Online-Mitteilungsblatt 1/2025, 13. Juni 2025

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ONLINE-AUSGABE 1 · 2025

13. Juni 2025

Alarmstufe Rot, Soforthilfe tut Not: Frühjahrssitzung der Kammerversammlung

UNGEBREMSTER RÜCKGANG Apothekensterben nicht zu stoppen Seite 3

JAHRESABSCHLUSS 2024 Nahezu eine Punktlandung Seite 5 BERATUNG, DIE ANKOMMT Versorgungswerk „on Tour” Seite 8

INHALT

KAMMERVERSAMMLUNG

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„Alarmstufe Rot in Westfalen-Lippe“: Ungebremster Rückgang der Apothekenzahlen Jahresabschluss der Apothekerkammer: Nahezu eine Punktlandung im Jahr 2024 Beschlüsse der Kammerversammlung auf einen Blick Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner*innen Deutscher Apothekertag 2025 in Düsseldorf: AKWL entsendet 16 Delegierte VERTRETERVERSAMMLUNG DES VAWL Vertreterversammlung würdigt gutes Ergebnis in schwierigem Geschäftsjahr DER VORSTAND INFORMIERT

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VERSORGUNGSWERK

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VAWL on Tour – Beratung, die ankommt! Beratungstage in Detmold, Dortund und online

AUS-/FORTBILDUNG

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„Meer Fortbildung“ auf der Insel Langeoog vom 4 bis 7. September 2025

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IMPRESSUM

ICH SCHÜTZE DICH VOR NEBENWIRKUNGEN.

WEIL ES UM MENSCHEN GEHT. DIE APOTHEKE.

KAMMERVERSAMMLUNG

Sehen Sie hier den Video Rückblick zur Kammer versammlung der AKWL auf AKWL-TV

Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening fordert Taten statt Warten: Die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD avisierte wirtschaftliche Stärkung der Apotheken müsse unverzüglich auf den Weg gebracht werden, bevor weitere Betriebe aufgeben und aus der Versorgung ausscheiden.

„ Alarmstufe Rot “ in Westfalen-Lippe: Ungebremster Rückgang der Apothekenzahlen Präsidentin Overwiening: Stärkung der Apotheken muss zügig auf den Weg gebracht werden!

in Westfalen-Lippe noch 1.200 selbst ständige Einheiten – ein Rückgang um 47 Prozent binnen zweier Jahrzehnte. „Wir haben mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass im Koalitions vertrag der neuen Bundesregierung eine deutliche wirtschaftliche Stärkung der Apotheken vorgesehen ist, ebenso wie die Verringerung der überbordenden Bü

spät“, fordert Kammerpräsidentin Gabri ele Regina Overwiening.

> „Alarmstufe Rot“ ruft Kammer präsidentin Gabriele Regina Over wiening anlässlich der Frühjahrs sitzung des Westfälisch-lippischen Apothekerparlamentes aus: Im Landesteil sinkt die Zahl der Apo theken im 21. Jahr in Folge. Zu gleich hat sich der Rückgang mas siv beschleunigt, obwohl die Bevöl kerungszahl in Westfalen-Lippe ebenso wächst wie die Zahl älterer und multimorbider Patient*innen. Während im Jahr 2005 noch 2.246 Apo theken die wohnortnahe Versorgung sicherten, sind es Stand heute nur noch 1.642 Betriebsstätten – ein Rückgang um 27 Prozent. 442 Apotheken werden als Filialen geführt. Damit verbleiben

Nur noch 1.642 Betriebsstätten In Westfalen-Lippe ist die Zahl der Apo theken nicht nur im Jahr 2024 um 57 ge sunken (von 1.711 auf 1.654). In den ers ten Monaten des Jahres 2025 seien zwölf Schließungen hinzukommen und weitere

„ Bundesweit schreibt jede vierte Apotheken rote Zahlen bzw. be findet sich an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit. Wir dürfen da her mit der Stärkung der Apotheken nicht länger warten. “ KAMMERPRÄSIDENTIN GABRIELE REGINA OVERWIENING IN IHREM LAGEBERICHT

25 angekündigt worden. Damit verblei ben aktuell nur noch 1.642 Betriebsstät ten, von denen 442 als Filialen geführt

rokratie. Diese Maßnahmen müssen jetzt aber zügig auf den Weg gebracht werden, sonst kommen sie für viele Apotheken zu

