Mitteilungsblatt 1/2022, 3. Februar 2022

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01 · 2022

3. Februar 2022

„Gemeinsam die Ärmel hochkrempeln“ Corona-Impfungen in der Apotheke

ERSTE SPRITZEN GESETZT 63 ärztliche Praxisschulungen Seite 5

NUR NOCH 1.797 APOTHEKEN Zugleich über 1.000 offene Stellen Seite 6 REKORD-SPENDENERGEBNIS 62.000 Euro für „Eine Dosis Zukunft“ Seite 8

INHALT

WEITERBI LDUNG Start des 10. Seminarzyklus Geriatrische Pharmazie Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte Prüfungstermine im Bereich Onkologische Pharmazie Zulassungen und Ermächtigungen AUSBI LDUNG PKA/PTA Katharina Gertz und Isabell Hinsken sind beste PKA-Auszubildende PKA-Ausbildungsjahr 2022 Der Berufsbildungsausschuss der AKWL berichtet

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Die ersten Spritzen sind gesetzt 63 Impfschulungen im Januar 5

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EDITORIAL Von Extremen und „gesundemMittelmaß“

MIXTUM Änderung der AMTS-Richtlinie

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CORONA- IMPFUNGEN IN DER APOTHEKE Ärztliche Schulungen als Voraussetzung für Corona-Impfungen in der Apotheke vor Ort Die ersten Spritzen sind gesetzt

IN MEMORIAM Apotheker Dr. Wolfgang Scharlemann im 80. Lebensjahr verstorben

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L ITERATURHINWEI SE

DER VORSTAND INFORMI ERT Ihr Kammervorstand / Ihre Ansprechpartner*innen

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AMTL ICHE MITTEI LUNGEN

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ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Nur noch 1.797 Apotheken, aber über 1.000 offene Stellen ÖFFENTL ICHKEITSARBEIT Rekordergebnis für „Eine Dosis Zukunft“ Spende für die Clinic-Clowns am UKM in Münster Aktionspakete für WeWi-TV bestellen RATGEBER APOTHEKENPRAXI S Absetzsymptomatik von Antidepressiva Ein Fall für CIRS NRW AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS PhiP reisen zum Fortbildungskongress Neuerungen im Praxisbegleitenden Unterricht Änderung der AMTS-Richtlinie (Hinweis) APOTHEKERSTI FTUNG Stiftungspreis für herausragende Projektarbeit im Rahmen der Weiterbildung Fünfmal Traumnote 1,0 in allen Disziplinen QUAL ITÄTSSICHERUNG Urgestein des QMS feierlich verabschiedet Neues elektronisches QM-Handbuch Erfolgreiche Zertifizierung bzw. Rezertifizierung der Apotheke IMPRESSUM

AKWL AKTUELL

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MIT QR-CODES SCHNELL ZUR INFORMATION: Inzwischen finden Sie imMitteilungsblatt zu vielen Artikeln auch die direkte, schnelle Verlinkung über QR-Codes. Die kleinen quad- ratischen „Helfer“ liefern verschlüsselt Infor- mationen oder Verlinkungen auf Internetseiten. Man benötigt ein Smartphone/Tablet-PC und ein QR-Code-Scanner-Programm (kostenlos im App-/ googleplay-Store erhältlich unter „qr code“). Mit dieser App kann man die jeweiligen QR-Codes scannen und man erhält dann die darin enthal- tenen Informationen oder Links direkt auf dem benutzten Endgerät zur weiteren Benutzung angezeigt.

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EDITORIAL

Editorial

Von Extremen und „gesundemMittelmaß“

Gabriele Regina Overwiening Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe E-Mail: praesidium@akwl.de

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie habe ich mitunter den Eindruck, dass die Welt aus den Fugen gerät. Während sich um den Jahreswechsel eine vierte, durch die Omikron-Variante besonders rasant verbreitende, Pandemiewelle auf den Weg machte, erlebten und erleben wir zugleich in vielen Städten Mahnwachen und Kundgebungen derjenigen, die sich durch die Corona-Schutzmaßnahmen in ihren Freiheitsrechten einge- schränkt sehen. Es ist eine ziemlich krude Mischung aus Corona- Leugnern und sogenannten Querdenkern, denen meines Erach- tens viel zu viel Beachtung in den Medien geschenkt wird. Ich wünsche mir im neuen Jahr, dass dem „gesunden Mittel- maß“, demgesundenMenschenverstand könnte ich es auchnen- nen, mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu Teil wird. Der Sitz unserer Kammer beispielsweise, die Stadt Münster, konnte zum Jahresbeginn mit einer Impfquote von 91,5 Prozent aufwar- ten. Diese 91,5 Prozent geimpfter Menschen sind nicht diejeni- gen, die gerade unsere Freiheitsrechte beschränken. Sie haben vielmehr über fast zwei Jahre auf sehr vieles verzichtet: Auf per- sönliche Kontakte, auf Bildungsangebote in Präsenz, Familienfei- ern, kulturelle und sportliche Events, Urlaubs- und Erholungsrei- sen. Und viele von ihnen haben zugleich auch Unfassbares in der Pandemie geleistet: Im Besonderen gilt das für die handelnden Akteure im Gesundheitswesen. Pflegekräfte, Apotheker*innen, PTA und PKA, Ärztinnen und Ärzte, waren bis an die Belastungs- grenze und darüber hinaus im Einsatz. Aber auch in vielen wei- teren Lebensbereichen, sei es in Schulen und Kitas, im Einzelhan- del oder in öffentlichen Verwaltungen herrscht seit zwei Jahren nahezu ununterbrochen der Ausnahmezustand. Lassen Sie uns also wachsam sein, wenn unter dem Vorwand einer angeblichen Gefährdung von Grundrechten die Axt an ebendiese gelegt wird und damit ebenso unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Bewältigung dieser Pandemie torpediert werden. Corona ist kein Schnupfen, der von allein verschwindet. Auch in den ersten Wochen dieses Jahres vermeldet das Robert- Koch-Institut nahezu Tag für Tag mehrere 100 Todesfälle. Seit Beginn der Pandemie sind an bzw. mit Corona nahezu 120.000

Bundesbürgerinnen und Bundesbürger verstorben. Das zeigt, wie gefährlich dieses Virus ist und wie gemeingefährlich es ist, das zu leugnen. Im neuen Jahr wird uns Apothekerinnen und Apothekern eine zusätzliche Aufgabe übertragen, die ein weiterer, ganz wichtiger Baustein zur Bewältigung der Pandemie ist: Nach erfolgter the- oretischer und praktischer Schulung werden bereits im Februar die ersten Apothekerinnen und Apotheker Corona-Schutzimp- fungen in ihren Apotheken vornehmen können. Wie heilberufliches Miteinander gelingen kann, haben Bun- desapothekerkammer und Bundesärztekammer auf einem ganz sicher nicht spannungsfreien Feld vorexerziert, indem sie sich, wie im Infektionsschutzgesetz vorgesehen, auf ein gemeinsa- mes Curriculum geeinigt haben. Wir haben Ihnen bereits un- mittelbar danach die ersten Seminarangebote unterbreitet. Die zügige Umsetzung und der Run auf die Seminare zeigen, dass die in diversen Online-Debatten vertretenen zwei Extremposi- tionen ebenfalls nicht der Lebenswirklichkeit entsprechen: Dort wurde das apothekerliche Impfen entweder kategorisch abge- lehnt oder aber das angebliche Scheitern bei der konkreten Um- setzung angeprangert. Für mich ist das ein zweites Beispiel da- für, dass wir uns mehr auf „Maß und Mitte“ fokussieren sollten. Schließlich hatte schon im Dezember eine berufsinterne Umfra- ge, an der sich binnen 72 Stunden 8.000 Apotheker*innen be- teiligten, ganz klar gezeigt: Es gibt bei der überwiegenden Zahl der Apothekerinnen und Apotheker großes Interesse an einer Beteiligung. Die vorgebrachten Gründe gegen das Impfen in der eigenen Apotheke entspringen reinem Pragmatismus: Mitunter fehlt es am Personal (siehe hierzu auch Seite 6 dieser Ausgabe) oder geeigneten Räumlichkeiten, mitunter ist das Impfangebot der Ärzteschaft am eigenen Standort völlig ausreichend.

