AKWL-Geschäftsbericht 2024

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Geschäftsbericht 2024

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AKWL Geschäftsbericht 2024 | Inhalt

Inhalt

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Editorial

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Sitzungen und Tagungen

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Stabsstelle Politik und Projekte

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Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Bereich Digitalisierung, IT und Mitgliedschaft

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Bereich Recht und Auftragsverwaltung • Apothekenrecht und Berufsrecht • PKA/PTA-Ausbildung • Dienstbereitschaft

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Bereich Pharmazie: Pharmazeutische Praxis & Arzneimittelinformation

Seite 7 Parlamentarisches Frühstück in Berlin

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Bereich Pharmazie: Aus-/Fortbildung und AMTS, Weiterbildung & Qualitätssicherung

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Ehrentafel

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Bereich Finanzen und Personal

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Informationen und Services

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AKWL-Statistik

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Organe und Gremien

Seite 14 Fünf Regionalkonferenzen von AVWL und AKWL mit 30 Politiker*innen fanden im Sommer 2024 statt

Impressum

Fotos S. 3, 4, 8, 6, 8, 10, 12, 13 © Michael Möller, S. 6 © Klaus Bunte, S. 7 © AKNR, Jens Krömer, S. 7 © Paul Schneider, S. 14, 15, 17 © ABDA, S. 16 Sebastian Sokolowski, S. 17 - 19 © Peter Leßmann, Auflage 300 Exemplare Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.

Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel.: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz Layout Petra Wiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Friedrich Averbeck, Ute Behle, Klaus Bisping, Sören Cromberg, Wolfgang Erdmann, Stefan Lammers, Dr. Julia Podlogar, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter

Editorial | AKWL Geschäftsbericht 2024

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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

„...unsere Apotheken müssen jetzt gestärkt werden. Denn sonst erreicht das bewährte System zuverlässiger und hochwertiger wohnortnaher Arzneimittelversorgung einen Kipppunkt, von dem es aus für alle Beteiligten nur noch abwärts ginge.“ Mit dieser Forderung haben wir das Editorial des Geschäftsbe richtes für das Jahr 2023 abgeschlossen. Mit Blick auf das Folgejahr 2024 gilt es zu konstatieren, dass wir allen Warnungen zum Trotze diesem Kipppunkt immer näher kommen: Im Berichtsjahr schlossen 65 Apotheken ihre Pforten. Nur acht wurden eröffnet. Damit sank die Zahl der Betriebsstätten von 1.711 auf nur noch 1.654. Die Gründe für Apothekenschließungen sind vielschichtig: Dazu zählen ganz sicher auch individuelle Entwicklungen wie Beispiels weise Umzüge oder Schließungen benachbarter Arztpraxen ebenso wie die verringerte Bereitschaft junger Menschen, sich selbststän dig zu machen. Am Ende sind es aber überwiegend wirtschaftli che Gründe, die dazu führen, dass Apotheken nicht weitergeführt werden. „It’s the economy, stupid!“, um James Carville, den Wahl kampfstrategen des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton zu zi tieren. Frei übersetzt heißt das: „Auf die Wirtschaft kommt es an, Dummkopf!“. Und wenn das apothekerliche Honorar für die Abgabe von Rx-Arzneimitteln gesetzlich festgelegt ist und über viele Jahre ungeachtet steigender Kosten nicht dynamisiert wird, ja sogar als eine der ersten Amtshandlungen vom damaligen Gesundheitsmi nister Karl Lauterbach noch gekürzt wird, sind Apothekenschließun gen die logische Folge. Insofern war es ein großer berufspolitischer Erfolg der ABDA unter der Präsidentschaft von Gabriele Regina Overwiening die von Karl Lauterbach im Berichtsjahr 2024 geplante Apothekenreform zu verhindern, weil sie zum einen die Versorgung der Patient*innen noch weiter gefährdet und verschlechtert hätte und sie zum anderen durch unausgegorene Ansätze wie „Apotheken ohne Apotheker*innen“ das gesamte, bewährte und sorgsam austarierte System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch inhaber geführte Apotheken destabiliert hätte. Es ist darüber hinaus noch ein zweiter großer berufspolitischer Erfolg zu konstatieren: Unabhängig von der als enorm kritisch zu

Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer

Michael Schmitz Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

bewertenden Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung und eines offensichtlichen Einsparbedarfs, gibt es inzwischen einen parteienübergreifenden Konsens darüber, dass die Apotheken mög lichst zeitnah mit einem Soforthilfeprogramm stabilisiert werden müssen. In der Politik ist verstanden worden: Eine Apotheke ist kein Geschäft wie jedes andere, sondern ein Ort der Heilberuflichkeit. Apotheken verkaufen nicht in erster Linie, sie versorgen. Apotheken sind zugleich Orte, die jede Bürgerin und jeder Bürger barrierefrei betreten kann: Ohne Ansehen der Person und ohne Termin wird geholfen. Schließt eine Apotheke, bedeutet dies einen Sozialabbau vor Ort. Ohne im Besitz einer Glaskugel zu sein, dürfen wir das Kammer jahr 2024 mit einer zuversichtlichen Erwartungshaltung für die fol genden zwölf Monate abschließen: 2025 (muss und) wird das Jahr sein, in dem die lange angekündigte wirtschaftliche Stärkung der Apotheken vor Ort endlich in die Tat umgesetzt wird. Für viele Apo theken wird das eine Rettung in letzter Minute bedeuten. Nahezu ebenso wichtig ist, und auch hier haben Präsidium, Vorstand und Kammerversammlung in Westfalen-Lippe entscheidend dazu bei getragen, dass wir uns in NRW auch auf einem Weg zu einer deut lichen Entbürokratisierung der Apotheke begeben werden. Darüber gilt es dann im Geschäftsbericht 2025 ausführlich zu berichten.

Dr. Andreas Walter

Michael Schmitz

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AKWL Geschäftsbericht 2024 | Sitzungen und Tagungen

Sitzungen und Tagungen

Überblick über die wichtigsten Digital- und Präsenztermine des Jahres 2024

APOTHEKERPARLAMENT

SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE

Im Berichtsjahr fanden aufgrund der Kammerwahlen insgesamt drei Kammerversammlungen in Präsenz statt. Am Mittwoch, 5. Juni, kam das Apothekerparlament zur letzten Sitzung der 17. Wahlperiode im Parkhotel Hohenfeld in Münster-Roxel zusammen. Die konstituierende Sitzung der 18. Wahlperiode fand am Mitt woch, 4. September, in der Stadthalle Hiltrup in Münster-Hiltrup statt, gefolgt von der Herbstsitzung am Donnerstag, 5. Dezember, in der Ärztekammer Westfalen-Lippe in Münster-Nord. Die Ergeb nisse beider regulärer Kammerversammlungen wurden umgehend in digitalen Sonderausgaben des Mitteilungsblattes der AKWL be kannt gegeben. SITZUNGEN DES VORSTANDES Der Vorstand der AKWL trat im Berichtszeitraum zu neun Sitzungen zusammen: am 25. Januar, 5. März (digital), 2. Mai, 4. Juli, 12. und 13. September (als Klausurtagung), 24. September mit anschließen der DAT-Informationsveranstaltung (beides digital), 5. November und 17. Dezember.

