Mitteilungsblatt 2/2024, 23. Februar 2024
E-REZEPT-EINFÜHRUNG
Entscheidender Durchbruch: Die verpflichtende Einführung des E-Rezeptes hat zum Jahreswechsel schlagartig die Zahl der E-Rezepte nach oben katapultiert. Immer mehr Arzpraxen dispensieren inzwischen digital, wie sich aus dem sog. Dashboard der gematik tagesaktuell ablesen lässt. Allein imMonat Januar schoss die Zahl der E-Rezepte um 34 Millionen nach oben.
Die AKWL hat bereits seit Einführung der Telematikinfrastruktur in den Apotheken und spätestens zur angekündigten ver bindlichen Einführung des E-Rezeptes sehr ausführlich und umfassend die Prozesse und Maßnahmen in den Apotheken unter stützt. Zum Jahreswechsel haben wir zu dem alle zentralen Informationen im neu geschaffenen TI-Portal im internen Bereich der Kammerwebsite unter akwl.de gebün delt. Die bereits bestehenden Informatio nen zu TI-Themen – u. a. die umfasssenden FAQ zum E-Rezept – wurden erweitert und aktualisiert. Hinzu gekommen sind bei spielsweise die weiteren TI-Anwendungen (KIM, TIM, ePA). Außerdem haben wir in das TI-Portal den Störungsmonitor der gematik einge bunden, damit in diesem Informationsbe reich wirklich alle relevanten Fakten zu sammengefasst sind. Ergänzt wird das Hilfsangebot der AKWL durch die flankie renden Plattformen des Apothekerverban des, den Newsletter der ABDA und die In formationsangeboten der gematik. <
Neuer Einlöseweg steht vor der Tür Während des Reifeprozesses stehen be reits weitere Entwicklungen an und erhö hen den Druck: Damit ist weniger die Aus weitung des E-Rezeptes auf weitere Re zepttypen gemeint, sondern in erster Linie das zusätzliche technische Einlöseverfah
von der Obsttheke gilt, ist auch beim E-Re zept Prinzip: „Das Produkt reift beim Kunden“. Dennoch muss man sich fragen: Wel che Alternativen hätte es geben können, wenn wir die inzwischen sehr lange Vor lauf- und Entwicklungszeit betrachten.
„ Die E-Rezept-Einführung erinnert leider ein wenig an eine Banane im Supermarkt: Das Produkt reift beim Kunden. “ AKWL-TELEMATIKEXPERTE STEFAN LAMMERS
ren, die sogenannte Card-Link-Lösung. Bei der aktuellen eGK-Stecklösung sind die Arz neimittelversender noch außen vor. Ab dem zweiten Quartal wird die Card-Link Lösung als vereinfachte Variante der Iden tifizierung gegenüber den Anbieter-Apps auf den Markt drängen, vermutlich massiv von den Versendern beworben. Bis dahin gilt es, den zeitlichen Vorsprung in Kunden bindung umzumünzen und die Vorteile der Direktversorgung und -betreuung durch die Vor-Ort-Apotheke auszuspielen.
Man kann nicht einerseits Deutschland in Sachen Digitalisierung zu recht Rückstän digkeit bescheinigen und andererseits wei tere Monate und Jahre warten, bis in die sem sehr fragmentierten System der Ge sundheitsversorgung alle Beteiligten ihre Hausaufgaben gemacht haben. Der Blick und Verweis auf andere Länder, die weiter sind, ist immer populär und zeigt die Bench mark, in deren Richtung es gehen muss – nur sind die Bedingungen gänzlich anders, ob man es wahrhaben will oder nicht.
AKWL Mitteilungs blatt 02-2024 / 5
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