AKWL-Geschäftsbericht 2022

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Geschäftsbericht 2022

AKWL Geschäftsbericht 2022 | Inhalt

Inhalt

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Editorial

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Mitgliederversammlung der BAK in Münster

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Quantensprung für den Berufsstand, Klagegrund für die Krankenkassen

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Sitzungen und Tagungen

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Öffentlichkeitsarbeit

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IT und Neue Medien

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Apothekenrecht und Berufsrecht

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Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

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Pharmazeutische Praxis

Seite 4 Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer in Münster

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Qualitätssicherung

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Ehrentafel

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Aus-/Fortbildung und AMTS

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Weiterbildung

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Fachsprachen- und Kenntnisprüfungen

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Ausbildung PKA/ PTA

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Dienstbereitschaft und Rezeptsammelstellen

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Einrichtungen der Apothekerkammer

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Informationen und Services

Seite 6 Im Jahr 2022 werden honorierte pharmazeutische Dienstleistungen Realität

Seite 14 Service-Portal unterstützt bei der weiteren Steigerung der Gesundheitskompetenz in der Offizin

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AKWL-Statistik

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Organe und Gremien

Impressum

Fotos © ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, © AKWL, ©Michael C. Moeller, © Thomas Hauss, © Sebastian Sokolowski, © Peter Leßmann, © PetraWiedorn, © Birte Kassenbrock, © Anne Lahn, © BezReg-Muenster.nrw, © Dr. Oliver Schwalbe, ©Michael Schmitz

Herausgeber Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Bismarckallee 25, 48151 Münster, Tel.: 0251 520050, Fax: 0251 521650, E-Mail: info@akwl.de, www.akwl.de Redaktion Michael Schmitz Layout PetraWiedorn, Michael Schmitz Mitarbeiter*innen an dieser Ausgabe Friedrich Averbeck, Ute Behle, Klaus Bisping, Sören Cromberg, Wolfgang Erdmann, Stefan Lammers, Dr. Julia Podlogar, Dr. Sylvia Prinz, Michael Schmitz, Dr. Oliver Schwalbe, Sebastian Sokolowski, Dr. Andreas Walter

Auflage 7.500 Exemplare

Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.

Editorial | AKWL Geschäftsbericht 2022

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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie in einer Art Trilogie kündet auch der Geschäftsbericht 2022, ebenso wie seine beiden Vorgänger aus den Berichtsjahren 2020 und 2021, von den enormen Herausforderungen der Corona Pandemie, den besonderen Leistungen, die Apothekerinnen und Apotheker in diesen Ausnahmezeiten erbracht haben und von den unterstützenden Angeboten und Dienstleistungen Ihrer berufs ständischen Selbstverwaltung. In dieses dritte Corona-Jahr, das al lem Anschein nach auch den Übergang von einem pandemischen in einen endemischen Zustand markiert, mischt sich zugleich auch ein tiefgreifender Stimmungsumschwung. Das Bewältigen von kurz- wie langfristigen Herausforderungen ist für Sie alle nichts Neues, ebenso wie für uns als Standesvertre tung das permanente Auseinandersetzen mit gesundheitspoliti schen Reformbestrebungen. Im Jahr 2022 haben sich jedoch viele dieser Herausforderungen in Zumutungen verwandelt: Nach drei Jahren Pandemie sind viele Apotheken-Teams ausgelaugt, über arbeitet, überlastet. Der Fachkräftemangel hat sich verschärft, der Personalbedarf steigt, nicht nur durch neue pharmazeutische Dienstleistungen und Aufgaben, auch durch eine überbordende Krankenkassen-Bürokratie. Hinzu kommen die Lieferengpässe, die sich zusehends und ab dem Herbst 2022 in nahezu dramatischer Weise verschärft haben. Mit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine galt es zusätzlich auch viele Flüchtlinge pharmazeutisch zu versorgen. Die Einführung des E-Rezeptes hat Sie alle viel Geld und Nerven gekostet und entwi ckelt sich zu einer Neverending Story. Weiter geht es mit der Mam mut-Aufgabe, die gestiegenen Sach-, Personal- und Energie- sowie Inflationskosten zu bewältigen, die zu einer massiven Bedrohung für den Geschäftsbetrieb werden. Die (in der Sache gerechtfertigten) Tariflohnvereinbarungen für Apothekenangestellte sahen bereits für dieses Jahr eine Lohnanhe bung um etwa 7,7 Prozent vor. Die Personalausgaben in einer durch schnittlichen Apotheke nahmen dadurch um 23.000 Euro zu, und auch die aktuelle gesetzliche Mindestlohn-Anpassung auf 12 Euro wird sich mittelbar auf die Kostenstruktur entlang der gesamten Wertschöpfungskette auswirken. Die anhaltende Inflation hat 2022 ebenfalls zu einer drastischen Verschlechterung der wirtschaftli chen Situation geführt. Die apothekerliche Vergütung ist seit zehn Jahren eingefroren, während die Kosten steigen.

Dr. Andreas Walter Hauptgeschäftsführer

Michael Schmitz Geschäftsführer Kommunikation, IT und Neue Medien

Was ist Ihre, was ist unsere Erwartungshaltung in solch einem tox ischen Umfeld? Das Mindeste wäre, dass eine Bundesregierung, die sich selbst als Fortschrittskoalition bezeichnet, die in ihrem Koa litionsvertrag niedergelegte Stärkung der Apotheke vor Ort durch gesetzgeberische Maßnahmen auf den Weg bringt. Doch genau das Gegenteil geschieht: Mit dem Ende 2022 verabschiedeten GKV-Fi nanzstabilisierungsgesetz wird vom Februar 2023 bis zum Januar 2025 eine Erhöhung des Abschlags, den Apotheken der GKV für jedes rezeptpflichtige Arzneimittel einräumen müssen, von 1,77 auf 2,00 Euro (brutto) festgeschrieben. Eine Durchschnittsapotheke verliert dadurch ca. 6.500 Euro an Gewinn pro Jahr. Vor dem Hintergrund der aktuellen Aufgaben- und Kosten- entwicklung brauchen Apotheken aber kein Spargesetz, sondern Unterstützung. Sie brauchen Entlastung statt weiterer Einschnitte. Sie brauchen eine faire, an der Kostenentwicklung orientierte Vergütungsanpassung statt Stillstand. Sie brauchen Planungssich erheit statt kurzfristiger Eingriffe ins System. Sie brauchen Ent bürokratisierung anstelle immer neuer aufwändiger Regelwerke, damit Sie alle Ihre Zeit dort investieren können, wo sie am nötig sten gebraucht wird: in der Patientinnen- und Patientenversorgung. Davon müssen wir im Jahr 2023, das zwar kein Superwahljahr ist, aber aller Voraussicht nach ein Jahr mit enorm vielen gesundheits- politischen Gesetzesinitiativen sein wird, alle politischen Entschei der auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene überzeugen! Es gibt viel zu tun. Packen wir es gemeinsan an!