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

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CORONA- IMPFUNGEN IN DER APOTHEKE

Ärztliche Schulungen als Voraussetzung für Corona-Impfungen in der Apotheke vor Ort Seit Mitte Januar: Praxis-Seminare für die Apotheker*innen in Westfalen-Lippe laufen an

> Die Neufassung des Infektions- schutzgesetzes sieht es erstmals vor. Die Corona-Impfverordnung regelt die Details: In diesem Jahr dürfen sich auch Apotheken, Tier- arzt- und Zahnarztpraxen an der COVID-19-Impfkampagne beteiligen.

Selbsterklärung online abgeben Wenn sich eine Apotheke an der Impf- kampagne beteiligen möchte, ist es zu- dem erforderlich, eine Selbsterklärung abzugeben und diese bei der AKWL zu hinterlegen. Diesen Weg haben wir für Sie so „bürokratiearm“ wie möglich or- ganisiert. Hierfür haben wir allen Inha- berinnen und Inhabern von öffentlichen Apotheken ein Online-Formular zum au- tomatisierten Erhalt einer Bescheinigung nach Paragraph 3 Abs. 4a Coronavirus- Impfverordnung bereitgestellt. In der Selbstauskunft bestätigen die Inhaber*innen (bei Filialverbünden je Be- triebsstätte), dass in dieser Betriebsstätte nur Personen Impfungen gegen das Co- ronavirus SARS-CoV-2 durchführen, die hierzu berechtigt sind, dass eine geeig- nete Räumlichkeit mit der Ausstattung zur Verfügung steht, die für die Durch- führung von Schutzimpfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 erforderlich ist, und die nach berufsrechtlichen Vorschrif- ten erforderliche Betriebshaftpflichtver- sicherung für die berufliche Tätigkeit, die mögliche Schädigungen aus der Durch- führung der Schutzimpfung abdeckt, vor- handen ist. <

Paragraph 20b des Infektionsschutzgeset- zes ist zu entnehmen, dass Apothe- ker*innen Personen, die das 12. Lebens- jahr vollendet haben, gegen das Corona- virus SARS-CoV-2 impfen dürfen. Zu den Voraussetzungen für die Durchführung der Schutzimpfungen gegen das Corona- virus SARS-CoV-2 gehört der Nachweis, dass die Apothekerin oder der Apotheker an einer ärztlichen Schulung teilgenom- men hat und die erfolgreiche Teilnahme bestätigt ist. Für die ärztliche Schulung hat die Bun- desapothekerkammer in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer ein Muster- curriculum mit zwölf Fortbildungsstun- den zu jeweils 45 Minuten festgelegt. Dieses besteht aus den folgenden Be- standteilen: Teil 1: Selbststudium Teil 2: COVID-19 – Theorie (Webcast mit Lernerfolgskontrolle) Teil 3: Durchführung der Impfung – Theorie (Webcast mit Lerner- folgskontrolle) Teil 4: Durchführung der Impfung – Praktische Übungen Die Teile 1 bis 3 umfassen jeweils zwei Stunden (insgesamt 90 Minuten). Die von einem Arzt oder einer Ärztin geleitete praktische Fortbildung dauert vier Fort- bildungsstunden (180 Minuten). Auch in der Ersten Hilfe bei Impfreak- tionen müssen Kenntnisse und Fertig- keiten nachgewiesen werden: Impfende Apothekerinnen und Apotheker müssen selbst Ersthelfer sein. Sollten sie diese Qualifikation nicht haben, müssen sie

Erwartet die ersten Impfungen in den Apotheken im Februar: Thomas Benkert, Präsident der Bun- desapothekerkammer.

zusätzlich eine zweistündige Fortbildung absolvieren. Wer bereits an einer Schulung inner- halb der Regionalen Modellvorhaben zur Durchführung von Grippeschutzimpfun- gen in Apotheken teilgenommen hat, braucht die Schulung im Sinne des Mus- tercurriculums nicht zu besuchen. Aller- dings können dann nur Personen geimpft werden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. „Die Schulung der Apothekerinnen und Apotheker ist die wichtigste Vorausset- zung für die Impfungen in Apotheken“, sagt Thomas Benkert, Präsident der Bun- desapothekerkammer. Andere Aspekte mussten bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe des AKWL-Mitteilungsblattes noch geklärt werden, zum Beispiel das Meldeverfahren für die Impfungen an das RKI und der Bezug der Impfstoffe, die in Apotheken verimpft werden können. Benkert versichert: „Daran arbeiten wir mit Hochdruck. Mit den ersten Corona- Impfungen in Apotheken rechne ich da- her im Februar.“

Selbsterklärung online: Nach Ankreuzen der obigen drei Abfragefelder wird unter www.akwl.de automatisiert eine Bescheinigung nach § 3 Abs. 4a Coronavirus-Impfverordnung bereitgestellt.

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CORONA- IMPFUNGEN IN DER APOTHEKE

WWW.AKWL.DE Alle Informationen zur COVID-19-Imp- fung in der Apotheke und eine Reihe von Arbeitshilfen finden Sie imMitgliederbe- reich der Kammerhomepage unter www. akwl.de (Rubrik Fortbildung), unter ande- rem auch mit einer Fragen-und-Antwort- Liste (FAQ). In den Praxisseminaren geht es nach praktischen Hinweisen zur Aufklärung und zur Vorgehensweise im Falle allergi- scher Reaktionen des Patienten ans Imp- fen selbst: Zunächst wird das Setzen der Spritze mit einem sogenannten Impftrai- ner geübt – einer Manschette, die umden Oberarm gelegt wird und deren Struktur dem menschlichen Gewebe nachemp- funden ist. Danach setzen die Teilneh- menden sich gegenseitig je eine Spritze in den Arm – gefüllt mit Kochsalzlösung. < Die ersten Spritzen sind gesetzt 63 Impfschulungen im Januar > Die ersten Spritzen wurden Mit- te Januar gesetzt – zunächst war es noch eine Kochsalzlösung, die in den Oberarmen der Schulungs- teilnehmer*innen „verimpft“ wur- de: Die Vorbereitungen für Corona- Impfungen in den öffentlichen Apotheken laufen auf Hochtouren. In einem regelrechten Kraftakt hat die AKWL bis Ende Januar 63 Schulungs-Ter- mine mit jeweils bis zu 20 Apothekerin- nen und Apothekern auf die Beine ge- stellt. Die Nachfrage auf die Termine für insgesamt maximal 1.260 Teilnehmer*in- nen war sehr hoch. Hinzu kommen die Apothekerinnen und Apotheker, die die Praxisschulung bereits in einem Impfzen- trum oder in einer Arztpraxis durchlaufen haben, und diejenigen, die bereits gegen Grippe impfen dürfen. „Sollte am Ende jede zweite Apotheke im Bedarfsfall Co- rona-Impfungen anbieten, wäre das ein echter Booster für die Impfkampagne“, erklärt Kammerpräsidentin Gabriele Regi- na Overwiening. Eine solch hohe Bereit- schaft legt auch eine Schnellumfrage des Bundesverbandes ABDA mit fast 8.000 Rückmeldungen nahe.

