Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 3/2015 (November 2015)

Dr. Miriam Ude / Dr. Christian Ude / Laura Vey

Ring, Pflaster, Pille und Pille danach Verhütungs-Update in Fallbeispielen

In unserer heutigen Zeit gibt es nahe- zu für jede Frau, jedes Paar und jede ge- sundheitliche Situation die passende Ver- hütungsmethode. Zahlreiche Varianten basieren auf hormoneller Verhütung, an- dere auf Barrieremethoden, und auch be- reits erste Versuche, mit Apps und Smart- phones zu verhüten, sind zu erkennen. Auswahlkriterien für das eigene Verhü- tungsmittel sind unter anderem Sicher- heit und Verträglichkeit, Zuverlässigkeit, die wiedereinsetzende Fruchtbarkeit nach Absetzen der entsprechenden Me- thode, eine leichte Handhabbarkeit, die Auswirkung auf das Sexualleben, ein et- waiger Schutz vor Infektionen und auch der Preis. Verhütung wird in großen Tei- len unserer Bevölkerung aktiv genutzt. Nach Zahlen der Bundeszentrale für ge- sundheitliche Aufklärung wenden in Deutschland ca. 76 Prozent der Bevölke- rung aktiv Verhütungsmaßnahmen an, 16 Prozent verhüten nicht – die Hälfte davon aufgrund eines Kinderwunsches. Mittel der Wahl sind wie in Abbildung 1 ersicht- lich orale Kontrazeptiva („die Pille“) und das Kondom. Für die Beratungspraxis in der Apotheke ein klarer Hinweis, sich in

Dr. Miriam Ude (links) und Dr. Christian Ude , beide Fachapotheker für Arzneimittel- information, haben in Frankfurt Pharmazie studiert und an der dortigen Goethe- Universität promoviert, an der sie heute als Lehrbeauftragte tätig sind. Seit 2013 betreiben sie die Stern Apotheke in Darmstadt, eine akkreditierte Ausbildungsa- potheke der LAK Hessen. Dort hat Laura Vey eine Hälfte ihres 3. Prüfungsabschnit- tes absolviert, bevor Sie im Sommer 2015 ihre Approbation erhalten hat. Aktuell arbeitet sie in der Apotheke des Klinikums Darmstadt. Miriam Ude ist zudem lei- tende Redakteurin der Zeitschrift PZ-Prisma, deren Redaktion auch Christian Ude angehört. Sie leiten darüber hinaus die zentrale Beschaffungsstelle der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt (a. M.).

Der weibliche Zyklus

diesem Bereich der Verhütung ein umfas- sendes Wissen anzueignen.

Für den Beratungsalltag im Kontext mit Verhütungsmitteln ist ein Grundwissen rund um den weiblichen Zyklus und die damit verbundenen Hormone wichtig. Der weibliche Zyklus verläuft in drei bzw. vier Phasen. Per Definition ist Tag 1 des Zyklus‘ der Tag der einsetzenden Mens- truationsblutung. Betrachtet werden die periodischen Veränderungen der Gebär- mutterschleimhaut und die synchron ver- laufende Heranreifung einer Eizelle im Ovar in Abhängigkeit verschiedener Hor- monkonzentrationen.

Unter der Desquamations- bzw. Regene- rationsphase versteht man Tag 1 bis 4 des

Abbildung 1: Beliebtheit unterschiedlicher Verhütungsmethoden (nach BZgA).

Fortbildung aktuell – Das Journal der Apothekerkammer Westfalen-Lippe 5

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