MB_1-2015_20022015
25 AUS-/ FORTBILDUNG
AKWL MB 01 / 2015
PharMSchool ist ein Projekt der Pharmazie der Westfä- lischen Wilhelms-Universität Münster, bei dem die Verbes- serung der Lehre durch Vernetzung der pharmazeutischen Lehrinhalte zwischen den fünf Disziplinen Chemie, Biolo- gie, Pharmakologie, Klinische Pharmazie und Technologie im Vordergrund steht. Die Studierenden erhalten ab dem fünften Fachsemester verschiedene arzneimittelbezogene Themenschwerpunkte. Diese werden im Laufe des Haupt- studiums bis zum achten Fachsemester in allen angebote- nen Laborpraktika aufgegriffen und dabei aus verschie- denen pharmazeutischen Perspektiven beleuchtet. Das PharMSchool-Symposium bietet den Studierenden einen angemessenen Rahmen, um die Ergebnisse aus vier Semestern Themenarbeit in Form von Vorträgen und Postern zu präsentieren. Die Apothekerkammer war auf dem Symposium mit einem Stand vertreten. Zudem war das Symposium als Fortbildungsveranstaltung durch die AKWL akkreditiert. Mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen haben an dieser spannenden Fortbildung teilgenommen. Anschließend referierte Professor Ulrich Jaehde vom Bereich Klinischen Pharmazie der Universität Bonn über Leberwerte und Dosierung bei Leberdysfunktion. Bei Leberdysfunktion sollten kritische Arzneistoffe vermieden werden, insbesonde- re High Extraction Drugs, wie z.B. Fluvastatin oder Selegelin. Wenn High Extraction Drugs indiziert sind, sollte mit 25 bis 50 Prozent einer „normalen“ Initialdosis begonnen werden. Leberwerte wie Bilirubin, Albumin oder Alkalische Phosphata- se spielen eine wichtige Rolle zur Diagnose und Verlaufskon- trolle von Lebererkrankungen. Zudem können Leberwerte helfen, unerwünschte Wirkungen zu erkennen. Leberwerte eignen sich nicht zur Dosisanpassung bei Leberdysfunktion. Professor Eckart Schott von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunk Hepatologie und Gastroenterologie der Charité berichtete über Interferonfreie Therapien der Hepatitis C. Mit dem Polymerasehemmer Sofosbuvir, dem Proteasehemmer Si- meprevir und dem NS5A-Inhibitor Daclatasvir stehen seit 2014 erstmalig Substanzen zur Verfügung, die es in Kombination erlauben, die Hepatitis C ohne Hinzunahme von Interferon PharMSchool: AKWL beim Symposium am 9. Januar 2015 vertreten
Prof. Ulrich Jaehde, Dr. Hanna Seidling und Prof. Eckart Schott referierten zum Thema „Leber und Niere“ am 30. November in Münster. Foto: Monika Schlusemann
und Ribavirin zu behandeln. Die Ansprechraten solcher Inter- feron-freien Kombinationen liegen bei weit über 90 Prozent bei exzellenter Verträglichkeit und Therapiedauern von nur zwölf Wochen. Weitere Kombinationstherapien sind in der Entwicklung und werden für 2015 erwartet.
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe, vertreten durch Herrn Dr. Oliver Schwalbe, war auf dem Symposium mit einem Stand dabei. Foto: Monika Schlusemann
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