Mitteilungsblatt 1/2022, 3. Februar 2022
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN
wirke sich auch auf die Mitgliederstruktur der Kammer aus. Der- zeit sei nur noch jedes sechste der 7.950 Kammermitglieder als Inhaber*in tätig. „Berufsbild attraktiver denn je zuvor“ Als ausgesprochen positiv und enormeHerausforderung zugleich bewertet der Hauptgeschäftsführer der AKWL die Erweiterung des apothekerlichen Aufgabenspektrums in der Corona-Pande- mie: „Die Apotheken haben in der Pandemie Arztpraxen und Krankenhäuser mit selbst hergestellten Desinfektionsmitteln versorgt. Sie betreiben zahlreiche Corona-Testzentren, haben al- lein in Westfalen-Lippe über fünf Millionen Impfzertifikate aus- gestellt, in den Impfzentrenmillionenfach die Corona-Impfstoffe aufbereitet und werden jetzt auch noch gegen Corona impfen. Wir als Berufsvertretung aller Apothekerinnen und Apotheker können unseren Mitgliedern für die Bewältigung dieser Herku- les-Aufgaben nur den allerhöchsten Respekt zollen“, so Walter. „In der Pandemie ist nicht nur die gesellschaftliche Wahrneh- mung des Berufes gestiegen. Auch die Berufe in der Apotheke haben massiv an Attraktivität gewonnen.“ Ablesen lässt sich diese Entwicklung auch am Stellenportal der Kammer. „Wir sehen aktuell, dass in unseren Apotheken mindestens 1.000 Stellen unbesetzt sind. Auf einen stellensu- chenden Apotheker kommen im Durchschnitt 15 bis 20 offene Stellen. Für PTA und PKA sieht es ganz ähnlich aus“, sagt Walter. So hat sich der Online-Stellenmarkt unter www.akwl.de mangels Fachpersonal weitgehend zu einem Nachfragemarkt entwickelt. Überraschend komme diese Entwicklung nicht, die viele zu- sätzliche Arbeit bewältige sich schließlich nicht von allein. Gera- de der Betrieb von Testzentren und das Ausstellen der Impfzer- tifikate seien personalintensiv. In diesem Jahr will die Kammer daher verstärkt um Rückkehrer in den Beruf werben. Dr. Walter stellt heraus: „Wir sollten nichts unversucht lassen, um eine möglicherweise stille Reserve zu mobilisieren. Jede Rückkehrerin und jeder Rückkehrer in den Beruf hilft uns weiter, ebenso wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir gemeinsam motivie- ren können, ihre Wochenarbeitszeit zu erhöhen.“ SCHLIESSUNGEN IN 31 STÄDTEN In 31 Städten des Kammerbezirkes waren im Jahr 2021 die insge- samt 34 Apothekenschließungen zu verzeichnen: Ahlen, Arnsberg (2), Beckum, Bochum, Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Emsdetten, Ennigerloh (2), Erndtebrück, Gelsenkirchen, Gladbeck, Haltern am See, Hamm (2), Hattingen, Heiden, Herne, Kirchhundem, Lemgo, Lippstadt (2), Menden, Meschede, Minden, Nottuln, Recklinghau- sen, Schmallenberg, Schwelm, Sendenhorst, Siegen und Unna. Die vier Neueröffnungen gab es in den Städten Bielefeld, Erwitte, Greven und Hamm. „ In der Pandemie ist nicht nur die gesell- schaftliche Wahrnehmung unseres Berufes gestiegen. Auch die Berufe in der Apotheke haben massiv an Attraktivität gewonnen. “ DR . ANDREAS WALTER
Nach Einschätzung von Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter hat das apothekerliche Berufsbild während der Corona-Pandemie deutlich an Attrakti- vität gewonnen. Weiterhin fordert die Kammer einen Ausbau des Studienplatz- angebotes, unter anderem auch an einem zusätzlichen Standort in Ostwestfalen. In der digitalen Sitzung der Kammerversamm- lung wurde daher bereits Ende 2021 ein Grundsatzbeschluss gefasst, bei Neugründung eines pharmazeutischen Institutes in Ostwestfalen, gemeinsam mit der Schwesterorganisation, dem ApothekerverbandWestfalen-Lippe, für bis zu zehn Jahre eine in- itiale Stiftungsprofessur zu finanzieren. Auf diese Weise will der Berufsstand die Neugründung gleichsammit anschieben. <
Apothekerinnen und Apotheker sind auf dem Arbeitsmarkt gefragter denn je. Daher fordert die AKWL eine deutliche Erhöhung des Studienplatz- angebotes in Westfalen-Lippe.
AKWL Mitteilungs blatt 01-2022 / 7
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