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KAMMERVERSAMMLUNG

werden. „Unsere Apotheken leiden unter Fieber. Bundesweit schreibt derzeit mehr als jede vierte Apotheke rote Zahlen bzw. befindet sich an der Grenze zur Wirt schaftlichkeit“, erläutert Overwiening die Hintergründe für das Apothekensterben. Weniger Apotheken, mehr Beschäftigte In Westfalen-Lippe versorgt eine Apothe ke durchschnittlich 5.000 Patientinnen und Patienten, vor 20 Jahren waren es noch knapp 3.500. Der wachsende Ver sorgungsumfang geht mit steigenden Beschäftigtenzahlen in den Betriebsstät ten einher: 16.681 Apotheker*innen, PTA und PKA sind in den westfälisch-lippi schen Apotheken tätig – ein Zuwachs ge genüber dem Vorjahr von 0,3 Prozent. „Al lerdings trügen die Zahlen ein wenig, da inzwischen fast drei Fünftel der Mitarbei terinnen und Mitarbeiter nur noch in Teil zeit tätig sind“, relativiert die Kammerprä sidentin. Daher bleibt der Arbeitsmarkt angespannt: Auf eine stellensuchende PTA kommen derzeit 15 offene Stellen, auf stellensuchende Apotheker*innen im Schnitt vier Angebote. Weil nicht nur die Apotheken, sondern das gesamte Gesundheitswesen vor viel fältigen und wachsenden Herausforde rungen steht, hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Schulterschluss mit allen deutschen Apothekerkammern und -verbänden das Positionspapier „In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke“ verabschiedet. „Unser zentrales, gemein sames Zukunftsversprechen lautet: Die Apotheken mit ihren hochqualifizierten pharmazeutischen Mitarbeitenden sind bereit, mehr Verantwortung im Gesund heitswesen zu übernehmen“, verdeut licht Gabriele Regina Overwiening. Und fügte hinzu, frei nach der Sängerin Nena: „Zukunft wird aus Mut gemacht.“ Es gel te, nicht länger zu warten, sondern kräf tig durchzustarten. Das Zukunftspapier beinhaltet drei Säulen: Erstens sollen in Zukunft die Pa tientinnen und Patienten schneller und mit weniger Bürokratie mit Arzneimit teln versorgt werden können. Zweitens gilt es, das Angebot an Prävention und Früherkennung in Apotheken auszubau en. Beispiele sind Impfangebote oder die Jetzt erst recht: Zukunftsversprechen des Berufsstandes

Nahezu sämtliche Abstimmungen in der Frühjahrssitzung der Kammerversammlung erfolgten in diesem Jahr einstimmig.

frühzeitige Identifikation von Gesund heitsrisiken wie erhöhte Blutzuckerwerte. „Und drittens wollen wir in den Apothe ken vor Ort die Patientinnen und Patien ten stärker in der Arzneimitteltherapie durch zusätzliche Beratungsleistungen

unterstützen, wie zu Beginn einer Dau ertherapie mit Arzneimitteln oder bei digitalen Gesundheitsangeboten wie der elektronischen Patientenakte“, so die Kammerpräsidentin. <

Die Arbeit des WIVA, des Wissenschaftlichen Instituts für Versorgungsforschung unter dem Dach der AKWL, stellte Dr. Oliver Schwalbe im Nachmittagsteil der Kammerversammlung vor. Dabei stellte er heraus, in welchen Bereichen das Institut bereits wichtige Forschungsergebnisse zutage gefördert und öffentlich keitswirksam publiziert hat, wie z. B. zur Grippeschutzimpfung in Apotheken und den honorierten pDL.

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KAMMERVERSAMMLUNG

Jahresabschluss der Apothekerkammer: Nahezu eine Punktlandung im Jahr 2024 Einnahmen lagen um 0,7 Prozent, Ausgaben um 2,1 Prozent über dem Planansatz

