AKWL MB 3-2014 - 28.04.2014
AKWL MB 3-2014 - 28.04.2014
Dem Nachwuchs auf der Spur und mit der Politik im Dialog Dritte Auflage der Münsteraner Gesundheitsgespräche
03 / 2014 28. APRIL 2014
Seite 6 Breite Beteiligung Leitbild-Arbeitsgruppe tagte im Apothekerhaus
Seite 10 Gute Zwischenbilanz Service-Portal: 277 Anfragen in drei Monaten
Seite 16 Antiinfektiva im Fokus Wissenschaftliche Fortbildungstagung
03 / 2014
2 inhalt
EDITORIAL 03 Den Dialog fortsetzen
18 Praxisbegleitender Unterricht (PBU) und Kammerabend für PhiP 19 Drittes AMTS-Symposium am 10. Mai in Münster
Münsteraner Gesundheitsgespräche 04 Dem apothekerlichen Nachwuchs auf der Spur
Dienstbereitschaft 19 Bevorratung und Verhalten im Notdienst
der vorstand informiert 06 Leitbild-AG tagte im Apothekerhaus
weiterbildung 20 Fachapotheker/in für Allgemeinpharmazie: Echte Spezialisten in der öffentlichen Apotheke 21 Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen 22 Zulassungen und Ermächtigungen 24 Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte im Apothekerhaus Ausbildung PKA/ PTA 24 Vorzeitige Zulassung zur PKA-Abschlussprüfung nach neuer Ausbildungsordnung 25 Deutscher und Europäischer Qualifikationsrahmen 26 Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter verschärft sich Ausbildung und Zukunft sichern! 27 Qualifizierung der PKA im Bereich Qualitätsmanagement 27 Informationen zur PKA-Ausbildung unter www.akwl.de 23 impressum
03 Münsteraner
Gesundheitsgespräche
06 Treffen mit den Amtsapothekern 06 Informationsveranstaltung für Kreisvertrauensapotheker/innen und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kammer 07 Tagesordnung der Kammer- und Vertreterversammlung 07 Ihr Kammervorstand/Ihre Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit 08 Charity-Veranstaltung mit Dietrich Mattausch spielt 12.480 Euro für „Eine Dosis Zukunft“ ein 09 Journalistenpreis: Über 40 Bewerber / innen 09 Tag der Apotheke: Wechselwirkungen im Visier 09 Marsberger Apotheken sammeln für „Eine Dosis Zukunft“
Service-Portal Pharmazie 10 Neues Service-Portal hat sich auf Anhieb etabliert Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit Qualitätssicherung 11 Zertifizierungskommission tagte zum 150. Mal 11 Zertifizierte und rezertifizierte Apotheken
25 Westfälisch-Lippischer Apothekertag
recht 28 Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung
28 Betrieb einer nicht genehmigten Rezeptsammelstelle 29 Apothekenpächterverband Westfalen-Lippe: Sitzung am 21. Mai im Apothekerhaus 29 Pflichtangaben für den Apothekenbetrieb
12 beratungsecke
30 Berufsordnung
Pharmazeutische Praxis 13 Sachgerechte Entsorgung von Chemikalien 14 DAC/NRF jetzt online 15 Augentropfen in der Apotheke herstellen
mixtum 32 Friedel Otto feiert ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum 32 Botaniker gesucht – bei den Apothekern 33 Zehnte Auflage des Apocups führt nach Wilkinghege
Aus- und Fortbildung und AMTS 15 Neue „LEO für alle“-Lektion „Navigieren auf den Internetseiten von DAC /NRF“ 16 Wissenschaftliche Fortbildungstagung zu „Antiinfektiva“ 17 Pharmakovigilanz stärker im Apothekenalltag verankern 17 Terminankündigung Wochenend-Workshops 2014 18 PBU im Herbst 2014
33 in memoriam
33 Erteilte Erlaubnisse
34 Literaturhinweise
3
Editorial
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Den Dialog fortsetzen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ken. Genau in diese Richtung zielt die neue ABDA-Kampagne (lange genug haben wir darauf gewartet) mit dem Slogan „Näher am Patienten“. Bereits die ersten Plakate veran- schaulichen auf gelungene Weise das breite Leistungsspektrum der Apo- theke vor Ort. Sukzessive wird sich der Fundus an verfügbaren Motiven erweitern. Außerdem haben Sie jetzt die Wahl: Sie können für Ihre Apo- theke entscheiden, welche Motive am besten zu Ihnen passen und die- se zudem noch mit einer regionalen Absenderkennung versehen. Ich freue mich, wenn sich viele Apothe- ken-Teams an der neuen Image-Kam- pag-ne beteiligen und wir alle sie ge- meinsam zum Erfolg führen. Neben bunten Bildern und Pressever- öffentlichungen bleibt der persön- liche Dialog mit den politischen Ent- scheidungsträgern unverzichtbar. Die nächste Gelegenheit ergibt sich für uns alle am 13. Mai bei den 3. Müns- teraner Gesundheitsgesprächen. Neben Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens stehen uns die wich- tigsten Politiker aus dem Bundestags- Gesundheitsausschuss wieder Rede und Antwort. Mehr noch als tages- aktuelle politische Fragen steht dann die Frage des Nachwuchses in der Apotheke im Fokus. Wie schaffen wir es in Zeiten demografischen Wan- dels, junge Menschen für die Berufe in der Apotheke zu begeistern? Neh- men Sie (An)teil, diskutieren Sie mit uns!
als relativ geräuschlos kann man, ab- gesehen von der Diskussion über die Entlassung der „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht, bisher die Ge- sundheitspolitik der Großen Koaliti- on beschreiben. Dennoch sollten wir Apothekerinnen und Apotheker uns, wie vor einigen Monaten schon ein- mal an dieser Stelle angemerkt, nicht in falscher Sicherheit wiegen! Zum einen gab und gibt es vielfäl- tige Begehrlichkeiten, Geschenke zu verteilen und zu empfangen (vom Verzicht auf die Praxisgebühr bis hin zu den aktuellen „Dividendenzah- lungen“ einzelner Gesetzlicher Kran- kenkassen). Zum anderen hat die „GroKo“ auf ihrem Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt 2015 die Steuerzuschüsse zur GKV für die Jahre 2014 und 2015 um insgesamt sechs Milliarden Euro gegenüber dem Aus- gangswert von 2012 reduziert. Damit dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, wann wieder über Bei- tragserhöhungen für die Versicherten diskutiert und die Honorare für die Leistungserbringer auf den Prüfstand gestellt werden. Wir tun daher gut daran, in den kommenden Monaten unsere vielfältigen Dienstleistungen für das Gesundheitssystem und für unsere Kunden und Patienten breit zu kommunizieren. Die Apotheker- kammer Westfalen-Lippe betreibt seit Jahr und Tag eine aktive Öffent- lichkeitsarbeit, unterstützt durch ein Netzwerk von mehr als 40 lokalen Pressesprechern. Wir kommunizieren mit den Medien in jedem Kreis und in jeder Stadt, sind also ebenso wohn- ortnah aufgestellt wie die Apothe-
Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de
Mit QR-Codes schnell zur Information: Inzwischen finden Sie im Mitteilungsblatt zu vielen Artikeln auch die direkte, schnelle Verlinkung über QR-
Codes. Diese kleinen quadratischen Helfer liefern Ihnen verschlüsselt Informationen oder Verlinkungen auf Internetseiten. Und so nutzen Sie die QR-Codes: Sie benötigen ein Smartphone/Tablet-PC und ein QR-Code- Scanner-Programm (kostenlos im App-Store erhältlich unter „qr code“). Mit dieser App können Sie den jeweiligen QR-Code scannen und erhalten dann die darin enthaltenen Informationen oder Links direkt auf Ihrem Endgerät zur weiteren Benutzung.