Dr. Andreas Walter

Michael Schmitz

4 AKWL Geschäftsbericht 2022 | BAK-Mitgliederversammlung in Münster

„Wir danken der Apothe kerkammer Westfalen Lippe und ihrer Kam merpräsidentin Gabriele Regina Overwiening für die große Gastfreund schaft, die wir in Münster erleben durften.“

Thomas Benkert Präsident der Bundesapothekerkammer

Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer in Münster AKWL präsentiert sich als guter Gastgeber für das zweitägige Spitzentreffen

die Schwesterkammer Nordrhein abgegeben, um dem damaligen Kammerpräsidenten Lutz Engelen die Möglichkeit zu geben, sich mit der damals in Bonn ausgetragenen Sitzung aus der Berufspolitik zu verabschieden. 2020 und 2021 musste die BAK-Mitgliederver sammlung aufgrund der Corona-Pandemie jeweils abgesagt wer den, ehe es dann im Mai 2022 endlich soweit war: Zwei Tage lang

Rein rechnerisch ist jede der Apothekerkammern im Bundesgebiet alle 17 Jahre einmal Gastgeberin der jährlichen BAK-Mitgliederver sammlung. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe musste sich jetzt jedoch 20 Jahre gedulden, bis die geballte pharmazeutische Kompetenz aus dem gesamten Bundesgebiet zu Gast in der Dom stadt war. Denn die Gastgeberrolle im Jahr 2019 hatte die AKWL an

Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer (auf dem Foto links ganz links zu sehen) freute sich über die gelungene Mitgliederversammlung 2022, die bei bestemWetter in Münster stattfand und zu deren Beginn Gabriele Regina Overwiening (auf dem Foto rechts ganz rechts) die Teilnehmer*innen zu einer Besichtigung des Apothekerhauses am Aasee und einem zünftigen Imbiss einlud.

BAK-Mitgliederversammlung in Münster | AKWL Geschäftsbericht 2022 5

Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening begrüßte die Präsident*innen, Vizepräsident*innen, Vorstände und Geschäftsführungen der Bundesapothe kerkammer in der Fahrrad-Hauptstadt Münster, die längst auch den Ruf einer Krimi-Hauptstadt hat, dank des Münster-Tatorts und der Wilsberg-Krimiserie.

machten die Delegierten der 17 Kammern in Münster Station und berieten über eine neue, modernisierte apothekerliche Approbati onsordnung. „ Das Pharmaziestudium muss angesichts des großen Wissens zuwachses um zwei Semester auf insgesamt zehn Semester verlän gert werden. Dabei darf allerdings weder die Zahl der Studienplätze verringert noch die Betreuung der Studierenden schlechter werden. Vor allem die Fächer Klinische Pharmazie und Pharmakologie müs sen intensiviert werden“, forderte BAK-Präsident Thomas Benkert. Zum verlängerten Studium gehörten auch neue Lehrinhalte, etwa

zu computergestützten Verfahren in der Wirkstoffforschung oder neuartigen Therapien, sowie interprofessionelle Lehrveranstal tungen mit Medizinstudierenden. Ergänzend zum Studium sollen Pharmaziestudierende eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit anfertigen. Benkert verdeutlichte: „Wichtig ist uns, dass der Studi engang bundesweit einheitlich bleibt und mit einem Staatsexamen endet.“ Mit diesem einmütigen Votum und lebendigen Eindrücken aus Münster traten die über 120 Gäste wieder die Heimreise an.

Auf Wiedersehen, spätestens im Jahr 2039!

Der Erbdrostenhof am Abend der BAK-Mitgliederversammlung im nächtlichen Lichterglanz. Im Saal wartete auf die Gäste ein Überraschungsgast: Schauspieler Roland Jankowsky alias „Kommissar Overbeck“ begeisterte mit einer Krimi-Lesung.

6 AKWL Geschäftsbericht 2022 | Honorierte Pharmazeutische Dienstleistungen

„Eine neue pharmazeu tische Dienstleistung, wie die Blutdruckmes sung, dürfen auch PTA vornehmen.“

Dr. Oliver Schwalbe Abteilungsleiter Aus-/Fortbildung und AMTS

Quantensprung für den Berufsstand, Klagegrund für die Krankenkassen Im Jahr 2022 werden honorierte pharmazeutische Dienstleistungen Realität

Für die Apothekerinnen und Apotheker ist es ein Quantensprung, für Teile der Ärzteschaft ein Ärgernis und für den Spitzenverband der Krankenkassen ein Klagegrund: Die Rede ist von den hono rierten Pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL), die im Vor-Ort Apothekenstärkungsgesetz festgeschrieben sind und jetzt in fünf Bereichen die pharmazeutische Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessern werden. Dabei handelt es sich um Leistungen, die über die Verpflichtung zur Information und Beratung gemäß § 20 der Apothekenbetriebsordnung hinausgehen und daher zusätz lich vergütet werden: • Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation • Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantierten • Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie • Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck • Standardisierte Einweisung in die korrekte Arzneimittel anwendung und Üben der Inhalationstechnik Im Rahmen einer von über 400 Kammermitgliedern verfolgten Aus gabe von „AKWL-TV live“ rückte Moderator Matthias Bongard im Juli des Berichtsjahres mit seinen Talkgästen zentrale Kernpunkte der pDL in den Fokus. Gesprächspartner beim pDL-Auftakt waren Kammer- und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, für den Apothekerverband Vorstandsmitglied Jan Harbecke und Dr. Oli ver Schwalbe, der als Abteilungsleiter Fortbildung und Beauftragter für die Pharmazeutischen Dienstleistungen für die fachliche Quali fikation der pharmazeutischen Mitarbeitenden in den westfälisch lippischen Apotheken verantwortlich zeichnet. Im direkten zeitli chen Umfeld bot die Kammer zudem zahlreiche Webinare und auch Präsenzseminare zur grundsätzlichen Orientierung ebenso wie zu

konkreten Umsetzung der pDL an (siehe hierzu auch Seite 17).

pDL: Wer darf was? Für die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation, die Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantierten und für die Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie bedürfe es neben der Approbation als Apotheker*in der Qualifikation nach dem BAK-Curriculum „Medikationsanalyse und Medikationsma nagement als Prozess“ oder einer gleichwertigen Alternative (ATHI NA, Apo-AMTS oder Fachapotheker Allgemeinpharmazie), erläu terte Dr. Oliver Schwalbe beim Kick-off. „Wer noch den alten Titel als Offizinapotheker hat, muss den bei der Kammer umschreiben lassen, damit er für die Dienstleistung gültig ist“, erklärte Schwalbe. Blutdruckmessungen bei Patient*innen, die regelmäßig Blut drucksenker einnehmen, wie auch die erweiterte Einweisung in ein neues Inhalations-Device dürfen auch PTA durchführen. „Doch auch bei den Dienstleistungen, die eigentlich Apothekerinnen und Apothekern vorbehalten sind, können PTA eine wichtige Funktion wahrnehmen, nämlich die Identifikation der Patient*innen, denen man beispielsweise eine erweiterte Medikationsberatung anbieten könnte. Auch da sind die PTA und ihre Einschätzungen extremwert voll.“ Vieles ist bereits in den Apotheken gelebter Alltag Jan Harbecke war mit seinen beiden Apotheken in Münster direkt im Sommer in die neuen Dienstleistungen eingestiegen. Er und sein Team freuen sich über die zusätzlichen Möglichkeiten, denn „beispielsweise das Blutdruckmessen oder das ausführliche Erklä ren von Asthma-Inhalatoren ist ohnehin in der Apotheke gelebter

Honorierte Pharmazeutische Dienstleistungen | AKWL Geschäftsbericht 2022 7

Kick-off-Veranstaltung zu den honorierten Pharmazeutischen Dienstleistungen: Über 400 Kammermitglieder waren gespannt darauf, wie es konkret losgeht, wie da Störfeuer der Krankenkassen einzuordnen sei und welche Hilfestellungen für die praktische Umsetzung entwickelt wurden: Darüber informierten Dr. Oliver Schwalbe und Gabriele Regina Overwiening im Live-Talk aus dem Apothekerhaus mit Moderator Matthias Bongard (v. li.).