> In der Frühjahrssitzung am 11. Juni entlasteten die Delegierten Vor stand und Geschäftsführung und bestätigten ebenso den Haushalts abschluss des Jahres 2024. Die Einnahmen der Kammer lagen mit 8,71 Millionen Euro knapp 60.000 Euro über Plan (0,7 Prozent), die Ausgaben mit 8,69 Millionen Euro etwa 186.000 Euro (2,1 Prozent) über dem Ansatz, was zu ei ner Zuführung an die Rücklagen in Höhe von gut 22.000 Euro führt, wie Haupt geschäftsführer Dr. Andreas Walter und Nicole Bröker-Lill aus dem Bereich Perso nal und Rechnungswesen der Kammer erläuterten. Deutlich wurde am Jahresabschluss, dass sich die zunehmenden Apothe kenschließungen ebenso auf die Ein nahmen der Kammer auswirken wie der zunehmende Abfluss von Apothekenum sätzen an ausländische Versandapothe ken. Zum zweiten Mal in Folge konnte der Einnahmeeinsatz in diesem Bereich nicht erreicht werden. Den Haushaltsabschluss

Sie stellten den Jahresabschluss für das Jahr 2024 vor: Nicole Bröker-Lill und Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter.

verabschiedeten die Delegierten der Kammerversammlung nach kurzer Aus sprache ebenso einstimmig wie die Spezi fizierung der Kammerrücklagen und den

sukzessiven Aufbau einer Rücklage für die Kammerwahlen 2029, für die in den kom menden Jahren jeweils 25.000 Euro aus der Rücklage umgewidmet werden. <

Beschlüsse der Kammerversammlung auf einen Blick Haushaltsplan 2025 und Rücklagenspezifizierung mit deutlichen Mehrheiten genehmigt

> Mit großer Einigkeit genehmigten die Delegierten der Kam merversammlung in der Sitzung die vorgelegten Beschlussvorla gen zum Haushaltsplan ebenso wie die von der Hauptgeschäfts führung vorgelegte Spezifizierung der Kammerrücklagen. Etatberatungen der AKWL Haushaltsplan 2025: 87 Zustimmungen, keine Ablehnungen, keine Enthaltungen Spezifizierung der Rücklagen Abstimmung: 87 Zustimmungen, keine Ablehnungen, keine Enthaltungen Rechnungsabschluss Fürsorgeeinrichtung Abstimmung: 87 Zustimmungen, keine Ablehnungen, keine Enthaltungen

Entlastung Vorstand Abstimmung: 73 Zustimmungen, 2 Ablehnungen, 12 Enthaltungen Entlastung Geschäftsführung Abstimmung: 87 Zustimmungen, keine Ablehnungen, keine Enthaltungen Änderung der Weiterbildungsordnung der AKWL Abstimmung: 87 Zustimmungen, keine Ablehnungen, keine Enthaltungen Förderung der PTA-Ausbildung bis zum 31. Dezember 2030 Abstimmung: 87 Zustimmungen, keine Ablehnungen, keine Enthaltungen <

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DER VORSTAND INFORMIERT · KAMMERVERSAMMLUNG

Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner*innen Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Apotheke am Borkener Klinikum, Propst Sievert-Weg 8, 46325 Borken, Tel.: 02861 9084900, E-Mail: g.overwiening@akwl.de

Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de

Dr. Claudia Brüning c/o Stern-Apotheke, Ludgeristraße 66, 48143

Münster, Tel.: 0251 1345538, E-Mail: clcbruening@arcor.de Eva-Maria Gödde c/o Colosseum Apotheke Brüning, Altstadtstraße 32, 44534 Lünen, E-Mail: evagoedde@gmail.com

16 Delegierte werden in diesem Jahr die Apothekerkammer Westfalen-Lippe beim Deutschen Apotheker tag in Düsseldorf vertreten.

Dr. Günter Hagenhoff Hagenhoff Beratung, Michaelstraße 21, 44329 Dortmund, E-Mail: g.hagenhoff@hagenhoff beratung.de

Deutscher Apothekertag 2025 in Düsseldorf: AKWL entsendet 16 Delegierte Gemeinschaftsliste mit zehn, AAWL mit sechs Mitgliedern vertreten

Dr. Hannes Müller Römer-Apotheke

Pharmazie am See OHG, Weseler Straße 20, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandrapotthast07@gmail.com Ina Richling, PharmD c/o Zentralapotheke des St.-Johannes-Hospi tal Dortmund SJG St. Paulus GmbH, Johannes Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke am Markt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck Bären-Apotheke Pharmazie am See OHG, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, E-Mail: schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Amts-Apotheke, Alte Bahnhofstr. 82, 44892 Bochum, Tel.: 0234 280717, E-Mail: christine.weber@mailbox.org straße 9-17, 44137 Dortmund E-Mail: ina.richling@gmx.de