• Fortbildungs- und AMTS-Ausschuss: 28. Februar und 6. November • Weiterbildungsausschuss: 10. April und 2. Oktober • Ausschuss für Finanzen und Soziales: 22. April und 28. Oktober • Ausschuss für Dienstbereitschaftsregelungen und Rezeptsam melstellen: 22. Mai und 13. November • QS-Ausschuss: 7. Februar, 19. Juni und 18. November • Nachwuchsausschuss: 17. April und 30. Oktober • Berufsbildungsausschuss: 6. November LISTENGESPRÄCHE Der regelmäßige Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertre tern der in der Kammerversammlung vorhandenen Gruppierungen (Fraktion Gemeinschaftsliste der Apothekerinnen und Apotheker, Fraktion Aktive Apotheker*innen Westfalen-Lippe und Liste der Ba sisApotheker) mit dem Präsidium und Geschäftsführung sowie Vor stand und Geschäftsführung des Versorgungswerkes der AKWL er folgte am 23. Mai und am 21. November jeweils per Zoom-Meeting.

Neu gewählt: Am 4. September wählten die Delegierten des Apothekerparlamentes einen neuen Kammervorstand. Dem elfköpfigen Gremium für die 18. Wahlperiode gehören zehn Apotheker*innen an, die auch schon in der 17. Wahlperiode im Vorstand aktiv waren. Neu für den ausgeschiedenen Heinz-Peter Wittman wurde Ina Richling, PharmD (6. v. li.) in den AKWL-Vorstand gewählt.

Sitzungen und Tagungen | AKWL Geschäftsbericht 2024

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Am 16. Mai trafen sich die ARGE-Geschäftsführer*innen im Apothekerhaus in Münster und verabschiedeten im Rahmen ihrer Arbeitssitzung die langjährige Justiziarin und Impulsgeberin der Arbeitsgemeinschaft Christina Hirthammer-Schmidt-Bleibtreu.

Vorsitz der „ARGE HBK NW“ 2024 und 2025: AKWL führt die Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern

ARGE DER HEILBERUFSKAMMERN

Gruppierungen. Darin heißt es unter anderem: „Wir als Heilberuf lerinnen und Heilberufler positionieren uns unmissverständlich gegen Menschenfeindlichkeit und extremistisches Gedankengut. Gerade das Treffen radikaler Rechter(...) in Potsdam, im Rahmen des sen Pläne über eine sogenannte „Remigration“ bekannt geworden sind und damit Menschen mit einem Migrationshintergrund aus Deutschland vertrieben werden sollen, macht deutlich, dass solche Gruppierungen Feinde der Demokratie und unseres Grundgesetzes sind. Es ist die Aufgabe jedes demokratisch eingestellten Bürgers, jegliches extremistisches Gedankengut aufs Schärfste zu verurtei len und unsere freie Gesellschaft mit ihren Werten zu verteidigen.“ 31. LANDESGESUNDHEITSKONFERENZ Die 32. Landesgesundheitskonferenz Nordrhein-Westfalen trat am 12. Dezember im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf zu ihrer jährli chen Sitzung zusammen. Der vorbereitende Ausschuss tagte vorab am 12. Januar, 28. Februar (digital), 24. April, 11. September und 26. November sowie am 12. Dezember im unmittelbaren Vorfeld der LGK-Zusammenkunft. Alle Präsenztermine fanden in Düsseldorf statt.

Die Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern im Land NRW (ARGE HBK NW), der die Apothekerkammern, Ärztekammern, Tier- ärztekammern, Zahnärztekammern, die Psychotherapeutenkam mer und die Pflegekammer angehören, tagte unter Vorsitz der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gleich sieben Mal, darun ter zweimal unter Beteiligung von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann; bei den Treffen der Präsident*innen und Geschäftsführer*innen im Apothekerhaus in Münster am 5. Feb ruar und am 28. November. Zwei weitere Arbeitssitzungen fanden am 16. Mai und 10. Juni statt. Zum digitalen Austausch fand sich die ARGE am 10. September, am 3. Dezember (mit dem MAGS zu Fragestellungen rund um die Fachsprachenprüfungen) und am 11. Dezember (zum Hochschulstärkungsgesetz) zusammen. Im Nachgang zur Februar-Sitzung verabschiedeten die ARGE-Mit glieder eine gemeinsame öffentliche Erklärung. Darin beziehen die Präsidentinnen und Präsidenten der zehn Kammern klare Haltung gegen jede Form von Extremismus, Antisemitismus sowie Rassismus und distanzieren sich eindeutig von allen damit sympathisierenden

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AKWL Geschäftsbericht 2024 | Stabsstelle Politik und Projekte

Zurück auf dem Spielfeld

VOM PROTEST ZUM AUSTAUSCH

Yvonne Schmees Stabsstelle Politik und Projekte

Wir müssen die Apotheke und ihre Anliegen zurück auf das politi sche Spielfeld bringen: Diese Forderung vertrat Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening nach ihrer Wahl zur ABDA-Präsidentin im Jahr 2021 und in der Folgezeit nahezu mantraartig. Und genau das ist dem Berufsstand in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelungen: Sukzessive fanden und finden unsere zentralen Themen und Forderungen (angemessene Honorierung des Heilberufs, weni ger Bürokratie und mehr Pharmazie wagen) Eingang in die Gehör- und Gedankengänge der politischen Entscheidungsträger. 2024 war das Jahr des Dialogs. Auf zentrale bundesweite und regionale Pro testtage folgten zahlreiche Einzelgespräche und Dialogveranstal tungen. Ein Beispiel dafür waren die fünf Regionalkonferenzen von AVWL und AWKL im Sommer: Es beteiligten sich 30 Politiker*innen aus Bundestag und Landtag, aber auch der ein oder andere Bürgermeister, an den Dialogformaten, die von AVWL-Presse sprecherin Dr. Nina Grunsky (in Dortmund und Bielefeld) und dem stellvertretenden AKWL-Hauptgeschäftsführer Michael Schmitz (in Münster, Soest und Detmold) moderiert wurden. Vor 500 Zuhörer*innen aus den Apotheken-Teams und den ebenfalls eingeladenen Medien (von der lokalen Tageszeitung bis zum WDR) stellten an den Abenden zunächst die örtlichen Apothekersprecher*innen die bedrohliche Ausgangssituation an schaulich dar. Danach beleuchteten AKWL-Vizepräsident Frank Die ckerhoff gemeinsam mit Thomas Rochell bzw. Jan Harbecke für den AVWL-Vorstand, welche dramatischen Folgen die Umsetzung der von Karl Lauterbach geplanten Apothekenreform hätte.

„Es ist ein wichtiger Schritt, dass wir die Arbeit an den Zukunftsthemen Flächendeckung und Fachkräfte mit dem Land verstetigt haben.“

Yvonne Schmees

PROJEKTARBEIT MIT DEM LAND VERSTETIGT

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) ver stetigte im Berichtsjahr die gemeinsame Arbeit mit den Apotheker kammern Nordrhein und Westfalen-Lippe an den Zukunftsthemen „Flächendeckende Arzneimittelversorgung“ und „Fachkräfte für die Apotheke“. Basierend auf der im Juli 2023 vorgestellten und 2024 fortgeschriebenen Studie „Apotheken und Approbierte in NRW“ hatte das MAGS mit den beiden Kammern Handlungsempfehlun gen erarbeitet. „Die öffentliche Apotheke vor Ort ist für die Arznei mittelversorgung der Bevölkerung von großer Bedeutung und auch ein wesentlicher Baustein der wohnortnahen, niederschwelligen

Zwei von fünf Regionalkonferenzen: In Soest (Foto links) moderierte Michael Schmitz den Abend, der mit einer eindrucksvollen Schilderung der prekären Apothekententwicklung durch die Kreisvertrauensapotheker Hermann-Josef Brinkmann und Dr. Horst-Otto Heidel (v. li.) begann. Sehr gut besucht war der Austausch in Detmold. In einer „Männerrunde“ diskutierten, immer wieder auch sehr kontrovers, Dr. Lars Ruwisch (AKWL), Jan Harbecke (AVWL), Klaus Hansen (MdL, CDU), Robin Wagener (Grüne, MdB), Dr. Oliver Vogt (CDU, MdB), Frank Dieckerhoff (AKWL), Christian Schmidt (AVWL-Bezirksgruppe Lippe), Detmolds Bürgermeister Frank Hilker (SPD) und Dr. Dennis Maelzer (MdL, SPD).

