Online-Ausgabe Mitteilungsblatt 1/2018, 15. Juni 2018

EDITORIAL

Editorial

Wer sich nicht bewegt, der wird bewegt!

Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dieser reinen Online-Ausgabe unseres Mitteilungsblattes übermitteln wir Ihnen wieder sehr zeitnah die wichtigsten The- men und Inhalte, die wir in der Frühjahrssitzung unserer Kam- merversammlung am 13. Juni erörtert haben, als wir zu Gast in den Räumen der Ärztekammer Westfalen-Lippe waren. Als sehr konstruktiv und engagiert habe ich die Atmosphäre in unserer Frühjahrssitzung erfahren: Allen Delegierten ist bewusst, dass wir uns derzeit in einer entscheidenden Phase befinden, in der ganz wichtige politische, strukturelle und pharmazeutische Weichen für den Beruf des Apothekers und der Apothekerin ge- stellt werden. Die Botschaft, die von unserer Sitzung ausgeht, lautet dabei: Wer sich nicht bewegt, der wird bewegt. Damit ist selbstredend nicht gemeint, dass wir bewährte Positionen aufgeben, die für eine sichere, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Arzneimittel- versorgung unabdingbar sind und dann denen in die Falle gehen, die uns die Zerschlagung eben dieses Systems als Innovation und Fortschritt verkaufen wollen – so wie der Spitzenverband der Krankenkassen in seinemunsäglichen Positionspapier vom6. Juni. Nein, gemeint ist vielmehr, dass wir uns aktiv beteiligen müssen an großen Herausforderungen wie der zunehmenden Digitalisie- rung im Gesundheitswesen, an innovativen Versorgungsformen und -konzepten, insbesondere für die Menschen in der Fläche und an der innovativen Fortentwicklung der apothekerlichen Honorierung. Tun wir das nicht und verharren wir gleichsam in Schockstarre, dann werden uns neue Konzepte und neue Hono- rarmodelle von außen übergestülpt.

In unserer Frühjahrssitzung wurde zum Teil sehr deutlicher Un- mut an der Arbeit bzw. der mangelhaften Kommunikation der ABDA über ihre Arbeit laut. Jetzt gilt es zunächst einmal festzu- halten, dass erfolgreiche Lobbyarbeit geräuschlos ist und nicht auf dem Marktplatz verhandelt wird. Aber: In Zeiten, in denen beispielsweise inWestfalen-Lippe binnen eines Jahres, auch dank des großartigen Engagements vieler Vorstandsmitglieder, Kreis- vertrauensapotheker und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit sowie weiterer engagierter Kammermitglieder, allein über 120 Politikergespräche geführt wurden, wir unsere Medienarbeit und die politische Kommunikation verstärkt haben, ist eine gewisse Irritation über die für uns zum Teil sehr geringe Wahrnehmung der ABDA und ihrer Vertreter in der Öffentlichkeit nachvollziehbar. Wir möchten aus diesem Grunde mit unserem Bundesverband in einen konstruktiven Dialog eintreten. Denn womöglich stellt sich der ein oder andere Sachverhalt aus dem Blickwinkel der Bundesebene gänzlich anders dar. Hierzu möchten wir den AB- DA-Präsidenten Friedemann Schmidt zur Herbstsitzung unserer Kammerversammlung am 28. November nach Münster einladen. Sie sind ebenso herzlich eingeladen – zur Teilnahme und zum Mitdiskutieren!

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

AKWL Mitteilungs blatt Online 01-2018 /  3

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