Mitteilungsblatt 3/2022, 18. August 2022

AKWL-TV-L IVE

Sie rückten die Pharmazeutischen Dienstleistungen in den Mittelpunkt: Moderator Matthias Bongard mit Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening, AKWL-Abteilungsleiter Fortbildung Dr. Oliver Schwalbe und Apothekerverband-Vorstandsmitglied Jan Harbecke (v. r.).

im Pharmazeutischen haben wir sehr leistungsstarke kleine Apotheken, für diese ist das eine große Chance.“ Nicht alle Apotheken, die mitmachen wollen, müssten jede der fünf Dienstleistungen anbieten, so die Kammerpräsidentin und appellierte: „Suchen Sie sich die Angebote heraus, die für Sie individuell vor Ort pas sen und fangen vielleicht mit einer oder zwei Dienstleistungen an.“ Reaktion auf massive ärztliche Kritik Auf die massive Kritik aus diversen Ärz te-Organisationen, die mit ihren Äuße rungen zum Teil massiv unterhalb der Gürtellinie zielten, reagierten sowohl Overwiening als auch Harbecke lösungs orientiert. Sie rückten – im Unterschied zu den Anwürfen der Ärzte-Organisati onen – die gute Versorgung der Patien ten in den Mittelpunkt der Diskussion. „Es geht hier um eine pharmazeutische AMTS-Prüfung, nicht um eine medizini sche Intervention, betonte Overwiening, die sich mit einigen Vertretern der derzeit überaus kritischen Ärzteorganisationen in Gesprächen befindet.“ Außerdem gab sie zu bedenken, dass sie immer wieder

von Arztpraxen höre, die keine neuen Pa tienten annähmen und die über zu wenig Zeit klagten: „Wer hat denn dort noch Zeit – beispielsweise für eine ausführliche Medikationsanalyse?“ Harbecke wirbt für kollegialen Dialog Auch Harbecke rät den Kolleginnen und Kollegen, sich vor Ort nicht durch die Kri tik der KVen abschrecken zu lassen: „Ich kann nur dafür werben, mit den Ärzten in der Nähe in Dialog zu treten und zu erklären, was man anbieten möchte. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht“, so das Vorstandsmitglied des Apotheker verbandes Westfalen-Lippe und Inhaber zweier Apotheken. Viele Zuschauende interessierten sich für das Thema Abrechnung und Honorar. Gerade beim kursierenden Thema „Hono rardeckel“ nahm Harbecke den Kollegin nen und Kollegen an den Bildschirmen die Sorge, dass ihre Dienstleistungen nicht honoriert würden: „Sollte der zur Verfü gung stehende ‚Topf ‘ für die Dienstleis tungen imQuartal erschöpft sein, werden die aufwändigerenDienstleistungen zwar mit einer höheren Priorisierung honoriert

– 1.000 Euro Honorar pro Quartal sind je doch für jede Apotheke gesichert – ganz gleich ob durch 89 mal Blutdruckmessen oder elf Medikationsanalysen.“ Eindeutiges Stimmungsbarometer Zu Beginn wie zum Ende des Live-Talks wurden die Zuschauenden nach ihrer Meinung zu den Dienstleistungen be fragt. Das Stimmungsbarometer fiel am Ende eindeutig aus: Für „Klar sind wir da bei – der frühe Vogel fängt den Wurm“ votierten 69 Prozent, „erstmal abwarten, wie sich das Ganze so entwickelt“ wollen 27 Prozent. Mit „den Stress tu ichmir nicht an“ erteilen nur vier Prozent den neuen Dienstleistungen eine klare Abfuhr. Interessierte können die 90-minütige Sendung, in der auch wieder zahlreiche Fragen aus dem TV-Publikum beantwor tet wurden, nachträglich als Aufzeich nung anschauen. Für die Zugangsdaten wenden Sie sich formlos per E-Mail an presse@akwl.de. <

AKWL Mitteilungs blatt 032022 / 13

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