Stabsstelle Politik und Projekte | AKWL Geschäftsbericht 2024

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Weiterhin ist die AKWL auf den Landesparteitagen im Kammergebiet mit Informationsständen vertreten, beispielsweise beim CDU-Landesparteitag in Münster, wo Birte Kassenbrock (li.) und Yvonnes Schmees (re.) gemeinsam mit Kreisvertrauensapothekerin Angelika Plassmann und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Michael Schmitz dutzende Gespräche führten, nicht zuletzt auch mit dem Minsterpräsidenten Hendrik Wüst.

Gesundheitsversorgung. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt sich seit geraumer Zeit auf allen Ebenen für den Erhalt der öffentlichen Apotheke in der Fläche ein“, so die klare Positionierung von Gesund heitsminister Karl-Josef Laumann. PARLAMENTARISCHES FRÜHSTÜCK IN BERLIN Am 27. September luden die beiden NRW-Apothekerkammern erst mals zu einem Parlamentarischen Frühstück in die NRW-Landesver tretung in Berlin ein. Ziel der Veranstaltung war es, mit Bundestags

abgeordneten und deren Mitarbeitenden über die drängendsten Themen im Apothekenwesen zu sprechen und zu diskutieren. Unter Beteiligung der Präsidien beider Kammern und Mitarbeitenden aus den Geschäftsstellen fand ein konstruktiver Dialog zu den zentralen Herausforderungen statt, mit denen Apotheken konfrontiert sind – allen voran zum damals intensiv diskutierten Apothekenreformge setz und der Bedrohung der Arzneimittelversorgung in der Fläche. Beteiligt waren gut 30 Gäste; MdB ebenso wie deren Referent*innen und Vertreter*innen des Bundesgesundheitsministeriums.

DIE NRW-Landesvertretung in Berlin war Austragungsort des ersten Parlamentarischen Frühstücks, zu dem die beiden Apothekerkammern geladen hatten. Auch MdB Georg Kippels (CDU, Foto links) beteiligte sich am Parlamentarischen Frühstück, hier mit Gabriele Regina Overwiening und Kathrin Luboldt. Er ist inzwischen Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Gesundheit.

AKWL Geschäftsbericht 2024 | Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 8

Sichtbarkeit schaffen

SOCIAL MEDIA

Weil die Reichweiten von Tageszeitungen ebenso sinken wie die Zahl der Lokalredaktionen, setzt die AKWL weiterhin auf eine ei gene mediale Reichweite. Unsere drei „Social Media-Flagschiffe“ sind die Präsenzen auf Facebook, Instagram und LinkedIn, die durch Bewegtbildangebote via YouTube flankiert werden. Um die Kam pagnen-Arbeit und die Image- und Leistungskommunikation des Berufsstandes zu stärken, bot das Team in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Social-Media-Fortbildungen an. Der Be rufsstand muss kampagnenfähig sein, um auf künftige politische Herausforderungen reagieren zu können. Dafür ist Social Media perfekt geeignet. PRESSEMITTEILUNGEN 2024 wurden über 120 Kammerpressemitteilungen und Aussen dungen der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) publiziert. Ergänzend erstellten wir Pressetexte auf Anfrage und Wunsch zu Themen vor Ort oder speziell für Fachmedien. Mit unseren regelmä ßigen Aussendungen erreichen wir über 265 Lokalredaktionen. 2024 wurde in einer stetig sinkenden Zahl an Lokalausgaben ein neuer Rekordwert an Veröffentlichungen registriert, insbesondere im Um feld der Protestaktionen. Zudem waren Apothekersprecher*innen in Hörfunk- und Fernsehinterviews und Pressegesprächen gefragt. VORTRAGSSERVICE Kontinuierlich engagieren sich viele Kammermitglieder als Refe rent*innen vor Seniorengruppen, in der VHS oder beim Treffen von Lions- und Rotarier-Clubs. Für nicht pharmazeutische Vorträge steht die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit Rat und Tat zur Seite – ebenso wie bei der Begleitung von Messen und Aktionen –, um die Position der Apotheker*innen als freie Heilberufler zu stär ken. Verstärkt fanden die Vorträge digital statt, mit wieder steigen der Tendenz zu Präsenzformaten. Besonders gefragt: Vorträge zum E-Rezept und zur Gesundheitspolitik. KAMPAGNEN Die schwierige wirtschaftliche Situation der Apotheken vor Ort und der Entwurf eines Apotheken-Reformgesetzes aus der Feder von Karl Lauterbach bildeten den Schwerpunkt der Kampagnen-Arbeit der deutschen Apothekerschaft – und damit auch für die AKWL. Gerade am Konzept „Apotheke ohne Apotheker“ sieht die Kammer erhebliche Gefahren für die Apotheken vor Ort und für die Qualität der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Neben emoti onalisierenden Plakaten und Anzeigenschaltungen war auch die Image- und Leistungskommunikation fester Bestandteil der Kampa gnenarbeit im Landesteil, die sich in die ABDA-Kampagne einfügte. APOTHEKE MACHT SCHULE 150 Kammermitglieder beteiligen sich ehrenamtlich als Refe rent*innen am Projekt „Apotheke macht Schule“, das wir aus Baden Württemberg adaptiert haben. 14 Vortragsthemen richten sich an

Sebastian Sokolowski Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Der Berufsstand muss kampagnen fähig sein, um auf künftige politi sche Herausforderungen reagieren zu können. Dafür sind unsere ver schiedenen Social-Media-Kanäle perfekt geeignet.“ Schüler*innen, Eltern oder Lehrer*innen. Nach der Corona-Zwangs pause, in der keine externen Referent*innen an Schulen zugelassen waren, findet das Projekt wieder viel Interesse. EINE DOSIS ZUKUNFT: ÜBER 560.000 EURO „Tue Gutes und rede darüber“ lautet die Devise unseres Hilfsprojek tes, das wir seit 2009 gemeinsam mit der Kindernothilfe betreiben. Im 16. Projektjahr wurden erneut rund 27.000 Euro an Spenden für den guten Zweck erzielt und damit die Spendengesamtsumme auf mehr als 560.000 Euro hochgeschraubt. Gelder, die den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta (Indien) zugutekommen. www.eine-dosis-zukunft.de TAG DER APOTHEKE Der „Tag der Apotheke“ fand am 7. Juni statt. Rund um den Tag der Apotheke stand in einer breitangelegten Kampagne mit der Assmann-Stiftung für Prävention als Partner die Pharmazeutische Dienstleistung des Blutdruckmessens im Fokus. POLITISCHE GESPRÄCHE Ein kleiner Berufsstand wie die Apothekerschaft ist darauf ange wiesen, dass möglichst viele politische Gespräche auf allen Ebenen stattfinden – und das geht nirgends besser als in den Apotheken vor Ort. Über 100 dieser Gespräche wurden in 2024 vorbereitet, Apotheker*innen dafür mit Zahlen und Fakten ausgestattet und damit fitgemacht für die Gespräche mit Politik-Profis in Kommune, Land und Bund. Sebastian Sokolowski