> 16 Delegierte vertreten neben Kammerpräsidentin Gabriele Regi na Overwiening und BAK-Vor standsmitglied Dr. Hannes Müller die AKWL beim Deutschen Apothe kertag (DAT) vom 16. bis 18. Sep tember 2025 in Düsseldorf. Für die Gemeinschaftsliste: Dr. Stephan Barrmeyer (Coesfeld), Edward Mosch (Vlotho), Dr. Christian Fehske (Hagen), Frank Dieckerhoff (Dortmund), Ulri ke Deus-Heibrok (Bielefeld), Jörg Nol ten (Bottrop), Eva Leicher (Dortmund), Christine Weber (Bochum), Uta Vogler (Paderborn) und Christian Schmidt (Det mold) sowie als Ersatzdelegierte Dörthe Koryciak (Bochum), Katharina Klaas (Ha gen), Kathrin Bauerrichter (Dörentrup), Dr. Hannes Müller (Haltern), Dr. Claudia Brüning (Münster) und Henrike Brinkman (Borken). Für die Aktiven Apotheker*innen West falen-Lippe: Dr. Günter Hagenhoff (Dortmund), Eva-Maria Gödde (Lü nen), Heike Schepp (Unna), Jens Beuth

(Gelsenkirchen), Ulf-Günther Schmidt (Werl), Dr. Stefan Schäfer (Dortmund) so wie als Ersatzdelegierte Claudia Scherrer (Gütersloh), Veronika Nolte (Marsberg), Anita Bielefeld (Marsberg) und Stefanie Hering (Dortmund). Auf dem Deutschen Apothekertag 2025 werden die politischen Weichen für die Zukunft gestellt. Er ist der zentrale politische Termin für die deutsche Apo thekerschaft. Hier werden gesetzliche Rahmenbedingungen für den Apotheken markt ebenso diskutiert wie das Berufs bild von Apothekerinnen und Apothe kern. Im Rahmen des DAT findet auch die Hauptversammlung der deutschen Apo thekerinnen und Apotheker statt. Einge bettet ist der DAT in die pharmazeutische Leitmesse Expopharm, die 2025 erstmals auf drei Tage verkürzt ebenfalls vom 16. bis 18. September ausgetragen wird. Zum DAT wird die AKWL eine Reihe von Anträ gen einbringen, die Hauptgeschäftsfüh rer Dr. Andreas Walter kurz vorstellte und die abschließend vom Kammervorstand finalisiert und eingebracht werden. <

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VERTRETERVERSAMMLUNG DES VAWL

Vertreterversammlung würdigt gutes Ergebnis in schwierigem Geschäftsjahr Vorstandsvorsitzender Dr. Flume: „Positives Ergebnis untermauert Nutzen der Diversifikation”

> Das Versorgungswerk der AKWL blickt auf ein gutes Ergebnis in einem schwierigen Geschäftsjahr 2024 zu rück. Der erwirtschaftete Rohüberschuss in Höhe von 126,6 Millionen Euro (Vorjahr 66,5 Millionen Euro) lag im Rahmen der Erwartungen. Neben einem über dem Vor jahr liegenden Ergebnis aus Kapitalanlagen resultierte der Gewinnsprung im Wesentlichen aus Elementen der Versicherungsmathematik und wurde in dieser Form von uns auch so erwartet, betonte der Vorstandsvorsitzende Dr. Mathias Flume in seinem Lagebericht von den Dele gierten der Vertreterversammlung. In dem herausfordernden Umfeld, geprägt von geopolitischen Unsicherheiten wie dem anhaltenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und Ängsten vor einem Handelskrieg sowie ei nem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,2 Prozent, konnte das Kapitalanlageportfolio des VAWL eine Net torendite von 3,8 Prozent (Vorjahr 3,2 Prozent) erwirtschaften. Das im Vergleich zum Vorjahr verbesserte Kapitalanlageer gebnis resultierte vor allem aus den beiden Teilportfolios Wert papierfonds und Alternative Anlagen. „Hier konnten wir an den positiven Entwicklungen der Kapitalmärkte partizipieren“, kons tatierte Dr. Mathias Flume.

Dr. Mathias Flume bilanzierte in der Vertreterversammlung ein gutes Ergebnis des Versorgungswerkes in einem schwierigen Geschäftsjahr 2024.