Alltag.“ Auch Overwiening brach eine Lanze für die neuen Dienst leistungen – die gerade auch durch „kleinere“ Apotheken erbracht werden könnten: „Ich bin sicher, dass die kleinen Apotheken die An gebote für sich nutzen können. Gerade im Pharmazeutischen haben wir sehr leistungsstarke kleine Apotheken, für diese ist das eine gro ße Chance.“ Nicht alle Apotheken, die mitmachen wollen, müssten jede der fünf Dienstleistungen anbieten, so die Kammerpräsidentin und appellierte: „Suchen Sie sich die Angebote heraus, die für Sie individuell vor Ort passen und fangen vielleicht mit einer oder zwei Dienstleistungen an.“ Auf die massive Kritik aus diversen Ärzte-Organisationen re agierten sowohl Overwiening als auch Harbecke lösungsorientiert und rückten – ganz im Gegensatz zur Kritik der Ärzte-Organisatio nen – die gute Versorgung der Patient*innen in den Mittelpunkt der Diskussion. „Es geht hier um eine pharmazeutische AMTS-Prüfung, nicht um eine medizinische Intervention“, betonte Overwiening, die sich im Berichtsjahr mit Vertretern der derzeit überaus kritischen Ärzteorganisationen in vielen persönlichen Gesprächen befand. Au ßerdem gab sie zu bedenken, dass sie immer wieder von Arztpraxen höre, die keine neuen Patient*innen annähmen und die über zu we nig Zeit klagten: „Wer hat denn dort noch Zeit – beispielsweise für eine ausführliche Medikationsanalyse?“ Harbecke rät den Kolleginnen und Kollegen, sich vor Ort nicht durch die Kritik der KVen abschrecken zu lassen: „Ich kann nur dafür werben, mit den Ärzten in der Nähe in Dialog zu treten und zu er klären, was man anbieten möchte. Wir haben damit gute Erfahrun gen gemacht“, so das Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe und Inhaber zweier Apotheken. Viele Kammermitglieder interessierten sich in der Anfangspha se für das Thema Abrechnung und Honorar. Gerade beim kursieren den Thema „Honorardeckel“ nahm Harbecke den Kolleginnen und Kollegen an den Bildschirmen die Sorge, dass ihre Dienstleistungen nicht honoriert würden: „Sollte der zur Verfügung stehende „Topf“

für die Dienstleistungen im Quartal erschöpft sein, werden die auf wändigeren Dienstleistungen zwar mit einer höheren Priorisierung honoriert – 1.000 Euro Honorar pro Quartal sind jedoch für jede Apotheke gesichert.“ Zu Beginn wie zum Ende des Live-Talks wur den die Zuschauenden nach ihrer Meinung zu den pDL befragt. Das Stimmungsbarometer fiel eindeutig aus: „Klar sind wir dabei“, be kannten 69 Prozent. „Suchen Sie sich die Angebote heraus, die für Sie individuell vor Ort passen, und fangen Sie am besten mit einer oder zwei Dienstleistungen an.“ Viele Apotheken in Westfalen-Lippe wirklich dabei Wenige Wochen später bestätigten sich diese Werte in einer Blitz umfrage der ABDA. Nahezu die Hälfte der westfälisch-lippischen Befragten gab an, dass in ihrer Apotheke bereits eine oder mehrere pDL angeboten werden. Die übergroße Mehrheit der Apotheken, die im September 2022 noch keine Dienstleistungen anbot, plant dies für die kommenden zwölf Monate. „Wir gehen davon aus, dass innerhalb eines Jahres mehr als drei Viertel aller Apotheken pDL erbringen werden“, so Overwiening. „Das zeigt eindrucksvoll: Wir übernehmen Verantwortung für den Erfolg und die Sicherheit von Arzneimitteltherapie, ungeachtet der vielen anderen Aufgaben und der schwierigen Personalsituation in der Apoteke vor Ort.“ Gabriele Regina Overwiening Kammerpräsidentin

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AKWL Geschäftsbericht 2022 | Sitzungen und Tagungen

Sitzungen und Tagungen Überblick über die wichtigsten Digital- und Präsenztermine des Jahres 2022

APOTHEKERPARLAMENT Aufgrund der pandemischen Lage fand im Jahr 2022 nur eine Kam merversammlung in Präsenz statt – am Mittwoch, 8. Juni in der Stadthalle Münster-Hiltrup. Am Donnerstag, 1. Dezember fand die zweite Kammerversammlung des Jahres als Zoom-Konferenz statt. Die Beschlüsse wurden per elektronischem Abstimmungstools di rekt in der Sitzung gefasst. Die Ergebnisse beider Kammerversamm lungen wurden auch umgehend in den elektronischen Ausgaben des Mitteilungsblattes der AKWL bekannt gegeben. SITZUNGEN DES VORSTANDES Der Vorstand der AKWL trat im Berichtszeitraum zu neun Sitzun gen zusammen: am 1. Februar, 1. März, 4. April, 5. Mai und 14. Juni digital, am 16. August als Präsenzsitzung, am 5. September und 25. Oktober digital sowie am 13. Dezember in Präsenz. • Fortbildungs- und AMTS-Ausschuss: 23. Februar (digital) und 21. September (in Präsenz) • Weiterbildungsausschuss: 9. März und 26. Oktober (beide Male digital) • Ausschuss für Finanzen und Soziales: 25. April und 19. Oktober (beide Male digital) • Ausschuss für Dienstbereitschaftsregelungen und Rezept sammelstellen: 4. Mai (in Präsenz) und 16. November (digital) • QS-Ausschuss: 2. Juni (in Präsenz) SITZUNGEN DER AUSSCHÜSSE

• Nachwuchsausschuss: 24. Februar und 20. Oktober (beide Male digital) • Berufsbildungsausschuss: 9. November (digital)

LISTENGESPRÄCHE Der regelmäßigeAustauschzwischenVertreter*innender inderKam merversammlung vorhandenen Gruppierungen (Gemeinschafts liste der Apothekerinnen und Apotheker, Aktive Apotheker*innen, BasisApotheker) mit Präsidium und Geschäftsführung erfolgte am 3. Juni und am 17. November jeweils per Zoom-Meeting. ARGE DER HEILBERUFSKAMMERN Die Arbeitsgemeinschaft der Heilberufskammern im Land NRW (ARGE HBK NW), der die Apothekerkammern, Ärztekammern, Tier ärztekammern und Zahnärztekammern sowie die Psychothera peutenkammer angehören, tagte unter Vorsitz der Zahnärztekam mer Westfalen-Lippe am 8. März (digital), 7. Juni (in Präsenz) und 22. September (hybrid). 30. LANDESGESUNDHEITSKONFERENZ Die 30. Landesgesundheitskonferenz Nordrhein-Westfalen trat am 31. Oktober in den Räumen der Ärztekammer Nordrhein in Düssel dorf zu einer Sitzung in Präsenzform zusammen. Der vorbereitende Ausschuss tagte virtuell am 8. Februar, 29. März und 3. Mai sowie in Präsenz am 27. September und am 2. Dezember.