10 AKWL Geschäftsbericht 2024 | Bereich Digitalisierung, IT und Mitgliedschaft

Von Datenanalysen bis zu E-Rezept-Turbulenzen Warum die Datenqualität so wichtig ist

Die Qualität der Mitgliedsdaten – sowohl der Personen- als auch Apothekendaten – ist bedeutend, nicht nur aus der Verpflichtung des Heilberufsgesetzes heraus und als Grundlage für zentrale Auf gaben der AKWL, sondern u. a. auch für die Kommunikation rele vanter Zahlen und Entwicklungen gegenüber Presse und Politik. Die Mitgliederverwaltung erfordert schnelles und korrektes Arbeiten, das von den Kolleginnen Andrea Blacha, Barbara Niemeyer und Ma ria Rotert zuverlässig erledigt wird. Die Mitgliederdaten spielten im Berichtsjahr in zwei Zusammenhängen eine außerordentliche Rolle: Zum einen bei der Wahl zur Kammerversammlung – hier bilden die Daten die Grundlage der Durchführung der Kammerwahlen – und zum zweiten bei der Durchführung unserer IfH-Studie: Für die Da tenanalyse im Zusammenhang mit der IfH-Studie werden vielfäl tige Daten aus unserer Kammersoftware mit Informationen aus unseren Online-Datenbanken verknüpft, etwa zu Notdiensten und Beschäftigungsverhältnissen und -zahlen. ONLINE-MELDUNG ALS ERLEICHTERUNG Die Umstellung der Meldung des Personalverzeichnisses auf den reinen Online-Weg hat hier im letzten Jahr zu einer spürbaren Er leichterung für die Mitglieder sowie der Weiterverarbeitung und Auswertung in der kammereigenen Software geführt. Wenn man hinzunimmt, dass die Mitgliederzahlen in den letzten fünf Jahren um knapp 7 Prozent von 7.888 (1.1.2019) auf aktuell über 8.400 gestiegen sind, zeigt das die Notwendigkeit solcher Schritte und zugleich die Relevanz der Datenpflege. Im Bereich der Apotheken kommt hinzu, dass wir hier leider seit Jahren nicht nur eine Viel zahl von Schließungen zu verzeichnen haben, sondern zugleich eine hohe Zahl von Apothekenübernahmen. AMTS-ZERTIFIKAT PER DIGITALABRUF Nachdem bereits 2023 die Antragstellung des Fortbildungszertifi kats auf den Online-Weg verlagert wurde, haben wir im Bereich der Rezertifizierung der AMTS-Manager*innen ebenfalls diesen Weg beschritten. Sofern alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zer tifikatsverlängerung als AMTS-Manager*in vorliegen, wird das Zer tifikat im internen Bereich zum Abruf bereitgestellt. Einen großen Sprung nach vorne hat auch die Entwicklung der Online-Erfassung der Testkaufergebnisse gebracht. Die rund 1.000 Testkäufe, die 2024 durchgeführt worden sind, wurden im Nach gang unmittelbar auf den Endgeräten der Testkäufer*innen erfasst und automatisch ausgewertet. Das Ergebnis wird wie gewohnt im Rahmen des Feedback-Gesprächs gemeinsam besprochen, das Pro tokoll auf Wunsch direkt elektronisch übermittelt. Alle Ergebnisse fließen in einer Datenbank zusammen, Ergebnisabruf und -analyse können jederzeit ad hoc erfolgen. Und zur Erweiterung unserer On line-Services wurde eine einfache Buchungsoption für Beratungs termine zu den pharmazeutischen Dienstleistungen geschaffen.

Stefan Lammers Bereichsleiter Digitalisierung, IT und Mitgliedschaft

„Viele haben es womöglich schon vergessen oder verdrängt: Aber der Start des E-Rezeptes war für viele Apotheken sehr belastend.“

Stefan Lammers

TURBULENTER E-REZEPT-START

Zum Start des Jahres 2024 dominierten die Turbulenzen rund um die Einführung des E-Rezeptes den Alltag der Digitalisierungs-Sparte. Fragen, Irritationen, Störungen und Ausfälle beschreiben das Spek trum zum Start. Gegen eklatante Defizite in der Umsetzung hilft die beste Theorie nicht. Eine vielfältige FAQ-Liste im TI-Portal auf akwl. de hilft nicht, wenn die Mängel und Probleme ganz woanders lie gen: Kartenproduzenten, niedrige Reifegrade in den Arztsoftware Lösungen oder fehlende Signaturen der E-Rezepte – die organisato rischen, zeitlichen und damit auch wirtschaftlichen Konsequenzen hatten die Apotheken zu stemmen. Am Jahresende wurde die 500-Millionen-Marke bei den elek tronischen Verordnungen übersprungen – und man kann sagen, dass das E-Rezept im Alltag angekommen ist, auch wenn die verspä tete Signatur vielfach noch ein Alltagsproblem für die Apotheken ist. Zum Jahreswechsel stand die nächste Anwendung der Telema tikinfrastruktur (TI) in den Startlöchern: die elektronische Patienten akte für alle (ePA für alle). Deutlich komplexer noch als das E-Rezept dürften hier aber die Störungen in der Versorgung ausbleiben – und die FAQ zur ePA für alle den Start gut begleiten (www.akwl.de/ti). AKWL-intern wurden kleinere und größere Maßnahmen umge setzt oder initiert. Die Zeiterfassung wurde „neu aufgestellt“ und dadurch deutlich vereinfacht – eine kleinere Maßnahme, die Entlas tung schafft. Größere Entlastung und größere Prozessänderungen haben sich mit der Einführung eines Dokumentenmanagementsys tems ergeben. Gestartet wurde in der Rechtsabteilung, erste Schrit te im Bereich Personal und Finanzen angestoßen und der Bereich Weiterbildung steht ebenfalls in den Startlöchern. Da mag die Um stellung der hausinternen Arbeitsplätze von Windows 10 auf Win dows 11 dann schon profan anmuten.