Mit kollegialen Grüßen
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4 MÜnsteraner Gesundheitsgespräche
Dem apothekerlichen Nachwuchs auf der Spur: Dritte Auflage der Münsteraner Gesundheitsgespräche Am Dienstag, 13. Mai 2014 im Erbdrostenhof /Am Vorabend: Journalistenpreisverleihung Zur mittlerweile dritten Auflage der Münsteraner Gesundheitsgespräche lädt die Apothekerkammer Westfalen-Lippe am Dienstag, 13. Mai 2014, in den Erbdrostenhof ein. „Dem Nachwuchs auf der Spur“ lautet der Titel der Expertentagung, zu der neben Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens und Branchenkenner Professor Dr. Andreas Kaapke sich auch einmal mehr eine „gesundheitspolitische Elefantenrunde“ ihr Stelldichein in Münster gibt.
Bei der Premiere der Gesundheitsge- spräche im April 2010 befasste sich die Kammer mit den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf das Gesundheitswesen, beginnend mit einer Analyse von Professor Adel- heid Kuhlmey aus dem Sachverstän- digenrat für das Gesundheitswesen. Zwei Jahre darauf stand die besonde- re Rolle der Heilberufe in der Gesell- schaft im Fokus, die Professor Chri- stoph Hommerich herausarbeitete. Jetzt schließt sich der Kreis: „Wir be- leuchten, wie der freie Heilberuf des Apothekers/der Apothekerin auch in Zukunft für junge Menschen attrak- tiv bleiben kann, um die besonderen Herausforderungen für ein Gesund- heitswesen in einer alternden Gesell- schaft meistern zu können“, erläutert Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. Von der Kammer seien – wie von je- der einzelnen Apotheke – vielfältige Anstrengungen zu unternehmen, junge Menschen für die Berufsfelder in Apotheken zu begeistern. Dies sei umso wichtiger, als sich „unser Heilberuf wie kaum ein anderer mit Themen auseinandersetzen muss, die nicht unbedingt attraktivitätsstei- gernd wirken.“ Als Beispiele nennt Overwiening die tägliche Befassung mit den Auswirkungen der Rabatt- verträge oder die regelmäßige Aus- einandersetzung mit Krankenkassen
Ein historischer Rahmen für eine in die Zukunft weisende Expertentagung: Mit dem apo- thekerlichen Nachwuchs befasst sich die dritte Auflage der Münsteraner Gesundheitsgespräche am 13. Mai im Erbdrostenhof. Foto: RED
und politischen Entscheidungsträ- gern über eine angemessene Hono- rierung der vielfältigen Leistungen der Apotheke. Aufklären und Vorzüge aufzeigen „Auch die Presse geht alles andere als zimperlich mit Apotheken um, so dass ein oftmals verkürztes oder fal- sches Bild von Apotheken und damit deren Berufsfeldern entsteht. Hier gilt es dagegen zu halten und aufzu- klären, die Vorzüge aufzuzeigen und damit die Zukunftsaussichten des Be- rufsstandes zu stärken“, lautet die Kernthese von Professor Dr. Andreas Kaapke, der das Hauptreferat der
Münsteraner Gesundheitsgespräche halten wird. Kaapke ist Professor für Handelsmanagement und Handels- marketing an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg – Stuttgart im Studienzentrum Handel und Distri- bution und zugleich Inhaber der Prof. Kaapke Projekte. Zuvor war er Ge-
Anmeldungen für die 3. Münsteraner Gesundheitsge- spräche sind online möglich. Weitere Infos im Geschäfsbe- reich Kommunikation unter Tel. 0251 / 520 0527.
www.akwl.de/Gesundheitsgespraeche
5 Münsteraner Gesundheitsgespräche
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Gesundheitsministerin Barbara Steffens wird die Gesundheitsgespräche eröffnen.
Professor Andreas Kaapke ist anschlie- ßend dem „Nachwuchs auf der Spur“.
Maria Klein-Schmeink ist neue Gesund- heitspolitische Sprecherin der Grünen.
schäftsführer des Instituts für Han- delsforschung an der Universität zu Köln: Wofür interessieren sich junge Menschen? Welche Berufe stehen in deren Fokus? Wie können Unterneh- men und Branchen junge Menschen frühzeitig für ihre Berufe sensibilisie- ren und gewinnen? Erste Antworten auf diese Fragen gibt sein Vortrag, der in besonderem Maße die öffent- liche Apotheke beleuchtet: „Hier verbindet sich die Frage nach dem Berufsnachwuchs mit der Herausfor- derung der Nachfolge“, so Kaapke.
und CSU, Jens Spahn sowie Dr. Roland Adelmann, SPD-Gesundheitsexperte aus dem Landtag. Themen wie die Zukunft der PTA-Ausbildung oder die Entlassung der „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht versprechen ei- ne spannende Diskussion. Am Vorabend werden die ersten Gäste zur Verleihung des 2. Journa- listenpreises der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe im münsterischen Schloßtheater-Kino erwartet (mehr dazu auf Seite 9).
Politische Diskussionsrunde In einer von Oliver Pauli moderierten Diskussionsrunde stehen am 13. Mai eine Reihe renommierter Gesund- heitspolitiker Rede und Antwort: Zugesagt für die 3. Münsteraner Ge- sundheitsgespräche haben neben der neuen Gesundheitspolitischen Sprecherin von Bündnis 90/Die Grü- nen, Maria Klein-Schmeink, und der stellvertretenden Vorsitzenden des Bundestagsgesundheitsausschusses, Katrin Vogler (Die Linke), auch der Ge- sundheitspolitische Sprecher von CDU
Dr. Roland Adelmann spricht in der Diskussionsrunde für die SPD.
Katrin Vogler (Linke) ist stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses.
Jens Spahn ist nach wie vor Gesundheits- politischer Sprecher von CDU/CSU.