Erstmals nach zweieinhalb Corona-Jahren, die mit Digital-Sitzungen überbrückt wurden, versammelten sich die 97 Delegierten am 8. Juni wieder zu einer gut achtstündigen Präsenztagung.

Öffentlichkeitsarbeit | AKWL Geschäftsbericht 2022

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Kammer im Gespräch AKWL-TV-live geht ins dritte Jahr: Vier Sendungen mit sehr hohem Zuspruch

Das dritte und hoffentlich letzte „Corona-Jahr“ war von einem Mix an Veranstaltungen in Präsenz, in hybrider Form und wieder live vor Ort geprägt. Bis es in den letzten Wochen und Monaten des Jahres wieder zu verstärkten Lockerungen kam, überbrückte die Apothe kerkammer die Durststrecke gleichsam mit einer Reihe von Digi talangeboten, allen voran mit gleich vier weiteren Ausgaben von AKWL-TV-live. 620 Zuschauer*innen verfolgten am 9. Januar die bereits siebte Ausgabe von „AKWL-TV live“ mit den Schwerpunktthemen E-Re zept und Corona-Impfungen durch Apotheker*innen. Im Studio in Münster begrüßte Moderator Matthias Bongard Kammerpräsiden tin Gabriele Regina Overwiening und Vizepräsident Frank Diecker hoff, sowie – aus Düsseldorf live zugeschaltet – Dr. Reinhard Kas per, als Referatsleiter im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zuständig für den Bereich Pharmazie.

Apothekenportale, Apps und Co. standen bei der 8. Auflage am 10. März auf der Agenda, bei der neben Hannes Müller im Studio ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold und der Digitalisierungsexper te Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbands Schleswig Holstein, live zugeschaltet wurden. Bereits zwei Wochen später ging es mit Dr. Hannes Müller, dem ebenfalls live zugeschalteten ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz, Vorstandsmit glied Sandra Potthast und Frank Dieckerhoff um das ABDA-Perspek tivpapier für den Berufsstand und die Frage: Was heißt „Apotheke 2030“ konkret für uns? Im Juli 2022 folgte dann die vierte Ausgabe des Jahres und die bisher insgesamt zehnte Live-Übertragung zur Einführung der ho norierten Pharmazeutischen Dienstleistungen. Studiogäste waren Gabriele Regina Overwiening, Dr. Oliver Schwalbe aus dem Apothe kerhaus und Jan Harbecke, Vorstandsmitglied des Apothekerver bandes Westfalen-Lippe.

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AKWL Geschäftsbericht 2022 | IT und Neue Medien

Das zweite Jahr in Folge: Fokus auf Impfzentren und das E-Rezept Nach den Impfzentren, vor der Gehaltsabrechnung

Stefan Lammers Abteilungsleiter IT und Neue Medien

„Bundesweit dürfte es für die Apothe ke kein vergleichbares Informations angebot zum E-Rezept geben wie unseren FAQ-Bereich.“

Wer davon ausgegangen war, mit Schließung der Impfzentren (IZ) wäre auch die Arbeit der Abteilung IT & Neue Medien an dem The ma beendet gewesen, der sah sich mit einer anderen Realität kon frontiert. Denn: Nach den Impfzentren ist vor der Gehaltsabrech nung. LOHNABRECHNUNGEN FÜR IZ-EINSÄTZE Erst mit Schließung der Impfzentren war uns als Kammer die Auf gabe zugefallen, für die Einsatzkräfte auch die Lohnabrechnungen umzusetzen – ein Prozess, der unter Beteiligung der Treuhand Han nover GmbH und der DATEV überaus kleinteilig und damit aufwen dig war. Zur Erinnerung: Die Abteilung hatte für insgesamt rund 5.600 Einsatzkräfte – PTA und Approbierte – ein Gesamtsystem für Nord rhein-Westfalen entwickelt, das den kompletten Einteilungs-, Be stätigungs- und Abrechnungsweg regelt und über das die Zahlungs ströme gesteuert werden konnten. Jetzt mussten nachträglich systemübergreifend kompatible Datenflüsse definiert und beliefert werden, um papierene Lohnabrechnungen zu produzieren. Das ge staltete sich als echte Herausforderung. Gleichzeitig war die Abteilung zentrale Anlaufstelle für alle Nachfragen der Einsatzkräfte eben zumAbrechnungsverfahren und -stand. Hier war die Geduld aller Beteiligten gefragt. Für die beson

Stefan Lammers

dere Ausnahmesituation bei der Einrichtung der Impfzentren, aus der der teils langwierige Ablauf resultierte, zeigten in der Regel alle großes Verständnis.

DIE UNENDLICHE GESCHICHTE VOM E-REZEPT Der Bericht aus der Abteilung im letzten Geschäftsbericht en dete sinngemäß mit: „Die E-Rezept-Einführung wird uns auch im laufenden Jahr weiter begleiten.“ Dafür war keine große Glaskugel erforderlich, und natürlich bewahrheitete sich der Satz. Die schier unendliche Geschichte von der Einführung des E-Rezepts wurde mit dem nächsten Kapitel fortgeschrieben.

Noch immer ein seltener Gast in der Apotheke. Weil zum Ende 2022 nur etwa drei Prozent der Arzt praxen digital dispensierten, stockte die E-Rezept-Einführung. Westfalen-Lippe wurde (neben Schleswig-Holstein) als Mo dellregion zur Einführung des E-Rezeptes ausgewählt. Die Vorbereitungen des Rollouts in der Modellregion ebenso wie die Diskussion, Erörterung und Festlegung der weiteren Rollout-Kriterien sorgten für wöchentliche Meetings in großen Abstimmungsrunden unter anderem zwischen den beteiligten Kammern, Ver bänden und der gematik. Der Informationsbedarf auf Seiten der Kammermitglieder stieg zugleich erneut massiv an. Die

IT und Neue Medien | AKWL Geschäftsbericht 2022

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Unser Mann für die Hardware und Datensicherheit Olaf Lennemann ist seit vielen Jahren im Apothekerhaus für Themen wie IT-Sicherheit, Netzwerkplanung und First-Level-Support unverzichbar.

sem sind wir mit weiteren Webinar-Angeboten begegnet, so dass wir letztlich über 4.500 Teilnehmer*innen über den aktuellen Stand zur E-Rezept-Einführung informieren konnten. Gleichzeitig haben wir den Fragen-und-Antworten-Bereich (FAQ) auf akwl.de deutlich erweitert und aktualisiert. Bundesweit dürfte es kein vergleichbar gebündeltes und aktu elles Informationsangebot im Apothekensektor geben, das wir üb rigens auch kostenfrei allen anderen Mitgliedsorganisationen der ABDA bereitgestellt haben. Zugleich hat die Abteilung gemeinsam mit dem Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) einen E-Re zept-Erklärfilm entwickelt und allen Apotheken zur Verfügung ge stellt. Unmissverständliche Botschaft des Films: Das Rezept kommt zwar nun auch als elektronische Variante – es gehört aber in die Apotheke vor Ort! im Rahmen einer Kostenbeteiligung nutzen auch unsere Schwesterorganisationen aus Nordrhein dieses Bewegtbild angebot. VIEL MEHR ALS NUR „ONLINE-GESCHÄFT“ Die Abteilung IT ist aber eben nicht nur „Online-Geschäft“, kammer eigene Software-Lösung und E-Rezept. Für alle statistischen Daten, die nicht ohnehin standardmäßig den Abteilungen zur Verfügung stehen, liefert die Abteilung Antworten. Besonders stach hier eine Betrachtung und Bereitstellung von Daten heraus, die retrospektiv Mitglieder- und Apothekenentwicklung mit Alters- und Strukturda ten ebenso verknüpfte wie mit Notdienst- und Entfernungsinfor mationen. Eine Datenermittlung mit „historischer“ Dimension im wahrsten und übertragenen Sinne des Wortes. Die Daten dienen ei

ner umfassenden Analyse durch das Institut für Handelsforschung, die wir spätestens im Geschäftsbericht des Jahres 2023 ausführlich würdigen werden.