AKWL Geschäftsbericht 2024 | Bereich Recht und Auftragsverwaltung 12

Tätigkeiten im Schwerpunkt Der Hauptschwerpunkt der Rechtsabteilung lag im Jahr 2024 in der Planung und Organisation der im ersten Halbjahr des Jahres stattfindenden Wahl zur 18. Kammerversammlung. Erneut bot die Kammer dabei die Möglichkeit an, anstelle der Wahl per Brief online zu wählen. Die Abteilung übernahm insoweit die vollständige Ab wicklung der Onlinewahl mit dem externen Wahldienstleister und beriet die einzelnen Wahlleiter und Wahlausschüsse zu rechtlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Wahl. Die konstituie rende Kammerversammlung Anfang September 2024, in der die Organe und Gremien der Kammer vollständig neu gewählt wurden, wurde von der Abteilung umfassend inhaltlich vorbereitet. Die Kammer hat in den Jahren 2024 und 2025 die Geschäftsfüh rung der Arbeitsgemeinschaft der nordrhein-westfälischen Heilbe rufskammern (ARGE) inne. Funktional übernehmen diese Aufgabe die Hauptgeschäftsführung der Kammergeschäftsstelle und die Rechtsabteilung. Die ARGE befasst sich mit Angelegenheiten, die die Heilberufskammern insgesamt betreffen; zudem vertritt sie die Positionen der Heilberufskammern koordiniert nach außen. Im Jahr 2024 nahm die ARGE umfassend zur Änderung der Wahl ordnung zu den Kammerversammlungen der Heilberufskammern, zur Berechtigung des Führens eines elektronischen Dienstsiegels und zum Entwurf eines „Hochschulstärkungsgesetzes NRW“ Stel lung. Die Stellungnahmen wurden von der Abteilung erarbeitet und innerhalb der ARGE abgestimmt. Entsprechendes gilt für Positionie rungen der ARGE gegenüber dem Ministerium für Arbeit, Gesund heit und Soziales des Landes NRW. Anfang des Jahres betrieb die Abteilung ein wettbewerbsrechtli ches Verfahren gegen eine große deutsche Krankenversicherung über die Wettbewerbszentrale. Gegenstand des Verfahrens war eine Kooperation der Krankenversicherung mit einer niederländi schen Versandapotheke, bei der diese im Zusammenhang mit der Direktabrechnung von Rezepten gegenüber inländischen Apothe ken bevorzugt wurde. Das Verfahren konnte bereits vorgerichtlich erfolgreich abgeschlossen werden, weshalb die Krankenversiche rung ihr bisheriges Geschäftsmodell einstellen musste. Berufsaufsicht Eine der zentralen Aufgaben der Abteilung ist die Aufsicht über das berufliche Verhalten der Kammermitglieder. Im Jahr 2024 legte die Abteilung dem Vorstand 19 Sachverhalte zur Entscheidung über Be rufspflichtverletzungen vor. In zwei Fällen entschied der Vorstand auf eine schriftliche Abmahnung durch das Präsidium sowie in 17 Fällen auf den Ausspruch einer förmlichen Rüge. 14 dieser Rügen wurden zusätzlich mit einem Ordnungsgeld verbunden, welches je nach Art und Schwere der Berufspflichtverletzung zwischen 250 Apothekenrecht und Berufsrecht Aktivitäten und Verfahren im Überblick

Sören Cromberg Bereichsleiter Recht und Auftragsverwaltung

„2024 haben wir unseren Mitgliedern erneut die Möglichkeit eröffnet, sich online an der Wahl der Kammerver sammlung zu beteiligen.“

Sören Cromberg

Euro und 5.000 Euro betrug. Die Einleitung eines berufsgerichtli chen Verfahrens war erfreulicherweise nicht notwendig.

Im Jahr 2024 waren zudem zwei berufsgerichtliche Verfahren an hängig, die von der Abteilung betreut wurden. In einem Verfahren hat ein Kammermitglied die Überprüfung der ihm ausgesproche nen berufsrechtlichen Maßnahme durch das Berufsgericht bean tragt. In erster Instanz ist die berufsrechtliche Maßnahme durch das Berufsgericht vollumfänglich aufrechterhalten worden. Das andere Verfahren betreibt die Kammer bereits seit längerer Zeit gegen ein Mitglied wegen einer Vielzahl von schwerwiegenden Verstößen gegen Berufspflichten. Hier hat das Berufsgericht in erster Instanz bereits festgestellt, dass das Mitglied zur Ausübung des apotheker lichen Berufs unwürdig ist. Das Verfahren ist derzeit in Berufung bei dem Landesberufsgericht anhängig. Tätigkeiten im Übrigen Die Abteilung berät zudem die Organe der Kammer, ihre Ge schäftsführung und Abteilungen sowie die Kammermitglieder in rechtlichen Angelegenheiten. Ferner begleitet sie Projekte, sofern dies aufgrund rechtlicher Zusammenhänge erforderlich ist. Sie ist weiterhin regelmäßig an Austauschen mit den nordrhein-westfä lischen Heilberufskammern sowie den übrigen Landesapotheker kammern beteiligt. Gegenüber den Gesundheitsämtern werden häufig Stellungnah men zu apothekenrechtlichen Sachverhalten abgegeben. Regel mäßig wird zudem die persönliche berufsrechtliche Zuverlässigkeit von Kammermitgliedern geprüft und es werden entsprechende Be scheinigungen ausgestellt.

Bereich Recht und Auftragsverwaltung | AKWL Geschäftsbericht 2024 13

Vertragsabschlüsse stabilisiert, Standorte der Kollegs gesichert 120 Vertragsabschlüsse registriert Die Anzahl der abgeschlossenen Berufsausbildungsverhältnisse zum und zur PKA hat sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr geringfügig verringert. Wurden 2023 noch 147 Verträge in das Ver zeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen, so wurden im Berichtsjahr 2024 nunmehr 120 Vertragsabschlüsse registriert. Die gute Nachricht ungeachtet des Rückgangs: Die Hürde der maß geblichen Mindestklassenstärke von 16 Auszubildenden konnte an allen sechs Berufskollegstandorten überwunden und damit überall die Einrichtung der PKA-Unterstufenklassen gesichert werden. Mindestklassenstärke wurde überall erreicht Diese Entwicklung gilt es fortzusetzen und die im Apothekenbe reich weiterhin bestehende Nachfrage von Interessenten an einer Ausbildung mit den Betrieben, die aktiv ausbilden wollen, zusam menzubringen. Der demografische Wandel macht sich dadurch bemerkbar, dass im mer mehr Betriebe nicht mehr genügend Auszubildende finden, um ihre Lehrstellen zu besetzen. Gleichzeitig kehren derzeit die gebur tenstarken Jahrgänge, die sogenannten „Baby-Boomer“, sukzessive aus Altersgründen dem Arbeitsmarkt den Rücken. Dieser Effekt wird in den kommenden Jahren verstärkt zu spüren sein. Wer in diesen Zeiten des raschen Wandels als Arbeitgeber nicht abgehängt wer

Klaus Bisping Abteilungsleiter Dienstbereitschaft und Ausbildung PKA / PTA

„Unser Ziel ist und bleibt es, im de mografisch schwierigen Umfeld mit einer stetig sinkenden Zahl von Schulabgänger*innen, die wohnort nahe Beschulung der Auszubilden den sicherzustellen.“

Klaus Bisping

den will, muss gegensteuern. Für die Inhaber*innen von Apotheken ergibt sich hier seit längerem eine besonders große Herausforde rung, sind sie doch in den vergangenen 20 Jahren nahezu komplett von der Dynamisierung des Honorars abgekoppelt worden.

PRÜFUNGEN IM SCHULJAHR 2024/2025

ZENSURENSPIEGEL DER ABSCHLUSSPRÜFUNGEN FÜR PKA

PKA-Prüfung

teilgenommen bestanden nicht bestanden

Sommerprüfung 2024 Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 nicht bestanden insgesamt 8 34 29 3 7 81

Sommerprüfung

81 18

74 12

7 6

Winterprüfung

114

Zwischenprüfung 1

1 Bei der Zwischenprüfung wird lediglich die Teilnahme bestätigt.

Winterprüfung 2024/25 Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 nicht bestanden insgesamt - 2 6 4 6 18

AKWL Geschäftsbericht 2024 | Bereich Recht und Auftragsverwaltung 14

Neue Fachkräfte im Visier: Einsatz auf 70 Messen

Die Werbung für die Ausbildungsberufe in der Apotheke ist unter den aktu ellen wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen wichtiger denn je.

