Mitteilungsblatt 2/2024, 23. Februar 2024

EDITORIAL

Editorial

Den Nachwuchs im Blick Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: a.walter@akwl.de

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den vergangenen Monaten sind wir alle wahrlich nicht von gu ten Nachrichten verwöhnt worden. Die Teams in den Apotheken vor Ort sind mit einer Vielzahl von Herausforderungen befasst, die man mitunter auch als Zumutungen beschreiben kann. Dar unter zählen ebenso technische Herausforderungen rund um die Einführung des E-Rezeptes wie logistische Zumutungen in Ver bindung mit den andauernden Lieferengpässen und die organisa torischen Herkulesaufgaben, einen Apothekenbetrieb während er gesamten Öffnungszeiten in Zeiten von Personalmangel und Krankheitswellen aufrechtzuerhalten. Dabei will ich natürlich nicht ausblenden, dass ein Großteil dieser Herausforderungen sich in ähnlicher Weise auch den Kolleginnen und Kollegen stellt, die in den Krankenhausapotheken oder der pharmazeutischen In dustrie tätig sind. Doch es gibt auch erfreuliche Entwicklungen für unseren Berufs stand, über die wir berichten dürfen und die daraus resultieren, dass wir alle und Sie alle diese gemeinsam angeschoben haben: Das von Ihnen zuletzt im Jahr ›˜œž gewählte westfälisch-lippi sche Apothekerparlament hat in dieser Wahlperiode einen sehr mutigen Beschluss gefasst: Über einen Zeitraum von zehn Jahren fördern wir als erste Apothekerkammer bundesweit, aus unseren Haushaltsmitteln, eine Stiftungsprofessur für „Individualisierte Pharmakotherapie“ an der Universität Münster. Unsere Verein barung mit der Universität sieht vor, dass diese Professur nach Ablauf dieser zehn Jahre verstetigt wird. Die Stiftungsprofessur ermöglicht, dass mittlerweile zehn zusätzliche Pharmazie-Absol venten in Münster ausgebildet werden. Angesichts des andau ernden Mangels an Apothekerinnen und Apotheker, den inzwi schen alle Berufsfelder beklagen, ist das ein wichtiger Schritt. Hinzu kommen unsere gemeinsam mit dem Apothekerverband

Westfalen-Lippe intensivierten Bemühungen um den Aufbau eines weiteren Hochschulstandortes für Pharmazie in Ostwest falen-Lippe. Wir sind zuversichtlich, dass die aktuell laufenden Gespräche an den Standorten in Bielefeld und Lemgo und mit den Entscheidungsträgern auf Landesebene im ersten Halbjahr dieses Jahres zu konkreten Aussagen und Ergebnissen führen. Apropos Fachkräfte: Wir müssen im Kampf um die klugen Köpfe und um den Nachwuchs auch das Image der Berufe in der Apo theke im Blick behalten und die Zielgruppe, die mittlerweile von zahllosen Seiten umworben wird, passgenau ansprechen. Das Motto lautet dabei, wie stets in der Werbung: Der Köder sollte dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Daher bitten wir Sie heute, der neuen Nachwuchskampagne „How to sell drugs off line (fast)” nicht nur eine Chance zu geben, sondern sie aktiv zu unterstützen. Wir stellen sie ab Seite “ dieser Ausgabe vor. Unser gemeinsamer Anspruch sollte es sein, die immens große Heraus forderung der Nachwuchssuche mit einer spektakulären, starken Kommunikation zumeistern. Hierbei reicht es nicht, nur aufmerk samkeitsstark zu sein, sondern die Kampagne muss aufmerksam keitsstärker sein als andere. Dass dies gelingen kann, haben Tests und Befragungen innerhalb der Zielgruppe bereits im Vorfeld des Kampagnenstarts gezeigt. Selbstverständlich runden seriöse und faktenreiche Informationsangebote rund um die Berufe in der Apotheke diese Kampagne ab, und auch Ihre Kammer, die seit Jahr und Tag auf über “˜ Berufemessen in Westfalen-Lippe Flag ge zeigt, wird ihre Nachwuchs-Aktivitäten flankierend ausweiten.

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

AKWL Mitteilungs blatt 02-2024 / 3

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