VIEL MEHR ALS NUR „ONLINE-GESCHÄFT“ Und – das ist wichtig in Erinnerung zu rufen – auch die hauseigene IT, Hardware sowie Standard- und Individual-Software, die Server landschaft und Aspekte wie Datensicherheit liegen im Aufgaben bereich der Abteilung. Etwas salopp könnte man formulieren: Alle Themen, „an denen ein Kabel ist“, verlangen nach der Abteilung, mit wachsender Tendenz. Auf das Thema Datensicherheit und Risikominimierung zahlte auch die Umstellung unseres E-Mail-Servers ein. Hier sind wir nach intensiver Vorbereitung im Berichtsjahr 2022 jetzt den Schritt in die Cloud gegangen. Das Sicherheitslevel für all unsere Daten und An wendungen wurde dadurch nochmals angehoben. Da sind hausinterne Umzüge von Abteilungen sowie die Ein richtung eines zusätzlichen Video-Konferenzraums und die Aus stattung eines separaten Raums mit professionellem Equipment für Online-Veranstaltungen fast nur noch Randnotizen. „Herr der Kabel“ ist Olaf Lennemann, im Hintergrund für diesen Bereich zu ständiger System-Administrator und Support-Experte in allen An wenderfragen. Nachdem Olaf Lennemann viele Jahr sowohl für das Apothekerhaus als auch den AVWL zuständig war, ist er jetzt im Rahmen einer Vollzeitbeschäftigung ausschließlich am Aasee, für Kammer und Versorgungswerk, im Einsatz.

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AKWL Geschäftsbericht 2022 | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Sebastian Sokolowski Pressesprecher

„Die Berichterstattung über die Leis tungen und auch über die Sorgen der Apotheke vor Ort ist seit der Co rona-Pandemie umfassender denn je zuvor. Das wiederum ist für die politische Debatte enorm wichtig.“ Frank Dieckerhoff intensiv begleitet wurde die zweite Staffel von WEWI-TV, der Kampagne, die auf satirische Art und Weise Wechsel wirkungen von Arzneimitteln ins Bewusstsein rückt. EINE DOSIS ZUKUNFT: ÜBER 500.000 EURO „Tue Gutes und rede darüber“ lautet die Devise unseres Hilfsprojek tes, das wir seit 2009 gemeinsam mit der Kindernothilfe betreiben. Im 14. Projektjahr wurden erneut über 30.000 Euro an Spenden für den guten Zweck erzielt und damit die Spendengesamtsumme auf über 500.000 Euro hochgeschraubt. Gelder, die den Ärmsten der Ar men in den Slums von Kalkutta (Indien) zugutekommen. www.eine-dosis-zukunft.de APOTHEKE MACHT SCHULE LAG AUF EIS 150 Kammermitglieder beteiligen sich ehrenamtlich als Refe rent*innen am Projekt „Apotheke macht Schule“, das wir aus Baden Württemberg adaptiert haben. 14 Vortragsthemen richten sich an Schüler*innen, Eltern oder Lehrer*innen. Nach zwei Jahren Corona bedingter Zwangspause ist das Projekt im Frühjahr 2023 wieder angelaufen. TAG DER APOTHEKE Der „Tag der Apotheke“ fand im Berichtsjahr am 7. Juni statt. Von der ABDA wurden diesmal Leistungsvermögen und -umfang der öffentlichen Apotheken für ihre Patientinnen und Patienten seit Beginn der Corona-Pandemie herausgestellt. In Westfalen-Lippe wurde der Aktionstag um das Angebot Hausapotheken-Checks in der Apotheke vor Ort ergänzt und mit viel Pressearbeit flankiert. Sebastian Sokolowski

Satirische Aufklärungskampagne: Im Herbst 2022 wurde die zweite Staffel von WEWI-TV mit einem Event im Cineplex-Kino in Münster vor 200 Gästen gestartet. Hierbei werden die Wechselwirkungen von Arzneimitteln und die Wichtigkeit der apothekerlichen Beratung in den Fokus gerückt, wie Vizeprä sident Frank Dieckerhoff (Foto. re.) verdeutlichte. SOCIAL MEDIA Weil die Reichweiten von Tageszeitungen ebenso sinken wie die Zahl der Lokalredaktionen, setzt die AKWL weiterhin auf eine eige ne mediale Reichweite. Unsere beiden „Social Media-Flagschiffe“, sind die Präsenzen auf Facebook und Instagram, die durch verstärk te Bewegtbildangebote via YouTube flankiert werden. PRESSEMITTEILUNGEN 2022 wurden über 100 Kammerpressemitteilungen und Aussen dungen der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ) publiziert. Ergänzend erstellten wir Pressetexte auf Anfrage und Wunsch zu Themen vor Ort oder speziell für Fachmedien. In Westfalen-Lippe erreichen wir mit regelmäßigen Aussendungen rund 270 Lokal redaktionen. 2022 wurde in einer stetig sinkenden Zahl an Lokal ausgaben ein neuer Rekordwert an Veröffentlichungen registriert. Zudemwaren Apothekersprecher*innen in Hintergrundgesprächen, Hörfunk- und Fernsehinterviews und Pressegesprächen gefragt. VORTRAGSSERVICE Kontinuierlich engagieren sich viele Kammermitglieder als Refe renten – sei es vor Seniorengruppen, in der VHS oder beim Treffen von Lions- und Rotarier-Clubs. Für Vorträge zu gesundheitspoliti schen Themen steht der Geschäftsbereich Kommunikation mit Rat und Tat zur Seite – ebenso wie bei der Begleitung von Messen und Aktionen – um die Position der Apotheker*innen als freie Heilbe rufler zu stärken. Verstärkt fanden die Vorträge digital statt, mit wieder steigender Tendenz zu Präsenzformaten. Besonders gefragt im Herbst: Vorträge zum E-Rezept. KAMPAGNEN UND AKTIONEN Die Medienvertreter*innen aus Westfalen-Lippe wurden auch im Berichtsjahr regelmäßig zu Hintergrundgesprächen über politische und pharmazeutische Fragestellungen eingeladen. Verstärkt wurde auch die Arbeit der Pressestelle des Bundesverbandes ABDA unter stützt, weil Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening seit Anfang 2021 auch als ABDA-Präsidentin tätig ist. Von Vizepräsident

