Fortbildung-aktuell-Das-Journal-Nr-2-2015-September-2015

Dr. Verena Stahl

gewertet werden. Überschreitet die Kon­ zentration des nachzuweisenden Ana­ lyten (bei immunologischen Tests ist dies meist ein Antikörper oder ein Antigen) eine bestimmte Grenze, wird auch eine Farbbande im Bereich T (Test-Linie) sicht­ bar (Abb. 3). Dabei hat die Farbintensität der T-Linie keinen Einfluss auf das Test­ ergebnis. Generell gilt, dass sich die Linie umso stärker färbt, je höher die Analyt­ konzentration ist. Eine schwach gefärbte Linie bedeutet also, dass sich die Analyt­ konzentration gerade im Sensitivitätsbe­ reich befindet, aber oberhalb der Sensiti­ vitätsgrenze liegt. Zu Zwecken der Darmkrebsvorsorge und -früherkennung wird empfohlen, ab dem 56. Lebensjahr eine Koloskopie oder alle 2 Jahre einen Test auf okkultes (versteck­ tes) Blut im Stuhl durchzuführen. Hinter­ grund der Testung auf okkultes Blut im Stuhl ist die Tatsache, dass kolorektale Test auf okkultes Blut im Stuhl

Abbildung 2: Das Stechen mit einer Lanzette kostet ein wenig Überwindung, ist aber kaum schmerzhaft.                                              Foto: Fotolia.com/Dmitry Lobanov

zur Menge und zur Verdünnung sind zu beachten!) wird im Falle einer Testkasset­ te senkrecht in die Probenvertiefung ein­ getropft. Die Testkassette sollte auf einer ebenen Fläche liegen. Bei ungepufferten Proben muss meist kurz abgewartet wer­ den, bis dass das Blut eingesaugt wurde, um anschließend eine bestimmte Menge an Pufferlösung hinzuzutropfen. Bis zum Ablauf der individuell erforderlichen Test­ zeit sollte die Testkassette nicht berührt werden. Das Ablesen eines Testergebnisses auf einem Teststäbchen oder einer Testkas­ sette bereitet vielen Patienten Schwierig­ keiten. Deshalb ist es sinnvoll, die mög­ lichen Ergebnisse im Vorfeld durchzu­ sprechen. Wichtig ist, dass ein Ablesen des Testergebnisses genau zur vorgege­ benen Zeit erfolgen sollte. Auf dem Test­ stäbchen oder dem Sichtfenster der Test­ kassette muss sich bei korrekter Durch­ führung des Tests eine Kontrolllinie in einem mit C markierten Bereich zeigen. Erscheint sie nicht, darf der Test nicht aus­ Interpretation des Testergebnisses

schen, mit klarem Wasser abzuspülen und abzutrocknen. Die dem Test beiliegenden Utensilien (z. B. Lanzette, Testkassette/ Teststäbchen) sind vorzubereiten. Nach­ dem man die Fingerbeere massiert, mit einem alkoholischen Tupfer gereinigt und die Trocknung abgewartet hat, sollte man sich mit der Lanzette seitlich in die Fin­ gerkuppe stechen. Hier ist die Hornhaut dünner und es sind weniger schmerzlei­ tende Nerven vorhanden als in der Mit­ te der Fingerkuppe. Das Austreten eines Blutstropfens erfolgt spontan oder kann durch Massieren vom Handteller bis zu den Fingerspitzen, unter Aussparung der Einstichstelle, gefördert werden (Abb. 2). Je nach Testtyp muss das Blut mit einer speziellen Pipette oder Kapillare aufge­ nommen und bis zu einer Markierung ge­ füllt werden. Dabei darf die Pipette nicht gedrückt werden und der Einschluss von Luftbläschen beim gegebenenfalls erfor­ derlichen mehrfachen Aufnehmen von Blutstropfen ist zu vermeiden. Je nach Hersteller/Test ist dann evtl. eine Verdün­ nung mit einer Pufferlösung erforderlich. Die Probe beziehungsweise die gepuffer­ te Probe (herstellerspezifische Angaben

Abbildung 3: Interpretation eines Tester­ gebnisses a) nicht korrekt durchgeführter Test, b) negatives Testergebnis bei kor­ rekt durchgeführtem Test (Kontrolllinie ist sichtbar), c) positives Testergebnis mit überschrittener Analytkonzentrati­ on (Kontrolllinie und Testlinie sind sicht­ bar).                    Foto: Fotolia.com/kontur-vid

15 Fortbildung aktuell – Das J urnal Nr. 1/2014 der Apothekerkammer Westfalen-Lipp Fortbildung ktuell – D s Journal

Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 2/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe 15

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