Nachwuchsoffensive in Wesfalen-Lippe

Die Nachwuchswerbung nahm auch 2024 wieder einen sehr hohen Stellenwert ein. Auf 70 Berufsinformationsveranstaltungen und Berufsmessen setzte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe die Wanderausstellung „Arbeiten im Apothekenteam“ ein. Und zwar sowohl auf mehrtägigen überregionalen Fachmessen mit einer großen Anzahl von Ausstellern als auch bei eintägigen Veranstal tungen in Realschulen, Gymnasien und Berufskollegs wurden viele zehntausende Schülerinnen und Schüler erreicht. Die Berufsmessen werden von Apothekenleiter*innen und Mitarbeiter*innen aus der Region sowie sehr häufig auch von Vertreter*innen der PTA-Fach schulen betreut. „Das aktive Zusammenführen von Ausbildungs betrieben und Jugendlichen wird eine immer wichtigere Aufgabe mit Blick auf die Fachkräftesicherung. Hier engagieren wir uns auch

weiterhin stark für den Berufsnachwuchs“, betont Abteilungsleiter Klaus Bisping. Unsere langjährig und dauerhaft angelegte Nachwuchsoffensi ve ist nur durch viele ehrenamtliche Helfer*innen vor Ort zu realisie ren: Allen Standbetreuer*innen gilt daher unser herzliches Danke schön für ihr Engagement ebenso wie den vielen Apotheken-Teams, die sich für Schulpraktikanten öffnen. Auch dies ist ein wichtiger Baustein in der Nachwuchswerbung. In Zeiten steigendem Fachkräftebedarfs gilt es, sich weiterhin aktiv um den Berufsnachwuchs zu bemühen und auch neue Forma te zu entwickeln, um die Apothekenberufe öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.

70 Mal war die Wanderausstellung der AKWL im Jahr 2024 im Einsatz. Auf grund vieler Paralleltermine wird das Messesystem in zweifacher Ausferti gung genutzt, alsbald sogar in dreifacher Ausfertigung.

WOHNORTNAHE BESCHULUNG

Das duale Ausbildungssystem ist durch die betriebliche Ausbildung in den Apotheken und den Unterricht in den PKA-Fachklassen an den Berufskollegs gekennzeichnet. Die AKWL steht – als nach dem Berufsbildungsgesetz zuständige Stelle für die Ausbildung der PKA – im engen Austausch mit den einzelnen Berufskollegs. Die Mitarbeit der Berufsschullehrer*innen sowie der an den Be rufskollegs unterrichtenden Apotheker*innen in den Prüfungsaus schüssen und im Berufsbildungsausschuss gewährleistet eine enge Verknüpfung der Lernorte Apotheke und Berufskolleg. In regelmä ßigen Abstimmungsgesprächen mit den Schuldezernent*innen der Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold und Münster ist es gelun gen, die Bedeutung der PKA-Ausbildung herauszustellen und da durch die Standorte der Berufskollegs weiterhin zu sichern. Derzeit

werden die Auszubildenden zur/zum PKA an sechs Berufskollegs in Westfalen-Lippe beschult, an denen acht Apotheker*innen im Rah men des PKA-Fachkundeunterrichts tätig sind.

Die sechs Berufskollegs in Westfalen-Lippe: • Bielefeld: Rudolf-Rempel-Berufskolleg • Dortmund: Robert-Schuman-Berufskolleg •

Gelsenkirchen: Berufskolleg am Goldberg der Stadt Gelsenkirchen – Wirtschaftsgymnasium

• Hagen: Berufskolleg der Stadt Hagen – Kaufmannsschule I • Herne: Mulvany Berufskolleg • Münster: Hansa-Berufskolleg

Bereich Recht und Auftragsverwaltung | AKWL Geschäftsbericht 2024 15

Bezogen auf die Notdienste 2024 waren 106 Apothekenschließun gen (davon im Berichtsjahr allein Schließungen von 65 Apotheken) zu berücksichtigen, die wiederum mitunter auch kurzfristige Um verteilungen von Notdiensten erforderlich machten. Die schwierige wirtschaftliche Lage dokumentiert sich in der Aufgabe von Apothe kenstandorten. Zugleich bedeutet dies: Bei immer weniger Apothe ken in Westfalen-Lippe steigt die durchschnittliche Notdienstbelas tung jeder einzelnen Betriebsstätte. 982 Notdienste kurzfristig umverteilt So waren 982 Notdienste von schließenden Apotheken auf die umliegenden Apotheken umzuverteilen. Maßgeblich bei diesen Umverteilungen war jeweils die Entfernung zu den übrigen Apo theken, deren bisherige Notdienstbelastung sowie die Karenzzeit vor bzw. nach den bisherigen Notdienstterminen. Außerdem mach ten die neun Apothekenneueröffnungen (davon im Berichtsjahr acht Apotheken) entsprechende Änderungen der Notdienste 2024 erforderlich. So wurden diese Apotheken in die bestehende Not dienstregelung einbezogen und ihnen einige Notdienste, die von den umliegenden Apotheken wahrzunehmen gewesen wären, zu geordnet. Insgesamt wurden die benachbarten Apotheken dadurch mit 42 Notdiensten entlastet. 922 Anträge auf Notdiensttausch Darüber hinaus wurden – betreffend der Notdienste 2024 – 922 Anträge auf Durchführung eines Notdiensttausches bearbeitet. Da von gingen 505 Anträge innerhalb der gebührenfreien Tauschfrist ein. Über die vorgenommenen Änderungen aufgrund von Apothe kenschließungen, Apothekeneröffnungen und Notdiensttauschen wurden die jeweiligen Apotheken informiert, sofern konkret die 106 Schließungen aufgefangen Notdienstsystem berücksichtigt die zahlreichen Ad-hoc-Veränderungen

Notdienste ihrer Apotheke – in diesem Fall hatten diese bereits ein gesondertes Schreiben erhalten – oder sich auf den Hinweis auf die nächstgelegenen vier Apotheken und damit auf den Notdienstaus hang ausgewirkt haben. Diese Benachrichtigungen sind in aller Re geln jeweils am Freitagvormittag erfolgt. Nacht- und Notdienstfonds Die Apothekerkammer meldet als zuständige Behörde dem Nacht- und Notdienstfonds regelmäßig die in Westfalen-Lippe geleisteten Notdienste. Für die 26.470 geleisteten Notdienste wurden im Be richtsjahr folgende Notdienstpauschalen gewährt: 1. Quartal: 6.622 Notdienste mit einer Pauschale von 474,09 € 2. Quartal: 6.571 Notdienste mit einer Pauschale von 474,02 € 3. Quartal: 6.573 Notdienste mit einer Pauschale von 465,98 € 4. Quartal: 6.704 Notdienste mit einer Pauschale von 483,14 €

BEFREIUNGEN

REZEPTSAMMELSTELLEN

2024 entschied die Kammergeschäftsstelle über 108 Anträge auf Be freiung von der Verpflichtung zur Dienstbereitschaft für die Dauer der Betriebsferien und bei Vorliegen eines berechtigten Grundes gemäß Paragraph 23 Abs. 2 der Apothekenbetriebsordnung. 45 Mal wurde eine Befreiung von der Verpflichtung zur Dienstbereitschaft für die Dauer der Betriebsferien und 63 Mal eine Befreiung aus berechtigtem Grund erteilt. Außerdem wurde gemäß § 23 Abs. 3 Apothekenbetriebsordnung in einem Fall eine Befreiung vom Aufenthalt in unmittelbarer Nach barschaft zu den Apothekenbetriebsräumen während des Notdiens tes (sog. Rufbereitschaft) ausgesprochen.

Rezeptsammelstellen bleiben eine wichtige Ergänzung für die flächen deckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. In Westfalen-Lip pe wurden (Stand: 31. Dezember) 30 Rezeptsammelstellen betrieben, fünf weniger als 2023. Einen Antrag auf Neuerrichtung einer Rezept sammelstelle in einem abgelegenen Ortsteil ohne Apotheke wurde stattgegeben. Der Betrieb von sechs Rezeptsammelstellen wurde ein gestellt. Außerdem genehmigte die Kammer bei sieben bestehenden Rezeptsammelstellen – nach Überprüfung der Voraussetzungen – den Weiterbetrieb und erteilte hierfür die Erlaubnisbescheide für die Dau er von drei Jahren. Eine Übersicht der genehmigten Rezeptsammel stellen befindet sich im internen Bereich der Kammerhomepage.