Apotheken- und Berufsrecht | AKWL Geschäftsbericht 2022

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Corona und Recht Zu Beginn des Jahres 2022 wurde es Apotheken gestattet, Corona Impfungen anzubieten. Die Rechtsabteilung war hier an der Klärung verschiedenster rechtlicher Fragestellungen beteiligt und wirkte an der Vorbereitung von Informationen für die Kammermitglieder mit. Im Vergleich zu den Vorjahren stellte die Corona-Pandemie im Jahr 2022 allerdings keinen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt der Abtei lung mehr dar, wenngleich noch einzelne Fragestellungen zu klären waren, die sich aus dem Betrieb der Impfzentren ergaben. Zudem wirkte die Abteilung an der Gestaltung der Infektionsschutzvorga ben für die Organisation der Kammergeschäftsstelle mit. Die Ar beitsschwerpunkte der Abteilung lagen 2022 daher wieder in den typischen apotheken- und berufsrechtlichen Bereichen; exempla risch sollen folgende Tätigkeiten beschrieben werden: Die Abteilung wird wiederholt durch die Gesundheitsämter um Stellungnahmen zu apothekenrechtlichen Fragestellungen gebe ten. Dies schließt die Prüfung von Verträgen u. a. zur Übernahme von Apotheken, zur Miete entsprechender Räume oder zur Teilnah me an Apothekenkooperationen ein. Schwerpunkte der Vertrags prüfung liegen oftmals bei der Frage, ob die persönliche Leitungs pflicht des Apothekeninhabers nach dem Apothekengesetz durch einzelne vertragliche Absprachen verletzt wird. Regelmäßig wird die Abteilung auch mit Werbeanzeigen bzw. -maßnahmen befasst. Zum einen erfolgt dies im Rahmen von Be schwerden, die auf die Prüfung von Verletzungen von Berufspflich ten abzielen. Zum anderen holen Kammermitglieder auch Beratun gen zur rechtlichen Zulässigkeit einer beabsichtigten Werbung ein. Hier berät die Abteilung zu etwaigen rechtlichen Risiken und spricht Empfehlungen für gebotene Anpassungen aus. Die Abteilung erarbeitet zudem rechtliche Bewertungen zu grundsätzlichen Fragestellungen, die u. a. in die berufspolitische Entscheidungsfindung – etwa zur Vornahme von Anträgen zum Deutschen Apothekertag – einfließen. Berufsaufsicht Eine der zentralen Aufgaben der Abteilung ist die Aufsicht über das berufliche Verhalten der Kammermitglieder. Im Jahr 2022 legte die Abteilung dem Vorstand 37 Sachverhalte zur Entscheidung über Be rufspflichtverletzungen vor. In 22 Fällen entschied der Vorstand auf eine schriftliche Abmahnung durch das Präsidium. 15 Mal sprach der Vorstand eine Rüge aus, die sämtlich mit einem Ordnungsgeld verbunden wurden. Dieses lag je nach Art und Schwere der Berufs pflichtverletzung zwischen 125 und 5.000 Euro. Die Einleitung eines berufsgerichtlichen Verfahrens war erfreulicherweise nicht not wendig. Für die Approbationsbehörde wurde zudem eine umfang reiche Stellungnahme zur persönlichen Würdigkeit und Zuverlässig keit eines Kammermitglieds erarbeitet. Apothekenrecht und Berufsrecht Aktivitäten und Verfahren im Überblick

Sören Cromberg Abteilungsleiter Recht

„2022 lagen unsere Arbeitsschwer punkte wieder in den typischen apotheken- und berufsrechtlichen Bereichen.“

Sören Cromberg

Tätigkeiten im Übrigen Die zweite Kammerversammlung des Jahres 2022 wurde aus Grün den des Infektionsschutzes virtuell durchgeführt. Hier wirkte die Abteilung an der Sicherstellung ihres ordnungsgemäßen Ablaufs – vor allem bei der Durchführung von Abstimmungen – mit. Die Abteilung berät zudem die Organe der Kammer, ihre Ge schäftsführung und Abteilungen sowie die Kammermitglieder in rechtlichen Angelegenheiten. Ferner begleitet sie Projekte, sofern dies aufgrund rechtlicher Zusammenhänge erforderlich ist. Die Ab teilung ist weiterhin regelmäßig an Austauschen zu den nordrhein westfälischen Heilberufskammern sowie den übrigen Landesapo thekerkammern beteiligt.

Rat und Tat der Abteilung Recht sind immer wieder auch bei Neugründungen oder Übernahmen von Apotheken gefragt.

14 AKWL Geschäftsbericht 2022 | Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

Auch zukünftige Apotheker*innen sollen profitieren Expertise des Serviceportals fließt in den PBU ein

Dr. Julia Podlogar Abteilungsleiterin Arzneimittelinformation und Medikationsmanagement

Die Flut wissenschaftlicher Informationen und Erkenntnisse wird immer größer und ist selbst für Fachleute nicht immer leicht ein zuordnen. Die Abteilung Arzneimittelinformation und Medikati onsmanagement steht den Mitgliedern in allen pharmakothera peutischen Fragestellungen wissenschaftlich fundiert zur Seite, um ihnen so die kompetente Beratung ihrer Patientinnen und Pa tienten zu erleichtern. Diese haben Studien zufolge teilweise gro ße Schwierigkeiten damit, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, einzuordnen und für eigene Gesundheitsentscheidungen anzuwenden. Hier können Apothekerinnen und Apotheker als Ansprechper sonen in Gesundheitsfragen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Gesundheitskompetenz erbringen, z. B. auch im Rahmen von Veranstaltungen. Zur Unterstützung wurden in der Abteilung Laien vorträge zu verschiedenen Themen erarbeitet, die allen Mitgliedern kostenfrei auf der AKWL-Homepage zur Verfügung stehen und für eigene Veranstaltungen, Vorträge in Selbsthilfegruppen oder ähnli ches genutzt werden können. Neben der Aufbereitung verschiedenster Themen für die AKWL Homepage wurden auch im Jahr 2022 wieder mehrere Ausgaben des mittlerweile etablierten Formats „Rundmail Arzneimittelinfor mation“ versendet, z. B. mit Informationen und Alternativvorschlä gen zur immer weiter ausufernden Lieferengpassproblematik, die auch Gegenstand zahlreicher individueller Anfragen der Mitglieder war. Weitere thematische Schwerpunkte waren die Corona-Pan demie mit vielfältigen Anfragen zu Impfschemata oder antiviralen Arzneimitteln sowie die im Juni eingeführten Pharmazeutischen

„Apothekerinnen und Apotheker können als Ansprechpersonen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Gesundheitskompetenz erbringen.“

Dr. Julia Podlogar

Dienstleistungen. Vor allem zur Dienstleistung „Erweiterte Medika tionsberatung bei Polymedikation“ unterstützte die Abteilung bei allen Fragen, die sich im Rahmen der Medikationsanalysen ergaben – sei es zu unerwünschten Wirkungen, Interaktionen, Darreichungs formen oder Einnahmemodalitäten. Zunehmend werden von den Mitarbeiterinnen der Abteilung Lehrveranstaltungen im Praxisbegleitenden Unterricht übernom men, die thematisch im Zusammenhang mit der Arzneimittelin formation stehen. So kommt die in der Abteilung vorhandene Ex pertise auf diesem Gebiet auch den zukünftigen Apotheker*innen von Anfang an zugute. Darüber hinaus beteiligte sich die Abteilung intensiv an Arbeitsgruppen zur inhaltlichen Ausgestaltung von Fort- undWeiterbildungsangeboten und bot fachliche Unterstützung bei hausintern auftretenden pharmazeutischen Fragestellungen. Wie schon in den vergangenen Jah

ren spielte das Thema Antibiotika eine wichtige Rolle. Neben der von Imke Düdder erfolgreich absolvierten Be reichsweiterbildung Infektiologie ver tritt die Abteilung die Apothekerschaft im neugegründeten ABS-Netzwerk Westfalen-Lippe und bringt so eine pharmazeutische Sichtweise in die Ar beit des interprofessionellen und sekto rübergreifenden Netzwerks ein.

