AKWL-Geschäftsbericht 2019
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AKWL Geschäftsbericht 2019 | IT und Neue Medien
HBA & SMC-B, TI, X3, WIN 10 &WLAN, Chip- System & Online-Wahl „Mit freundlichen Grüßen“
Stefan Lammers Abteilungsleiter IT und Neue Medien
„Die AKWL hat 2019 bereits prozes- suale und technische Vorbereitun- gen für den Rollout der Telematik- Infrastruktur geschaffen.“
Der Titel liest sich wie eine Zeile aus dem bekannten Song „MfG (Mit freundlichen Grüßen)“ der „Fantastischen 4“. Er spiegelt aber sehr gut und kompakt die IT-Kerntätigkeiten des letzten Jahres wider. Im ersten Halbjahr hat die AKWL als erste Heilberufskammer in Deutschland überhaupt (s. Seite 4) die Kammerwahl auch als On- line-Wahl angeboten. Während das Wahlprozedere in den Händen von Hauptgeschäftsführung und Rechtsabteilung lagen, musste die kammereigene Software ebenfalls für diese Anforderung fit ge- macht werden. Wählerverzeichnisse und Wahllisten mussten hierzu passgenau in einem neuen Modul der Kammersoftware X3 frist- gerecht ermittelt und ausgegeben werden und in einem weiteren Schritt an die Anforderungen des Dienstleisters zur Abwicklung der Online-Wahl angepasst werden. TELEMATIK-PROZESS GEWINNT AN FAHRT
Stefan Lammers
Ausweiskarten – der Apothekerausweis (HBA) und die Institutio- nenkarte (SMC-B) – werden durch die AKWL auf Antrag an ihre Mit- glieder herausgegeben. Bei der Produktion bedient sich die AKWL – ebenso wie alle anderen Kammern in Deutschland – sog. qualifi- zierter Vertrauensdiensteanbieter (qVDA), die über die notwendigen Zulassungen verfügen. Dazu hatten alle 17 Kammern die Ausgabe von Heilberufsausweisen (HBA) und Institutionskarten (SMC-B) eu- ropaweit in einem „Open-House-Verfahren“ ausgeschrieben. QVDA, die die in der Ausschreibung vorgegebenen Rahmen- und Endnut- zerverträge akzeptieren, schließen mit der AKWL Rahmenverträge, die u.a. die Produktion und Auslieferung regeln. Im Zusammenspiel von Mitgliederbereich, AKWL-Kammersoftware X3 und den Schnitt- stellen der qVDA wurden bereits die erforderlichen Antrags- und Ausgabeprozesse entwickelt und umgesetzt. Zum aktuellen Stand der TI-Einführung und Ausgabeverfahren für die o.g. Karten infor- mieren wir Sie umfassend unter www.akwl.de/ausweise. Weitere Arbeits- und Aufgabenfelder liefen dann schon fast eher ne- benbei, ohne dass sie in ihrer Bedeutung nachrangig wären. Dazu ge- hörte neben der Umrüstung aller Arbeitsplatzsysteme auf das neue Betriebssystem Windows 10 (Windows 7 „out of support“) etwa auch, dass imApothekerhaus aus Gründen von Datenschutz und Da- tensicherheit ein Chip-System für alle Mitarbeiter/-innen und Gäs- te installiert wurde, das eine individuelle Türsteuerung ermöglicht. Als weitere Datenschutz- und Datensicherheitsmaßnahme wurde eine Dokumenten- und Datenaustauschplattform eingeführt, über die sicher und flexibel große Datenvolumina (etwa Vorträge und Skripte) aber auch kritische Daten (spezielle Dateiformate und per- sonenbezogene Daten, etwa Adressdaten) datenschutzkonform bereitgestellt werden können. Für das gesamte Gebäude wurde ein Gäste-WLAN eingerichtet. Die sukzessive Umrüstung von Arbeits- plätzen auf höhenverstellbare Schreibtische wurde ebenso begleitet wie das Modellvorhaben im Notdienst („Frag das A“). In der Summe Aufgaben und Maßnahmen, die nicht nur in das Jahr 2020 ausstrah- len werden – mit freundlichen Grüßen in das neue Geschäftsjahr.
Die zweite Jahreshälfte wurde von einem Thema bestimmt, das ab 2020 alle Apotheken bundes- weit beschäftigen wird und vielfach schon im Berichtsjahr beschäftigt hat: Die flächendecken-
de Einführung der Telematikinfrastruktur (TI) in den Apotheken in Deutschland. Forciert durch verschiedene Marktteilnehmer, eine umfassende Berichterstattung in den Fachmedien sowie zahlreiche E-Rezept-Projekte in Deutschland gewann das Thema für unsere Kammermitglieder zunehmend an Bedeutung: Konnektoren, Karten- lesegeräte, HBA & SMC-B, eMP, NFDM, zudem Fragen zu gesetzlichen Fristen und Finanzierungsregelungen sind hier nur einige Stichworte. Der Beratungsbedarf war bereits sehr groß. Fakt ist: Die Planung für die Ausstattung der Apotheken in Deutschland wird im Wesentlichen durch zwei Faktoren bedingt — gesetzgeberische Maßnahmen auf der einen Seite und technische Komponenten und deren Verfügbarkeit auf der anderen Seite. Hier spielen Fragen zur Verfügbarkeit von Konnektoren, Heilberufsaus- weisen und Institutionenkarten sowie die Diskussionen und Gesetz- gebungsmaßnahmen rund um das Thema E-Rezept hinein. Westfalen-Lippe sticht als Kammer zudem in gewisser Weise heraus, da in unserem Landesteil zum Jahresbeginn 2020 ein Feld- test unter Beteiligung von 15 Apotheken startet. Insofern musste die AKWL bereits prozessuale und technische Vorbereitungen tref- fen, die andere Kammern zu diesemZeitpunkt noch nicht umgesetzt haben bzw. noch nicht mussten. Denn die zwingend erforderlichen
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