Auch Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening war bei einer der ersten Impfschulungen ihrer Kammer dabei.

Die Teilnahme an den Praxisseminaren der Kammer ist kostenlos. Die Gruppengröße beträgt maximal 20 Personen. Dieses Foto zeigt die Teilnehmer*innen am sogenannten Impftrainer.

Mit Abstand bestens geschult: 63 praktische Impfschulungen, wie hier in den Räumen des Apotheker- verbandes Westfalen-Lippe, hat die Kammer allein im Januar ihren Mitgliedern angeboten.

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DER VORSTAND INFORMIERT · ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

Ihr Kammervorstand Ihre Ansprechpartner*innen PräsidentinGabriele Regina Overwiening Apotheke am Bahnhof, Augustin-Wibbelt- Platz 1, 48734 Reken, Tel.: 02864 94810, E-Mail: g.overwiening@akwl.de Vizepräsident Frank Dieckerhoff Funkturm-Apotheke, Arcostraße 78, 44309 Dortmund, Tel.: 0231 253247, E-Mail: info@funkturm-apotheke.de Dr. Claudia Brüning c/o Stern-Apotheke, Ludgeristraße 66, 48143 Münster, Tel.: 0251 1345538, E-Mail: clcbruening@arcor.de Eva-Maria Gödde c/o Colosseum Apotheke Brüning, Altstadtstraße 32, 44534 Lünen, E-Mail: evagoedde@gmail.com Dr. Günter Hagenhoff medipharm GmbH Michaelstraße 21, 44329 Dortmund, E-Mail: g.hagenhoff@medipharm.de Dr. Hannes Müller Römer-Apotheke Pharmazie am See OHG, Weseler Straße 20, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 7566, E-Mail: hannes.mueller1@gmail.com Sandra Potthast c/o Höke's Alte-Apotheke Weitmar, Hattinger Straße 334, 44795 Bochum, Tel.: 0234 431421, E-Mail: sandra.potthast@arcor.de Dr. Lars Ruwisch Hirsch-Apotheke amMarkt, Lange Straße 63, 32791 Lage, Tel.: 05232 951050, E-Mail: ruwisch@hirsch-apotheke-lage.de Dr. Philipp Schulte-Mecklenbeck Bären-Apotheke Pharmazie am See OHG, Rekumer Str. 18, 45721 Haltern am See, Tel.: 02364 2600, schultemecklenbeck@gmail.com Christine Weber c/o Amts-Apotheke, Alte Bahnhofstr. 82, 44892 Bochum, Tel.: 0234 280717, E-Mail: christine.weber@mailbox.org Heinz-Peter Wittmann Auf dem Brink 3, 32289 Rödinghausen, Tel.: 05746 9389111, E-Mail: h-p@wittmann.nrw

Im Durchschnitt versorgt eine Apotheke in Westfalen-Lippe gut 4.700 Patientinnen und Patienten. Das sind etwa zehn Prozent mehr als im Bundesschnitt, der bei etwa 4.300 Patientinnen und Patienten liegt.

Nur noch 1.797 Apotheken, aber über 1.000 offene Stellen Kammer sieht klaren Trend zu größeren Betriebsstätten

Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster. Insgesamt bieten die hiesi- gen Apotheken fast 17.000 wohnortnahe Arbeitsplätze, mit weiterhin steigender Tendenz. „Nur noch so wenige Selbstständige wie vor 60 Jahren“ Im Jahr 2021 verzeichnete die Apotheker- kammer vier Neueröffnungen in den Städ- ten Bielefeld, Erwitte, Greven und Hamm. 34 Apotheken schlossen ihre Pforten dauerhaft. Mehr als jede vierte Apotheke wird inzwischen als Filiale geführt (474 Filialapotheken zum Stand 31.12.2021). Somit stehen hinter den 1.797 Apotheken nur noch 1.323 Inhaber*innen. „Das wie- derum ist der niedrigste Wert an Selbst- ständigen seit fast 60 Jahren“, bilanziert Dr. Andreas Walter. Seit 2005, als die Apothekenzahl noch bei 2.246 lag, seien dem Berufsstand in Westfalen-Lippe durch seither 449 Apo- thekenschließungen und die zunehmen- de Filialisierung insgesamt mehr als 900 Inhaber*innen verloren gegangen. Dies

> Auch während der Corona-Krise ist die Zahl der Apotheken im Lan- desteil Westfalen-Lippe weiter gesunken. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe registriert bereits im 17. Jahr in Folge einen Rückgang – auf nunmehr nur noch 1.797 Betriebsstätten. Dem steht eine ungeheure Nachfrage nach neuen Mitarbeiter*innen gegen- über, mit aktuell über 1.000 offenen Stellen im Kammergebiet. Dass dies kei- nen Widerspruch in sich darstellt, klärt Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter auf: „Wir sehen einen klaren Trend zu grö- ßeren Betriebsstätten, die mit mehr Per- sonal mehr Patientinnen und Patienten versorgen.“ Im Durchschnitt versorgt eine Apothe- ke in Westfalen-Lippe gut 4.700 Patien- tinnen und Patienten. Das sind etwa zehn Prozent mehr als im Bundesschnitt. Laut Walter korrespondiert die geringere Apo- thekendichte mit der im Bundesvergleich sehr geringen Hausarztdichte in den

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ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

wirke sich auch auf die Mitgliederstruktur der Kammer aus. Der- zeit sei nur noch jedes sechste der 7.950 Kammermitglieder als Inhaber*in tätig. „Berufsbild attraktiver denn je zuvor“ Als ausgesprochen positiv und enormeHerausforderung zugleich bewertet der Hauptgeschäftsführer der AKWL die Erweiterung des apothekerlichen Aufgabenspektrums in der Corona-Pande- mie: „Die Apotheken haben in der Pandemie Arztpraxen und Krankenhäuser mit selbst hergestellten Desinfektionsmitteln versorgt. Sie betreiben zahlreiche Corona-Testzentren, haben al- lein in Westfalen-Lippe über fünf Millionen Impfzertifikate aus- gestellt, in den Impfzentrenmillionenfach die Corona-Impfstoffe aufbereitet und werden jetzt auch noch gegen Corona impfen. Wir als Berufsvertretung aller Apothekerinnen und Apotheker können unseren Mitgliedern für die Bewältigung dieser Herku- les-Aufgaben nur den allerhöchsten Respekt zollen“, so Walter. „In der Pandemie ist nicht nur die gesellschaftliche Wahrneh- mung des Berufes gestiegen. Auch die Berufe in der Apotheke haben massiv an Attraktivität gewonnen.“ Ablesen lässt sich diese Entwicklung auch am Stellenportal der Kammer. „Wir sehen aktuell, dass in unseren Apotheken mindestens 1.000 Stellen unbesetzt sind. Auf einen stellensu- chenden Apotheker kommen im Durchschnitt 15 bis 20 offene Stellen. Für PTA und PKA sieht es ganz ähnlich aus“, sagt Walter. So hat sich der Online-Stellenmarkt unter www.akwl.de mangels Fachpersonal weitgehend zu einem Nachfragemarkt entwickelt. Überraschend komme diese Entwicklung nicht, die viele zu- sätzliche Arbeit bewältige sich schließlich nicht von allein. Gera- de der Betrieb von Testzentren und das Ausstellen der Impfzer- tifikate seien personalintensiv. In diesem Jahr will die Kammer daher verstärkt um Rückkehrer in den Beruf werben. Dr. Walter stellt heraus: „Wir sollten nichts unversucht lassen, um eine möglicherweise stille Reserve zu mobilisieren. Jede Rückkehrerin und jeder Rückkehrer in den Beruf hilft uns weiter, ebenso wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir gemeinsam motivie- ren können, ihre Wochenarbeitszeit zu erhöhen.“ SCHLIESSUNGEN IN 31 STÄDTEN In 31 Städten des Kammerbezirkes waren im Jahr 2021 die insge- samt 34 Apothekenschließungen zu verzeichnen: Ahlen, Arnsberg (2), Beckum, Bochum, Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Emsdetten, Ennigerloh (2), Erndtebrück, Gelsenkirchen, Gladbeck, Haltern am See, Hamm (2), Hattingen, Heiden, Herne, Kirchhundem, Lemgo, Lippstadt (2), Menden, Meschede, Minden, Nottuln, Recklinghau- sen, Schmallenberg, Schwelm, Sendenhorst, Siegen und Unna. Die vier Neueröffnungen gab es in den Städten Bielefeld, Erwitte, Greven und Hamm. „ In der Pandemie ist nicht nur die gesell- schaftliche Wahrnehmung unseres Berufes gestiegen. Auch die Berufe in der Apotheke haben massiv an Attraktivität gewonnen. “ DR . ANDREAS WALTER

