Mitteilungsblatt Nr. 2/2017 (27. April 2017) inkl. AKWL-Geschäftsbericht 2016

APOTHEKERSTIFTUNG

„AMBER-Studie“ erhält PCNE-Posterpreis Von Apothekerstiftung Westfalen-Lippe gefördert

> Bewohner von Altenwohnheimen weisen oft Risikofaktoren für das Auftreten arzneimittelbezogener Probleme auf. Polymedikation, Multimorbidität sowie fortgeschritte- nes Alter und erhöhte Pflegebedürf- tigkeit spielen eine große Rolle. Medikationsanalysen und Medikati- onsmanagement können die Thera- piequalität und die Arzneimittelthe- rapiesicherheit erhöhen. Besonders bei dieser Patientengruppe scheint eine Anwendung sinnvoll, wird in der alltäglichen Praxis aber selten realisiert. Genau hier setzt die von der Apothe- kerstiftung Westfalen-Lippe geförderte AMBER-Studie an. Ziel der seit Juli 2016 geförderten Studie ist es, Apotheker/in- nen ein strukturiertes Medikationsma- nagement zu erleichtern und die Imple- mentierung in die Regelversorgung zu unterstützen. Das Projekt wird von der Apothekerin Susanne Erzkamp durchge- führt und wissenschaftlich von Olaf Rose, PharmD., betreut. Besonderen Wert wird in der AMBER- Studie auf Praxisnähe und Patientenrele- vanz gelegt. So wurden in der ersten, be- reits erfolgreich abgeschlossenen Phase Interviews mit Ärzten, Pflegefachkräften, Apothekern und Patienten durchgeführt, um häufige und relevante Probleme im Medikationsprozess von Altenheimbe- wohnern zu entdecken. Die Studienidee und erste Ergebnisse dieser Interviews wurden bei der 10. Arbeitskonferenz des Pharmaceutical Care Network Europe (PCNE) in Slowenien vorgestellt und mit dem PCNE-Posterpreis ausgezeichnet. Die Berücksichtigung der verschiedenen Pers- pektiven soll eine hohe Praxisrelevanz si- cherstellen. Welche Probleme sind häufig? Wo sehen die verschiedenen Berufsgrup- pen und Patienten die größten Risiken? In Phase II wird derzeit eine Litera- turrecherche durchgeführt. Was sagen internationale Studien? Welche Probleme

Apothekerin Susanne Erzkamp (l.) präsentierte das Poster zur AMBER-Studie, das bei der 10. Arbeitskon- ferenz des Pharmaceutical Care Network Europe (PCNE) in Slowenien mit dem PCNE-Posterpreis ausgezeich- net wurde.

Ein effizientes und strukturiertes Medika- tionsmanagement soll so ermöglicht wer- den und Apotheken unterstützen, damit sie sich stärker in die Arzneimitteltherapie und in die interprofessionelle Zusammen- arbeit in Altenwohnheimen einbringen können. Der Patientennutzen soll dabei im Vordergrund stehen. <

werden oft detektiert? Die Literaturer- gebnisse werden mit den Ergebnissen aus Phase I abgeglichen, wichtige Aspek- te ergänzt. Auf dieser Datenbasis wird ein Algorithmus entwickelt, der eine Me- dikationsanalyse in einer angemessenen Zeit ermöglichen soll und mit dessen Hilfe häufige und relevante Probleme möglichst umfassend entdeckt und ge- löst werden sollen. Die Effektivität dieses „Werkzeugs“ wird im Anschluss getestet, als Maß dient die Reduktion von arznei- mittelbezogenen Problemen. Die praktikable Arbeitshilfe soll am Ende der Studie – der Förderungszeitraum durch die Apothekerstiftung endet im De- zember 2018 – entwickelt und evaluiert sein und leicht von heimversorgenden Apotheken angewendet werden können.

WWW.APOTHEKERSTIFTUNG.DE

Weitere Informationen zur Studie und anderen geförderten Projekten der Apothekerstiftung finden Sie unter www. apothekerstiftung.de

14 / AKWL Mitteilungs blatt 02-2017

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