Mitteilungsblatt 2/2020, 14. Mai 2020

CORONA-KRISE: INITIATIVEN VOR ORT

Kreis Lippe: Masken für die Apotheken

Unternehmer Axel Völker aus Lemgo, der normalerweise im Holzvertrieb tätig ist, nun aber die dringend benötigten Schutz- masken liefern konnte – „zu fairen Kondi- tionen“. Innerhalb weniger Tage brachte Bauerrichter eine Sammelbestellung der Apotheken im Kreis Lippe auf den Weg. Die Masken wurden bereits ausgeliefert. Den Kontakt zum Lieferanten hat sie na- türlich auch an Gesundheitsamt und Kli- nikum weitergegeben: Man hilft und un- terstützt sich gegenseitig. Mit den medizinischen Schutzmasken sollen sich die Apothekenmitarbeiter vor einer Ansteckung schützen können, um die flächendeckende Versorgung mit Arz- neimitteln im Kreis Lippe weiterhin auf- rechtzuerhalten. Einige Exemplare wur- den zudem an ein Seniorenheim geliefert, unverzichtbar sind sie in Kliniken und im Rettungsdienst. Für den Privatgebrauch sind dieseMasken – als noch immer knap- pe Ressource – weniger gedacht. <

Apotheken dabei geholfen, von Ehren- amtlichen genähte Stoffmasken an den Mann und die Frau zu bringen: Die Stadt- verwaltung hatte die Masken gesammelt und auf die Apotheken im ganzen Stadt- gebiet verteilt, wo sie kostenlos an die Kundinnen und Kunden weitergegeben wurden. Zusammen mit den selbstge- nähten Masken gab es in der Apotheke Tipps, wie man diese richtig verwendet. Denn wichtig ist zu wissen, dass die Com- munity-Maske kein Medizinprodukt ist und nicht den Träger selbst vor Viren schützen kann. Korrekt angewendet, kann sie wohl aber eine Barriere für grö- ßere Tröpfchen darstellen, die ihr Träger etwa beim Husten oder Sprechen abgibt, und so andere Personen schützen. Eine Wirkung ist wissenschaftlich jedoch nicht nachgewiesen. „Den empfohlenen Ab- stand zu anderen Menschen von mindes- tens anderthalb Metern sollte man auch mit einer Community-Maske auf jeden Fall einhalten“, so Apothekersprecherin Angelika Plassmann. Das Tragen einer Maske dürfe nicht dazu verführen, leicht- sinnig zu werden und die Hygienevor- schriften, zu denen auch das häufige und gründliche Händewaschen gehört, nicht mehr einzuhalten.Die Apotheken waren und sind auch in der Corona-Krise als wohnortnahe Anlaufstelle durchweg er- reichbar. „Als die Stadt auf die Apotheken zugekommen ist und gefragt hat, ob wir bei der Verteilung der Masken helfen, ha- ben deshalb viele Kolleginnen und Kolle- gen gerne zugesagt“, so Angelika Plass- mann. Bei der Abgabe erfahren die Bürge- rinnen und Bürger nämlich nicht nur, wie sie die Maske richtig handhaben, sondern auch welche Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Masken beste- hen und welche für wen die richtige ist. < Auch der OB macht mit: Oberbürgermeister Markus Lewe, der auch an der ABDA-Bürgermeis- teraktion teilnimmt, mit einer Community-Maske.

> „Die Gesundheit von Mitarbeitern und Patienten hat in der Corona-Krise Priori- tät, und kein Inhaber möchte die Apothe- ke wegen eines Corona-Falls vorüberge- hend schließen müssen. Wir möchten die Patientinnen und Patienten auch in die- sen Zeiten zuverlässig und wohnortnah mit Arzneimitteln versorgen“, sagt Kath- rin Bauerrichter, Sprecherin der Apothe- kerschaft imAltkreis Lemgo. Medizinische Schutzausrüstung, allem voran Masken, waren aber in den vergangenen Wochen zumeist nicht zu bekommen und wenn doch, den Kliniken, Ärzten und Pflegeein- richtungen vorbehalten. „Dass Ärzte und Pflegepersonal Vorrang haben, ist abso- lut richtig, schließlich stehen sie in noch engerem Kontakt mit den Patienten.“ Doch auch die Mitarbeiter in Apotheken stehen jeden Tag erkrankten Menschen gegenüber, auch Corona-Verdachtsfällen. Gerade im Botendienst, wenn die Apo- theke die Arzneimittel bis an die Haustür liefert, sind Plexiglasscheiben zum Schutz keine Option. Medizinische Schutzmasken als knap- pe Ressource – im Kreis Lippe ein Problem für alle Akteure im Gesundheitswesen. Auf Initiative des Gesundheitsamtes des Kreises haben sie sich zusammengetan, um mögliche Bezugsquellen zu finden und den Mangel zu beheben. Gar nicht so einfach, angesichts der vielen unseriösen Anbieter auf dem Markt. Kathrin Bauer- richter fand jedoch einen Kontakt zum Gut geschützt: Für alle Apotheken-Teams im Kreis Lippe organisierte Sprecherin Kathrin Bauerrich- ter (r.) den zentralen Einkauf von medizinischen Schutzmasken.

Community-Masken für die Münsteraner

> Sie sollen helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und Anste- ckungen zu verhindern: In Münster gehö- ren selbstgenähte, häufig bunte Mund- Nase-Masken mittlerweile zum Bild auf den Straßen – umso mehr, als die Pflicht zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckun- gen, die oft als Do-it-yourself-Masken, Community-Masken oder Behelfsmasken bezeichnet werden, in Geschäften und dem öffentlichen Nahverkehr in Kraft trat. In Münster haben im April Dutzende Gemeinschaftlich genäht: Von Münsteranern ehrenamtlich für Münsteraner genäht. Apotheker- sprecherin Angelika Plassmann mit zwei Communi- ty-Masken, die über die Apotheken verteilt wurden.

6 / AKWL Mitteilungs blatt 02 -2020

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