16 AKWL Geschäftsbericht 2024 | Bereich Pharmazie: Pharmazeutische Praxis & Arzneimittelinformation

Vorträge, Workshops und Netzwerke

Über den Tellerrand der klassischen Arzneimittelinformationen hinaus

Dr. Julia Podlogar Abteilungsleiterin Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

Die Flut wissenschaftlicher Informationen und Erkenntnisse wird immer größer und ist selbst für Fachleute nicht immer leicht ein zuordnen. Die Abteilung Arzneimittelinformation und Medikati onsmanagement steht den Mitgliedern in allen pharmakothera peutischen Fragestellungen wissenschaftlich fundiert zur Seite, um ihnen so die kompetente Beratung ihrer Patient*innen zu erleich tern. Neben der Beantwortung patientenindividueller Anfragen wurden in der Abteilung Laienvorträge zu verschiedenen Themen erarbeitet, die allen Mitgliedern kostenfrei auf der AKWL-Website zur Verfügung stehen und für eigene Veranstaltungen, Vorträge in Selbsthilfegruppen oder ähnliches genutzt werden können. Im Be reich der Laienkommunikation engagierte sich die Abteilung eben so durch einen Vortrag beim Bürgersymposium der DPhG-Jahresta gung und durch Fernsehbeiträge, die sich mit Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln auseinandersetzten. Neben der fachlichen Unterstützung bei hausintern auftre tenden pharmazeutischen Fragestellungen und der Aufbereitung verschiedenster Themen für die AKWL-Webiste wurden auch im Jahr 2024 wieder mehrere Ausgaben des mittlerweile etablier ten Formats „Rundmail Arzneimittelinformation“ versendet. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt waren die Pharmazeutischen Dienstleistungen. Vor allem zur Dienstleistung „Erweiterte Medika tionsberatung bei Polymedikation“ unterstützte die Abteilung die Mitglieder bei allen Fragen, die sich im Rahmen der Medikations analysen ergaben – sei es zu unerwünschten Wirkungen, Interakti onen, Darreichungsformen oder Einnahmemodalitäten. Zunehmend werden Lehrveranstaltungen im Praxisbegleiten den Unterricht übernommen, die thematisch im Zusammenhang mit der Arzneimittelinformation stehen. So kommt die in der Ab teilung vorhandene Expertise auf diesem Gebiet auch den zukünf tigen Apotheker*innen von Anfang an zugute. Außerdem wurden Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen aus dem Themenkom plex Arzneimittelinformation konzipiert und durchgeführt, wie ein Rechercheworkshop zur Vermittlung von Tricks und Tipps bei der Beschaffung fundierter Informationen. Die Mitarbeiterinnen geben ihr Wissen außerdem als Ermächtigte für externe Weiterzubildende

„Das neu gegründete Netzwerk ermög licht den Stationsapotheker*innen niederschwelligen Austausch und gegenseitige Unterstützung“

Dr. Julia Podlogar

im Bereich Arzneimittelinformationen gerne weiter. Im Laufe des Jahres 2024 etablierte sich der Aufbau und die Be treuung eines NRW-weiten Netzwerks von Stationsapotheker*innen, das die Vernetzung und die gegenseitige Unterstützung fördern soll und mittlerweile über 150 Mitglieder hat. Es wird flankierend zu ei ner vom Wissenschaftlichen Institut für Versorgungsforschung in der Apotheke (WIVA) der AKWL durchgeführten Studie aufgebaut, die als Kooperationsprojekt der Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein, der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, dem ADKA-Landesverband NRW sowie der AKNR und AKWL durch geführt wird. Neben verschiedenen Online-Formaten fanden 2024 zwei gut besuchte Präsenztreffen des Netzwerks statt, bei der ne ben interessanten Fachvorträgen der niederschwellige Austausch von Stationsapotheker*innen aus ganz NRW im Vordergrund stand . Auch im ABS-Netzwerk Westfalen-Lippe engagierten sich die Mitarbeiterinnen weiterhin durch die Teilnahme an Netzwerktref fen und einem Runden Tisch zum Antibiotic Stewardship unter Beteiligung von Ärztekammer Westfalen-Lippe, Krankenhaus gesellschaft NRW und weiteren führenden Akteuren. In diesem thematischen Zusammenhang stand auch die Mitwirkung an der Aktualisierung der Verordnung über die Hygiene und Infektionsprä vention in medizinischen Einrichtunge (HygMedVO NRW) sowie der

Leitlinie „Kalkulierte parenterale Ini tialtherapie bakterieller Infektionen bei Erwachsenen“ der Paul-Ehrlich Gesellschaft.

„Stationsapotheker:in NRW“: Ein zentraler Bestandteil dieses wichtigen Kooperations projektes ist der Aufbau eines NRW-weiten Netzwerkes von Stationsapotheker*innen.

17 Bereich Pharmazie: Pharmazeutische Praxis & Arzneimittelinformation | AKWL Geschäftsbericht 2024

Online-Sprechstunde zu den pDL als neues Angebot etabliert Praxisnahe Handlungshilfen von der PharmPrax

Ute Behle Bereichsleiterin AM-Info und PharmPrax

Information und Beratung Der Apothekenalltag im Berichtsjahr 2024 wurde unter anderem durch die anhaltenden Lieferengpässe zahlreicher Arzneimittel bestimmt. Die Abteilung Pharmazeutische Praxis gab hier Hilfe stellung zu den Importmöglichkeiten oder auch zur Rezepturher stellung. Mit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes im April un terliegt Medizinalcannabis nicht mehr dem Betäubungsmittelrecht, neue Regelungen mussten im Apothekenalltag umgesetzt werden. Hierzu und zu weiteren Themen rund um die Prüfung, Herstellung und Abgabe von Cannabis-haltigen Rezepturarzneimitteln wurden zahlreiche Fragen beantwortet. In diesen und allen sonstigen Be reichen des Apothekenalltags unterstützte die Abteilung Pharma zeutische Praxis umgehend mit hilfreichen Informationen durch konkrete Arbeitshilfen und praxisnahe Handlungsanweisungen, die den Mitgliedern sowohl per Rundschreiben (AKWL aktuell), News letter oder Veröffentlichung im Mitteilungsblatt, als auch auf der Website zeitnah zur Verfügung gestellt wurden. Hinzu kam die Beantwortung zahlreicher Einzelanfragen. Diese betrafen die „klassischen“ Themen Betäubungsmittelrecht, Impfen in der Apotheke, Abgabe von Gefahrstoffen, Abgabe von Huma narzneimitteln für Tiere, Rezeptur und Defektur, Heimbelieferung, Umgang mit Medizinprodukten und alle sonstigen Aspekte des Apothekenrechts. Pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) Um den Apotheken noch mehr Unterstützung bei der Einführung und Umsetzung der pharmazeutischen Dienstleistungen in der Apotheke zu bieten, wurde ein neues Beratungsangebot entwi ckelt: die pDL-Online-Sprechstunde. Hier hat das Apothekenteam die Möglichkeit, über die Website der AKWL einen Termin für eine ca. 30-minütige Videosprechstunde zu buchen. Bei der Terminbu chung können individuelle Themenwünsche angegeben werden. In der Sprechstunde werden wesentliche Schritte zur Umsetzung der pDL vermittelt, Fragen beantwortet und hilfreiche Tipps gegeben. Darüber hinaus beantwortet die Abteilung Fragen zur Umsetzung der pDL telefonisch oder per E-Mail. Bei einer regionalen Vor-Ort Veranstaltung hat die Abteilung Pharmazeutische Praxis zur Durch führung von pDL in Heimen referiert und informiert. Rezeptfälschungen, Diebstahl, Arzneimittelmissbrauch Darüber hinaus beriet die PharmPrax Apothekenteams zum Vorge hen bei Rezeptfälschungen in der Apotheke und zum Umgang mit Verdachtsfällen von Arzneimittelmissbrauch. Die Abteilung bewer tete und dokumentierte die bei der Geschäftsstelle eingegangenen Meldungen sowie Meldungen von Diebstahl/Verlust von Arztstem peln oder Rezeptformularen.