Eine von inzwischen fünf honorierten Pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) ist die „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ und zugleich die pDL mit demmeisten Nachfragebedarf bei unseren Mitgliedern.

Pharmazeutische Praxis | AKWL Geschäftsbericht 2022

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Apothekenalltag: Lieferengpässe und viele neue Vorgaben Praxisnahe Handlungshilfen von der PharmPrax

Ute Behle Abteilungsleiterin Pharmazeutische Praxis

Im Berichtsjahr 2022 haben zahlreiche Apotheken Schutzimpfun gen gegen Corona oder Grippe erstmalig durchgeführt. Aber nicht nur auf diesem Feld mussten außergewöhnlich viele neue rechtli che Vorgaben im Apothekenbetrieb umgesetzt und in den Apothe kenablauf integriert werden. Zudem bestimmten Lieferengpässe den Apothekenalltag. Letz tere waren teilweise so anhaltend und gravierend, dass Apotheken die Versorgung nur durch Eigenherstellung (Rezeptur oder Defek tur) sicherstellen konnten. Dies war zum Beispiel der Fall bei pädia trischen Darreichungsformen Ibuprofen- oder Paracetamol-haltiger Arzneimittel. In diesen und allen sonstigen Bereichen des Apothekenalltags unterstützte die Abteilung Pharmazeutische Praxis (PharmPrax) umgehend mit hilfreichen Informationen. Hierfür wurden konkre te Arbeitshilfen und praxisnahe Handlungsanweisungen erarbei tet, die den Mitgliedern sowohl per Rundschreiben (AKWL aktuell), Newsletter oder Veröffentlichung im Mitteilungsblatt als auch auf der Homepage zeitnah zur Verfügung gestellt wurden. Hinzu kam die Beantwortung zahlreicher Einzelanfragen. Besondere Themen-Schwerpunkte des Jahres 2022 waren: • Implementierung der Schutzimpfungen gegen Corona und Grippe in der Apotheke • Tiefgreifende Änderungen der rechtlichen Vorgaben für den Umgang mit Arzneimitteln für Tiere in der Apotheke • Vorgaben für zentral beschaffte Arzneimittel gegen COVID-19 • Umgang mit Lieferengpässen • Tipps für die Rezepturherstellung Ibuprofen- und Paracetamol-haltiger Zubereitungen für Kinder • Neue Vorgaben aus demMedizinprodukterecht • Meldewege von Arzneimittelrisiken • Neue Vorgaben für die Kennzeichnung von Rezepturen • Vorrätig zu haltendes Notfallsortiment • Herstellung und Prüfung Cannabis-haltiger Rezeptur arzneimittel

„Unser Anspruch: Bei der Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen im Apothekenalltag durch konkrete Information und praxisnahe Tipps tatkräftig unterstützen.“

Ute Behle

men Betäubungsmittelrecht, Abgabe von Gefahrstoffen, Rezeptur und Defektur, Umgang mit Medizinprodukten und zu den sonstigen Aspekten des Apothekenrechts. Rezeptfälschungen, Diebstahl, Arzneimittelmissbrauch Darüber hinaus beriet die PharmPrax Apothekenteams zum Um gang mit Vorfällen von Rezeptfälschungen in der Apotheke und zum Umgang mit Verdachtsfällen von Arzneimittelmissbrauch. Die Abteilung bewertete und dokumentierte die bei der Geschäftsstelle eingegangenen Meldungen sowie Meldungen von Diebstahl/Ver lust von Arztstempeln oder Rezeptformularen. Notfalldepots Der PharmPrax oblag auch 2022 wieder die Betreuung und Organi sation der drei Notfalldepots der Apothekerkammer Westfalen-Lip pe. Im Berichtsjahr kam es hier zu einem weltweiten Lieferengpass des Diphtherie-Antitoxins, welcher überbrückt werden musste. Sonstige Aufgaben und Projekte Bei abteilungsübergreifenden Projekten und Anfragen beriet die PharmPrax die weiteren Bereiche der Kammergeschäftsstelle und leistete z.B. bei Vorgängen der Rechtsabteilung, der QM-Abteilung, der Fort- und Weiterbildung und der Pressearbeit fachliche Unter stützung. Durch Präsentation einzelner Themen beteiligte sich die PharmPrax auch im Jahr 2022 wieder an der studentischen Lehre im QS-Seminar der pharmazeutischen Technologie und im Praxis begleitenden Unterricht. Außerdem oblag der PharmPrax die Mitar beit im Fachbeirat Sucht des MAGS.

• Mitarbeit an der Initiative des Bundesgesundheits ministeriums zur Verbesserung der Versorgung von Substitutionspatient*innen • Hinweise zu Arzneimittelspenden für die Ukraine • Flächendeckender Stromausfall: Sicherstellung der Arzneimittelversorgung

Über diese Themenschwerpunkte hinaus informierte die Pharm Prax aber auch wie in den Jahren zuvor zu den „klassischen“ The

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AKWL Geschäftsbericht 2022 | Qualitätssicherung · Ehrentafel

QM-System jetzt in neun Kammern im Einsatz Testkäufe wieder aufgenommen Im Berichtsjahr betreute die Abteilung Qualitätssicherung exakt 1.028 Apotheken zu allen Fragen rund um die Einführung und Auf rechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems, zur Zertifizie rung sowie zum elektronischen QM-Handbuch. Der „Marktanteil“ der Kammerangebote erhöhte sich leicht von 57 auf 58,5 Prozent. Die bereits 2021 intensiv vorbereitete Runderneuerung des elek tronischen QM-Handbuchs (eQM), mit zusätzlichen Funktionen, ei nem verbesserten Handling und neuer Optik wurde im Berichtsjahr erfolgreich umgesetzt. Mit der Apothekerkammer des Saarlandes nutzt seit dem Jahr 2022 die nunmehr neunte Landesapotheker kammer unsere erfolgreiche eQMH-Lösung. Die Zahl der Nutzer des elektronischen QM-Handbuchs in Westfalen-Lippe liegt weiterhin auf sehr hohem Niveau: Exakt wie im Vorjahr nutzten es 951 Apotheken (746 Lizenznehmer sowie 205 angeschlossene Filialen) zum Stichtag 31. Dezember 2022. Darü ber hinaus verfügen weitere 77 Apotheken über ein gültiges QM Zertifikat der Kammer, ohne allerdings das eQMH einzusetzen. Die Gesamtzahl der Apotheken, die über ein gültiges QM-Zertifikat der Kammer verfügen, sank im Berichtszeitraum erneut von 224 auf 203. Somit nutzen 11,5 Prozent der Apotheken in unserem Landes teil dieses Angebot für die Qualitätssicherung.