Im Teilportfolio Immobilien mussten im Berichtsjahr be wertungsbedingte Abschreibungen im Portfolio hingenommen werden. Der gemittelte Rechnungszins, der in den versiche rungsmathematischen Kalkulationen differenziert für die bei den gebildeten Abrechnungsverbände angesetzt wird, wurde übertroffen. Somit hat das Kapitalanlageergebnis positiv zum Gesamtergebnis beigetragen. Gemäß versicherungsmathema tischem Gutachten liegt der gemittelte Rechnungszins per 31. Dezember 2024 unverändert bei 3,41 Prozent. Mitgliederbestand nur ganz leicht gewachsen Der Mitgliederbestand entwickelte sich im abgelaufenen Ge schäftsjahr unterdurchschnittlich, was auch Einfluss auf die Bei tragszahlungen hatte. Im Wesentlichen lag das an weniger Neu zugängen im Vergleich zu den Vorjahren. Konkret wuchs die Zahl der Anspruchsberechtigen um 50 Personen auf 7.818. Die Verwaltungskostensätze entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß. Strukturell stiegen die Kosten für Personal und für EDV. Der Verwaltungskostensatz für den Versicherungsbetrieb stieg leicht um 0,18 Prozentpunkte auf 2,04 Prozent. Er liegt somit weiterhin deutlich unter den in den versicherungsmathematischen Kalkulationsgrundlagen ange setzten 2,5 Prozent. Der Kostensatz für die Gesamtkosten re duzierte sich aufgrund des besseren Kapitalanlageergebnisses

Lars Rhode, Vorstzender des Aufsichtsrates des VAWL, brachte gemeinsam mit dem Vorstand die Anträge zur Gewinnverwendung und für eine umfassende, weitgehend redaktionelle Satzungsänderung auf den Weg.

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VERTRETERVERVERSAMMLUNG · VERSORGUNGSWERK

deutlich von 1,92 Prozent im Vorjahr auf 1,61 Prozent im Jahr 2024. Wenn man die Verwaltungskosten ins Verhältnis zu den gemittelten Kapitalanlagen setzt, liegt der Kostensatz etwas erhöht bei 0,135 Prozent (Vorjahr 0,129 Prozent). Vorschlag für die Gewinnverwendung einstimmig beschlossen Auf Basis des guten Ergebnisses halten die Gremien des VAWL eine Dynamisie rung von Anwartschaften und Renten für angemessen, in Teilen sogar für geboten. Ein wesentlicher Anteil des Gesamter gebnisses 2024 stammt aus der Gewinn quelle Beitragsdynamik. Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze führt zu höheren Beitragseinnahmen im VAWL. Die Ansprüche der Beitragszahlenden steigen, trotz höherer Beiträge, zunächst nicht mit. Das ist – vereinfacht beschrie ben – der Gewinn aus Beitragsdynamik. Diese Gewinnquelle geht somit zu Lasten der Anwartschaften der Beitrags zahlenden. Die Beitragsbemessungsgren ze ist zuletzt deutlich um 500 Euro von 7.550 Euro auf 8.050 Euro angestiegen. Dieser Anstieg ist außergewöhnlich. „Da mit die Ansprüche der Beitragszahlenden dadurch nicht überproportional belastet werden, halten wir es für geboten, der Vertreterversammlung eine überpropor tionale Dynamisierung zuunsten der ak tuell Beitragszahlenden vorzuschlagen“, erläuterte Dr. Flume den Delegierten. Folglich ergibt sich ein Dynamisie-

Sie blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr des Versorgungswerkes zurück: Die beiden Geschäftsführer Christoph Korte (li.) und Andreas Hilder.

rungsvorschlag aus dem normalen Ge- schäftsergebnis heraus, der den Dyna misierungsbeschlüssen der Vorjahre ent spricht. Die Ansprüche aus dem Abrech nungsverband (AV) 3,5 Prozent (Renten und Anwartschaften, die auf Beitrags zahlungen bis Ende 2013 basieren) sollen mit 0,75 Prozent und Anwartschaften und Renten aus dem AV 2,75 Prozent (Renten und Anwartschaften, die auf Bei tragszahlungen ab 01.01.2014 basieren) mit 1,50 Prozent dynamisiert werden. Damit wird eine gute Gesamtverzinsung für alle versicherten Mitglieder und Rent ner für das Geschäftsjahr 2024 aus dem

normalen Geschäftsergebnis heraus ge währleistet. Darüber hinaus wurde der Vertreterversammlung vorgeschlagen, die Anwartschaften des AV 2,75 Prozent mit zusätzlich 3,25 Prozent zu dynamisie ren, um den vermindernden Einfluss der Gewinnquelle Beitragsdynamik auf die Anwartschaften der Beitragszahlenden, die 2024 außergewöhnlich hoch war, ab zufedern. Die vorgenannten Vorschläge wurden von den Delegierten einstimmig verabschiedet ebenso wie eine umfang reiche Satzungsänderung mit weitge hend redaktionellen Änderungen. <