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6 DER VORSTAND INFORMIERT
Mit insgesamt 21 Teilnehmer/innen tagte am Donnerstag, 20. März 2014, die gemeinsame Arbeitsgruppe „Leit- bild“ von Apothekerkammer und Apothekerverband Westfalen-Lippe im Apothekerhaus. Neben dem zweiköpfigen Präsidium der Kammer und vier Vorstandsmit- gliedern des Apothekerverbandes beteiligten sich 15 weitere Teilneh- mer an der Diskussion, darunter Ver- treter der Arbeitsgruppe Qualität des Verbandes, der in der Kammer- versammlung vertretenen Listen, der Fachschaft Pharmazie und der Hoch- schullehrer der Universität Münster, der Apothekengewerkschaft ADEXA sowie die Öffentlichkeitsarbeiter von Kammer und Verband. Nach einem Brain-Storming zur Fra- ge, was den Patienten in der Zukunft ausmacht, widmete sich die Arbeits- gruppe der Rolle der Apotheke im Gesundheitssystem und der Gesell- schaft, den Leistungen der Apothe- ke, der Apotheke im heilberuflichen Netzwerk, dem Team der Apotheke (unter dem Schwerpunkt Wissen und Kompetenzen) und schlussendlich der Apotheke im Spannungsfeld zwischen Versorgungsauftrag und Unterneh- mertum. Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen- sitzung flossen ebenso wie die ausge- füllten Fragebögen von mehr als 400 Apotheker/innen aus Westfalen-Lippe in den Leitbild-Konvent am 7. und 8. April in Berlin ein. Hier sollten alle in- haltlichen Aussagen zu einem ersten Leitbildentwurf verdichtet werden. Leitbild-AG tagte im Apothekerhaus Breite Beteiligung
Leitbilddiskussion: Eine 21-köpfige Arbeitsgruppe von Kammer und Verband befasste sich am 20. März mit dem Thema „Apotheke/r 2030“. Foto: Sebastian Sokolowski
Treffen mit den Amtsapothekern Ausführlicher Austausch mit Vorstand und Listenführern
Themen wie die Auslegung der neuen Apothekenbetriebsordnung bei der geforderten Barrierefreiheit, der Rezepturherstellung im Filialver- bund oder die vorherige Anmeldung zur Regelbesichtigung von Apothe- ken standen imMittelpunkt eines aus- führlichen Dialogs zwischen Amtsapo-
theker/innen, Kammervorstand und Listenführern am 11. Februar im Apo- thekerhaus. „Wichtig ist uns bei dem regelmäßigen Dialog, dass wir für Westfalen-Lippe zu möglichst einheit- lichen Regelungen und Auslegungen kommen“, so Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
Zur jährlichen Informationsveranstaltung versammelten sich am 26. März gut 40 Kreis- vertrauensapotheker/innen und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Kammer im Apothe- kerhaus. Yvonne Heckmann, Sebastian Sokolowski und Michael Schmitz informierten die Eh- renamtler über die politischen und publizistischen Aktivitäten der Kammer. Anschließend gab es die Gelegenheit zur ausführlichen Diskussion mit Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter zu Themen wie AMTS, Notdienst oder zur „Pille danach“. Foto: Sebastian Sokolowski
7 DER VORSTAND INFORMIERT
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Kammer- und Vertreterversammlung tagen am 18. Juni im HBZ in Münster Tagesordnungen der Frühjahrssitzungen
Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 2864/94810, E-Mail: apotheke@bahnhof-reken.de Vizepräsident René Graf Hirsch-Apotheke, Nordstraße 42, 59269 Beckum, Tel.: 02521/3126, E-Mail: rengraf@me.com Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231/ 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Thorsten Gottwald Ludgerus-Apotheke, Amtmann-Daniel- Straße 1, 48356 Nordwalde, Tel.: 02573/ 2247, E-Mail: mail@thorsten-gottwald.de Dr. Wolfgang F. Graute Dr. Graute´s Tiber-Apotheke, Tibergasse 2, 48249 Dülmen, Tel.: 02594/7420, E-Mail: wolfgang.graute@gmx.de Dr. Susanne Kaufmann c/o Zentralapotheke der Marienhospital Gelsenkirchen GmbH, Virchowstr. 135, 45886 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/172-3400, E-Mail: DrSKaufmann@web.de Michael Mantell Stifts-Apotheke, Hörder Semerteichstraße 188, 44263 Dortmund, Tel.: 0231/413466, E-Mail: stiftsapo@aol.com Sandra Potthast c/o Alte Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234/431421, E-Mail: sandra.potthast@ arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke am Markt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232/951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Margarete Tautges Kaiserau-Apotheke, Einsteinstraße 1, 59174 Kamen, Tel.: 02307/30880, E-Mail: info@margarete-tautges.de Heinz-Peter Wittmann Adler-Apotheke, Auf dem Brink 1-3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746/93920, E-Mail: post@AdlerRoe.de
Am Mittwoch, 18. Juni 2014, findet ab 10 Uhr im Handwerkskammer-Bil- dungszentrum (HBZ), Echelmeyerstra- ße 1-2, 48163 Münster, die 11. Sitzung der Kammerversammlung der 15. Wahlperiode mit folgender vorläu- figer Tagesordnung statt: 1. Begrüßung 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Bericht der Präsidentin 4. Geschäftsberichte, Berichterstatter: Dr. Andreas Walter und Michael Schmitz (Münster) 5. Rechnungsabschlüsse 2013 5.1 Kammer 5.2 Fürsorgeeinrichtung Berichterstatter: Dr. Andreas Walter 5.3 Bericht über das Zusatzver- sorgungswerk und Rechnungsab- schluss, Berichterstatter: Friedrich Averbeck (Münster) 6. Entlastung 6.1 Vorstand 6.2 Geschäftsführung 7. Verschiedenes Ebenfalls am Mittwoch, 18. Juni 2014, findet an gleicher Stelle ab 16 Uhr die 4. Sitzung der Vertreterversammlung des Versorgungswerkes der AKWL der 15. Wahlperiode statt. Auf der Tages- ordnung stehen folgende Themen:
Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsfüh- rer der Apothekerkammer, wird am 18. Juni neben dem Tätigkeitsbericht auch die Rech- nungsabschlüsse des Jahres 2013 präsentie- ren. Foto: Sebastian Sokolowski 1. Geschäftsbericht und Rechnungs- abschluss des VAWL, Berichterstat- ter: Günther Bartels (Bielefeld) und Rudolf Strunk (Recklinghausen) 2. Feststellung des Jahresabschlusses 3. Entlastung 3.1 Aufsichtsrat 3.2 Vorstand 4. Antrag des Aufsichtsrates und des Vorstandes des Versorgungswerkes der Apothekerkammer Westfalen- Lippe zur Gewinnverteilung aus dem Geschäftsjahr 2013 5. Sonstiges
Die Sitzungen der Kammer- und der Vertreterversammlung sind für alle Kammerangehörigen öffentlich. Die Vorstände der Apothekerkammer und des Versorgungswerkes freuen sich, wenn viele Mitglieder sich durch ihre Teilnahme als Zuhörer/in über Arbeit und Themenschwerpunkte der Gremien informieren. Wenn Sie an der Sitzung teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte bei Tanja Rickermann an. (Tel.: 0251/52005-16,
E-Mail: t.rickermann@akwl.de). Gabriele Regina Overwiening
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8 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Charity-Veranstaltung mit Dietrich Mattausch spielt 12.480 Euro für apothekerliches Hilfsprojekt ein 110 Gäste kommen zum Krimi-Quiz-Dinner für „Eine Dosis Zukunft“ Einen stolzen Betrag von 12.480 Euro für das gemeinsame Hilfsprojekt „Eine Dosis Zukunft“ von Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Kindernothilfe erbrachte am Sonntag, 9. März ein Krimi-Quiz-Dinner in den Münster-Arkaden. 110 Gäste waren der Einladung von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening gefolgt, darunter auch der Schauspie- ler und langjährige Kindernothilfe-Botschafter Dietrich Mattausch und Bürgermeisterin Karin Reismann.
