Mitteilungsblatt 2/2024, 23. Februar 2024
WIVA
Interprofessionelles Projekt zur Versorgungsforschung Zeigen, was Apotheker*innen auf Station leisten
Arzneimitteltherapiesicherheit und damit die Sicherheit für alle Patienten im Kran kenhaus zu verbessern.“ Zum Thema: AMTS Als Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) bezeichnet man die Gesamtheit der Maß nahmen zur Gewährleistung eines op timalen Medikationsprozesses, der im Wesentlichen aus Arzneimittelanamne se, Verordnung, Patienteninformation, Abgabe, Anwendung, Dokumentation, Therapieüberwachung, Abstimmung und Ergebnisbewertung besteht. Alle hieran beteiligten Berufsgruppen verfolgen da bei das gemeinsame Ziel, die Arzneimit teltherapiesicherheit zu erhöhen und so mit Medikationsfehler und unerwünschte Arzneimittelereignisse nach Möglichkeit zu vermeiden. Eine Maßnahme kann da bei die Ergänzung der interprofessionellen Teams um Stationsapotheker*innen sein. Zum Thema: Wissenschaftliches Institut der Apothekerkammer Westfalen-Lippe für Versorgungsforschung (WIVA) Das Wissenschaftliche Institut der Apo thekerkammer Westfalen-Lippe für Versorgungsforschung in der Apotheke (WIVA) setzt sich für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der öffentlichen Apo theke und des Apotheker*innenberufes ein. Die Strukturen des Gesundheitssys tems und im Speziellen auch die Apothe ken unterliegen einem ständigen Wandel. Dieser wird in hohem Maße durch Di gitalisierung, Urbanisierung und demo graphische Entwicklung beeinflusst. Das WIVA verfolgt das Ziel, den Wandel im Apotheker*innenberuf und in öffentli chen Apotheken aktiv zu unterstützen, zu fördern und dessen Fortschritte sichtbar zu machen. <
> Was leisten klinische Apotheker*innen und wie kön nen sie zu einer Optimierung der Arzneimitteltherapiesicherheit beitragen? Diesen Fragen widmet sich nun eine neue Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Apothekerkammer Westfalen Lippe für Versorgungsforschung in der Apotheke (WIVA).
sie auf den Stationen die individuelle Arz neimitteltherapie fortlaufend im Hinblick auf deren Zweckmäßigkeit, Wirksam keit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und die Therapietreue der Patientinnen und Patienten.“ Insgesamt ist die Versorgungsstu die auf zwei Jahre angelegt. Die erste, quantitative Studienphase zielt darauf ab, den Status quo der Versorgung mit Stationsapotheker*innen sowie deren Tätigkeiten zu erfassen. Hinzu kommen Fragestellungen zur ärztlichen Wahrneh mung von Apotheker*innen auf Station und deren wahrgenommener Einfluss auf die Optimierung der Arzneimittelthera piesicherheit. Außerdem sollen aktueller Status und Erwartungen an die interpro fessionelle Zusammenarbeit evaluiert werden. Daran schließt die qualitative, vertiefende Untersuchung der interpro fessionellen Zusammenarbeit an. Hierfür werden zusammenarbeitende Stations apotheker und Ärzte interviewt, um för derliche und hinderliche Faktoren einer erfolgreichen interprofessionellen Zusam menarbeit im Hinblick auf die Arzneimit teltherapiesicherheit zu identifizieren. Die abschließende Phase des Studiendesigns sieht einen Online-Fragebogen vor, der auf den Erkenntnissen der vorangegan genen Studienphasen aufbaut. Dieser soll die gewonnenen Erkenntnisse vertie fen und weiterführende Fragenkomplexe beleuchten. Flankierend zur Studie soll ein Netz werk von Stationsapothekern aufgebaut werden. Das Ziel formuliert Dr. Julia Podlo gar, die den Netzwerkaufbau für die Apo thekerkammer Westfalen-Lippe betreut: „Es geht darum, den intraprofessionellen Austausch zu fördern, von Erfahrungen anderer zu profitieren und Hilfestellung bei der Implementierung verschiedener klinisch-pharmazeutischer Dienstleistun gen zu geben.“ Morten Lehmann, Projekt leiter auf Seiten der Apothekerkammer Nordrhein, fügt hinzu: „Über allem steht das übergeordnete Ziel, gemeinsam die
„Stationsapotheker:in NRW“ heißt das ge meinsame Projekt der Ärzte- und Apothe kerkammern in Nordrhein und Westfalen Lippe sowie der Krankenhausgesellschaft NRW und des nordrhein-westfälischen Landesverbands der Deutschen Kranken hausapotheker (ADKA NRW). „Ich freue mich, dass sich die Projektpartner zum Wohle der Patientinnen und Patienten an dieser interprofessionell angelegten Stu die beteiligen“, betont WIVA-Geschäfts führer Dr. Oliver Schwalbe. „Gerade die interprofessionelle Zusammenarbeit zwi schen Ärzten und Apothekern auf Station kann einen relevanten Unterschied in der Versorgung ausmachen“, so Schwalbes These. „Wir analysieren systematisch, was Stationsapotheker*innen in NRW leisten. Dies bildet die Grundlage für eine evidenz basierte Weiterentwicklung dieser rele vanten apothekerlichen Tätigkeit – und all das in einem interprofessionellen Kon text“, fasst Dr. Oliver Schwalbe den Kern des Projekts „Stationsapotheker*innen NRW“ zusammen. Stationsapotheker*innen sind Apo theker*innen, die sich mit „Medikations management im Krankenhaus“ beschäf tigen. „Im Krankenhaus spielen sie für die tägliche pharmazeutische Versorgung der Patientinnen und Patienten eine wichtige Rolle: Die Stationsapotheker*innen stehen für eine verlässliche und kompetente Be ratung ihrer ärztlichen und pflegerischen Kolleginnen und Kollegen“, erklärt Mat thias Blum, Geschäftsführer der Kranken hausgesellschaft NRW. „Dazu bewerten
26 / AKWL Mitteilungs blatt 02-2024
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