Fortbildung-aktuell-Das-Journal-Nr-2-2015-September-2015
Dr. Kathrin Lind
Abbildung 3: Pricktest zur Identifizierung von Allergien des Typs I Foto: Fotolia.com/ Gerhard Seybert
geritzt. Innerhalb von ca. zehn Minuten kann anhand der Hautreaktion bestimmt werden, ob die getestete Person auf das Allergen sensibel reagiert oder nicht. Bei einem Intrakutantest werden die Aller gene in tiefere Hautschichten gebracht und die Reaktion nach ca. 20 Minuten ab gelesen. Kontaktallergien werden mit dem Epi- kutan-Test untersucht. Dabei werden die Allergene mit Pflastern auf die Haut ge bracht. Eine Sensibilisierung kann nach frühestens 48 Stunden erkannt werden. Mit Bluttests können spezifische Antikör per gegen einzelne Allergene bestimmt werden. Eine Bestimmung des Gesamt- IgE ist dagegen wenig sinnvoll, da die Werte zu breite Schwankungen zeigen und ein erhöhter IgE-Spiegel auch andere Ursachen haben kann. 6 Alle Tests können lediglich eine Sensibilisierung zeigen. Ei ne Allergie ist erst gegeben, wenn zu der nachgewiesenen Sensibilisierung auch
• Jucken und Quaddelbildung der Haut • Gesichts- und/oder Schleimhaut schwellungen • Rhinitis, asthmatische Zustände Im Unterschied zu echten Allergien tre ten bei nicht-immunologischen Prozessen die Symptome meist mit Verzögerung auf (bis zu einigen Stunden), sind dosisabhän gig und können schon beim Erstkontakt auftreten. Zudem sind keine IgE-vermit telten allergischen Reaktionen im Haut- oder Bluttest nachweisbar. Bei Verdacht auf eine Allergie stehen den Ärzten verschiedene Tests zur Verfügung. Ziel ist immer das die Beschwerden verur sachende Allergen zu identifizieren. Um Allergien des Typs I zu identifizieren eig net sich der Pricktest (Abb. 3). Dabei wird eine Lösung mit dem fraglichen Allergen auf die Haut gegeben und diese dann an Diagnosestellung
tag wesentlich häufiger vor. 6 Dazu gehö ren z. B. Enzymdefekte wie die Laktose- oder Histaminintoleranz oder eine Mal absorption, wie es bei Fruktose vorkom men kann. Auch Pseudoallergien fallen in diese Kategorie. 8 Als Auslöser für Pseu doallergien stehen vor allem Nahrungs mittelzusatzstoffe, aber auch natürlich in den Lebensmitteln vorkommende Stoffe im Verdacht. Dazu zählen unter ande rem Farbstoffe (Tatrazin, Azorubin), Kon servierungsstoffe (Benzoe-, Sorbinsäure) Antioxidanzien (Gallate), Geschmacksver stärker (Glutamat) und Süßstoffe (Aspar tam). 9 Auch Arzneistoffe können pseudo allergische Reaktionen auslösen, Beispiele dafür sind NSAR („Analgetika-Asthma“), Röntgenkontrastmittel oder ACE-Hem mer. Die Symptome bei Nahrungsmittelunver träglichkeiten sind auch bei nicht-immu nologischen Abläufen denen echter Aller gien ähnlich, z. B.: • GIT- und Kreislaufbeschwerden
Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 2/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe 25 Fortbildung ktuell – Das Journal
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