Das Projekt wurde von der Apothe- kerkammer und der Kindernothilfe im November 2009 in den Slums von Kalkutta gestartet. Seither konnten gemeinsam mit lokalen Hilfsorganisa- tionen über 40.000 Kinder behandelt werden. „In erster Linie geht es uns darum, Mehrfach-Schutzimpfungen und Tuberkulose-Behandlungen zu fi- nanzieren“, erläuterte Overwiening. „Mit dem Erlös des Abends konnten wir das Spendenbarometer auf über 150.000 Euro hochschrauben.“ Von Beginn an ist die Deutsche Apo- theker- und Ärztebank (apoBank) Partner des Hilfsprojektes. Jörg Peter Cauko aus der Zentrale des Geldinsti- tutes in Düsseldorf und Franz-Josef Gebker, Leiter der Filiale in Münster,
Ein echter „Straßenfeger“ war die Spendenveranstaltung in denMünster-ArkadenmitMDR- Moderator Mathes Dues, Karin Reismann, Gabriele Regina Overwiening, DietrichMattausch (v.li.) und Christoph Gilsbach (vorne im Bild) Fotos (2): Sebastian Sokolowski
diebstahls auf dem Programm wie die pantomimische Darstellung von Mordfällen aus der Antike. Dietrich Mattausch bereicherte den Abend mit einer Lesung von Texten von Erich Kästner. Er schloss seine Darbietung mit einem Epigramm des Dichters, das sein persönliches Engegament für die Kindernothilfe umschreibt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
überreichten Overwiening einen sym- bolischen Spendenscheck über 5.000 Euro. „Wir freuen uns, dass wir mit unserem Engagement dazu beitragen können, die medizinische Versorgung in den Slums zu verbessern und den Kindern eine gesunde Zukunft zu schenken“, so Gebker. „Dieses wich- tige Projekt haben wir in den letzten Jahren sehr gerne unterstützt und werden dies auch gerne weiter tun.“ Vor der Kulisse des Picasso-Museums führten Modarator Mathes Dues und der in viele Rollen schlüpfende Chri- stoph Gilsbach die Gäste durch ein vierstündiges kriminalistisches Pro- gramm. Dabei stand ebenso eine Ein- führung in die „Kunst“ des Taschen-
Engagiert für „Eine Dosis Zukunft“: Katha- rina Klaas (li.), Kreisvertrauensapothekerin für Hagen, wurde für ihr vielfältiges und besonders intensives Engagement für das apothekerliche Hilfsprojekt in den Münster- Arkaden geehrt.
9 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
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Mehr als 40 Journalistinnen und Journalisten bewarben sich mit ihren Beiträgen zum Themenspektrum Apo- theke und Arzneimittelversorgung aus den Jahren 2012 und 2013 für den 2.Journalistenpreis der Apothekerstif- tung Westfalen-Lippe. Eine hochkarä- tig besetzte Fachjury sichtete und be- wertete am 26. März die Beiträge. Die besten Print-, Hörfunk und TV-Beiträ- ge werden bei der Preisverleihung am Montag, 12. Mai (19:30 Uhr im Schloß- theater-Kino in Münster) gewürdigt. Insgesamt ist der Journalistenpreis mit 12.000 Euro dotiert. Journalistenpreis: Zweite Auflage Über 40 Bewerber/innen Wechselwirkungen zwischen Arz- neimitteln und Lebensmitteln stehen beim diesjährigen Tag der Apothe- ke am Donnerstag, 12. Juni 2014, im Mittelpunkt. Alle Apotheken werden ab etwa Anfang Mai die Gelegenheit haben, über die neue Bestellplatt- form www.apothekenkampagne.de derABDA Motive in der von ihnen ge- wünschten Größe auszuwählen. Wei- tere Informationen erhalten Sie von uns per Rundfax. Falls Sie die Zugangsdaten zur Bestell- plattform nicht mehr zur Hand haben, hilft Ihnen gerne der Geschäftsbe- reich Kommunikation der Kammer (presse@akwl.de, Tel. 0251/5200582) weiter. Wechselwirkungen im Visier Tag der Apotheke
Journalistik-Professor Dr. Achim Baum, Dr. Frank Biermann, Werner Hinse, Stefan Berg- mann, Gabriele Regina Overwiening, Andrea Benstein, Steffan Nottmeier (v. li) und Dr. Norbert Tiemann (nicht im Bild) bildeten auch 2013/2014 wieder die Jury des Journalistenpreises der Apo- thekerstiftungWestfalen-Lippe, die EndeMärz tagte. Foto: Sebastian Sokolowski
Die stattliche Summe von 1.700 Euro übergaben die Marsberger Apotheken mit einem symbolischen Spendenscheck an Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening (r.): Ka- thrin und Felix Hagelüken (Diemeltal-Apotheke), Anita Bielefeld (Hirsch-Apotheke West- heim), Martina Sorgenfrey-Melliwa (Sorgenfreys-Apotheke), Elisabeth Engeman-Wallmeier (Apotheke am Burghof) und Ulf Ritter (Marien-Apotheke, von links) hatten im Winter gut 800 Euro in ihren Apotheken für das AKWL-Hilfsprojekt „Eine Dosis Zukunft“ gesammelt und die Spendensumme durch eigene Spenden mehr als verdoppelt. Diese gute Tat wur- de am 5. März im Rahmen eines Pressetermins auf dem Marsberger Marktplatz verkündet.
Foto: Sebastian Sokolowski
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SERVICE-PORTAL PHARMAZIE
Neues Service-Portal hat sich auf Anhieb etabliert Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement: 277 Anfragen in drei Monaten Das im Januar gestartete Service-Portal Pharmazie der Kammer hat sich auf Anhieb etabliert. In den ersten drei Mo- naten des Jahres konnte allein der neue Bereich „Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement“ 277 Anfragen aus den westfälisch-lippischen Apotheken beantworten. Nahezu verdoppelt hat sich auch die Anzahl der Apotheken, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2013 wurden an die beiden zum Jahresen- de aufgelösten Arzneimittelinforma- tionsstellen in Paderborn und Reck- linghausen 522 Anfragen gestellt. „Damit zeigt sich, das In-Sourcing“ dieser wichtigen Dienstleistungen, die die regionalen Arzneimittelinfor- mationsstellen über viele Jahre auf hervorragendem Niveau erbracht ha- ben, kommt bei unseren Mitgliedern an“, bilanziert Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. Alle Mitglieder, die ihre Anfragen jetzt an das Apothekerhaus richten, treffen hier auf eine gute Bekannte: Apothekerin Ulrike Teerling hatte die Regionalen Arzneimittelinfor- mationsstellen Mitte der neunziger Jahre mit dem Kammervorstand als Pilotprojekt entwickelt. In der Folge wurden vergleichbare Stellen in allen Bundesländern eingerichtet. Zugleich leitete Teerling über mehr als 16 Jah- re bis zum Juni 2013 die Infostelle am Brüderkrankenhaus St. Josef in Pa- derborn. „Die Zahl der eingereichten Fragen zum Medikationsmanagement und zu AMTS steigt nahezu wöchentlich“, sagt Ulrike Teerling. Dies spiegelt die intensive pharmazeutische Betreuung insbesondere von multimorbiden, äl- teren Menschen wieder: „Pharmazeu- tische Betreuung ist also kein Schlag- wort, sondern wird in den Apotheken vor Ort tagtäglich gelebt“, betont Präsidentin Overwiening.