Nach Einschätzung von Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter hat das apothekerliche Berufsbild während der Corona-Pandemie deutlich an Attrakti- vität gewonnen. Weiterhin fordert die Kammer einen Ausbau des Studienplatz- angebotes, unter anderem auch an einem zusätzlichen Standort in Ostwestfalen. In der digitalen Sitzung der Kammerversamm- lung wurde daher bereits Ende 2021 ein Grundsatzbeschluss gefasst, bei Neugründung eines pharmazeutischen Institutes in Ostwestfalen, gemeinsam mit der Schwesterorganisation, dem ApothekerverbandWestfalen-Lippe, für bis zu zehn Jahre eine in- itiale Stiftungsprofessur zu finanzieren. Auf diese Weise will der Berufsstand die Neugründung gleichsammit anschieben. <

Apothekerinnen und Apotheker sind auf dem Arbeitsmarkt gefragter denn je. Daher fordert die AKWL eine deutliche Erhöhung des Studienplatz- angebotes in Westfalen-Lippe.

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ÖFFENTL ICHKEITSARBEIT

Rekordergebnis für „Eine Dosis Zukunft“ Mehr als 62.000 Euro Spenden für das Hilfsprojekt von Kammer und Kindernothilfe

> Das 13. Jahr ist das bisher erfolg- reichste: Ein Rekordergebnis ver- meldet „Eine Dosis Zukunft“, das gemeinsame Hilfsprojekt von Apo- thekerkammer und Kindernothilfe: „2021 sind über 62.000 Euro durch vielfältige Aktionen und Einzel- spenden an Spendengeldern für die Kinder in den Slums von Kal- kutta zusammengekommen. Das sind sage und schreibe 27.000 Euro mehr als in den zwölf Monaten zu- vor“, freut sich Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Mit exakt 62.672,38 Euro wurde zugleich seit Projektstart im Dezember 2009 die bisher größte Spendensumme binnen eines Jahres erzielt. Insgesamt haben die Apotheken in Westfalen-Lippe – mit tat- kräftiger Unterstützung ihrer Kund*innen und Patient*innen – in den vergangenen 13 Jahren schon fast 480.000 Euro für den guten Zweck gesammelt. Mit den Spendengeldern wird die ge- sundheitliche Versorgung der über 50.000 Kinder in den Slums Tikia Para und Pilkha- na in Kalkutta verbessert. Vor Ort ist die Kindernothilfe gemeinsam mit lokalen Hilfsorganisationen tätig. „Bisher konn- ten wir in Kalkutta weit über 200.000 Kombi-Impfungen und viele Tausend Tu- berkulose-Behandlungen finanzieren“, so Overwiening, die sich selbst Anfang 2012 bei einem Projektbesuch in Kalkutta vom Erfolg des Projektes überzeugen konnte. Im Pandemiejahr 2021 wurden die Kin- der und ihre Familien zusätzlich auch mit Desinfektionsmitteln, Schutzmasken und Lebensmittelpaketen versorgt. Denn die Pandemie hat nicht nur die gesundheitli- che Lage in den Slums, sondern auch Ar- mut und Hunger weiter verschärft. Das Herzstück der Aktion bilden wei- terhin Spendensammlungen in den Apo- theken: In rund 400 westfälisch-lippi- schen Apotheken sind Informationsflyer und Spendenboxen zu finden. Über den aktuellen Stand informiert ein Spenden- barometer auf der Aktionshomepage www.eine-dosis-zukunft.de. Seit 2009

Starkes Projekt mit starken Partnern: Die Apobank unterstützt „Eine Dosis Zukunft“ von Beginn an. Unser Foto zeigt Direktor Dirk Altfeld mit Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening bei der Übergabe eines Spendenschecks im September 2021.

oder direkt auf das Spendenkonto bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, IBAN: DE04 3006 0601 0901 1190 28, BIC: DAAEDEDDXXX, Stichwort: Dosis Zukunft, möglich. <

haben sich auch viele prominente Paten der Kindernothilfe in den Dienst der gu- ten Sache gestellt – wie im Rahmen von Spenden-Galas und Lesungen. Spenden für das Hilfsprojekt sind auch online unter www.eine-dosis-zukunft.de

Mit einer Weihnachtsspende von 2.000 Euro unterstützte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe 2021 die Clinic-Clowns am Universitätsklinikum in Münster. Präsidentin Gabriele Regina Overwiening überreich- te Mitte Dezember einen symbolischen Scheck an UKM-Kulturreferent Christian Heeck und die beiden Clinic-Clowns Pippo alias Michael Westermeier und Professor Sargetti alias Christoph Gilsbach. Während der Pandemie ist der Bedarf an Zuspruch für die kleinen, zum Teil lebensgefährlich erkrankten Patienten, umso größer, gerade auch mit Blick auf die sehr eingeschränkten Regelungen für Krankenbesuche.

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ÖFFENTL ICHKEITSARBEIT

Auf www.wewi.tv erfahren Patient*innen u. a. dass die gleichzeitige Einnahme von Antibaby-Pille und Johanniskraut die Chance auf eine ungewollte Schwanger- schaft ungemein erhöht, und dass die Wirkung vieler Antibiotika ganz einfach vermieden werden kann, wenn zugleich Milch oder Joghurt konsumiert werden. Die seriöse Erklärung ist auf diesem satirisch angelegten Internetangebot dann aber nur einen Klick entfernt und macht unmissverständlich klar, dass Arzneimittel keine Bonbons und Wechselwirkungen alles andere als harmlos sind. „Patientinnen und Patienten sollten im Zweifel immer in der Apotheke vor Ort nachfragen, was sie bei der Einnahme ihrer Medikamente beachten müssen“, betont AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff.

Aktionspakete für WeWi-TV bestellen Infokampagne rund um UAW > Jede zehnte Krankenhausein- weisung geht auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück.

An den Folgen sterben in Deutschland je- des Jahr mehr als 25.000 Menschen, also deutlich mehr als z. B. im Straßenverkehr. Das nimmt die AKWL zum Anlass für eine satirisch angelegte Informationskampa- gne. Bei „WeWi-TV“ (wobei „WeWi“ für Wechselwirkungen steht) erfahren Pa- tient*innen, dass sie Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, Nahrungsmit- teln und Nahrungsergänzungsmitteln keineswegs auf die leichte Schulter neh- men dürfen. Bausteine der Kampagne sind die Aktionsseite unter www.wewi.tv, sa- tirische Filme und die Aktionspakete mit Gratispostkarten, die Sie bei der AKWL kostenlos bestellen können. <

So sieht die Gratispostkarte für die Interaktion der Antibaby-Pille mit Johanniskraut aus. Dieses Motiv kann zusammen mit Postkarten zu vier weiteren Wechselwirkungsfällen als Aktionsset (mit insgesamt 5×20 Gratispostkarten) über presse@akwl.de bestellt werden. Bitte teilen Sie uns mit, wie viele Aktions- sets (maximal fünf) wir Ihnen kostenfrei zusenden dürfen.