VAWL on Tour — Beratung, die ankommt! Beratungstage in Detmold, Dortmund und online

Unsere Beratungstermine: Freitag, 27. Juni 2025: Online-Beratung per Videoplattform

Sie auch in allen wichtigen Bereichen Ih rer künftigen Altersvorsorge. Nutzen Sie als Mitglied des Versorgungswerkes die Gelegenheit für eine persönliche Bera tung durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Bitte stimmen Sie gerne vorab mit uns einen Termin ab. Unsere Mitarbeite rin Lara Storm nimmt sehr gerne Ihren Terminwunsch entgegen. Sie erreichen Frau Storm unter 0251-5200513 oder per E-Mail an l.storm@vawl.de. <

> Immer mehr unserer Mitglieder des Versorgungswerks wünschen sich eine umfassende und frühzeiti ge Beratung zur Altersvorsorge des VAWL, sowie zu allen relevanten Vorsorgethemen. Deshalb bieten wir 2025 besondere Beratungstage an – vor Ort und online! Unser Beratungsteam kommt zu Ihnen es nach Detmold und Dortmund. Zusätzlich bieten wir einen Beratungstag als Online Beratungsservice an.

Samstag, 30. August 2025: Beratungen in Dortmund

Samstag 20. September 2025: Beratungen in Detmold

Individuelle Beratung Wir beraten Sie nicht nur zur Altersvor sorge des VAWL, sondern unterstützen

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AUS-/FORTBILDUNG · IMPRESSUM

Impressum

Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Ausgabe online 01/2025 Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel: 0251 520050, Fax: 0251 521650,

E-Mail: info@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter Layout Michael Schmitz, Petra Wiedorn Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Birte Kassenbrock, Michael Schmitz, Sebastian Sokolowski. Das Mitteilungsblatt (MB) der Apothekerkam mer Westfalen-Lippe erscheint regelmäßig circa alle zwei Monate. Das Mitteilungsblatt Nr. 3/2025 mit den gewohnten Informationen erscheint am 15. August 2025, das nächste Online-Mitteilungsblatt nach der Herstsitzung der Kammerversammlung. Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der AKWL im Kammerbeitrag enthalten. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schrift licher Genehmigung des Herausgebers. Bildernachweise S. 1-6: © Sebastian Sokolowski

„Meer Fortbildung“ auf der Insel Langeoog Jetzt noch anmelden!

> Anker lichten und Leinen los heißt es im September dieses Jahres für ein echtes Fortbildungs-Highlight: Gemeinsam mit der Apothekerkammer Niedersachsen richtet die Apothekerkammer Westfalen Lippe vom 4. bis 7. September 2025 erst mals eine „Meer Fortbildung“ auf der In sel Langeoog aus. Das Fortbildungsprogramm bietet eine Vielzahl spannender Vorträge und Seminare aus verschiedenen pharmazeu tischen Themengebieten, deren Übersicht Sie unter akwl.de/langeoog finden. Dabei können Sie sich Ihre Fortbildungstage selbst ganz individuell zusammenstellen. Sie entscheiden, wie viele Vorträge und Seminare Sie an einem Tag besuchen, ob vormittags oder lieber nachmittags bleibt Ihnen überlassen. Die Vorträge sind alle kostenfrei, für die Seminare wird eine Gebühr erhoben. Bisher haben sich bereits über 200 Apo thekerinnen und Apotheker für die „Meer Fortbildung“ angemeldet, bei der auch viel Platz für den kollegialen Austausch eingeräumt werden soll. <

WWW.AKWL.DE/LANGEOOG

Weitere Informationen, auch zur Anmeldung, auf www.akwl.de/langeoog

Mitteilungs blatt online 01-2025 / 9

ICH HELFE DIR. NOCH HEUTE.

WEIL ES UM MENSCHEN GEHT. DIE APOTHEKE.

Deine Apotheke in Westfalen-Lippe

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