Neben Fragen zur Arzneimittel- information und zum Medikati- onsmanagement beantwortet das Team des Service-Portals Fragen zur pharmazeutischen Praxis. Hierfür ist Apothekerin Dr. Claudia Brüning verantwortlich. Auch diese Dienst- leistung wird von den Apotheken stark in Anspruch genommen: Jähr- lich erreichen die Kammer zwischen 2.000 und 2.500 Anfragen zu den Themenschwerpunkten Apotheken- betriebsordnung, Gefahrstoffrecht, Betäubungsmittelrecht sowie Arznei- mittel- und Medizinprodukterecht. Mitglied im Aktionsbündnis Dem wachsenden Stellenwert des Themas Patientensicherheit im Ge- sundheitswesen trägt die Kammer zudem seit Anfang des Jahres durch ihre Mitgliedschaft im Aktionsbünd- nis Patientensicherheit Rechnung. „Die Arzneimitteltherapiesicherheit gehört neben dem Schutz vor Infekti- onen und der Sicherheit bei Operati- onen zu den wichtigsten Handlungs- feldern in der Patientensicherheit. Hier gilt es die Rolle des Apothekers weiterzuentwickeln“, stellt Overwie-
ning heraus. „Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt Mitglied im Aktions- bündnis Patientensicherheit sind. Hier kann ein sehr fruchtbarer Aus- tausch mit der AKWL entstehen.“ Das Aktionsbündnis lebt vor allem durch die Arbeit seiner Arbeitsgrup- pen. Es gibt unter anderem Arbeits- gruppen zu den Themen Arzneimit- teltherapiesicherheit, Bildung und Training, der ältere Patient im Kran- kenhaus und Medizinprodukt-assozi- ierte Risiken. Dr. Oliver Schwalbe, Leiter der Ab- teilung Ausbildung, Fortbildung und AMTS der AKWL, war von 2010 bis 2013 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arzneimitteltherapiesicherheit und ist auch weiterhin aktiver Teil der Ar- beitsgruppe. Aktuell beschäftigt sich die Arbeitsgruppe unter anderem mit der Entwicklung eines interprofessio- nellen Curriculums zum Thema Arz- neimitteltherapiesicherheit. Das Aktionsbündnis Patientensicher- heit e. V. wurde im April 2005 als ge- meinnütziger Verein gegründet.
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Qualitätssicherung
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Gruppenfoto zum Jubiläum : Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter, Martina Aufrecht, Angelika Plassmann, Klaus-Dieter Fälsch, Wolfgang Erdmann, Nina Flockau, Dr. Eckart Meyer (v. li). Foto: Sebastian Sokolowski
QMS: Zertifizierungskommission tagte zum 150. Mal Rekordverdächtige Leistung/Zwei Mitglieder der ersten Stunde noch immer dabei
Das ist eine rekordverdächtige Lei- stung: Zum 150. Mal, so oft wie ver- mutlich kaum ein anderes Gremium der Kammer, abgesehen vom Vor- stand, tagte die Zertifizierungskom- mission im März diesen Jahres. Sie wurde 1999 ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe ist die Erteilung der Zertifi- kate für die Apotheken, die ein Quali- tätsmanagementsystem in ihrem Apo- thekenbetrieb nach der QM-Satzung zertifizieren lassen wollen. Die Zusammensetzung der Zertifizie- rungskommission hat sich in der lan- gen Zeit nur selten geändert. Zwei Mitglieder der ersten Stunde, Klaus- Dieter Fälsch und Dr. Eckart Meyer, sind auch heute noch dabei. Außer- dem sind aktuell Martina Aufrecht, Angelika Plaßmann, Nina Flockau und Wolfgang Erdmann in dem Gremium vertreten, das seit dem Jahr 1999 in den 150 Sitzungen über 1300 Verfah- ren bearbeitet hat.
Wir danken den Mitgliedern der Zer- tifizierungskommission sehr herzlich für die bisher geleistete Arbeit und
wünschen uns für die Zukunft eine Fortsetzung der erfolgreichen Zusam- menarbeit.
Zur erfolgreichen Zertifizierung bzw. Re- zertifizierung der Apotheke gratulieren wir folgenden Teams:
Wir gratulieren!
Erstzertifizierung
Ruhr-Apotheke , Herne (Inhaber Dr. Robert Sibbel) Paracelsus-Apotheke , Herne (Leiter Christian Wald) Glückauf-Apotheke , Herten (Inhaber Michael Schulz) Steinhof-Apotheke , Paderborn (Leiterin Yvonne Dänner)
St. Meinolf-Apotheke , Paderborn (Inhaberin Ingrid Eikel-Wüseke) Paracelsus-Apotheke , Porta Westfalica (Inhaber Udo Winter) Porta-Apotheke , Porta Westfalica (Leiterin Marie-Christin Krug)
Rezertifizierung
Stern-Apotheke , Münster (Inhaber Dr. Cajus Brüning) Rosen-Apotheke , Vlotho (Inhaber Klaus Kauczok) Hirsch-Apotheke , Westerkappeln (Inhaber Dr. Andreas Lang) Apotheke des Ev. Krankenhauses gGmbH , Witten (Leiter Hans-Jörg Negele)
Zeppelin-Apotheke , Ahlen (Inhaber Magdi Adib) Sonnen-Apotheke , Hagen (Inhaberin Gabriele Vespermann) Barbara-Apotheke , Lennestadt (Inhaberin Kathrin Klein) Amts-Apotheke Atteln , Lichtenau (Inhaber Wilfried Josephs)
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Beratungsecke
BERATUNGSECKE
Was wird eigentlich in einem Testkauf erwartet? Wodurch sich gute Beratung auszeichnet
Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt: „Was wird eigent- lich erwartet, um einen Testkauf der Apothekerkammer im Bereich der Beratungsqualität erfolgreich zu absolvieren?“ Grundsätzlich soll mit den Erhebungen zur Beratungs- qualität überprüft werden, ob die Struktur des Beratungsgespräches der Leitlinie der Bundesapotheker- kammer „Information und Bera- tung des Patienten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikati- on“ entspricht. Darüber hinaus gibt es Szenarien, in denen ein arznei- mittelbezogenes Problem zu erken- nen und im Sinne des Patienten zu lösen ist. Dies können zum Beispiel eine Interaktion mit anderen einge- nommenen Arzneimitteln oder eine Kontraindikation sein. Struktur eines Beratungsgespräches Bei jeder Beratung sind zwei Ent- scheidungen zu treffen und die für die optimale Anwendung des Arzneimittels notwendigen Infor- mationen zu vermitteln. Die erste Entscheidung, die der Beratende treffen muss, ist: Stimmt die Ei- gendiagnose des Patienten und lässt die Schwere der Erkrankung eine Selbstmedikation zu? Für diese Entscheidung benötigt man Fak- ten. Diese müssen entweder über gezielte Fragen ermittelt werden, oder aber sie sind schon bekannt,
weil es sich um einen Stammkunden handelt. Um abzuschätzen, ob die Symptome zu der vom Patienten an- gegebenen Erkrankung passen, ist es in der Regel notwendig, die Symp- tome zu erfragen bzw. abzuklären, ob wegen der Erkrankung schon ein Arztbesuch erfolgt ist. Um dann abzuschätzen, ob die Gren- zen der Selbstmedikation nicht be- reits überschritten sind, ist es in der Regel notwendig, Art, Dauer und Schwere der Symptome zu ermitteln. Bestimmte, besonders ausgeprägte oder lang anhaltende Symptome markieren häufig die Grenzen der Selbstmedikation. Sind die Grenzen der Selbstmedikation überschritten, ist dem Patienten ein Arztbesuch zu empfehlen, ggf. kann zur Über- brückung ein geeignetes Arzneimit- tel in kleiner Menge mitgegeben werden. Spricht aufgrund der Art und der Dauer der Symptome nichts gegen die Selbstmedikation, ist die zweite Entscheidung zu fällen: Ist das vom Patienten verlangte Arz- neimittel geeignet bzw. bei einer Symptompräsentation, welches Arz- neimittel kann in der Selbstmedika- tion empfohlen werden? Um diese Entscheidung treffen zu können, benötigt man u. a. die Information,
welche anderen Arzneimittel ein- genommen werden bzw. ob ande- re Erkrankungen vorliegen. Sich hieraus ergebende Kontraindikati- onen bzw. Wechselwirkungen sind Grundlage für die Auswahl des Arzneistoffs bzw. Arzneimittels. Die Informationen können aber auch ein Grund sein, statt der Selbstme- dikation zum Arztbesuch zu raten. Weitere zu berücksichtigende Fak- toren sind ggf. Alter oder Schwan- gerschaft und Stillzeit. Die Frage nach dem Ergebnis von bereits durchgeführten Behand- lungsversuchen ist hilfreich für die Einschätzung, ob das ausgewählte Arzneimittel ausreichend wirksam ist. Zuletzt müssen gezielt die Infor- mationen vermittelt werden, die der Patient benötigt, um das Arz- neimittel richtig anzuwenden. Zu diesen Informationen gehören in der Regel Dosierung, Anwendung und Behandlungsdauer. Um eine Verschleppung der Erkrankung zu verhindern ist es wichtig, dem Kun- den die Grenzen der Selbstmedi- kation aufzuzeigen. Ihm sollte klar genannt werden, wie lange eine Behandlung im Rahmen der Selbst- medikation sinnvoll ist, wenn keine Verbesserung oder sogar eine Ver- schlechterung eintritt.
