Mitteilungsblatt 4/2025, 24. Oktober 2025

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Overwiening: „ Apotheken vor Ort sind bereit ” Elektronische Patientenakte für alle verpflichtend Zum bundesweiten Start am 1. Oktober gab es direkt um 9:15 Uhr eine Störungsmeldung…

> Die Digitalisierung im Gesund heitswesen geht voran: Auf das elektronischen Rezept folgt die elektronische Patientenakte, kurz ePA. Seit dem 1. Oktober ist sie ver pflichtend für Ärzte, Krankenhäu ser und Apotheken. Und wie fast zu erwarten, wurde der bundesweite Start direkt am morgen des 1. Oktober direkt von einer bundes weiten Störungsmeldund begleitet. Für Apotheken ist zum ePA-Start wichtig: Sie müssen gegenüber dem Nacht- und Notdienstfonds (NNF) das Vorhandensein der jeweils vorgeschriebenen TI-Anwen dungen nachweisen, um die volle Refi nanzierung der TI-Pauschale zu erhalten. Erfolgt dieser Nachweis nicht, führt dies zu Kürzungen der TI-Pauschale. „Grundsätzlich hat die ePA das Ziel und das Potenzial, die Sicherheit in der Versorgung der Patientinnen und Patien ten weiter zu verbessert“, ordnet Kam merpräsidentin Gabriele Overwiening den epa-Start ein. „Nach der Einführung des E Rezeptes ist das der nächste notwendige Schritt.“ In die elektronische Patientenakte flie ßen künftig alle Gesundheits-Informatio nen und -Daten ein: Arztbriefe, Befunde aber auch Medikationslisten. Patientinnen und Patienten können diese Informatio nen auch selbst einsehen und verwalten „Apothekerinnen und Apotheker können auf die ePA zugreifen, wenn die Gesund heitskarte, also die eGK, in der Apotheke gesteckt wird. Sie können dann standard mäßig die Medikationsliste (eML) sehen“, erklärt Overwiening. Seit Anfang des Jahres finden sich auch alle Verordnungen in der eML wie der. Darin steht, welche Medikamente verordnet wurden und welche davon auch tatsächlich bereits abgegeben wurden oder auch, ob Doppelverordnungen vor liegen. „Somit kann die Beratung rund um die Arzneimittelversorgung in der Apo theke durch die ePA grundsätzlich noch besser gemacht werden, da zum Beispiel

Als Apotheker*in können Sie auf die ePA zugreifen, wenn die Gesundheitskarte in der Apotheke gesteckt wird. So kann dann standardmäßig die Medikationsliste (eML) eingesehen werden.

mäßig und wiederholt, oft mehrmals pro Woche, kam es zu unterschiedlich langen Ausfällen von Teilen der TI-Infrastruktur, wodurch E-Rezepte nicht abrufbar sind und/oder das ePA-Modul, deren Baustein die eML ist, für die Apotheken nicht ver fügbar ist“, so Overwiening. Zuständig dafür ist die nationale Agentur für digitale Medizin, die Gematik. „Wir fordern, dass diese Baustellen schnellstmöglich beho ben werden.“ Grundsätzlich ist dieser Digitalisie rungschritt jedoch richtungsweisend für eine verbesserte Gesundheitsversorgung: „Die Einführung der ePA ist genau wie die des E-Rezeptes richtig und wichtig“, betont Overwiening. „Es ist ein zielfüh render Weg, um Therapien zu optimieren und die Versorgungsstruktur im Sinne der Patientinnen und Patienten weiter zu ver bessern.“ <

potenzielle Wechselwirkungen schneller erkennbar sind“, erklärt Overwiening. Weitere wichtige Bausteine, die bisher noch nicht digital umgesetzt sind, sollen dann im nächsten Jahr folgen. Apotheke rin Overwiening: „Das betrifft zum Bei spiel wichtige Betäubungsmittel-Verord nungen, etwa bei Krebspatienten. Auch Heil- und Hilfsmittel erscheinen aktuell noch nicht und es gibt bislang noch nicht die Möglichkeit, nicht verschreibungs pflichtige Arzneimittel – die auch nicht harmlos sind und zu Wechsel- und Neben wirkungen führen können – zu ergänzen.“ Hürden in der Umsetzung sieht die AKWL vor allem in der technischen Infra struktur, der sogenannten TI (Telemati kinfrastruktur): Wiederholte Ausfälle ha ben in der Vergangenheit des Öfteren zu Schwierigkeiten in der Versorgung der Pa tientinnen und Patienten geführt. „Regel

AKWL Mitteilungs blatt 04-2025 / 7

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