AKWL Mitteilungs blatt 01-2022 / 9

RATGEBER APOTHEKENPRAXIS

Absetzsymptomatik von Antidepressiva Absetzsymptomatik von Antidepressiva – ein unterschätztes Problem?

> Der 39-jährige, sonst gesunde Herr J. leidet an Depressionen, die neben einer Gesprächstherapie mit Cipramil® 20mg (Citalopram) behandelt werden. Da er seit Be- handlungsbeginn an anhaltender Müdigkeit leidet, soll die medika- mentöse Therapie auf Bupropion 150mg umgestellt werden. Weite- re Arzneimittel nimmt er bisher nicht ein.

Sein Psychiater empfiehlt ihm, das Cipra- mil® mit Beginn der Bupropion-Einnahme zunächst für zwei Wochen auf 10mg zu reduzieren und erst danach ganz abzuset- zen. Nach dem Absetzen entwickelt der Patient Schwindelattacken und starke Kopfschmerzen, die ihn im Alltag massiv einschränken. Hintergrund: Obwohl Citalopram nicht zu den sedierenden, sondern zu den eher antriebssteigernden Antidepressiva zählt, wird Schläfrigkeit als sehr häufige Ne- benwirkung klassifiziert. Ein Wechsel auf Bupropion, welches seine Wirkung haupt- sächlich über eine Reuptake-Hemmung der Catecholamine Noradrenalin und Do- pamin entfaltet und nicht müde macht, erscheint also in dieser Situation plausibel. Aufgrund der unterschiedlichen Wirkme- chanismen von Citalopram und Bupropi- on kann und sollte die Umstellung über- lappend erfolgen [1]. Zwar besteht bei gleichzeitiger Anwendung von SSRI und Bupropion ein gewisses Interaktionspo- tenzial im Sinne einer erhöhten Krampf- neigung. Außerdem hemmt Bupropion als CYP2D6-Inhibitor den Metabolismus verschiedener SSRI. Bei relativ niedrigen Dosen erscheint das Risiko jedoch tolera- bel im Vergleich zu einer Gefährdung des Therapieerfolgs, wenn die Bupropion-Ein- nahme erst nach vollständigem Absetzen des SSRI begonnen würde. Absetzsymptome bei Antidepressiva sind seit Langem bekannt. Bei selektiven Serotonin- oder Serotonin-Noradrenalin- Reuptakehemmern werden nach dem Absetzen z. B. Schwindel, Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Benommen- heit, Schlafstörungen, stromschlagartige

Absetzsymptome nach Beendigung einer Therapie mit Antidepressiva sind weit verbreitet und können sehr belastend sein. Foto: ©Drobot Dean – stock.adobe.com

der Fall war [3]. Nach Abklingen der Symp- tome kann ein erneuter Reduktionsver- such begonnen werden. Auf diese Weise brauchen Patienten manchmal mehrere Monate, um die Therapie sehr kleinschrit- tig – zum Teil auch mit Kapselherstellung in der Apotheke – vollständig auszuschlei- chen. Dieses Vorgehen wird auch als „mi- cro-tapering“ bezeichnet. Daten zur opti- malen Absetzstrategie fehlen jedoch. Einem Teil der Patienten gelingt das Absetzen auch dauerhaft nicht. Das Aus- maß dieses Phänomens ist nicht systema- tisch untersucht. Bei einer Umfrage unter 1.800 Anwendern von Antidepressiva berichteten 55 Prozent von Beschwerden bei Absetzversuchen. 27 Prozent schätz- ten sich selbst als abhängig ein [4]. 44 Prozent der Befragten nahmen die Anti- depressiva seit mehr als drei Jahren ein. Inwieweit der drastisch angestiegene An- tidepressivaverbrauch in der westlichen Welt mit Langzeitgebrauch durch fehlge- schlagene Absetzversuche zu erklären ist, ist unzureichend untersucht. Zunächst hoffte Herr J., die Symptome tolerieren zu können, bis sie von selbst abklängen. Nach zwei Wochen entschei- det er sich jedoch nach Rücksprache mit

Missempfindungen, Erregtheit und Angst- zustände beschrieben [2]. Die Symp- tome klingen zwar in der Regel nach we- nigen Wochen ab, können aber dennoch sehr belastend sein und in Einzelfällen auch über Monate anhalten. Vor allem über Venlafaxin und Paroxetin wird in diesem Zusammenhang häufig berichtet. Allerdings treten die Probleme auch bei anderen Substanzen auf. Herausfordernd ist die Unterscheidung zwischen Ent- zugssymptomatik und unerwünschten Wirkungen des neu angesetzten Arznei- mittels, denn auch Bupropion kann Kopf- schmerzen und Schwindel hervorrufen. Im vorliegenden Fall berichtet der Patient jedoch, die nun aufgetretenen Beschwer- den schon aus Situationen zu kennen, in denen er die Einnahme des Citaloprams an einem oder zwei Tagen vergessen hatte, was auf eine Absetzsymptomatik hindeutet. Zur Vorbeugung von Absetzerschei- nungen wird ein langsames Ausschlei- chen über mehrere Wochen empfohlen, wie es im vorliegenden Fall auch durch- geführt wurde. Wenn Beschwerden auf- treten, soll die letzte Dosis wieder einge- nommen werden, bei der dies noch nicht

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RATGEBER APOTHEKENPRAXIS · AUS-/FORTBI LDUNG UND AMTS

müsste aber mit Escitalopram (Cipralex®) in halber Dosierung gearbeitet werden, da Citalopram nicht in flüssiger Form zur Verfügung steht. Eine weitere Möglichkeit wäre ein ab- rupter Ersatz von Citalopram durch Fluo- xetin für ein bis zwei Wochen parallel zu Bupropion. Dadurch wird die serotonerge Wirkung übergangsweise aufrechter- halten, wobei Fluoxetin aufgrund seiner langen Halbwertszeit selbst kaum Ab- setzsymptome hervorruft (sogenannter „Fluoxetin-Rescue“) [3].

seinem Psychiater, zunächst wieder mit der Einnahme von Cipramil® 10 mg zu beginnen, da die weiter bestehenden Beschwerden es ihm unmöglich machen, seiner Arbeit nachzugehen. Nach zwei weiterenWochen soll er durch Teilung der Tablette zunächst auf 5 mg reduzieren, bevor er einen erneuten Auslassversuch durchführt. Zu beachten ist hierbei, dass eine dosisgleiche Tablettenteilung nicht bei allen Herstellern möglich ist; bei Ci- pramil® wird sie jedoch in der Fachinfor- mation explizit erwähnt. Sollte ein noch kleinschrittigeres Ausschleichen erforder- lich sein, käme eventuell eine Umstellung auf eine flüssige Zubereitung in Frage, die individueller dosiert werden kann. Dazu

Quellen: [1] UpToDate®: Switching antidepressant medi- cations in adults, abgerufen am 21.12.21 [2] arznei-telegram: Netzwerk aktuell ENTZUGS- SYNDROM NACH ABSETZEN VON VENLAFA- XIN a-t 2018; 49: 62-4: [3] UpToDate®: Discontinuing antidepres- sant medications in adults, abgerufen am 21.12.21 [4] READ, J. et al.: Internat. J. Ment. Health Nurs.; doi: 10.1111/inm.12488 <

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Weiterführende, pharmakologische Informationen zum Austausch von Anti- depressiva haben wir im internen Bereich unserer Website, Rubrik Infos Pharmazie > Arzneimittelinformation > Rundmail Arzneimittelinformation eingestellt.