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Pharmazeutische Praxis
AKWL MB 03 / 2014
Sachgerechte Entsorgung von Chemikalien Apotheken sortieren zurzeit viele Reagenzien aus
Die novellierte Apothekenbetriebsordnung gibt die in der Apotheke vorzu- haltenden Reagenzien nicht mehr vor, teilweise ist die Qualität der Reagenzi- en nicht mehr sichergestellt, oder Apotheken werden geschlossen. Aus unter- schiedlichen Gründen sortieren Apotheken zurzeit vermehrt Reagenzien aus.
Uns ist berichtet worden, dass auf Flohmärkten alte Reagenziensätze aus Apotheken angeboten worden sein sollen. Über diesen Weg könnten die Gefahrstoffe in Laienhand gelan- gen. Einige Apothekenleiter lassen die Reagenzien nach Schließung des Betriebes in den Räumlichkeiten zu- rück. Die Hauseigentümer haben in der Regel keine Kenntnisse vom Um- gang mit Gefahrstoffen. Der Apothekenleiter bleibt über die Schließung seiner Apotheke hinaus für den Umgang mit den im Betrieb vorhandenen Chemikalien verant- wortlich. Wir bitten Sie daher, nicht mehr benötigte Chemikalien sachge- recht zu entsorgen: Die öffentlich-rechtlichen Entsor- gungsträger können Abfälle, die aus anderen Herkunftsbereichen als aus privaten Haushaltungen stammen, von der Entsorgung ausschließen, sodass Apothekenleiter selbst für die sachgerechte Beseitigung der in ih- rem Betrieb anfallenden Chemikalien sorgen müssen. Wir empfehlen Ihnen, bei der Entsor- gung Ihrer Altchemikalien wie folgt vorzugehen: Fragen Sie zunächst bei der kommunalen Abfallberatung an, ob die Entsorgung gewerblich anfal- lender Chemikalien über einen öf- fentlich-rechtlichen Entsorgungsträ- ger, wie ein Schadstoffmobil möglich
Es gilt, mit wenigen gezielten Fragen die Fakten zu ermitteln, um die beiden aufgezeigten Entscheidungen (s. links) ver- antwortungsbewusst treffen zu können. Dann sollen dem Pa- tienten nur die Informationen zum Arzneimittel mitgegeben werden, die notwendig sind, um dieses in seiner speziellen Situa- tion optimal anzuwenden. Gute Beratung zeichnet sich also da- durch aus, dass die richtigen Fra- gen gestellt, aus den Antworten die richtigen Schlüsse gezogen und die notwendigen Informa- tionen für die optimale Anwen- dung des Arzneimittels richtig vermittelt werden. Wie sieht also kurz zusammen- gefasst eine Beratung nach Leit- linie aus, die auch jeder Über- prüfung standhält?
ist. Besteht diese Möglichkeit nicht, können Sie über den Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirt- schaft e. V. (BDE) oder den Bundes- verband Sekundärstoffe und Entsor- gung e. V. (bvse) einen geeigneten Entsorger in Erfahrung bringen. Die Kontaktdaten finden Sie unten auf der Seite. Der Apothekerverband hat für sei- ne Mitglieder Sonderkonditionen über die Schadstoffentsorgung mit der REMONDIS AG & Co. KG verein- bart. Informationen darüber finden Sie auf den Internetseiten des Apo- thekerverbandes Westfalen-Lippe im Mitgliederbereich.
Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirt-
schaft e. V. (BDE) Behrenstraße 29 10117 Berlin
Tel.: 030/59 00 33 5-0 Fax: 030/59 00 33 5-99 www.bde-berlin.de
Bundesverband Sekundärrohstoffe und
Entsorgung e. V. Hohe Straße 73 53119 Bonn
Tel.: 0228/98 84 9-0 Fax: 0228/98 84 9-99 www.bvse.de
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Pharmazeutische Praxis
DAC/NRF jetzt online NEU: Der Rezepturenfinder und der Plausibilitätscheck online Qualität sichern und Rezepturprobleme lösen
Sechs dicke Bände DAC/NRF, tausende Seiten Rezepturhinweise – das und noch viel mehr können DAC/NRF-Abonnenten nun auch online durchstöbern. Um alle Seiten mit wenigen Mausklicks bequem durchsuchen zu können, ist lediglich eine Registrierung auf der Webseite nötig, um Zugriff auf die gesamte Palette zu erhalten:
DAC/NRF ist das Ergänzungsbuch zum Arzneibuch und enthält etwa 280 DAC-Monographien, Prüf- verfahren zur alternativen Identifizierung von rund 950 Ausgangsstoffen für eine erleichterte Eingangsprüfung und etwa 240 standardisierte Rezepturvorschriften samt apothekengerechten Herstellungstechniken sowie pharmazeutischen und medizinischen Erläuterungen.
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Den 16-stelligen Zugangscode finden Abonnenten der DVD auf der Rückseite des Booklets, das der DVD beiliegt
Foto: momius-fotolia.com
Abonnenten, die sich mit ihrem Login auf der Seite anmelden, haben Online- Zugriff:
Online = www.dac-nrf.de
Rezepturenfinder Im Rezepturenfinder sind Rezeptur- formeln aus anerkannten Formula- rien und der Fachpresse sowie freie Rezepturen aus der Praxis in einer Datenbank zusammengefasst.
Suchfunktion Viele Fragen, die sich beim Her- stellen von Rezepturarzneimitteln stellen, auch zur Plausibilität, lassen
sich mit den online zur Verfügung gestellten Informationen beantworten. Nutzen Sie die Suchfunktion, um alle Inhalte in einem Schritt zu durchsuchen.
Online-Angebote
DAC/NRF-Rezepturhinweise Für DAC/NRF-Abonnenten gibt es ergänzend zum DAC/NRF-Werk etwa 550 online aufrufbare Doku- mente mit Beispielrezepturen und zahlreichen galenischen Informatio- nen für die Individualrezeptur.
