Mitteilungsblatt 4/2021, 28. Oktober 2021

DEUTSCHER APOTHEKERTAG 2021

Die Delegation der AKWL beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf erlebt eine zweitägige Antragsberatung, die von einem apothekerlichen Aufbruch geprägt war. Immer wieder schalteten sich auch die Delegierten aus Westfalen-Lippe in die oft lebhaft und leidenschaftlich geführten Debatten ein.

andere Stimmen wie die von Dr. Hannes Müller forderten einen deutlich selbstbewussteren Umgang mit dieser neuen Heraus- forderung. In der Abstimmung gab es dann eine klare Mehrheit von gut zwei Dritteln der Delegierten für den Antrag aus Berlin. Am zweiten Tag war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu Gast. Er bedankte sich in seiner Rede ausführlich bei den Apotheken für ihre Leistung in der Pandemie. Zudem machte er Hoffnung auf die Entfristung und Verstetigung von Pandemie-Sonderregeln wie der Abgabe von rabattierten Rx-Medikamenten. Spahn diskutierte anschließendmit den Apotheker*innen aus- giebig über die Herausforderungen der Zukunft. Zudem räumte er Versäumnisse bei der Kommunikation mit den Apotheken bei der Einführung der Impfzertifikate-Vergütung ein. Motto für DAT 2022: Klimawandel & Gesundheit Im allerletzten Antrag des diesjährigen DAT einigten sich die De- legierten mit großer Mehrheit darauf, dass der kommende Apo- thekertag unter dem Motto „Klimawandel, Pharmazie und Ge- sundheit“ stattfindet. Das Datum steht auch bereits fest: Vom 14. bis 16. September 2022 findet der nächste Deutsche Apothe- kertag, diesmal in München, statt. Zeitgleich soll auch wieder die Expopharm (14. bis 17. September) ausgetragen werden. <

Bevor es zu den ersten Antragsberatungen kam, ließ ABDA- Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz das vergangene Jahr aus berufspolitischer Sicht Revue passieren. Schmitz zog politi- sche Lehren aus der Pandemie und kritisierte mit Blick auf die gescheiterten Verhandlungen zu den pharmazeutischen Dienst- leistungen deutlich das Verhalten der Kassen. „Die Kassenseite wollte unsere Vorschläge nicht aufgreifen und wir rufen deshalb jetzt die Schiedsstelle an. Ich kann nicht anders, als hier meinen Unmut darüber kundzutun, dass wir uns immer und immer wie- der in Verhandlungen anhören müssen, wie angespannt die Fi- nanzlage der Krankenkassen sei und wie bedrohlich deshalb die Einführung neuer Leistungen wäre“, so Schmitz. Corona-Impfungen in Apotheken? Eine ausführliche Diskussion gab es kurz vor Sitzungsschluss des ersten Tages zu möglichen Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus in der Apotheke. Ein Antrag des Berliner Apo- thekervereins forderte den Gesetzgeber auf, „bei geeigneter Voraussetzung“ auch Apotheken in die Auffrischungsimpfun- gen einzubinden. Es folgte eine lebhafte Debatte, bei der auch viele kritische Stimmen zu Wort kamen, die den Antrag als un- realistisch bezeichneten. Bis es eine solche Ermächtigung gäbe, brauche man keine Coronavirus-Impfungen mehr, so die Kritiker,

AKWL Mitteilungs blatt 04-2021 / 5

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