PhiP reisen zum Fortbildungskongress Jetzt für den pharmacon 2022 in Meran anmelden

bildungskurs für praktische und wissen- schaftliche Pharmazie der Bundesapo- thekerkammer in Meran. Sichern Sie sich Ihren Platz für nur 100 Euro. Dieser Preis pro Person beinhaltet den Eintritt zum Kongress, die Anreise per Reisebus und die Übernachtung im Doppelzimmer. Liebe Arbeitgeber: Bitte ermöglichen Sie Ihren PhiP die Teilnahme an dieser wert- vollen Fortbildung.

> Exklusiv für alle Pharmazeut*innen im Praktikum (PhiP) in Westfalen-Lippe sowie für Studierende des 9. Semesters (Lernsemester) organisiert und fördert die Apothekerkammer Westfalen-Lippe eine Fahrt zum 58. Pharmacon-Kongress nach Meran (Südtirol). Vom 20. Mai 2022 (Abfahrt abends in Münster) bis zum 28. Mai 2022 (Rück- ankunft morgens in Münster) heißt es Dabeisein beim internationalen Fort-

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Für weitere Informationen und die Anmeldung besuchen Sie unsere Website unter Arbeitsplatz Apotheke > pharmacon Meran.

Neuerungen im Praxisbegleitenden Unterricht für PhiP Der Termin vom 7. bis 18. März 2022 findet online und in Präsenz statt

untereinander zu kurz, praktische Inhalte wie Rollenspiele im HV können nur be- dingt gelehrt werden. Für den PBU vom 7. bis 18. März 2022 planen wir daher die erste Woche online und die zweite Woche in Präsenz. Je nach Pandemielage kann auch wieder kurzfristig komplett auf Onlinelehre umgestellt werden. <

> In den vergangenen zwei Jahren fand der Praxisbegleitende Unterricht (PBU) als Vorbereitung auf das dritte Staats- examen ausschließlich digital statt. Die Resonanz der Pharmazeut*innen im Prak- tikum (PhiP) war positiv: Es entstanden keine Fahrt- und Übernachtungskosten, Online-Formate ermöglichen eine akti- ve und niederschwellige Beteiligung und trotz Pandemie konnte ein verlässlicher Unterricht für alle stattfinden. Wir werden die Vorteile des digitalen Lernens auch in Zukunft nutzen, dennoch ist die Präsenzlehre gerade in der Ausbil- dung essenziell. In den digitalen Formaten kommt der Austausch der Studierenden

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PhiP können sich für den Praxisbegleitenden Unter- richt auf unserer Website unter Arbeitsplatz Apothe- ke > Praxisbegleitender Unterricht anmelden.

ÄNDERUNG DER AMTS-RICHTLINIE In seiner Sitzung am 15. Dezember 2021 hat der Vorstand der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Änderungen der AMTS-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen haben wir auf Seite 23 unter der Rubrik MIXTUM abgedruckt.

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RATGEBER APOTHEKENPRAXIS · EIN FALL FÜR CIRS NRW

Foto: ©Rainer Sturm – pixelio.de

Das ist doch Jacke wie Hose? NICHT bei Arzneimitteln! Verwechslungen als Gefahrenquelle für die Patientensicherheit

Doch was man dabei nicht vergessen sollte – die LASA-Problematik alleinmacht noch keine Verwechslung. Auch bei ähn- lich aussehenden Arzneimittelpackungen und ähnlich klingenden Arzneimittelbe- zeichnungen gibt es Unterschiede, die bemerkt werden können. Es muss also entweder Unwissenheit und/oder eine gewisse Nachlässigkeit hinzukommen, damit Arzneimittel verwechselt werden. Wie kann man dem entgegensteuern? Gegen Unwissenheit hilft Qualifikation und Schulung. In einem CIRS-Fall wird von einer Arzneimittelverwechslung berich- tet, die unbemerkt blieb, weil die Verab- reichung des Arzneimittels an den Pati- enten von einer therapeutischen Kraft übernommen wurde (Fall-Nr. 225126). Die oben genannten Fallbeispiele zur LASA- Problematik zeigen, dass ähnlich klingen- de Arzneimittel mit völlig unterschiedli- chen Indikationen verwechselt wurden – die handelnden Personen verfügten vermutlich nicht über das entsprechende Fachwissen. Jemand, der im beruflichen Kontext einem Patienten Arzneimittel aushändigt oder verabreicht, sollte das Anwendungsgebiet der Arzneimittel ken- nen. Erst dadurch wird beispielsweise ein Abgleich zwischen Arzneimittel und

Nasonex®-Sprühlösung (Fall-Nr. 223760) oder aus dem Antibiotikum Doxycyclin plötzlich der Calciumantagonist Diltita- zem (Fall-Nr. 222632). Arzneimittelverwechslungen aufgrund ähnlich aussehender Arzneimittelpackun- gen und ähnlich klingender Arzneimittel- bezeichnungen sind als sogenannte LASA- (look-alike/sound-alike)-Problematik gut bekannt. Das Wissen darum hat in der Vergangenheit entscheidend zur Entwick- lung von Lösungsstrategien beigetragen. Auf Grundlage von LASA-Berichten wur- den zum Beispiel Listen von Look-alike-/ sound-alike-Arzneimitteln generiert und veröffentlicht, die unter anderem bei der Zulassung von Arzneimitteln genutzt werden, um Arzneimittelbezeichnungen und -namen zu optimieren. Ebenso ha- ben die Fallberichte wichtige Informati- onen zu Begleitumständen geliefert, die das Risiko einer Verwechslung von LASA- Arzneimitteln verstärken, wie eine unle- serliche Handschrift auf dem Rezeptfor- mular, die mündliche Übermittlung von Arzneimittelbestellungen, ähnliche Kon- zentrationen und Dosierungen von LASA- Arzneimitteln und ähnliche klinische Verwendungen der betroffenen Arznei- mittel.

> Die Redensart „Das ist doch Ja- cke wie Hose“ mag in vielen Berei- chen zutreffend sein und gewisse Ungenauigkeiten tolerierbar ma- chen. Sie passt aber definitiv nicht im Umgang mit Arzneimitteln. Denn wenn Arzneimittel großzügig ausgetauscht oder aufgrund von Unwissen oder nachlässigem Ar- beiten verwechselt werden, dann stellt dies eine ernstzunehmende Gefahrenquelle für die Patienten- sicherheit dar. Im Fehlerberichts- und Lernsystem CIRS- NRW finden sich immer wieder Meldun- gen über die Verwechslung von Arznei- mitteln. So werden Midazolam 5mg/ ml Ampullen mit 1mg/ml Ampullen verwechselt, u. a., weil die gebräuchli- chen Ampullen nicht lieferbar waren und die Packungen ähnlich aussahen (Fall-Nr. 224060). Oder die Arzneimit- telbezeichnungen beginnen mit dem gleichen Buchstaben, wodurch Ver- wechslungen begünstigt werden. So wird aus dem Blutdrucksenker Nifedipin das Harnwegstherapeutikum „Nilox® midi“ (Fall-Nr. 226842), aus Nasivin®- Tropfen für ein Kind die cortisonhaltige