Quelle: pharma4u
Online-Plausibilitätsscheck Um den Online-Plausibilitätscheck von pharma4u durchzuführen, wird die Rezepturformel ein- gegeben. Bereits nach wenigen Schritten wird das Ergebnis angezeigt. Für die Dokumentation kann sofort ein Protokoll gedruckt werden. Pas- sende DAC/NRF-Rezepturhinweise und -formeln sind direkt verlinkt. Der Online-Plausibilitätscheck ist ein Angebot der pharma4u GmbH in Zusammenarbeit mit DAC/NRF und dem Govi-Verlag, exklusiv für re- gistrierte DAC/NRF-Abonnenten. Sie können den Online-Plausibilitätscheck drei Monate kosten- frei testen (keine automatische Verlängerung). Eine weitere Nutzung kostet 60 Euro pro Jahr.
„Online-Formular“
DAC/NRF-Informationsstelle Lassen sich die Rezepturprobleme im Apothekenteam dennoch nicht lösen, hilft Ihnen die DAC/NRF-Informations- stelle gern weiter. Dies ist ein Service für Abonnenten des DAC/NRF. Bitte benut- zen Sie für Ihre Anfrage das Online- Formular.
Kernzeiten der DAC/NRF-Informationsstelle: Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 16.00 Uhr Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr
Screenshots/Foto: DAC NRF/Website DAC NRF Fotos (4) soweit nicht anders angegeben ©Govi-Verlag
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Pharmazeutische Praxis /Aus- und Fortbildung
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Augentropfen in der Apotheke herstellen Die Herstellung von Rezepturarzneimitteln ist eine gesetzliche Verpflichtung
Gelegentliche Beschwerden von Patienten, dass Apotheken die Aus- führung ärztlicher Verschreibungen über bestimmte flüssige Zuberei- tungen zur Anwendung am Auge ablehnen, veranlassen uns, auf Fol- gendes hinzuweisen. Bei den Arzneimitteln handelt es sich um Augentropfen, die nach ambulanten Eingriffen am Auge durch Ärzte in Augenambulanzen verschrieben werden und vom Pa- tienten zu Hause angewendet wer- den müssen. Nach unserer Kenntnis sind folgende flüssige Zubereitungen zur Anwen- dung am Auge betroffen:
Auf unserer Website unter www.akwl.de haben wir für Sie viele Informationen zur Her- stellung von Rezepturarzneimitteln zusammengestellt. Foto: Sebastian Sokolowski
Voriconazol-Augentropfen 2 %, unkonserviert.
zie, Recht und Politik“ in der Rubrik „Viel gefragt: Rezeptur“.
Gerne unterstützen wir Sie bei der Herstellung dieser Zubereitungen mit Informationen, die Sie für die Erstel- lung einer Herstellungsanweisung und Plausibilitätsprüfung benötigen. Darüber hinaus haben wir für jede Zubereitung eine Materialliste zu- sammengestellt. Diese Hilfen finden Sie im geschlossenen Bereich unserer Internetseiten unter „Infos Pharma-
Apotheken müssen die ord- nungsgemäße Arzneimittel- versorgung der Bevölkerung sicherstellen und haben die Pflicht, Verschreibungen in einer angemessenen Zeit auszuführen (§ 17 Apothe- kenbetriebsordnung und § 7 Berufsordnung). Diese Ver- pflichtung besteht unabhän- gig davon, ob es sich bei dem verordneten Arzneimittel um ein Fertig- oder ein Rezep- turarzneimittel handelt.
Amphotericin B-Augentropfen 0,25 %, konserviert, Ciclosporin-Augentropfen 1 %/2 % (NRF 15.21.), Fluconazol-Augentropfen 0,2 %, unkonserviert, Polihexanid-Augentropfen 0,02 % (NRF 15.25.), Vancomycin-Augentropfen 5 %, konserviert,
„Navigieren auf den Internetseiten von DAC / NRF“ Neue „LEO für alle“-Lektion
Ab sofort können Sie sich mit der neuen Online-Fortbildung zum The- ma „Navigieren auf den Internet- seiten von DAC/NRF“ zwei Fortbil- dungspunkte sichern. Sie steht im internen Bereich der Kammer-Home- page sowie im PTA-Campus unter Fortbildung „LEO für alle“ bereit.
Antje Lein vom Pharmazeutischen La- boratorium des NRF konnte als kom- petente Referentin für die Erstellung dieser Multimedia-Lektion gewon- nen werden. Viel Spaß dabei!
mer- und PTA-Campus-Mitglieder der Apothekerkammer Westfalen- Lippe. Weitere werden folgen – seit Jahresbeginn in Kooperation mit der Landesapothekerkammer Rheinland- Pfalz, die das Format so überzeugt hat, dass sie es ihren Mitgliedern ebenfalls anbieten wird.
Dies ist bereits die achte multimedi- ale Online-Fortbildung für die Kam-
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Aus- und FortbildunG
Wissenschaftliche Fortbildungstagung zu „Antiinfektiva“
Mehr als 300 Kolleginnen und Kollegen nahmen am 9. März an der kostenfreien Fortbildungsveranstaltung der AKWL zum Thema „Antiinfektiva“ in Münster teil. Drei spannende Vorträge begeisterten die Zuhörer.
„Antiinfektiva werden in den aller- meisten Fällen als Akutmedikation eingesetzt und sind in der Lage eine bestehende und dauerhafte Pharma- kotherapie aus dem Gleichgewicht zu bringen“, leitete Kammerpräsi- dentin Gabriele Overwiening den Fortbildungsvormittag ein. Der erste Vortrag drehte sich rund um die Fra-
bulanter Versorgung ist laut Kresken deutlich gestiegen. Anschließend referierte Professor Gert Höffken vom Uniklinikum Dresden über ambulant erworbene Atemwegs- infektionen. Laut Höffken werden 75 Prozent aller ambulant eingesetzten Antibiotika bei Atemwegsinfektionen eingesetzt, obwohl 80 Prozent der
Vortrag auf Virusinfektionen der Haut ein. Von humanen Papillomavi- ren(HPV) ausgelöste Warzen treten im Laufe des Lebens bei nahezu jedem Menschen auf. Es ist enorm wichtig, diese frühzeitig und konsequent zu behandeln. Hierzu stehen kerato- lytische Substanzen zur Verfügung. Unterstützend können heiße Hand-
Dr. Ralf Hartmann Fotos (3): Monika Schlusemann
Prof. Dr. Michael Kresken
Prof. Dr. Gert Höffken
ge, ob in Deutschland zu viele Anti- biotika eingesetzt werden. Professor Michael Kresken, Vorstandsmitglied der Paul-Ehrlich-Gesellschaft, stimmt dieser These zu. 2011 wurden in der Humanmedizin 816 Tonnen Antibi- otika verbraucht. 85 Prozent davon entfielen auf den ambulanten Be- reich: „Wir setzen im ambulanten Bereich große Mengen Antibioti- ka mit breitem Wirkspektrum ein“, kommentierte Kresken. Der Anteil von Breitbandantibiotika wie Ce- phalosporinen und Gyrasehemmern hat zugenommen. So kommt es zu Resistenzproblemen, vor allem bei gramnegativen Bakterien wie Esche- richia coli. Der Anteil multiresistenter Erreger in Krankenhäusern und am-
und Fußbäder durchgeführt werden. „Warzen mögen keine Wärme“, so der Dermatologe. Die wichtigsten Vertreter der Herpesviren sind die Herpes-simplex-Viren HSV-1 und HSV-2 sowie das Varizella-Zoster-Virus (VZV). Lippenherpesbläschen sind laut Hart- mann zu 80 Prozent auf HSV-1 zurück- zuführen, während Herpes genitalis zu 80 Prozent auf Typ-2-Viren zurück- geht. Durch Oralverkehr ist aber eine eindeutige Abgrenzung nicht immer möglich. Der Wirkstoff Brivudin sollte wegen der Gefahr einer tödlichen Wechselwirkung niemals gemeinsam mit dem Zytostatikum 5-Fluorouracil eingesetzt werden. Hier die wichtige Frage bei der Abgabe: „Bekommen Sie gerade eine Chemotherapie?“.
