtlich die Antwort: Das ist Blödsinn“. Der Beitrag sei ein Beispiel dafür, dass gute Geschichten vor einem liegen. „Es ist ein Thema, das jeden anspricht. Das journalistische Hand werk war perfekt und professionell.“ Der Jury-Sonderpreis ging an Chris toph Cadenbach, Daniel Drepper, Markus Grill und Peter Onneken, die im Recher cheverbund von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR für ihren Beitrag „Das Krebskartell“ mit insgesamt 4.000 Euro ausgezeichnet wurden. In dem Beitrag gehen die Journalisten den undurchsichti gen und kritikfreien Rabatten bei der Her stellung von Krebsmedikamenten auf den Grund. Im konkreten Fall sollte ein Apothe ker Rezepte aus onkologischen Arztpraxen nur noch gegen die Zahlung von hohen Geldbeträgen erhalten. „Die Journalisten haben nach allen Regeln der Kunst diese Fehlentwicklung beleuchtet. Das Wissen um das Krebskartell hat durch ausführ liche Print-, TV- und Internetbeiträge das Licht der Öffentlichkeit gefunden“, beton te Laudator und Jurymitglied Professor Achim Baum. „Genau diesen Prozess nen nen wir seit 250 Jahren Aufklärung und ist der Garant unserer Freiheit.“ <

von Apotheken präzise zu beleuchten.“ Nützel nutzte seine Redezeit, um für den faktenbasierten, seriösen Journalismus zu werben und hob die Bedeutung von Jour nalistenpreisen hervor. In der Kategorie „Regionales“ nahmen Gerlinde Lütke Hockenbeck und Gisbert Strotdrees vom Wochenblatt für Land wirtschaft und Landleben die Trophäe nebst 2.000 Euro Preisgeld für ihren Bei trag „Landapotheken haben Fieber“ mit nach Hause. Im Zentrum der Reportage steht die Nachfolge-Problematik um eine Apotheke im 3.000-Seelen-Dorf Brochter beck und die wegbrechende, flächende ckende Versorgung auf dem Land. Juror und Laudator Dr. Frank Biermann (Fach gruppe Medien, Journalismus und Film im Verdi-Bezirk Münsterland): „Die Geschich te wird sehr detail- und kenntnisreich beschrieben, mit viel Empathie für das Land und die Menschen, die dort leben.“ Strotdrees in seinen Dankesworten: „Die Menschen auf dem Land haben einen An spruch auf eine ordentliche, medizinische Versorgung.“ „Was bringen Vitamin C und Zink dem Immunsystem“, fragte Julia Richter für den Bayerischen Rundfunk, und hat – so Laudator, Wolfram Linke (Vorsitzen der Presseverein Münster-Münsterland)

AKWL Mitteilungs blatt 06-2024 / 25

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