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RATGEBER APOTHEKENPRAXIS · APOTHEKERSTIFTUNG · IMPRESSUM

richtigen Lagerung von Arzneimitteln und klarer Arbeitsteilung stellen Schulungs- maßnahmen und eine sichere Arbeits- platzgestaltung wichtige Strategien dar. Letztlich kommt es auch hierbei auf die Sicherheitskultur der Einrichtung an. Nur mit der Erkenntnis, dass Arzneimittelver- wechslungen eine enorme Patientenge- fährdung darstellen, kann es gelingen, die nötigen Ressourcen für ihre Vermeidung zu gewinnen. Für einen Patienten und sei- ne Gesundheit ist es essenziell, stets das richtige Arzneimittel in der richtigen Stär- ke zu erhalten. Für die CIRS-NRW-Gruppe Annabelle Ludescher, Apothekerkammer Westfalen-Lippe Carina John, PharmD, Apothekerkammer Nordrhein Christoph Fedder, Evangelische Stiftung Volmarstein Dr. Michael Gösling, Christophorus-Kliniken Coesfeld-Dülmen-Nottuln. <

> Den Stiftungspreis für ihre heraus- ragende Projektarbeit im Rahmen der Weiterbildung Klinische Pharmazie mit dem Titel „Einführung einer Methode zur Personalvalidierung in der Kapsel- herstellung“ erhielt Apothekerin Janna Westermann. Die Herstellung von Kapseln stellt eine wichtige Aufgabe in der Apothekenre- zeptur zur individuellen Dosierung von Arzneistoffen dar. Hierbei liegt das be- sondere Augenmerk auf pädiatrischen Kapselrezepturen mit niedrigem Wirk- stoffgehalt, da Fertigarzneimittel häufig nicht in den benötigten Dosierungen auf dem Markt zur Verfügung stehen. Die individuelle Herstellung in der Apotheke ist somit unabdingbar, um die Arznei- mittelversorgung der „kleinen“ Patienten sicherzustellen. Janna Westermann ist in der Apotheke der Marienhospital Gelsen- kirchen GmbH tätig. < Indikation beziehungsweise Patientenak- te möglich. Nachlässigkeit wird oft durch die Be- gleitumstände begünstigt. So wird in einem weiteren CIRS-Fall von schlechten Lichtverhältnissen während der Nacht- schicht auf der Intensivstation berichtet, woraufhin Perfusorspritzenmit Arterenol und Kalium verwechselt wurden (Fall-Nr. 223272). Durch eine ruhige Arbeitsumge- bung sowie einer sicheren Arbeitsplatz- gestaltung mit viel Licht, ausreichendem Platz und angenehmer Lautstärke kann genaues und sorgfältiges Arbeiten ge- fördert werden, was im Umgang mit Arzneimitteln enorm wichtig ist. So kann zum Beispiel die Zubereitung beziehungs- weise Bereitstellung von Medikamenten in extra dafür vorgesehenen und vorbe- reiteten Räumlichkeiten dazu beitragen, Verwechslungen zu vermeiden. Arzneimittelverwechslungen können nur durch ein Bündel unterschiedlicher Maßnahmen verhindert werden. Ne- ben klugen Medikationseinkäufen, der

Impressum

Mitteilungsblatt der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Ausgabe 01/2022 Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, Internet: www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz (V. i. S. d. P.), Dr. Andreas Walter, Sandra Heck Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Klaus Bisping, Wolfgang Erdmann, Annabelle Ludescher, Sandra Heck, Anne Lahn, Stefan Lammers, Dr. Julia Podlogar, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter Das Mitteilungsblatt (MB) der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe erscheint regelmäßig circa alle zwei Monate. Der Redaktionsschluss für die Ausgabe Nr. 2/2022 ist der 01.04.2022. Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausge- bers. Gedruckt auf 100% Recyclingpapier. Bildernachweise Titelbild, AKWL©Peter Lessmann S. 3 ,4, 6 ©ABDA S. 5, 24 AKWL©Peter Lessmann S. 7 ©Michael C. Möller (o.), AKWL (u.) S. 8 ©Sebastian Sokolowski (o.), Kammerbeitrag enthalten. Auflage 7.100 Exemplare

Stiftungspreis für herausragende Projektarbeit im Rahmen der Weiterbildung Apothekerin Janna Westermann ausgezeichnet

UKM©Peter Lessmann (u.) S. 9 AKWL©Peter Lessmann S. 14 ©Sebastian Sokolowski (o.), ©Gerburg Mielsch (u.) S. 15 ©Petra Wiedorn S. 21 ©Finken-Apotheke, Marl (r.), ©Susanne Panitzki (l.)

Janna Westermann freut sich über die Auszeich- nung für ihre Projektarbeit mit dem Titel „Einfüh- rung einer Methode zur Personalvalidierung in der Kapselherstellung“.

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APOTHEKERSTIFTUNG

Fünfmal Traumnote 1,0 in allen Disziplinen Großartige Leistungen in schwierigen Zeiten

> Unter den 86 Pharmazieabsol- ventinnen und -absolventen der Westfälischen Wilhelms-Universi- tät Münster haben sich fünf zu- künftige Apothekerinnen und Apotheker besonders hervorgetan. Ein hochkomplexes Pharmaziestudium zu absolvieren ist schon eine Leistung für sich. Dazu noch alle fünf Fachprüfun- gen im zweiten Staatsexamen mit der Spitzennote „Sehr gut“ abzuschließen – das ist eine besondere Leistung, welche die Apothekerstiftung Westfalen-Lippe mit ihrem Stiftungspreis gleich fünf Mal auszeichnet: Henriette Dähnhardt, Lina Katharina Messerich, Joana Massa, Malin Stüwe und Christoph Bernd Langen beka- men für ihre Leistungen in allen fünf Prü- fungsfächern die Note „Sehr gut“. Neben der Urkunde überreichten Ga- briele Regina Overwiening (Präsidentin der Apothekerkammer und Vorstands- vorsitzende der Apothekerstiftung West- falen-Lippe) und Sandra Potthast (Vor- standsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe) den Jungpharma- zeut*innen auch einen Gutschein für die Teilnahme an einer großen interna- tionalen Pharmacon-Fortbildungsveran- staltung in Schladming oder Meran mit Übernachtung. Overwiening und Pott- hast lobten die herausragenden Leistun- gen und richteten ihr Grußwort an alle Pharmazie-Absolvent*innen: „Wir sind un- glaublich stolz darauf, dass Sie Ihr zweites Staatsexamen so souverän bestanden ha- ben – und das unter den Bedingungen der Corona-Pandemie.“ <

Christoph Bernd Langen, Lina Katharina Messerich, Henriette Dähnhardt mit Sandra Potthast, Vorstands- mitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (v.l.)

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Zweck der Apotheker- stiftung Westfalen-Lippe ist die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Ziel die Qualität der

Arzneimittelversorgung zu optimieren und zu gewährleisten. Alle Informationen finden Sie auf der Website der Apotheker- stiftung.

Malin Stüwe (l.) und Joana Massa mit Gabriele Regina Overwiening, Vorstandsvorsitzende der Apotheker- stiftung Westfalen-Lippe

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QUAL ITÄTSSICHERUNG

Urgestein des QMS feierlich verabschiedet Dr. Eckart Meyer: 23 Jahre in der Zertifizierungskommission > In kleinem, aber feierlichem Rahmen ist Dr. Eckart Meyer als eines der dienstältesten Mitglieder der Zertifizierungskommission am 10. November 2021 verabschie- det worden. Seit 1999 war Dr. Eckart Meyer in diesem Gremium aktiv und hat an 195 Sitzun- gen teilgenommen – ein Rekord für das „QMS-Urgestein“ unserer Kammer. Die Zertifizierungskommission tagt bis zu 13- mal im Jahr. Kaum eine Sitzung fand in all dieser Zeitohne ihn statt. Vizepräsident Frank Dieckerhoff, Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter und alle Mitglieder der Zertifizierungs- kommission verabschiedeten sich mit großem Dank für seine geleistete Arbeit von Dr. Eckart Meyer. Als besonderes Dankeschön überreichte Wolfgang Erd- mann als Vorsitzender der Kommission eine eigens für diesen Anlass angefertigte Torte. <

Als Mitglied der Zertifizierungskommission entschied er seit 1999 mit über die Erteilung der Zertifikate: im November wurde Dr. Eckart Meyer verabschiedet.