„Unser Anspruch: Bei der Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen im Apothekenalltag durch konkrete Informationen und praxisnahe Tipps tatkräftig unterstützen.“ Notfalldepots Der Abteilung Pharmazeutische Praxis oblag auch 2024 wieder die Betreuung und Organisation der drei Notfalldepots der Apotheker kammer Westfalen-Lippe. Sonstige Tätigkeiten Bei abteilungsübergreifenden Projekten und Anfragen beriet die Abteilung die weiteren Bereiche der Kammergeschäftsstelle und leistete z. B. bei Vorgängen der Rechtsabteilung, der QM-Abteilung, der Fort- und Weiterbildung und der Pressearbeit fachliche Unter stützung. Durch Präsentation einzelner Themen beteiligte sich das Team auch im Jahr 2024 wieder am PBU. Da Apotheken häufig zu Themen des Betäubungsmittelrechts anfragen, wurde zusammen mit dem Apothekerverband Westfalen-Lippe die Fortbildungsver anstaltung „Update BtM-Recht” durchgeführt. Ute Behle

AKWL Geschäftsbericht 2024 | Bereich Pharmazie: Aus-/Fortbildung und AMTS, Weiterbildung & Qualitätssicherung 18

343 Teilnehmer*innen in den Gebiets weiterbildungen geschult Weiterbildung bleibt gefragt Gebietsweiterbildungen In den Weiterbildungsgebieten gab es 15 Veranstaltungen (im Um fang von vier bis 20 Stunden). Davon fanden neun Seminare in Prä senz und sechs als Live-Online-Seminare statt. Insgesamt wurden 343 Teilnehmer*innen in den Gebietsweiterbildungen geschult. Aktuelles von den Bereichsweiterbildungen • Der 6. Seminarzyklus Infektiologie wurde mit 28 Teilneh mer*innen im März 2024 gestartet und in Präsenz bzw. als Live Online-Seminare durchgeführt. Die Abschlussprüfungen erfol gen 2025 an drei Prüfungsterminen. • Geriatrische Pharmazie : Der 11. Seminarzyklus startete mit 25 Teilnehmer*innen im Juni 2024 und wird bis März 2025 in Prä senz bzw. als Live-Online-Seminare durchgeführt. Die Abschluss prüfungen erfolgen an drei Prüfungstagen in Präsenz in 2025. • Medikationsmanagement im Krankenhaus : Der 3. Seminarzy klus begann mit 23 Teilnehmer*innen im September 2023 und wurde bis April 2024 in Präsenz bzw. als Live-Online-Seminare durchgeführt. Die Abschlussprüfung erfolgte an drei Prüfungs tagen in Präsenz; alle 18 Prüflinge bestanden erfolgreich. • Ernährungsberatung : Der 12. Zyklus startete im August 2024 mit 26 Teilnehmer*innen und wird bis Juni 2025 durchgeführt. Die 100 Seminarstunden werden nach den neuen Richtlinien in einem Mix aus Präsenz und online geschult. Im Jahr 2024 wur den zwei Wochenenden durchgeführt, eins davon live-online. Die Prüfung findet im September 2025 statt. • Onkologische Pharmazie : Im Berichtsjahr fanden zwei Semi nartermine mit jeweils 20 Stunden und insgesamt 45 Teilneh mer*innen statt. Refresher-Seminare für Weitergebildete Insgesamt wurden im Berichtsjahr 240 Weitergebildete durch Auf frischungsseminare wieder auf den neuesten Stand gebracht. Geriatrische Pharmazie: Im Mai referierten Frau Dr. Bauer und Herr Dr. Hellenbrand zum Thema „Off-lable-use in der Palliativversor gung/am Lebensende“ in Präsenz vor 22 Teilnehmer*innen. Am 20. September referierte Ina Richling zum Thema „Pharmazeutische Dienstleistung in Pflegeheimen – strukturiert und effizient anbie ten!“ online für 26 Teilnehmer*innen. Theoretische und Praktische Ausbildung: Am 9. September fand ein Live-Online-Seminar zum Thema „Update und Erfahrungsaustausch im Gebiet Theoretische und Praktische Ausbildung“ statt. Die Apo thekerkammern Niedersachsen, Nordrhein und Westfalen-Lippe hatten diese Veranstaltung für ihre Weitergebildeten, Ermächtig ten und Prüfer organisiert, um sie über die neuen Richtlinien und

Dr. Sylvia Prinz Bereichsleiterin Aus-/Fortbildung u. AMTS, Weiterbildung & Qualitätssicherung

Seminarinhalte im Gebiet zu informieren. Dr. Sylvia Prinz moderier te den Erfahrungsaustausch, zu dem sich gut 30 Kolleg*innen aus dem gesamten Bundesgebiet zuschalteten. Infektiologie: Am 21. Februar fand ein Live-Online-Seminar zum Thema „Aktuelle Entwicklungen“ mit 67 Teilnehmer*innen sowie am 21./22. September ein Refresher-Workshop zum Thema „Aktu elle Entwicklungen“ in Präsenz mit 24 Teilnehmer*innen statt. MMIK/Klinische Pharmazie: Am 1. Februar gab es ein Live-Online Seminar zum Thema „Betreuung von Transplantationspatienten“ (27 Teilnehmer*innen) und am 13. Juni einen Online-Refresher zu „Tuberkulosepatienten im klinischen Alltag“ (29 Teilnehmer*innen). In Präsenz wurden am 30. November die Workshops „Interak tionsmanagement im klinischen Alltag“ und „Arzneimittel „richtig“ dosieren im klinischen Alltag“ mit 15 Teilnehmer*innen umgesetzt. Weiterbildungszirkel Ein Weiterbildungszirkel wurde im Jahr 2024 dezentral im Kammer gebiet durch die Weiterzubildenden selbst digital organisiert. Hie ran nahmen zehn Weiterzubildende teil. Ein Weiterbildungszirkel zum Thema „Pharmazeutische Dienstleistungen“ wurde durch die Geschäftsstelle organisiert. Hieran nahmen neun Weiterzubildende teil. Ein Weiterbildungszirkel wurde als „Erfahrungsaustausch für Weiterzubildende und Ermächtigte aller Weiterbildungsgebiete“ am 10. April als Hybrid-Veranstaltung durch die Kammer angebo ten. Hieran nahmen 35 Personen teil. Weiterbildungsprüfungen Im Jahr 2024 konnten alle 39 Weiterbildungsprüfungen in Präsenz erfolgen. Hier die Übersicht über alle Prüfungen: • Allgemeinpharmazie: vier Prüflinge, alle bestanden (zwei Prü fungstage) • Klinische Pharmazie: 14 Prüflinge, alle bestanden (drei Prü fungstage) • Pharmazeutische Analytik und Technologie: ein Prüfling, be standen • MMIK: 18 Prüflinge, alle bestanden (drei Prüfungstage) • Onkologische Pharmazie: zwei Prüflinge, beide bestanden (ein Prüfungstag)

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