Online-Mitteilungsblatt 1/2019, 6. Dezember 2019

KAMMERVERSAMMLUNG

So viele Chancen und Risiken wie noch nie: Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening beleuchtete in der Herbstsitzung der Kammerversammlung die zwiespältige gesundheitspolitische Ausgangslage und vermittelte den Delegierten zugleich Mut und Zuversicht.

„Wir brauchen Spahn als Umsetzungsminister, nicht nur als Ankündigungsminister “ Präsidentinnenbericht beschreibt Chancen und Risiken in turbulenten Zeiten für die Apotheke/r

gelte es für die Apothekerschaft kühlen Kopf zu bewahren und sich auf ihre Stär- ken zu besinnen: „Wir sind besonders nah am Patienten, und wir gehören bereits zu den Gesundheitsberufen mit der besten IT-Ausstattung. Daher sind wir für die anstehenden Veränderungsprozesse bes-

seither auch dieses Miteinander. Das ist in Zeiten, in denen man den Eindruck hat, dass die Heilberufe durch Gesetzesvor- haben entweder gleichsam stranguliert oder gegeneinander ausgespielt werden, enorm wichtig“, so Gehle. „Wir ringen weiterhin um die Gleichprei-

>  In einer entscheidenden Um- bruchphase sieht Gabriele Regina Overwiening die bundesdeutsche Apothekenlandschaft: „So viele Chancen und Risiken zugleich gab es vermutlich nie zuvor für die wohnortnahe Apotheke“, konsta- tierte die Präsidentin der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe in ih- rem Lagebericht zur Herbstsitzung der Kammerversammlung. „Bleiben wir daher wachsam und enga- giert, und lassen Sie uns die Chancen für die Fortentwicklung unseres freien Heil- berufes ergreifen“, lautete Overwienings Appell bei der ganztägigen Sitzung in den Räumen der Ärztekammer Westfalen- Lippe, die zuvor vom frischgebackenen Präsidenten der Ärztekammer Westfa- len-Lippe, Hans-Albert Gehle, eröffnet worden war. Der Facharzt für Anästhesi- ologie und Innere Medizin betonte den hohen Wert eines vertrauensvollen Mit- einanders zwischen beiden Berufsgrup- pen: „Ärzte und Apotheker haben nicht nur vor einigen Jahren den Baumberger Impuls verabschiedet, sondern leben

„ Wir brauchen das Makelverbot für elektronische Ver- ordnungen ebenso wie die neuen Dienstleistungen, um uns gegen den Versandhandel immun zu machen. “ KAMMERPRÄSIDENTIN GABRIELE REGINA OVERWIENING

tens gerüstet – sofern diese in einem ge- sundheitspolitisch verlässlichen Rahmen erfolgen können.“ Overwiening mahnte daher erneut an, endlich das lange ange- kündigte Apothekenstärkungsgesetz auf den Weg zu bringen: „Es wird dringend Zeit, dass auch wir Apotheker Jens Spahn nicht nur als Ankündigungs-, sondern als Umsetzungsminister erleben!“ Endlich Taten statt zu warten! Das von Spahn lange angekündig- te Boni-Verbot müsse ebenso wie das Makelverbot für E-Rezepte und die

sigkeit von Arzneimitteln für deutsche Vor-Ort-Apotheken wie für ausländische Versender und stehen zugleich kurz vor der Etablierung neuer honorierter phar- mazeutischer Dienstleistungen. Wir trei- ben digitale Projekte wie das E-Rezept und den elektronischen Heilberufsaus- weis voran und erleben zugleich bedingt durch die Lieferengpässe eine Mangel- verwaltung sondergleichen sowie den stärksten Apothekenrückgang seit fast einem halben Jahrhundert“, so ihre Standortbestimmung vor den 97 Dele- gierten. Bei all diesen Herausforderungen

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