Atemwegsinfekte nicht von Bakterien verursacht werden. Häufig ist eine kli- nische Unterscheidung zwischen bak- teriellen und viralen Infekten nicht möglich, so dass Ärzte aus Sicherheits- gründen Antibiotika verschreiben. Dieser nicht sachgemäße Gebrauch ist neben einer schlechten Adhärenz ein Risikofaktor für das Auftreten von Resistenzen. Eine Möglichkeit, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren, ist das Prinzip des sogenannten „Delayed prescribing“, des Verschreibens unter Vorbehalt: Nur wenn sich der Zustand des Patienten weder verbessert noch stabilisiert, wird eine Antibiotikathera- pie durchgeführt. Dr. Ralf Hartmann vom Bundeswehr- krankenhaus in Berlin ging in seinem
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Aus- und Fortbildung
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Pharmakovigilanz stärker im Apothekenalltag verankern Nur drei Prozent der UAW-Meldungen erfolgen über die Apotheke
Bei der Arzneimitteltherapiesicher- heit steht die Organisation rund um das Arzneimittel, also der Medika- tionsprozess, im Fokus. Bei der Arz- neimittelsicherheit wiederum steht die Qualität und Sicherheit des Arz- neimittels, die Produktsicherheit, im Vordergrund. Hier spielen die Spon- tanmeldesysteme eine große Rolle. Durch Spontanmeldesysteme wird der bestimmungsgemäße Gebrauch von Arzneimitteln – also das, was in den Fachinformationen steht – im- mer wieder neu definiert. Das Landeszentrum Gesundheit NRW erhob über einen Zeitraum von zwölf Monaten in öffentlichen Apotheken unseres Bundeslandes deren Pharma- kovigilanz-Aktivitäten. Insgesamt beteiligten sich 18 Kreise und Städte an dem Projekt. Ausge- wertet wurden Ergebnisse aus 232 Apotheken. Die zentralen Ergebnisse: In 17 Pro- zent der Apotheken war kein Phar- makovigilanzsystem vorhanden, in 24 Prozent der Apotheken war die- ses rudimentär verankert. Vorrangig wurden Qualitätsmängel bei Arz- neimitteln dokumentiert. Risiken durch Nebenwirkungen, Wechsel- wirkungen oder Missbrauch wurden deutlich seltener erfasst. Gerade drei Prozent aller UAW- Meldungen im Jahre 2012 stammen von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Ab- solut sind dies 1745 Meldungen der AMK. Dem gegenüber stehen ca. 21.000 Apotheken in Deutschland.
Wir als Apothekerkammer möchten Sie bitten, Qualitätsmängel und Ri- siken von Arzneimitteln konsequent der AMK zu melden. Wir unterstützen Sie dabei, z. B. durch die Fortbildungsreihe „AMK- Meldungen – wie setze ich sie in der Praxis um“ mit dem Referenten Dr. Sebastian Baum (am 7. Mai in Pader- born und am 20. Mai in Dortmund) oder auch durch eine geplante Mul-
timedia-Lektion mit Referenten der AMK. Bitte melden Sie sich wie ge- wohnt über den Fortbildungskalen- der der AKWL-Homepage an.
Über die Website der AMK unter http://www.abda.de/amk.html gelangen Sie zum UAW-Be- richtsbogen und zum Berichts- bogen für Qualitätsmängel.
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Aus- und Fortbildung
PBU im Herbst 2014 vom 8. bis zum 20. September 2014 in Münster
Die nächste praxisbegleitende Un- terrichtsveranstaltung für Pharma- zeuten/innen im Praktikum (PBU) findet vom 8. bis zum 20. September 2014 in Münster statt. Anmeldungen zum PBU sind bis zum 31. Juli 2014 nur online möglich (siehe Infoka- sten). Sie erhalten anschließend eine schriftliche Bestätigung Ihrer Anmel- dung. Unterrichtsablauf Der Unterricht findet montags bis freitags von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr in Münster statt. An den Samsta- gen bieten wir gemeinsam mit dem Die Apothekerkammer bot vom 10. bis zum 21. März 2014 die Praxisbe- gleitenden Unterrichtsveranstaltun- gen für Pharmazeutinnen und Phar- mazeuten im Praktikum (PhiP) an. In diesem Frühjahr besuchten 128 PhiP die Unterrichtsveranstaltungen, die im neuen Hörsaal des PharmaCam- pus stattfanden. Alle Erst-Teilnehmer des PBU wurden zum Kammerabend am 20. März in das Apothekerhaus am Aasee eingeladen. Sandra Potthast, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer, begrüßte alle Gäste und Sponsoren. Sie gab den Vertretern der verschiedenen dem Berufstand nahe stehenden Organi- sationen die Möglichkeit sich selbst vorzustellen: Guido Ernicke und Werner Schmidt (DKV), Dr. Annet- te Schenk (GOVI-Verlag), Annette
Deutschen Roten Kreuz eine Erste- Hilfe-Schulung im Umfang von acht Doppelstunden an. Für den Kurs „Ersthelfer im Betrieb“ können Sie sich ebenfalls online anmelden (s. In- fokasten). Den angehenden Apothekerinnen und Apothekern, die zum ersten Mal am PBU teilnehmen, empfehlen wir unseren Kammerabend am Donners- tag, 11. September 2014 (18 bis 22 Uhr) im Apothekerhaus in Münster. Diese Veranstaltung bietet die Mög- lichkeit, Fragen rund um Ausbildung, Prüfung, Weiterbildung und Beruf
mit Vertretern der Apothekerkam- mer Westfalen-Lippe und verschie- dener Organisationen in einem ge- selligen Rahmen zu besprechen. Sollten Sie Fragen zur Organisation des PBU haben, wenden Sie sich bitte an Margret Nagel (Tel.: 0251/52005- 43, m.nagel@akwl.de).
Anmeldung zum PBU unter www.akwl.de Für Kammermitglieder im inter- nen Bereich unter PhiP-Lounge. Für Nicht-Mitglieder unter: www.akwl.de (Such-ID #21)
Praxisbegleitender Unterricht und Kammerabend für PhiP insgesamt 128 Teilnehmer/innen
In lockerer Runde konnten die PhiP ihre Fragen direkt an die Vertreter der Kammer (hier im Gespräch mit Vorstandsmitglied Sandra Potthast r.) oder anderer Organisationen stellen. Foto: Margret Nagel
Gerdemann (Treuhand Hannover), Peter Jung-Weißenborn (ARZ Ser- vice GmbH), Suzanna Upmann (NO- WEDA), Sonja Wilde und Franz-Josef Gebker (apoBank), Dr. Ute Stapel und Dr. Werner Aye (Prüfungskommission 3. Prüfungsabschnitt), Kerstin Klang (Mitglied des Weiterbildungsaus- schusses) und Dirk Kersting (Versor- gungswerk der Apothekerkammer
Westfalen-Lippe) standen als Ge- sprächspartner zur Verfügung.
Die PhiP nutzten die Gelegenheit, Fragen an die Organisationen und an die Vertreter der Kammer zu stellen. Im Anschluss an den regen Austausch fand ein Imbiss im Casino der Apothe- kerkammer statt.
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