Neues elektronisches QM-Handbuch Termin für die Umstellung auf die neue Version steht fest

wurde 2021 gestartet und die Auditliste erstellt).

Seien Sie gespannt auf ein rundum erneu- ertes elektronisches QM-Handbuch. <

> Viele Apotheken warten schon darauf, jetzt steht der Termin endlich fest. Mit- te März 2022 – so die Zusage unseres EDV-Dienstleisters – wird das elektroni- sche QM-Handbuch auf die neue Version umgestellt. Wir haben diesen Termin unter ande- rem auch aus dem Grund gewählt, damit Sie gegebenenfalls noch die Möglichkeit haben, Ihr internes Audit für das Jahr 2021 abschließen zu können (vorausgesetzt es

Noch einmal der Hinweis: Jeder Nutzer und jede Nutzerin benö- tigt in Zukunft eine eigene E-Mail-Adres- se, um sich im Handbuch einzuloggen („Zwei-Faktor-Authentifizierung“). Bitte vergewissern Sie sich, dass ent- sprechende Adressen angelegt werden bzw. vorhanden sind.

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Auf unserer Website un- ter Angebote im Bereich Pharmazie > Qualitäts- management > Elektro- nisches QM-Handbuch erfahren Sie alles zum eQMH. eQMH

eQMH

AKWL Mitteilungs blatt 01-2022 / 15

QUAL ITÄTSSICHERUNG · WEITERBI LDUNG

Wir gratulieren! Zur erfolgreichen Zertifizierung bzw. Rezertifizierung der Apotheke gratulieren wir folgenden Teams:

Filialverbund Marien-Apotheke, Ahaus und Aesculap-Apotheke, Ahaus (Inhaberin: Maria Luise Nienhaus) Apotheke auf der Lohe, Bad Oeynhausen (Inhaberin: Gabriele Pfalzgraf) Apotheke an der Voltmannstraße, Bielefeld (Inhaberin: Julia Hillert) Zieglersche-Apotheke, Borgholzhausen (Inhaberin: Corinna Drees) Adler-Apotheke, Brilon (Inhaberin: Sandra Dietrich-Siebert) Adler-Apotheke, Dortmund (Inhaber: Ulrich Ausbüttel) Filialverbund Ausbüttels Apotheke im eks, Dortmund und Ausbüttels Schwanen-Apotheke, Dortmund (Inhaberin: Gisela Ausbüttel) Filialverbund Westfalia-Apotheke, Dortmund und Tremonia-Apotheke, Dortmund

Butendorfer Apotheke Petri, Gladbeck (Inhaber: Tobias Petri) Nord-Apotheke, Hamm (Inhaber: Thomas Harren) Ems-Apotheke, Hövelhof (Inhaberin: Iris Christians) Hirsch Apotheke, Horstmar (Inhaberin: Inga Janßen) Zentralapotheke der katholischen Kliniken im Filialverbund Löwen-Apotheke oHG, Apotheke Ferndorf oHG und Lerchen-Apotheke oHG, Kreuztal (Inhaber: Günther und Jens Harbaum- Neuhaus) Filialverbund Altstadt-Apotheke Brüning, Lünen, Altstadt-Apotheke Brüning, Selm, Colosseum- Apotheke Brüning, Lünen und Mersch-Apotheke Brüning, Lünen (Inhaber: Volker Brüning) Nord Apotheke, Münster (Inhaberin: Annika van Oppen) Löwen-Apotheke oHG, Neuenkirchen (Inhaber: Dorothee und Waldemar Schiltz) Märkischen Kreis, Iserlohn (Leitung: Christine Jodehl)

Ludgerus-Apotheke, Nordwalde (Inhaber: Thorsten Gottwald) Märkische-Apotheke, Plettenberg (Inhaberin: Claudia Sielermann) Filialverbund Brandsche Apotheke am Klinikum, Porta Westfalica und Brandsche Apotheke, Minden (Inhaber: Ralf-Peter Brand)

Stern-Apotheke, Schwelm (Inhaberin: Cerstin Czock) Rosen-Apotheke, Schwerte (Inhaber: Marc Hübner) Filialverbund Ring-Apotheke, Unna und

Apotheke Berliner Allee, Unna (Inhaber: Dr. Matthias Coen) Fürst-Wenzel-Apotheke, Verl (Inhaberin: Anja Irmer) Marien-Apotheke, Vreden (Inhaber: Dr. Michael Göring)

(Inhaberin: Kattrin Hildebrandt) Kranich-Apotheke, Dortmund (Inhaberin: Svenja Bohle)

Filialverbund Adler-Apotheke, Warendorf und Adler-Apotheke im Ärztezentrum, Warendorf (Inhaberin: Christel Kissing) Glückauf-Apotheke oHG, Castrop-Rauxel (Inhaber: Irmgard und Claus Ehrensberger)

Filialverbund Privilegierte Markt-Apotheke, Geseke und Alte Apotheke, Wickede/Ruhr (Inhaber: Kai-Stefan Friske)

Start des 10. Seminarzyklus Geriatrische Pharmazie imMai 2022 Ein Mix aus Präsenzseminaren und digitalen Einheiten

Patienten durch ein nachhaltiges Medi- kationsmanagement identifiziert, gelöst und verhindert werden, um die Ver- sorgung der Patienten zu verbessern und Folgekosten im Gesundheitswesen einzusparen. Geriatrisch-pharmazeutisch tätige Apo- theker*innen arbeiten eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Angehörigen zusam- men. Ihre Dienstleistungen kommen in der Offizin, im Krankenhaus und in Alten- und Pflegeheimen zum Einsatz. Die Weiterbildung „Geriatrische Phar- mazie“ ist nicht nur für Kollegen aus heimversorgenden Apotheken interes- sant, sondern richtet sich an alle Interes- senten aus öffentlichen Apotheken, die

zur Vorbereitung. Diese können sie sich zeitunabhängig (asynchron) und im eige- nen Tempo zu Hause anschauen und be- arbeiten. In den Seminaren werden dann die Themen und Aufgaben besprochen, geübt und vertieft. Weiterbildungsinhalte Die Bereichsweiterbildung „Geriatrische Pharmazie“ zielt darauf ab, die Medikati- onsprozesse für ältere, multimorbide und zumeist pflegebedürftige Patienten zu verbessern. Es werden Risikopotenziale in der Arzneimittelversorgung identifi- ziert und der Medikationsprozess opti- miert. Darüber hinaus sollen arzneimit- telbezogene Probleme der geriatrischen

> Nach neun erfolgreichen Durch- läufen der Bereichsweiterbildung „Geriatrische Pharmazie“, freuen wir uns, Sie auf den Beginn des nächsten Seminarzyklus imMai 2022 hinzuweisen. In diesem Seminardurchlauf wird ein Teil der Seminarinhalte in Präsenzseminaren vermittelt und der andere Teil in digita- len Einheiten organisiert. Neben den be- reits bekannten Live-Online-Seminaren soll auch das Prinzip des „flipped class- room“ („umgekehrter Unterricht“) zum Einsatz kommen. Dabei erhalten die Seminarteilnehmer*innen besprochene PowerPoint-Folien, Aufgaben und Skripte

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