Wolfgang Erdmann Abteilungsleiter Qualitätssicherung

„Unser eQMH bleibt ein Erfolgspro dukt, nicht zuletzt auch über West falen-Lippe hinaus.“

Wolfgang Erdmann

Erstmals nach der Corona-bedingten Unterbrechnung wurden wie der Erhebungen zur Beratungsqualität durchgeführt. Die pharma zeutischen Fachprüferinnen und Fachprüfer der Kammer besuchten insgesamt 400 Apotheken. 44 Pharmazeut*innen im Praktikum und 30 PTA-Schüler praktikant*innen en nahmen unser Angebot wahr, einmalig kosten los an einemZL-Ringversuch teilzunehmen. 21 Apothekenmeldeten sich über die AKWL zu einem Pseudo Customer-Besuch an, der ein malig durch die Kammer gefördert wird.

Ehrentafel Die Verdienstmedaille ist die höchste Auszeichnung der AKWL. Die 28 Trägerinnen und Träger der seit 1988 verliehenen Medaille sind:

Walter Dame (1988) Dr. Ulrich Elste (1989) Gerhard Dannenberg (1991) Gisela Wurm (1993) Adolf Schürmann (1993) Bodo Kastelan (1993) Dr. Rudolf Cobet (1994) Dr. Karl-Wilhelm Leue (1994) Dr. Günter Glauch (1997) Dr. Gisela Reisch (2000) Hubert Knaup (2000) Paul Frei (2000) Alfred Götz (2001) Klaus Thorwarth (2001)

Ulrike Teerling (2004) Günther Bartels (2006) Dr. Rolf Engelshowe (2009) Hans-Günter Friese (2009)

Walter Frie (2011) Jochen Stahl (2012) Prof. Dr. Eugen Verspohl (2012) Prof. Dr. Hartmut Derendorf (2015)

Margarete Tautges (2015) Dr. Joachim Tautges (2015) Bernhard Hielscher (2019) Rudolf Strunk (2019) Karin Reismann (2021) Dr. Ute Stapel (2022)

Dr. Ute Stapel (l.), langjährige Amtsapothekerin der Stadt Hamm und u. a. bundesweite Expertin für das apothekerlicher Gefahrstoffrecht, wurde im Juni 2022 von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening mit der Verdienstmedaille der AKWL ausgezeichnet.

Ehrenpräsident (seit 2009): Hans-Günter Friese

Aus-/Fortbildung und AMTS | AKWL Geschäftsbericht 2022

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Für das Berichtsjahr 2022 lässt sich erneut festhalten: Die Apo theker*innen in Westfalen-Lippe bleiben vorbildlich, was ihre Fort bildungsaktivität anbelangt. Der enorme Run auf die Online-Ver anstaltungen im Corona-Jahr 2021 ließ 2022 kaum nach und wurde flankiert von einemWiederaufleben der Präsenzveranstaltungen. Insgesamt wurden 34.184 (Vorjahr 34.388) Teilnahmen an 344 (Vorjahr 313) Fortbildungsveranstaltungen gezählt. 16.491 Teilnah men an 29 E-Learning-Lektionen konnten 2022 verbucht werden, neben 17.693 Teilnahmen an 315 Veranstaltungen in Präsenz und Live-Online. 21 weitere geplante Veranstaltungen mussten aus un terschiedlichen Gründen abgesagt werden, im Jahr zuvor waren es noch 40. Besonders gefragt waren Impfschulungen: Die 61 ärztliche Schulungen nach § 20b Infektionsschutzgesetz buchten 982 Teil nehmer*innen. Zehn weitere ärztliche Schulungen im Rahmen des Modellvorhabens Grippeschutzimpfen in öffentlichen Apotheken wurden von 135 Kammermitgliedern wahrgenommen. Viel Interesse an den Pharmazeutischen Dienstleistungen Auf viel Resonanz stießen die Angebote zu den neuen honorierten Pharmazeutischen Dienstleistungen, angefangen mit AKWL-TV live am 20. Juli (405 Teilnehmer*innen) über Live-Online-Vorträge zu Hintergründen und Praktischem (dreimal imAugust und September mit 460 Teilnehmer*innen) über Live-Online-Vorträge für AMTS Manager (zweimal im Juli mit 339 Teilnehmer*innen) bis zu vier Präsenz-Seminaren zur standardisierten Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung von Inhalationssystemen“ im September und November mit 85 Teilnehmer*innen. Wieder über 34.000 Teilnehmer*innen Fortbildung bleibt enorm gefragt

Dr. Oliver Schwalbe Abteilungsleiter Aus-/Fortbildung und AMTS

„Erneut über 34.000 Fortbildungsteil nehmer*innen und 344 Angebote können sich sehen lassen.“

Dr. Oliver Schwalbe

Auch das E-Rezept sorgte für hohe Teilnahmequoten: AKWL-TV live im Januar mit dem Thema „Vom E-Rezept bis zu Impfungen in der Apotheke“ verzeichnete 585 Teilnahmen. Der Live-Online-Vortrag am 30. August und damit kurz vor dem für den 1. September ge planten Roll-out des E-Rezeptes kam auf 535 Teilnahmen. Das System des Fortbildungsschecks bleibt attraktiv: 2022 wurden 460 Fortbildungsschecks für Apotheker*innen ausgestellt. „Belohnung statt Strafe“ lautet die Botschaft, die in Westfalen Lippe ankommt. Auch bei den PTA: An sie wurden 2022 insgesamt 365 Fortbildungsschecks vergeben. Leicht rückläufig ist die Zahl der Apotheker*innen und PTA in Westfalen-Lippe, die über ein gültiges Fortbildungszertifikat verfügen: Die Gesamtzahl lag am Ende des Berichtsjahres bei 2.516 (1.486 Approbierte und 1.030 PTA). Nach wie vor leider unter 50 Prozent liegt der Anteil der Apotheken, in de nen mindestens ein approbierter Mitarbeiter über ein gültiges Fort bildungszertifikat der Kammer verfügt – er lag 2022 bei 47 Prozent. Im PTA-Campus waren Ende 2022 exakt 8.473 PTA registriert (284 mehr als im Vorjahr). Zahl der AMTS-Manager wächst weiterhin 2022 war auch das Jahr des Beitritts der AKWL zum ATHINA-Ver bund; aus der Apo-AMTS-Richtlinie wurde somit eine „ATHINA Zertifikatsrichtlinie“. Im August 2022 entfiel der Status einer Ausbildungsapotheke als ehemals 1. Stufe des Apo-AMTS-Ausbil dungskonzeptes. Eine öffentliche oder Krankenhaus-Apotheke gilt nun als AMTS-qualifiziert, sobald ein AMTS-Manager dort mindes tens zehn Stunden wöchentlich tätig ist. 2022 wurden 168 neue AMTS-Manager*innen zertifiziert. Praxisbegleitender Unterricht erneut digital Vom 7. bis zum 12. März nahmen 148 angehende Apotheker*innen am Praxisbegleitenden Unterricht (PBU) teil, den die Apotheker kammer Westfalen-Lippe erneut digital anbot. In hybrider Form (Woche 1 digital, Woche 2 in Präsenz) wurde der PBU im Herbst organisiert. Er wurde vom 5. bis zum 16. September von 193 Teilnehmer*innen absolviert, darunter 31 Apotheker*innen mit aus ländischen Abschlüssen in der Anerkennung.

Das Rekordjahr 2021 war kein Ausreißer: Auch im dritten und hoffentlich letzten Pandemiejahr, in dem die Präsenz veranstaltungen wieder anliefen, wurden erneut über 34.000 Fortbildungs teilnahmen verbucht.

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